#LINKSDERWOCHE 12/2024 | Produktivität und Agile

PRODUKTIVITÄT

KI und M365 | Lohnt sich eine Co-Pilot Pro-Lizenz (aktuell)?

Ich bin in Sachen KI-Einsatz noch etwas ambivalent unterwegs. Eigentlich möchte ich viele Dinge nicht preisgeben, was notwendig wäre, um das volle Potenzial zu nutzen. Auf der anderen Seite sehe ich den Nutzen, den der Einsatz von KI-Tools in einigen Bereichen stiften kann. Als unterstützendes Element. Bisher tun es in meinen Anwendungszenarien meist die verfügbaren kostenlosen Tools, wobei ich mich aktuell auch beruflich sehr in einem Kontext bewege, in dem ohnehin der Einsatz von KI-Tools aus verschiedenen Gründen (noch) nicht erwünscht ist. Ändert allerdings nicht daran, dass es kommen wird. Auch wenn ich skeptisch bin und bleibe. Deshalb lese ich auch immer wieder aufmerksam, was andere an Erfahrungsberichten veröffentlichen. So wie hier in dem Beitrag von Sigrid Hess, die sich den Microsoft Copilot näher angesehen hat. Ihre Ergebnisse zeigen ein durchaus differenziertes Bild der Möglichkeiten. Mein Fazit: Für meine Bedürfnisse wird es wohl aktuell nach wie vor ausreichend sein, wenn überhaupt die kostenlose Version von Copilot zu nutzen. Zumindest im privaten Bereich. Beruflich ist es ohnehin derzeit ausgeschlossen.  Ich werde aber auf jeden Fall beobachten, wie es weitergehen wird.

https://www.teamworkblog.de/2024/03/copilot-pro-im-praxistest-lohnt-sich-das.html

Motiviation | 21 Theorien, was Motivation befördert oder bremst

Ich halte es für schwer, von „Gesetzmäßigkeiten“ zu sprechen, wenn wir uns etwas Hochkomplexem zuwenden, wie dem Thema Motivation. Gesetzmäßigkeit suggeriert eine Wenn-Dann-Verknüpfung mit einer extrem hohen Eintrittswahrscheinlichkeit. Das wird der Komplexität des Themas nicht gerecht. Im Studium habe ich vor Jahrzehnten gelernt, von gut bestätigten Hypothesen, also Theorie, zu sprechen. Da hat mir geholfen, immer im Hinterkopf zu behalten, dass es sehr viele Unschärfen gibt, die ebenso mit hineinspielen. Zumindest dann, wenn wir von sozialen Gebilden sprechen und wenn es um menschliches Verhalten geht. Das ändert allerdings nichts an der grundsätzlichen Orientierung, die die „Gesetzmäßigkeiten“ rund um Motiviation bieten, die im Artikel von J. D. Meier erwähnt werden. Allein, dass hier 21 gut bestätigte Theorien aufgezählt werden, sollte verdeutlichen, dass es nicht 1 zu 1 Beziehungen geht. Sie bieten dennoch eine gute Orientierung, zu erkunden, was möglicherweise greift, um die eigene Motivation zu befördern. Schöne Idee, um im eigenen Umfeld auf Erkundung zu gehen. Ich frage mich auch gerade, ob man die Gesetzmäßigkeiten auch nutzen könnte, um gemeinsam mit einem Team zu erkunden, was diese bremst … 

https://gettingresults.com/the-21-laws-of-meaningful-motivation/

Gelassenheit und Entwicklung | Die Stoiker als Inspiration

Dem aufmerksamen Leser dürfte es aufgefallen sein, dass ich in den letzten Wochen öfter Artikel von Dan Rockwell in den Links der Woche erwähnt habe und dabei einen Bezug zu den Stoikern hergestellt habe. Überraschung: In dem folgenden Artikel macht es Dan Rockwell sogar selbst und greift auf Weisheiten der antiken Stoiker. Ich bin richtig begeistert, was mit Sicherheit daran liegt, dass ich selbst schon länger ein Freund der Stoa bin (auch wenn ich weit davon entfernt bin, mich Stoiker zu nennen). Sie waren echte Meister*innen (leider sind – nach meinem Kenntnisstand – fast ausschließlich männliche Autoren aus der Antike überliefert) der Selbstreflexion, die uns heute noch weiterhelfen können, Gelassenheit zu entwickeln und das beständige Lernen in den Fokus zu stellen.

https://leadershipfreak.blog/2024/03/20/wisdom-from-the-stoics-for-leaders/

Verletzlichkeit | Weshalb Schwäche nichts schlechtes ist und wie wir das richtige Maß finden

Eine der größten Stärken, die ich an wirklich großartigen Menschen sehr schätze, ist, dass sie ihre Fehlbarkeit anerkennen und offen damit umgehen. Die ganz harten Brocken, die niemals zugeben können, dass sie nicht unfehlbar sind und sich beständig hinter dicken Mauern verstecken, sind meiner Erfahrung viel zu sehr damit beschäftigt, eben jene Mauern aufrechtzuerhalten, und so Selbstreflexion und Lernen zu behindern. Dan Rockwell zeigt im folgenden Beitrag, weshalb „Verletzlichkeit“ oder das Zugeben von Schwäche kein Nachteil ist, und gibt Hinweise, wie wir das richtige Maß hierbei finden.

https://leadershipfreak.blog/2024/03/15/5-ways-to-practice-vulnerability-for-leaders/

Vollständige Tätigkeit | Gute Arbeitsgestaltung aus Sicht der Arbeitspsychologie

Wo packe ich jetzt den Beitrag von Felix C. Stein rein? Diese Frage habe ich mir gestellt. Es könnte unter Produktivität passen, ebenso unter Lean oder Agile oder gar Leadership. Alles zusammen spielt hier mit rein, wenn es um das Thema „vollständige Tätigkeit“ geht. Beim Lesen habe ich mich an verschiedenste Dinge erinnert. Von der Entfremdung von der Arbeit (die schon Karl Marx thematisiert hat) über das Konzept der Auskömmlichkeit, wie es das Toyota Production System in den Fokus stellt, und am Ende selbststeuernde Teams im Sinne von Agilität. Felix thematisiert eine Studie Arbeits- und Organisationspsychologen der Universität Halle, die darauf hindeutet, dass lean-agile Praktiken wie WiP-Limits, Pull statt Push, Kaizen u. ä. die besseren Alternativen sind. Zumindest aus Sicht der Arbeitspsychologie, da sie die kognitive Belastung durch Kontextwechsel u. ä. reduzieren. Freut einen natürlich, wenn man bestätigt wird, in dem, was man persönlich so wahrnimmt, auch wenn hier die „Qualität der Arbeitsergebnisse“ nicht im Vordergrund stand, sondern vielmehr die Arbeitsbelastung. 

https://www.lean-agility.de/2024/03/vollstaendige-taetigkeit.html

AGILE

Product Owner I | 10 immer wieder zu beobachtende Fallen

Wie heißt es so schön, Scrum ist leichtgewichtig, aber nicht einfach. Das gilt eben auch für die Übernahme der Verantwortung in selbststeuernden Teams, die Scrum auf verschiedene Rollen verteilt. Eine dieser Verantwortlichkeiten, nämlich die Maximierung des Geschäftswertes, ist der Rolle Product Owner zugeordnet. Nicht ganz so einfach wie die Rolleninahber:innen immer wieder feststellen können und dürfen. All zu schnell rutscht man zum Beispiel in alte Muster zurück und wird zum klassichen „Projektleiter“ oder – meist, wenn die Scrum Master:innen noch unerfahren sind – beginnt man deren „Job“ mit machen zu wollen. Das sind nur zwei Beispiele von insgesamt 10, die die Produktwerker thematisieren.

https://produktwerker.de/10-fallen-in-die-product-owner-immer-wieder-tappen

Product Owner II | Hartnäckige Mythen rund um die Rolle des POs

Zur Ergänzung des Beitrags der Produktwerker bietet sich der Beitrag von Simon Flossman an, in dem er mit drei typischen Mythen rund um die Rolle Product Owner aufräumt, die sicherlich einigen Rolleninhabenden bekannt vorkommen dürften. Es sind Klassiker darunter, wie die Vereinigung der Rolle Scrum Master mit Product Owner in einer Person (verlockend, es hat aber einen guten Grund, dass die beiden Verantwortlichkeiten getrennt worden sind) oder ein/e gute/r Product Owern*in kann alles selbst und allein machen.

https://www.scrum.org/resources/blog/3-hartnackige-mythen-zur-rolle-des-product-owners-plus-eine-antwort-auf-die-frage

Missverständnisse im Umgang mit Scrum | Wie das Selbstmanagement eines Teams negativ beeinflusst wird

Ich musste unwillkürlich schmunzeln, als ich den Beitrag von Simon Flossmann gelesen hatte. Nahezu alle von ihm beschriebenen Muster habe ich bereits in verschiedensten Konstellationen und Teams erlebt. Scrum ist zwar leichtgewichtig, aber nicht einfach. Gerade Durchsatz als „Leistungsmerkmal“ ist etwas, über das ich sehr oft gestolpert bin und immer wieder auch Überzeugungsarbeit leisten musste. Der Durchsatz in Sinne von Velocity (gilt übrigens auch für Kanban) sagt allein nichts darüber aus, welchen Nutzen ein Team stiftet. Und letztendlich geht es nicht (nur) darum, Geschwindigkeit zu entwickeln, sondern am Ende auch Qualität zu liefern, die Nutzen stiftet. Ebenfalls weiter alte Bekannte sind die anderen vier Missverständnisse, die aufgezählt werden. Auch sie kommen erstaunlich oft in der Praxis vor. Solltet ihr eines der fünf Muster erkennen, schaut genau hin und bohrt in die Tiefe, um den Ursachen auf die Spur zu kommen. Es gibt meist verdeckte Bedürfnisse im Team oder der Organisation, die ursächlich hierfür sind. Wenn es Euch gelingt, sie aufzuspüren, ist das hilfreich, um die damit verbundenen Muster aufzulösen. 

https://www.scrum.org/resources/blog/selbstmanagement-sabotiert-die-5-haufigsten-missverstandnisse-bei-der-anwendung-von

Kontiuierliche Verbesserung | Das beständige Streben zum Besseren in Scrum-Teams fördern

Ich bin ein großer Fan von Kaizen, dem beständigen Streben zum Besseren. In unseren Breiten gerne mit kontinuierlicher Verbesserung übersetzt. In Scrum-Teams reduziert es sich leider oft auf Retrospektiven und Reviews. Persönlich gefällt mir jedoch der Ansatz, täglich durch beständige Reflexion kleine Verbesserungen in der Tagesarbeit bereits umzusetzen. Gerade deswegen frage ich in Teams, die ich begleiten darf, auch immer wieder am Ende ihres Dailys, ob ihnen etwas besonders aufgefallen ist oder ob sie etwas entdeckt haben, was man ohne viel Aufwand direkt „verbessern“ könnte. Netter Nebeneffekt: Die Suche nach Verbesserungspotentialen wird zur Handlungsroutine und die Retro fällt den Teams gefühlt leichter. Aber wieder zurück zum Thema. Vieles von dem, was Stephan Wolpers hier zum Thema kontinuierliche Verbesserung empfiehlt, kann ich bestätigen und wünsche ich mir in Scrum- wie auch in Kanban-Teams. Den Beitrag gibt es in einer deutschsprachigen und einer englischsprachigen Version:

Englische Version: https://www.scrum.org/resources/blog/continuous-improvement-teams

Deutsche Version: https://www.scrum.org/resources/blog/die-zehn-wichtigsten-massnahmen-fur-die-kontinuierliche-verbesserung-von-teams

Erfahrungsbasiertes Lernen | Ein Podcastfolge mit Lerneffekt

Erfahrungsbasiertes Lernen lautet das Stichwort der aktuellen Podcastfolge von Ralf Kruse. Zwar richtet sich es primär an diejenigen unter Euch, die regelmäßig Trainings machen, dennoch ist es auch für diejenigen interessant, die in coachender Funktion direkt im Alltag der Teams unterwegs sind. Es lernt sich am besten, wenn das Lernen direkt mit der praktischen Erfahrungen stattfindet und übertragen werden kann. Das Selbst erfahren ist und bleibt immer noch der beste Lehrmeister. Eigentlich naheliegend und doch gar nicht so einfach in die Umsetzung zu bringen. Ich weiß gar nicht, in wie vielen Schulungen ich schon gesessen bin und in denen ich mit Theorie versorgt worden bin, ohne direkt den Praxistransfer in meinem persönlichen Kontext machen zu können. Mit Graus denke ich an „Schulungen“ zu irgendwelchen Tools, in denen ich mit irgendwelchen fiktiven Fallkonstellationen, die mit meiner Arbeitsrealität wenig zu tun hatten, konfrontiert worden bin. Es ist also Luft nach oben. Dabei muss ich mich an die eigene Nase fassen, denn es ist gar nicht so einfach. Unmöglich ist es jedoch nicht. Und wenn wir es schaffen, die Brücke zum Arbeitskontext zu schaffen, erhöhen wir auch den Lerneffekt. 

https://enablechange.de/scrum/trainings/erfahrungsbasiertes-lernen/

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