PRODUKTIVITÄT
Umsetzung | Wie gelingt der Veränderungsungsprozess?
Die Erkenntnis und eine Idee, was man verändern möchte, ist zwar der erste Schritt – aber die eigentliche Herausforderung liegt in der Umsetzung. Das ist zumindest meine Erfahrung und Beobachtung. Hierzu gibt es ein paar brauchbare Tipps zum Anhören von Ivan Blatter, die er genau beschreibt und auch mit praxisnahen Hinweisen untermauert. Ein zentraler Punkt ist sicher der gemeinsame Austausch mit Gleichgesinnten. Zumindest für mich war genau dieser Punkt, derjenige, der mir am meisten geholfen hat. Das Prinzip „Drill Instructor“ funktioniert im Übrigen bei mir „Null“, was daran liegen mag, dass ich „Kontrolletis“ null leiden kann und schon seit meiner frühen Jugend auf Menschen mit ausgeprägtem Drang zum Mikromanagement mal mehr, mal weniger allergisch reagiere.
https://ivanblatter.com/podcast/wie-gelingt-umsetzung/
IT-Sicherheit | Googles Virenschutz VirusTotal
Ich bin bei Google-Werkzeugen eigentlich etwas skeptisch. Der Datensauger lebt nun mal von den Daten, die wir als Nutzer preisgeben. Bei Virustotal bin ich zur Abwechslung positiv überrascht. Das Werkzeug wurde mir mehrfach von verschiedener Seite, darunter auch einige ausgeprägte „Googelskeptiker“ empfohlen. Gerade um vertiefende Informationen für die fachlich versierteren Anwender zu generieren, bevor man sich eine App installiert oder auch mal eine Webseite zu prüfen, ein Hilfsmittel, welches interessant sein kann.
https://www.virustotal.com/gui/home/upload
Hamsterrad der Produktivität | Effizienz(-wahn) und Digitalisierung als Treiber des Hamsterrads?
Regelmäßige Leser der Links der Woche wissen schon, dass mein Credo lautet „erst die Effektivität, dann die Effizienz“ und das ich deshalb den Fokus erst auf die Gründe richte. Das führt meiner Meinung dazu, dass wir bewusster mit „Effizienzwerkzeugen“ umgehen und mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit im Effizienzhamsterrad laden. Selbstoptimierung der Optimierung wegen ist Nonsens. All die digitalen Werkzeuge, die uns Effizienzgewinne versprechen, lösen das Hauptproblem in meinen Augen nicht: Die Entscheidung zu treffen, was wir brauchen. Diese Entscheidung liegt allein bei uns. Sie sind bestenfalls Hilfsmittel. Und deshalb ist meiner Meinung noch umso wichtiger den Fokus auf die „Effektivität“, die Frage „was sind die richtigen Dinge, die wir tun sollten“, zu richten. Als kleine Inspiration empfehle ich gerne die Kolumne Julia Kloiber.
Schmerz als Verbündeter | Wenn wir einen Schmerz verspüren, ist es ein Signal zur Veränderung
Ein Irrtum, den viele gefühlt machen, sie kaschieren den „Schmerz“. Gerade in Organisationen. Ich bin kein Freund davon. Er ist extrem hilfreich. Er sagt mir, hier gibt es Handlungsbedarf und Du kannst was verbessern und entwickeln. Ähnlich argumentiert Dan Rockwell in diesem Blogbeitrag, der doch auch einiges an Impulse liefert:
https://leadershipfreak.blog/2022/06/01/4-ways-to-move-through-pain-to-fulfillment/
AGILE
Kanban und 5S | Warum 5S (im Kopf) dabei hilft und auch notwendig ist, damit Kanban funktioniert
Die Idee der 5S (aus dem Lean Management) wird leider gerne auf „Ordnung“ am Arbeitsplatz und Aufräumen reduziert. Schade, steckt doch weit mehr hinter den den Prinzipien, die darauf abzielen, Klarheit und Fokus zu unterstützen. Mari Furukawa-Caspary nutzt den Begriff „5S im Kopf machen“, was mir persönlich sehr gut gefällt. Erst trennen wir nötige unnötige Informationen. Dann sorgen wir dafür, dass die relevanten Informationen einen festen Platz haben, damit wir sie immer sofort finden, wenn wir sie brauchen. Über „Standards“ stellen wir den Referenzpunkt sicher, der uns hilft zu erkennen, ob wir ein Problem haben. Wir schärfen allerdings ständig nach und sorgen dafür, dass wir den Überblick behalten. Das gilt gerade auch für visuelle Hilfsmittel wie Kanban. Sehr schön nachzulesen bei Falk Falkowitz:
https://kanbanize.com/blog/5s-kanban-board/
Commitment | Eine Begriffsklärung
Da hat Stephanie Ockerman den Nagel richtig auf den Kopf getroffen und mit einem Schlag versenkt. Ihn einem kurzen und prägnanten Artikel führt sie aus, wie der Begriff Commitment in Scrum gemeint ist und doch immer wieder falsch missbraucht wird. Es ist kein Commitment, wenn das Scrum-Team eine Prognose abgibt, wie viele Story Points es schafft. Es ist eine Prognose. Das Commitment ist eine Verpflichtung auf Qualität, ein Produktziel – aber nicht für Quantität.
https://www.agilesocks.com/taking-back-commitment/
Übernahme aus Sprint | Mit Missverständnissen aufgeräumt
Und noch ein weiterer Artikel aus der Feder von Stephanie Ockerman. Hier zum Thema Übernahme von Sprint zu Sprint. Ein Phänomen, welches häufiger vorkommt, als mir persönlich lieb ist. Aus verschiedenen Gründen, die sich auch im Beitrag niederschlagen und ich daher nicht weiter vertiefen möchte.
https://www.scrum.org/resources/blog/4-misunderstandings-about-carryover
Product Discovery | Die beständige Entdeckung aus Sicht des Kunden als Motor des Scrum-Teams
Eigentlich habe ich mit der Überschrift den Artikel von Barry Overeem fast schon hinreichend angekündigt. Im Fokus steht die kontinuierliche Erkundung des zu entwickelnden Produkts auf Basis der Anwenderbedürfnisse als Teil der Entwicklungsarbeit mithilfe Liberating Structures. Auch etwas, was ich zu selten erlebe. Die Aufgabe wird meist als alleinige Aufgabe der Product Owner*innen gesehen, was ich kritisch finde. Das gesamte Team trägt die Verantwortung für die Qualität und sollte daher auch als solches in die Erkundung der Kundenbedürfnisse eingebunden sein.
https://www.scrum.org/resources/blog/how-make-product-discovery-integral-part-your-scrum-team
Story Points | Stolperfallen rund um Story Points
Gefühlt ist das Konzept der Story Points eine echte Herausforderung für viele Teams. Da wir doch tatsächlich immer wieder Arbeitstage umgerechnet oder versucht, absoluten Aufwand in anderer Form zu zuordnen. In meinen Augen verschwendete Liebesmühe. Gut, ich persönliche sehe in der Komplexitätsschätzung ohne hin nur ein Feedbackwerkzeug zum Zuschnitt der User Story gegenüber dem PO, dennoch sehen es viele Teams anders und machen einen Bohei um die Ermittlung der Story Points, der nicht nur in meinen Augen nicht im Verhältnis steht. So auch Chris Strickland, der in seinem Artikel betont, dass das Ergebnis in Fokus stehen sollte, nicht der Aufwand.
https://medium.com/serious-scrum/are-you-putting-too-much-effort-into-story-points-ff3d2cbc93e0
LEADERSHIP UND MANAGEMENT
Selbstorganisation und Fremdbestimung | Hat Fremdsteuerung im Management ausgedient?
Die Frage beantworte ich mit klarem Nein. So gern ich selbstorganisiert arbeite, so weiß ich genau, es gibt nach wie vor Kontext und Situationen, indem klassische Herangehensweisen effektiver und effizienter sind. Den 1. setzt Selbstorganisation ein hohes Können und – noch viel wichtiger – ein Wollen voraus, dass nicht immer gegeben ist. Und 2. gibt es Kontexte, die reproduzierbare Prozesse nicht nur ermöglichen, sondern notwendig machen. Eine gute Organisation ist für mich daher beidhändig und situativ in der Lage zu entscheiden, ob Werkzeuge der Stabilität oder Agilität erforderlich sind und beherrscht sie gleichermaßen. Das wäre zumindest meine Ergänzung zu Olaf Hinz:
https://www.hinz-wirkt.de/lotsenblog/artikel/3169-selbstorganisation-fremdbestimmung-und-freiheit
Team bilden | Wie bekommt man das Team was man sich wünscht?
Wenn man Dan Rockwell folgt, ist es eigentlich ganz einfach, genau das Team zu bekommen, was man möchte. Man fängt damit an, zu definieren, was das Team können soll. Hinterfragt sich selbst und seine Rolle. Definiert die Prioritäten und Leitplanken, fokussiert sich darauf, die Rahmenbedingungen zu setzen (mischt sich nicht ein) und nimmt ggf. die Leute raus, die nicht zum Team passen. Klingt recht einfach. Nun ja, wir wissen einfach ist es in der Praxis nicht. Aber die grobe Richtschnur passt und unterschreibe ich genauso:
https://leadershipfreak.blog/2022/06/03/5-ways-to-build-the-team-you-want/