PRODUKTIVITÄT
Eingangskorb | Ein Blick über die Schulter von Ivan Blatter
Nicht nur GTD-Fans dürfte in der aktuellen Folge von Ivan Blatters Podcast auf Ihre Kosten kommen. In dieser Folge erklärt, wie er mit Eingangskorb (mit den unerledigten Aufgaben) arbeitet. Er nutzt hierfür Beispiele aus seinem persönlichen Kontext. Wer Ivan kennt, weiß, dass er auf digitale Werkzeug setzt, was den die Adaption der Ideen aus GTD in die moderne Arbeitswelt erleichtert. Für mich immer wieder spannend.
https://ivanblatter.com/podcast/eingang/
Statt Dauervollgas | Die Weisheit der Nicht-Anstrengung
Ich habe den Eindruck, dass wir fast alle mehr getrieben werden. Je produktiver wir sind, desto mehr „Arbeit“ bricht auf uns herein. In einem Buch von Oliver Burkmann habe ich den Begriff Produktivitätsparadoxon aufgeschnappt. Wie ich finde, trifft es der Begriff ziemlich gut. Wir sind beständig geschäftig und dauerproduktiv. Es kann aber auch mal bewusst anders sein. Und das ist gut so, wie Leo Babauta im Folgenden erklärt:
https://zenhabits.net/wisdom-non-effort/
Lebenszeit sinnvoll nutzen | Warum wir uns darauf fokussieren sollten, die richtigen Dinge zu tun
Während ich die #LinksDerWoche verfasse fällt mir auf, dass Marcus Raitner den bereits erwähnten Oliver Burkmann in einem Blogpost über den Umgang mit unserer Lebenszeit erwähnt und als Grundlage nutzt. Der perfekte Zufall könnte man meinen 😉 Ich hatte ja schon darauf verwiesen, dass wir – je produktiver wir sind, dazu neigen, mehr Arbeit in den Tag zu packen. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob wir dann auch die richtigen Dinge tun. Da habe ich zwischenzeitlich – nicht erst nach der Lektüre von des Blogartikels und Burkmann meine Zweifel. Und ich würde auch behaupten, dass dies nicht nur für unser Zeitmanagement gilt, sondern auch wie wir in den meisten Organisationen Produktivität verstehen. Leider.
https://raitner.de/2023/02/vom-klugen-umgang-mit-unserer-beleidigend-kurzen-lebenszeit/
Die Gratwandung zwischen Konformität und Individualität | Sei kein hypnotisiertes Huhn
In einer Organisation zu Arbeiten und zu wirken ist mit unter nicht ganz einfach. Hier den richtigen Grad an „Konformität“ und „Individualität“ zu finden, ist mit unter eine Herausforderung. Ja, Konformität ist bis zu einem gewissen Grad für das Funktionieren einer Organisation wichtig. Genauso, wie es eben den „Störfaktor“ der Nonkonformität braucht. Wenn es gesund austariert ist, dann passt es. Nur lässt sich die Frage, wann es austariert ist, kaum wirklich klar fassen. Dafür sind Organisationen zu komplex. Wir können es aber für uns selbst definieren, nämlich verbunden mit der selbstreflektierenden Frage, ob es uns guttut oder nicht. Zumindest verstehe ich Dan Rockwell in seinem Artikel so und möchte ihm – in diesem Verständnis – auch zustimmen. Der Konformitätsdruck in einer Organisation kann mitunter ein sehr ungesundes Maß annehmen.
https://leadershipfreak.blog/2023/02/15/resist-conformity-dont-be-a-hypnotized-chicken/
Outlook | Bedingte Formatierung in Outlook nutzen
Eigentlich eine olle Kamelle, weil es die bedingten Formatierung in Outlook schon sehr lange gibt. Mir fällt allerdings immer wieder auf, dass die Möglichkeiten wenig bekannt sind. Schade, eigentlich kann man damit bereits schon viel Ordnung im E-Mail-Postfach erzeugen, ganz ohne selbst großartig ständig aktiv steuernd einzugreifen. Für alle, die, die Möglichkeiten noch nicht kennen, gibt es im Büro-Kaizen-Blog einen kleinen Einstieg. Ich nutze übrigens auch sehr gerne Quicksteps für das halbautomatisierte Aufräumen meines Email-Postfachs.
https://www.buero-kaizen.de/microsoft-outlook-bedingte-formatierung-anleitung
LEAN
Fehler vermeiden bevor sie entstehen | Eine kurze Einführung in FMEA – Failures Modes and Effects Analysis
In einer komplexen Situation ist es schwierig, Fehler und Irrtümer bereits im Vorfeld zu erkennen. Und doch finde ich es sinnvoll, sich intensiver damit zu beschäftigen, wie man Fehler und Irrtümer, wenn sie schon nicht vermeidbar sind, wenigstens bei ihrem Auftreten durch eine gründliche Analyse ihrer Ursachen auf den Grund geht, um daraus für die Zukunft zu lernen. In der Lean-Welt gibt es dazu einen umfassenden Werkzeugkoffer, der auch für eingefleischte Agilisten wie mich spannend sein kann. So wie die FMEA – Failure Modes und Effects Analysis. Sie wird hier von Tim McMahon vorgestellt und lässt sich auch aus dem Kontext der „Produktion“ in andere Bereiche übertragen.
http://www.aleanjourney.com/2023/02/the-prevention-power-of-failures-modes.html
Collaborative Study Teams | Gemeinsames „Lernen“ als Organisation ermöglichen
Im Team organisatorisches Lernen durch Reflexion zu ermöglichen ist, denke ich für viele Usus. Was ich mir zusätzlich vorstellen kann, dass man über teamübergreifende „Collaboarativ Study Teams“ das Ganze noch mal verstärken und unterstützen kann. Auf diesen Gedanken bin ich zumindest bei der Lektüre des Artikels von Katrina Appell und John Drogosz. Unterschiedliche Fachbereich haben unterschiedliche Sichten auf die gleiche Fragestellung und das befördert noch mal einen Zugang zu weiteren Lösungsvarianten bzw. trägt auch dazu bei, dass die Ideen stärker auch in der Organisation verankert werden.
https://www.lean.org/the-lean-post/articles/teaming-up-to-overcome-common-business-challenges/
AGILE
Crossfunktionale Teams | Warum Crossfunktionalität für Agilität so wichtig ist …
Egal welchen agilen Ansatz man wählt – es die sogenannte Crossfunktionalität ist essenziell, damit das Team wirklich agile arbeiten kann. Anders als es vermuten lässt, schließt Crossfunktionalität Spezialistentum nicht aus. Wichtig sind, wie auch Mike Cohen es auf den Punkt bringt, jedoch die Teammitglieder mit übergreifender Fachlichkeit. Diese ist mit Sicherheit nicht immer in allen Teams ausgeprägt und muss oft erst auch entwickelt und ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang hört man auch oft von „t-shape“ und gelegentlich auch von „pi-shaped“ Kompetenzprofilen der Teammitglieder. Die „Säule“ nach unten repräsentiert dabei das vertiefende Spezialistenwissen und die „Horizontale“ das breite Fachwissen, dass es ermöglicht, sich im Team gegenseitig zu unterstützen. Allein daraus wird schon erkennbar, dass Spezialisten in agilen Teams nicht ausgedient haben. Dazu mehr:
https://www.mountaingoatsoftware.com/blog/cross-functional-doesnt-mean-everyone-can-do-everything
Effektive Kommunikation | 3 Facilitatormethoden zur Unterstützung
Wenn man mich fragen würde, was gutes Projektmanagement und gute Zusammenarbeit ermöglicht, dürfte die Antwort vermutlich kurz auf effektive Kommunikation lauten. Das ist übrigens, was agile Ansätze in meinen Augen im Vergleich zu klassischen Ansätzen stärker fördern. Sie sind stärker darauf ausgerichtet, effektive Kommunikation zu unterstützen. Wie wir alle wissen, reicht es aber nicht aus, einfach nur eine „Methode“ zu nutzen. Wie jedes „Werkzeug“ will die richtige Verwendung trainiert, geübt und gelernt werden, um effektiv und effizient zur Anwendung gebracht zu werden. Das gilt auch für eine agile Denk- und Arbeitshaltung, die Kommunikation in den Fokus stellt.
Business Stories | Was ist das jetzt schon wieder?
Businessstories sind mir der „freien Wildbahn noch nicht wirklich gesehen. Das Konzept dahinter allerdings gefällt mir sehr gut und ich denke, dass es in jede agile Werkzeugkiste gehört. Und nein, es sind keine Epics. Das war auch mein erster Gedankengang. Der Unterschied liegt im Detail: Epics fokussieren auf Ergebnisse, die Businessstory stellt die Wirkung in den Vordergrund. Gefällt mir, weil ich es den Ansatz von rechts nach links zu denken unterstützt. Mehr gibt es zum Nachhören von Marc Löffler, Stefan Roock und Ulf Mewe. Ergänzend dazu noch ein ergänzender Artikel, den Ihr auch in den Shownotes findet:
https://marcloeffler.eu/2023/02/16/was-sind-business-stories/
Mastodon für Agilisten | Für alle, die noch nach der passenden Mastodon-Instanz suchen
Ich bin mittlerweile ein Freund von Mastodon geworden. Feine Sache. Auch wenn es meines Erachtens noch ein paar ungelöste Problem in Sachen „Governance“ gibt. Aber grundsätzlich eine gute Idee. Gestartet bin ich dort bei einer großen Instanz, um dann im Dezember auf einer regionale Instanz für die Region Heilbronn-Franken umzuziehen. Eine ausgesprochene Instanz für Agilisten hatte ich bisher nicht entdeckt. Jetzt hat Lars Richter ein Experiement gewagt und eine Instanz für Agilisten aufgesetzt. Falls Ihr also noch am überlegen seid ob und wo Ihr Eure Residenz auf Mastodon einrichten wollt, schaut es Euch mal an.
https://cdi.digital/agile-community/
Team Dependency Spider | Abhängigkeiten reflektieren und auflösen helfen
Ein sehr spannender Ansatz, um die Abhängigkeiten eines agilen Teams bewusst zu reflektieren und entsprechende Informationen zu sammeln, mit denen dies sinnvoll möglich wird, stellt Lars Richter kurz und prägnant in dem folgenden Beitrag vor. Das Ganze lässt sich visuell sehr schön darstellen und trägt dazu bei, dass das Implizite explizit wird. Den nur, was wir explizit wissen und sichtbar machen, können wir auch sinnvoll bewerten und bearbeiten.
https://cdi.digital/team-dependency-spider/
Scrum Master | Wie Scrum Master die Empirie nutzen können, um sich selbst weiterzuentwickeln
Was haben Agile und Lean gemeinsam? Sie beide schreiben sich empirische Vorgehen auf die Fahne. Und in der Tat ist spricht auch einiges dafür, auch wenn es letztendlich – wie so oft – darauf ankommt, wie sauber man Arbeitet und wie ernst man es nimmt. Selbstreflexion, Visualisierung (Implizites explizit machen), Wirkung messen, Lernen aus Fehler usw. sind Ausfluss dieses Kerngedankens, wie auch Stephanie Ockerman ausführt. Idealerweise lebt man in der Rolle das Scrum Masters genau dies auch vor und nutzt den empirischen Ansatz selbst, um seine Job immer besser zu machen.