#LINKSDERWOCHE | 29/2020: Produktivität, Agile, Leadership und Management

PRODUKTIVITÄT

Smartphone: Produktivitätshindernis oder Produktivitätsbuster?

Ich kenne nur noch eine wirklich überschaubare Zahl Menschen, die keinen kleinen Taschencomputer in Form eines Smartphones mit sicher herumtragen. Erstaunlicherweise kenne aber auch nur eine Handvoll Menschen, die ihr Endgerät wirklich als „Produktivitätsbuster“ verwenden (und nein, ich zähle mich nicht dazu – obwohl ich in den letzten Jahren echte Fortschritte gemachte habe). Die meisten Menschen, die ich so Tag ein und Tag aus beobachte, nutzen Ihr Smartphone, die meiste Zeit zum „Daddeln“ und als „Spielzeug“.Jetzt könnte man vermuten, dass das Smartphone eher ein Produktivitätshindernis, den ein Produktivitätsbuster ist. Aber nein, es liegt nicht am „Werkzeug“, sondern an uns selbst, wie wir das „Werkzeug“ nutzen. Richtig genutzt, kann so ein Smartphone uns dabei helfen produktiver zu werden (und ich meine damit nicht, dass wir ständig alles „messen“ müssen). Nein, ich meine die Art und Weise wie wir die Hilfsmittel nutzen. An diesem Punkt lässt sich festhalten: In Sachen Digitalkompetenz sieht es flächendecken noch wirlich zappenduster aus. In diesem Sinne ist der Artikel von Merlin Mechler ein Impuls, die eigene Kompetenz zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Wir haben es in der Hand, wie wir das Werkzeug nutzen:

https://merlinmechler.com/wie-dich-dein-smartphone-endlich-produktiver-macht/

Produktivitätstipps: Smarter Arbeit erledigen erhöht die Produktivität

Irgendwann habe ich mal den Satz aufgeschnappt: Arbeite smarter, nicht härter. Ich bilde mir ein, dass ich ihn bei Ivan Blatter gelesen habe. Ich bin mir nicht ganz sicher. Egal von wem der Satz stammt, er bringt es für mich auf den Punkt. Es geht beim Thema Produktivität nicht darum, härter und mehr zu arbeiten, sondern unsere Arbeit „intelligent“, dass heißt zielführend und effizient, zu tun. Mehr zu arbeiten bedeutet nicht zwangsläufig bessere Ergebnisse. Einige der von Fred Wilson aufgelisteten Ideen können dabei helfen, unserer Arbeit „smarter“ zu erledigen, wenn ich auch nicht mit allen Vorschlägen vollständig einverstanden. Produktivitätsapps haben für mich zum Beispiel nichts auf der Liste verloren. Sie sind zwar wertvolle Unterstützung, wenn man sie richtig zu nutzen weiß, aber ihre Wirkung ist bei weitem nicht so hoch, wie der Eindruck vermitteln mag.

https://dzone.com/articles/productivity-cheat-sheet-to-work-smarter

Feedbeck: Reflektiertes Feedback geben

Die hohe Kunst des konstruktiven Feedbacks ist ein Dauerbrenner. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich mich vor 30 Jahren das erste Mal bewusst damit auseinandergesetzt habe. Das Thema lässt mich nicht los. Nicht nur, weil ich an meiner eigenen Fähigkeit Feedback zu geben permanent arbeite, sondern auch, weil ich immer wieder selbst und aus Beobachterperspektive erlebend durfte, wie schwierig es ist, konstruktives (wertschätzendes) und reflektierst Feedback zu geben, dass die persönliche Weiterentwicklung fördert. Zu oft erlebe ich, wie Anspruch und Realität auseinanderklaffen. Es gibt in diesem Punkt nach wie vor noch viel zu tun. Ein Beitrag hier ist der Impuls von Tanja Föhr, der obendrein noch grafisch sehr ansprechend umgesetzt ist (da werde ich glatt neidisch, angesichts meines eigenen Talents 😉 ):

https://tanjafoehr.com/2020/07/06/doof-wenn-es-nichts-bringt-supi-wenn-man-weis-wie-es-geht-feedback-geben/

Für „PC-Nostalgiker“: Vom Text zum Diagramm

Für die PC-Nostalgiker unter Euch ist vielleicht der folgende Tipp von Stephan List spannend. Stephan hat ein paar kleine digitale Helfer aufgetan, die dabei helfen aus Textdiagramme zu erstellen. Das erinnert ein wenig an die Anfangszeiten des PCs, dürfte heute allerdings nur noch „Nostalgie“-Potenzial haben, den für die Erstellung von Diagrammen gibt es ja eine umfangreiche Sammlung digitaler Helferlein, die es vergleichsweise einfach machen. Dennoch bin ich mir sicher: Es gibt eine Community, die es freuen wird. Mehr:

https://toolblog.de/2020/07/07/vom-text-zum-diagramm/

AGILE

Nicht fertige User Storys: Nicht abgeschlossens User Story am Ende des Sprints – was passiert mit den Story Point?

Der folgende Beitrag von Jan Fischbach ist eine mögliche Variante, wie in der Praxis mit nicht abgeschlossene User Storys verfahren werden kann. Das hängt sehr stark auch vom Projektkontext ab. Ich persönlich tue mich schwer, wenn Jan hier den Begriff „Aufwand“ benutzt. Story Points drücken für mich keinen Aufwand, sondern die Komplexität aus. Insofern wäre mein erster Reflex in die Runde zu fragen, ob die ursprüngliche Komplexitätsschätzung noch korrekt ist und im Zuge einer Neupriorisierung zu entscheiden, ob die nicht abgeschlossenen User Storys überhaupt noch Relevanz für einen der Folgesprints aufweisen, den auch hier können neu Erkenntnisse dazu führen, dass User Storys an Bedeutung verloren haben. Im Beispiel von Jan macht das Vorgehen allerdings dann Sinn, wenn es einen festen vereinbarten Rahmen/Umfang gibt:

https://www.teamworkblog.de/2020/07/was-passiert-mit-den-story-point-von.html

Verteilte Teams: „Agile“ Gesetztmäßigkeiten im Kontext von Verteilten Teams

Ich bekenne mich persönlich zu den Fans von C. N. Parkinson (Parkinsonsches Gesetz u. ä.) und anderer organisationssoziologischer Autoren (nicht nur Max Weber, der von mir häufig bemüht wird). Sie helfen mir Dysfunktionen, in meinem täglichen Wirken zu identifizieren und bieten – empirisch gut untermauerte – Erklärungsmodelle, die mir helfen besser zu verstehen und Lösungen zu entwickeln. Stefan Wolpers scheint es da ähnlich zu gehen. Zumindest legt der folgende Blogartikel es nahe, greift er unter anderem auch auf den bereits erwähnt Parkinson und weitere Autoren zurück, um im Kontext von verteilten Teams Erklärungsvariablen zu identifizieren.

https://dzone.com/articles/agile-laws-amp-distributed-teams-from-conway-to-go

Roadmap: Fünf Tipps für den Umgang mit einer agilen Produkt-Roadmap

Auch in agilen Projekten braucht es eine mittel- bis langfristige Planung. Das Werkzeug hierfür ist die sogenannte „Produkt-Roadmap“. Dabei wird – anders wie bei der klassischen Projektplanung – kein Detailplan erstellt, sondern eine grobe Planung meist auf „Epics-Ebene“, die der Feinplanung im Sprint nicht vorgreift und regelmäßig – auf Basis neuer Erkenntnisse – fortgeschrieben wird. Das Ziel ist es demnach ohne allzugroßen unnötigen Overhead eine verlässliche Planung zu erstellen, die hochgradig adaptiv ist und doch eine gewisse Verlässlichkeit bietet. Ein paar Tipps zum Thema hat Patrick Eißler zusammengefasst, die ein wenig Licht die „Grundsätze“ bringen. Es fehlt leider an etwas methodischer Tiefe, die sich aber in der Länge des Artikels nur bedingt unterbringen lässt.

https://agile-unternehmen.de/tipps-agile-produkt-roadmap/

OKR: Fünf Prüfsteine für gute Key Results

Bei den OKRs geht es um strategische Steuerung. Es gibt definierte Quartalsziele (Objektives, die mit messbaren Schlüsselergebnissen (Key Results), die es zu erreichen gilt, unterlegt werden. Was sind gute K(ey)R(esults) mit einer ausgeprägten Signalstärke? KRs sollen Aussagekraft besitzen, die Orientierung bieten und aufzeigen, ob wir das Ziel erreichen. Brett Knowles schlägt fünf Prüfsteine vor, die KRs erfüllen sollten, damit sie diese Aussagekraft besitzen: Relevanz, Voraussagbarkeit, Überprüfbarkeit, Vergleichbarkeit, Lebhaftigkeit.

https://blog.betterworks.com/signal-strength-of-great-krs/

Post-Agilität: Wohin geht die Reise?

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Das ist eine banal-triviale Weisheit. Und gilt auch für „Managementhypes“, wie wir sie unter dem Label „agile“ gerade erleben dürfen. Was kommt nach der agilen Ära? Meine Glaskugel ist leider kaputt. Dennoch sicher ist für mich, Agilität wird als Thema nicht verschwinden. Sie wird mit Sicherheit selbstverständlicher Teil des „Werkzeugkoffers“ werden. Genauso wie Lean Management nicht einfach verschwunden ist und verschwinden wird. Mark Lambertz hat sich ein paar Gedanken zum Thema gemacht, die ich spannend finde. Ihr vielleicht auch. Ein guter Ansatzpunkt für die weitere Diskussion möglicherweise.

https://intelligente-organisationen.de/post-agile-era

MANAGEMENT UND FÜHRUNG

Agile Führungskraft: 8 Merkmale

Auch wenn Rolf Dindorf die öffentliche Verwaltung im Visier hat, die Unterschiede sind streng genommen graduell und so lassen sich seine 8 Merkmale einer agilen Führungskraft auch in den privatwirtschaftlichen Sektor übertragen. Die Aufzählung ist sicherlich nicht abschließend, wobei ich bestimmte Eigenschaften nicht unbedingt mit dem Attribut „agile“ verknüpfen würde, sondern grundsätzlich für Wesensmerkmale guter Führung halte. Unter anderen selbstkritisches reflektieren. Die Auflistung ist auf jeden Fall eine gute Ausgangslage.

https://www.attraktive-verwaltung.de/agile-verwaltung-was-zeichnet-eine-agile-fuehrungskraft-aus

CYNEFIN-Modell: Eine Einordungshilfe

Wann ist welche Werkzeugkiste zielführend? Wann kann ich mit ein hochstandardisierten Ansatz fahren und wann nicht? Das CYNEFIN-Modell des Wallisers Dave Snowden ist da extrem hilfreich, wenn es um die entsprechende Einordnung geht. Interessanterweise hat es auch noch dieses Jahr ein Update erfahren, dass – Asche auf mein Haupt – mir offenbar – fast – entgangen ist. Zum Glück bin ich auf den Artikel von Nadja Petranovskaja gestolpert, die Euch auch noch kurz erklärt, wie ihr Modell nutzen könnt.

https://newwork.wondercards.world/cynefin/

Führung mit Empathie und Autorität: Fünf Wege ein Team (nicht) zu motivieren

Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass man Menschen und ein Team nicht wirklich motivieren kann, sondern redlich alles tun kann, Menschen nicht zu demotivieren, ist mir der Tim McMahones Blogartikel mit den von ihm vorgeschlagenen fünf Wegen mit Empathie und Autorität zu führen, äußerst sympathisch. Mehr braucht es, so denke ich, nicht als Appetitanreger. Lest einfach selbst:

http://www.aleanjourney.com/2020/07/five-ways-to-motivate-your-team-with.html

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