#LINKSDERWOCHE | 31 + 32/2025: Produktivität, Agile, Management und Leadership

Kleiner Hinweis: Nachdem ich vor gut einer Woche einen kleinen Kurzausflug nach Tirol gemacht habe und daher die Links der Woche eine Pause gemacht haben, gibt es diese Woche eine ‚Doppel‘-Folge Lesestoff.

PRODUKTIVITÄT

Kunst des Surfens | Erkunden statt daddeln

Habe ich schon mal gesagt, dass der meiste Input für die Links der Woche nicht über ’soziale Medien‘ zu mir kommt? Vieles finde ich beim Surfen durchs Netz, über Verlinkungen auf anderen Blogs und Webseiten und durch Tipps von Menschen, die wie ich im Internet truffeln oder halt durch meinen RSS-Reader. Von LinkedIn und Co. halte ich mittlerweile nicht mehr viel. Ihre Algorithmen bestimmen mir zu sehr, was mir angezeigt wird, und das ist selten die Qualität, die ich mir wünsche. Und, daher gefällt mir natürlich, was Detlef Stern über die Kunst des Surfens schreibt. Eine Kunst, die gefühlt zunehmend verloren geht. Wäre doch schön, wenn wir diese Kunst wieder mit etwas mehr Leben befüllen würden

https://t73f.de/blog/2025/kunst_surfen/

Meetings | Das Dauerdrama und wie wir es besser machen (könnten)

Meetings können eine echte Plage sein. Nicht, weil ich grundsätzlich gegen sie bin, sondern weil sie schlecht vorbereitet, schlecht geplant und schlecht durchgeführt werden. Sondern weil sie schlecht vorbereitet, geplant und durchgeführt werden. Dabei wäre es manchmal so einfach. Man müsste nur ein paar Dinge beachten, z. B. eine gute Vorbereitung, die bereits mit der Einladung beginnt, und statt Powerpoint-Folienschlachten konkrete Fragestellungen. Einfach das Gegenteil von schlechten Meetings. Und genau darum geht es im Beitrag von Dan Rockwell. Zunächst schauen wir uns an, was lausige Meetings ausmacht, die nerven, und dann betrachten wir, wie wir das Gegenteil erreichen können. Damit wäre schon viel geholfen, oder?

https://leadershipfreak.blog/2025/08/08/how-to-run-lousy-meetings/

Trivialität | Ihre Verlockungen und weshalb wir ihnen nicht erliegen sollten

Ich beobachte einen Trend zur „Trivialität“ auf vielen Ebenen. Es kann sein, dass meine Wahrnehmung hier etwas verzerrt ist, weil ich in meiner „Blase” eben dies bestätigt bekomme. Wenn ich den zweiten, hier verlinkten Artikel von Dan Rockwell lese, erscheint es mir allerdings durchaus angebracht, dieses Thema selbstkritisch zu reflektieren. Er benennt fünf Verlockungen der Trivialität, die ich für sehr realistisch halte und die mir solide erscheinen. Das gibt mir die Gelegenheit, mich an die eigene Nase zu fassen und für mich selbst zu reflektieren.

https://leadershipfreak.blog/2025/08/05/the-5-seductions-of-triviality/

Irrtum oder Fehler | Weshalb es einen Unterschied macht

Den Unterschied zwischen Irrtum und Fehler zu kennen, ist definitiv etwas, das wir alle im Alltag gebrauchen können. Ich bin daher so frei und verlinke den Beitrag von Lars Richter hier unter „Produktivität”, auch wenn er sich an Solo-Gründer richtet. Ein Irrtum ist etwas, das wir erst im Nachhinein erkennen können. Fehler hingegen sind Dinge, die wir im Vorfeld hätten vermeiden können (wobei es unmöglich ist, keine Fehler zu machen – wir sind Menschen). Diese Unterscheidung ist wertvoll für den Umgang mit Irrtümern und Fehlern. Dass Lars in diesem Zusammenhang Effectuation ins Spiel bringt, macht die Sache noch interessanter (Achtung, Einladung zum Surfen 😉).

https://scamper.community/irrtum-fehler/

Tooltipp: Kanban auf dem Homeserver mit Planka

Von Herbert Hertentramph habe ich einen kleinen Tooltipp für Kanban-Fans erhalten, die etwas Kleines und Brauchbares für ihren Homeserver suchen: Planka. Ich kannte es noch nicht. Es sieht brauchbar aus und ist wohl sogar für den Raspberry Pi geeignet. Also ein schlankes Tool für den Hausgebrauch. Das muss ich mir merken. Danach werde ich öfter mal gefragt und ich überlege gerade, ob ich es für die Familie einrichte. 😉

https://digital-cleaning.de/index.php/planka-moderne-kanban-todo-anwendung-fuer-den-homeserver/

AGILE

Übergaben „verringern“ | Der Grund weshalb wir auf crossfunktionale Teams setzen

Agile Teams sollen so aufgestellt sein, dass sie in der Lage sind, Ergebnisse zu liefern, ohne dabei auf die Zulieferung wesentlicher Bestandteile von außen angewiesen zu sein. Daher auch die Idee, sie „crossfunktional“ aufzustellen, d. h., alle notwendigen Funktionen in das Team zu holen, um End-to-End etwas zu entwickeln. Grund: Je mehr Übergaben es gibt, desto größer ist der Kommunikations- und Steuerungsaufwand und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Übergabe etwas schiefgeht. Natürlich ist kein Team vollständig unabhängig. Es braucht zumindest ein Umfeld, das jemand schaffen und betreuen muss, damit dieses Team arbeiten kann. Das Ziel ist dennoch, möglichst alle Funktionen, die es im Sinne des definierten Ziels braucht, in das Team zu holen, um möglichst unabhängig und mit minimalen Schnittstellen, die Übergaben notwendig machen, zu arbeiten. Das ist auch der Grund, weshalb wir zunächst Skalierung vermeiden wollen. Mary Iqbal erklärt das Ganze hier noch einmal etwas ausführlicher:

https://www.rebelscrum.site/post/handoffs-hurt

Zombie Scrum | Drei verheerende Muster

Ein Buch, das ich immer wieder gerne empfehle, ist der „Zombie-Scrum-Survival-Guide”. Wirklich super! Die von Simon Flossmann beschriebenen Muster gehören definitiv in den Bereich des Zombie-Scrum und können mit den im Buch beschriebenen Experimenten aktiv bearbeitet werden. Für den Anfang reichen sicherlich die drei beschriebenen „Krankheiten”, die sicherlich zu den Top 3 der Zombie-Symptome im Scrum-Umfeld gehören. Ob der von Simon empfohlene Kurs bei hilft, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne den Kurs nicht. Allerdings sind mir einige Ansätze zu dieser Thematik bereits bekannt, die ich aus anderen Fort- und Weiterbildungen kenne und erfolgreich integrieren konnte. Unter anderem kann es sinnvoll sein, nach der Art der Arbeit zu segmentieren, denn nicht alles, was wir zu tun haben, ist tatsächlich komplex. Dies wäre allerdings ein Thema für einen ausführlichen Blogartikel und würde hier den Rahmen sprengen.

https://www.scrum.org/resources/blog/3-verheerende-scrum-team-krankheiten-unbehandelt-fuhren-sie-direkt-zu-zombie-scrum

Jobs to be Done | Das Framework vorgestellt

Ich halte nach wie vor das Konzept „Jobs to be Done” für hilfreich und kann euch guten Gewissens empfehlen, euch damit auseinanderzusetzen. Wir setzen dabei primär die Frage in den Mittelpunkt, welchen „Job” ein Produkt für eine Zielgruppe erledigt, und orientieren uns stärker daran, welches Problem hinter einer Funktion gelöst werden soll. Das eröffnet überraschend oft neue Perspektiven und erweitert damit den Handlungsraum. Fadi Stephan fasst das Framework sehr gut zusammen, sodass der Einstieg leichtfallen sollte.

https://www.kaizenko.com/jobs-to-be-done-framework-the-product-managers-guide-to-building-products-customers-actually-want/

Agile Transformation | Fünf Säulen für das Gelingen

Der nächste Beitrag stammt von Mike Cohn und hat eine gelingende agile Transformation zum Thema. Er spricht von fünf Säulen, was in meinen Augen ein treffendes Bild ist. Das Ganze klingt für mich sehr schlüssig und nachvollziehbar und deckt sich nahezu vollständig mit meinen Erfahrungen aus diversen Projekten. Zusammengefasst: Eine (agile) Transformation sollte selbst als agiler Prozess verstanden werden. Dies würde ich für fast jeden Veränderungsprozess unterschreiben. Wir haben zwar ein Ziel vor Augen, kennen die Rahmenbedingungen grob, wissen aber noch nicht im Detail, wohin die Reise geht. Man sollte auch mit einer gewissen Ergebnisoffenheit herangehen, um den Lernprozess der Organisation zu unterstützen.

https://www.mountaingoatsoftware.com/blog/five-pillars-of-a-successful-agile-transformation

Nachhaltiges Tempo | Weshalb ein nachhaltiges Tempo für die „Gesundheit“ eines Teams und der Organisation wichtig ist

Für echte „Lean-Enthusiasten” ist das längst kein Geheimnis mehr und auch im agilen Kontext (siehe die 12 Prinzipien des agilen Manifests) sollte es eigentlich ein fester Bestandteil der Denkweise sein. Nachhaltiges Tempo ist die Voraussetzung für gelingende Agilität. Bedauerlicherweise sieht die gelebte Realität viel zu oft noch anders aus. Und das hat Folgen. Meist keine sonderlich positiven. Deshalb kann ich euch die folgende Folge des „No Bullshit Agile”-Podcasts wärmstens ans Herz legen. Mit gerade einmal 13 Minuten ist sie kürzer als jedes Daily und lässt sich prima in den Tagesablauf integrieren.

https://no-bullshit-agile.de/nba76-nachhaltiges-tempo-agil-und-gesund-ohne-burnout.html

Metriken | Release Fequenz als Verbesserungsmetrik

Habt ihr schon einmal von den DORA-Metriken gehört? Wenn ihr euch mit dem Thema Metriken beschäftigt, solltet ihr sie euch ansehen. Gerade mit Blick auf Verbesserungen sind sie auf jeden Fall einen Blick wert. In diese Kategorie gehört beispielsweise die Release-Frequenz, die von Chris Belknap in einem Beitrag erläutert wird. Dort erfahrt ihr auch, weshalb die Release-Frequenz von Bedeutung sein kann. Wie bereits erwähnt: durchaus einen Blick wert.

https://www.scrum.org/resources/blog/you-say-youre-agile-show-me-your-release-frequency

Product Backlog Management | Weshalb das Product Backlog Management zentral ist

Für jedes Scrum-Team ist der Product Backlog das Schlüsseldokument. Auch wenn manche die Pflege als lästige Pflichtaufgabe betrachten. Ein gut gepflegtes Product Backlog hingegen liefert Orientierung und Klarheit. Daher ist das Product-Backlog-Management einer der Schlüsselaspekte, die es in jedem Scrum-Team zu betrachten gilt. Da bin ich ganz bei den Produktwerkern in der folgenden Podcastfolge zum Thema. Der Scrum-Leitfaden ist diesbezüglich übrigens mehr als eindeutig: „Das Product Backlog ist eine sich entwickelnde, geordnete Liste der Dinge, die zur Verbesserung des Produkts erforderlich sind. Es ist die einzige Quelle für die vom Scrum-Team durchgeführten Arbeiten.“

https://produktwerker.de/warum-product-backlog-management-mehr-ist-als-du-denkst/

Scrum Master | Mentale Modelle für Wirksamkeit

Und noch einmal Simon Flossmann mit einem Blogartikel zum Thema „Mentale Modelle”. Zwar richtet sich sein Beitrag an Scrum Master, aber auch wenn ihr nicht in dieser Rolle unterwegs seid oder überhaupt nichts mit Scrum zu tun habt, kann ich euch diesen Beitrag gerne empfehlen. Gerade wenn ihr als Mentoren oder Führungskräfte tätig seid, können die drei Modelle ebenfalls hilfreich sein. Zur Erinnerung: Scrum Master sind Servant Leader, also Führungskräfte 😉

https://www.scrum.org/resources/blog/3-mentale-modelle-fur-scrum-master-so-fuhrst-du-wirksam-auch-wenn-alles-aus-dem-ruder-lauft

Kanban | Einstieg für Entwicklerteams leicht gemacht

Ich habe diese Tage mal wieder gehört, dass Kanban viel einfacher als Scrum ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich fast in schallendes Gelächter ausgebrochen bin. Weshalb? Nun ja, das Gegenteil ist der Fall. Kanban ist anspruchsvoller, weil es kein festes Framework ist, sondern eine Methode mit vielen Freiheitsgraden. Damit Kanban funktioniert, muss ich mehr Hirnschmalz reinstecken, denn es gibt zwar Empfehlungen, aber keine definierten Rollen, keine Timeboxen für Feedbackschleifen und Ähnliches. Das erlaubt auch eine vielfältige Anwendung von Kanban. Aber wie gesagt: Man muss mehr darüber nachdenken, denn es gibt keine Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten. Das kann ganz schön herausfordernd sein. Und doch mag ich Kanban sehr. Scrum mit Kanban kombiniert ist auch super. Falls ich euch jetzt nicht abgeschreckt habe, schaut euch doch einmal an, wie der Einstieg in Kanban im Stil von „No Bullshit Agile” gelingen kann. Ein schöner Ansatz für ein einzelnes Team in der Softwareentwicklung. Mir gefällt er. Es gibt wenig Overhead, der Fokus liegt klar auf dem Flow und es gibt eine kontinuierliche Lieferung.

https://no-bullshit-agile.de/no-bullshit-kanban-guide.html

Verbesserungen in der Organisation | Weshalb den Fokus auf Teams richten?

Ich habe oft den Eindruck, dass wir bei der Optimierung der Organisation den Fokus zu sehr auf höhere Ebenen richten. Natürlich ist die Führung wichtig. Aber wenn es um das operative Tun geht, sind und bleiben die operativen Teams der Schlüssel. Gerade bei Skalierungsprojekten fällt mir das immer wieder auf. Man beginnt zu skalieren, ohne dass die Teams auf der operativen Ebene stabil laufen, und wundert sich dann, warum es nicht funktioniert. Das kann nicht funktionieren, wenn die Teams noch nicht angekommen sind und stabil laufen. Und genau deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, weshalb Barry Overeem erklärt, dass die Teams im Fokus stehen sollten, wenn es um Verbesserungen in der Organisation geht.

https://medium.com/the-liberators/why-we-focus-on-teams-when-improving-organizations-a68638fe27ec

LEADERSHIP UND MANAGEMENT

Das Gesetz des 2. Stockwerks | Weshalb zwei Ebenen über oder unter uns niemand, weiß was wir tun …

Wieder eine „Gesetzmäßigkeit” in Bezug auf das Management, die ich so noch nicht kannte, die mich aber stark an den Klassiker von C. N. Parkinson, „Das Parkinsonsche Gesetz und andere Studien über die öffentliche Verwaltung”, erinnert. Übrigens sehr lesenswert. Trotz der vielen Jahrzehnte, die das schmale Büchlein auf dem Buckel hat, beinhaltet es weit mehr als nur das bekannte Gesetz zur Ausdehnung von Arbeit. Ich würde das „Law of the second floor” (im Folgenden von Felix C. Stein vorgestellt) als Erinnerung verstehen, mal einen echten Gemba Walk u. ä. zu machen. Das hilft beim Verständnis dafür, wie die Menschen arbeiten. Und da gibt es, mit Verlaub, noch sehr, sehr viel Luft nach oben.

https://www.lean-agility.de/2025/07/law-of-second-floor.html

Erwartungsmanagement | Weshalb Erwartungsmanagement für die Führung relevant ist

Es ist ein offenes Geheimnis: Ein gutes Erwartungsmanagement ist äußerst hilfreich. Umso spannender, dass dies viel zu oft – nicht nur im Umgang mit Stakeholdern im Projektmanagement, sondern auch in der Mitarbeiterführung – viel zu wenig Beachtung findet. Tim McMahon fasst das Ganze gut zusammen und gibt drei Hinweise, wie wir es besser machen können:

1. Eine Brücke zwischen Individuum und Gesamtbild ermöglichen (Koppelungsfähigkeit erzeugen).

2. Fortschritte identifizieren und sichtbar machen.

3. Eine Verbindung zu externen Kunden herstellen (Feedback!). Eigentlich einfach.

http://www.aleanjourney.com/2025/07/setting-clear-expectation-for-employees.html

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