#GEDANKENBLITZ | Agilität und ideale Welt? Nonsens.

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Gestern habe ich mit Ralf Kruse (Podcast Scrum meistern) kurz telefoniert und seither rattert es in meinem Kopf. Eine ideale, perfekte Welt gibt es nicht. Warum auch? Nicht, wenn wir eine „agile“ Denkhaltung einnehmen. Agilität schreibt sich Empirie auf die Fahne und dies bedeutet, beständig aufs Neue, Hypothesen aufzustellen und mit der Realität abzugleichen, um daraus zu lernen und bessere Hypothesen zu entwickeln, die wir dann anhand der beobachtbaren Realität überprüfen. Beständig und immer wieder aufs Neue. Agilität ist Weiterentwicklung auf kontinuierliches Verbessern und Lernen ausgelegt. Agilität bedeutet lernen, sich weiterentwickeln, beständig besser zu werden, Dinge zu verbessern und neue Erkenntnisse zu entdecken. Agilität ist Lernen.
Scrum und andere agile Frameworks liefern uns den Rahmen, um beständig zu lernen und zu wachsen. Selbst wenn auf den ersten Blick alles rund läuft, dann ist noch lange nicht das Ende erreicht. Teams, die vorbildlich zusammenarbeiten und kontinuierliche hervorragende Ergebnisse liefern, machen genau dies. Sie halten nicht inne. Sie suchen beständig nach neuen Möglichkeiten noch besser zu werden, noch bessere Ergebnisse zu schaffen, neues zu Lernen und zu entdecken. Sie stehen nicht still.

Ich bin vor Kurzem im Kontext von TPS (Toyota Production System, Monozukuri, Lean) über die Aussage gestolpert, dass keine „Abweichung“ eine „Abweichung“ ist. Den offenbar wissen wir zu wenig über das, was wir tun und erreichen wollen, um zu erkennen, was wir noch besser machen können.

Mein (vorläufiges) Fazit: Wenn wir den Menschen irgendetwas von idealen Rahmenbedingungen einer idealen Welt erzählen, dann bremsen wir sie in ihrer Lernreise aus. Von idealen Zuständen, Rahmenbedingungen im Umfeld für ein agiles Framework zusprechen ist Nonsens. Gibt es nicht. Die Welt ist komplex. Es gibt keinen Idealzustand. Es gibt einen Zustand, den wir vorübergehend als „Ziel“ anstreben und es gibt vielleicht noch einen fernen Nordstern, der uns beim Navigieren hilft. Hypothesen sind nicht zeitlos. Sie sind solange gültig, bis wir sie durch bessere Hypothesen widerlegt haben. (Kleiner Einschub: Standards sind gut bestätigte Hypothesen. Gute Standards werden beständig auf den Prüfstand gestellt und durch bessere ersetzt). Den diese sind beständig im Fluss. Im Wandel begriffen. Das Framework ist dazu da, uns dabei zu unterstützen, die komplexe Welt zu entdecken. Es braucht keine idealen Bedingungen, sondern es braucht den Mut und den Willen zu Lernen. Lernen durch Tun und Reflexion sowie Umsetzung des Neugelernten. Permanent und beständig.

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