PRODUKTIVITÄT
Personal Scrum | Das Entwicklungsframework übertragen ins Zeitmanagement
Eigentlich ist Scrum ein agiles Rahmwerk für die Entwicklung komplexer Projekte. Vieles, was man in Scrum wiederfindet, findet man zum Beispiel in der Pomodorotechnik wieder. Simon Kneafsey hat es ins Zeitmanagement übertragen. Auf den ersten Blick ähnelt es bereits bekannten Ansätzen, die ich aus dem Beritt Personal Kanban kenne. Vertiefende habe ich mich leider noch nicht auseinandergesetzt, da ich es erst jetzt entdeckt habe. Ggf. gibt es noch den einen oder der andren ebenfalls interessierten Menschen.
https://www.scrum.org/resources/blog/introducing-personal-scrum
Vor der Antwort | 3 Dinge, die wir tun sollten bevor wir eine Frage beantworten
Gibt es Situationen, in denen man eine Frage nicht gleich beantworten sollte? Ja, wenn die Frage keine echte Relevanz hat. Um dies zu vermeiden, empfiehlt Dan Rockwell vorab 3 Dinge: 1) Dankbarkeit ausdrücken 2) Zweck klären 3) Gegenüber wissen lassen, dass er/sie wichtig ist. So lässt sich freundlich klären, ob die Frage wirklich von Bedeutung ist oder etwa eine versuchte „Manipulation“ darstellt:
https://leadershipfreak.blog/2022/11/17/never-answer-the-question-youre-asked-until-you-do-3-things/
Selbst- und Zeitmanagement verbessern | Hauruck vs Stück für Stück – was ist der richtige Weg?
Wieder einmal eine gelungene Folge des Podcasts von Ivan Blatter, die schön differenziert auf das Thema schaut. Es gibt keinen Königsweg. Meine persönliche Beobachtung deckt sich mit dem Inhalt von Ivan Blatter. Die Antwort ist Typ abhängig, wobei es sicherlich kaum einen Menschen gibt, der dem jeweiligen Extrem entspricht. Wie er schön sagt, was ist das dominierende Muster und danach richte Dein Vorgehen aus. Wobei auch ich der Feststellung folge, dass es am Anfang meist ein „Hauruck“ braucht.
https://ivanblatter.com/podcast/hauruck/
LEAN
Der schmale Grat | Aktiver Gestaltung und „Entmündigung“
Auf der einen Seite wird erwartetet, dass man aktiv Verantwortung übernimmt, auf der anderen Seite darf dies nicht dazu führen, dass sich andere zurücklehnen und darauf wartet, dass der Superheld es schon lösen wird. Das wäre dann eine Form der „Entmündigung“, die wir ja gerade nicht anstreben. Wir wollen befähigen. Dies nennt Götz Müller treffend einen schmalen Grat. Den genau dies ist es. Ein sehr schmaler Grat, der – wie ich auch wieder erfahre – sehr schwer zu meistern ist. Wie balanciert man es aus? Gehe ich forsch, aktiv voran, führt dies schnell dazu, dass man sich darauf verlässt, dass der Kollege es schon richten wird. Bleibe ich zu zurückhaltend, fehlt die „Intervention“, die es braucht, um den Ball ins Rollen zu bringen. Eine Herausforderung – nicht nur im Lean-Kontext.
https://www.geemco.de/artikel/wo-lean-ein-schmaler-grat-ist/
Fremdsprachliche Begriffe und Mystifizierung | Warum wir reflektierter im Umgang mit fremdsprachlichen Fachbegriffen arbeiten sollten
Im Lean-Umfeld werden gerne japanische Begriffe genutzt. Das treibt mit unter Stilblüten, die nicht förderlich sind. Ich bin da auch nicht vollständig frei davon, wobei ich mich schon bemühe, passende Begriffe zu finden. Das ist mitunter gar nicht so einfach. Denke ich zum Beispiel an Muda, dass mit Verschwendung übersetzt wird, aber im Wortsinne – so wurde es mir erklärt – eigentlich eher Richtung unnötig, unnütz geht. Ein bisschen etwas anderes. Und auch bei Kaizen vermeide ich mich von kontinuierlicher Verbesserung zu nutzen, weil – so haben ich es verstanden – die Philosophie über das „reine“ Verbessern eines Prozesses, wie es bei uns verstanden wird, hinausgeht. Mit unter also gar nicht einfach. Die kritische Reflexion im Sprachgebrauch von fremdsprachlichen Begriffen, wie Christoph Roser sie erbittet, macht auch im agilen Kontext übrigens Sinn. Auch wenn wir hier eher Anglizismen nutzen. Der Effekt der Mystifizierung ist derselbe. Und führt uns dann auf den Holzweg.
https://www.allaboutlean.com/ikigai/
AGILE
Teamaufstellung | Einordnung zwischen „Components“ und „Domain“
Ich arbeite gerne mit visuellen Darstellungen zur Einordnung. Daher war fast klar, dass ich bei der Idee von Cesario Ramos direkt anspringe. Auf Basis der zwei Dimensionen „Components“ und „Domain“ bietet er ein visuelles Hilfsmittel zur Analyse agiler Softwareteams an, die sich meiner Meinung auch – mit ein paar Modifikationen – auf nicht Software-Teams übertragen lässt. Solche Hilfsmittel bitten sich an, um eine erste Einordnung zu ermöglichen, wie ein Team aufgestellt ist und wo es Verbesserungs- und Entwicklungsmöglichkeit gibt.
https://www.scrum.org/resources/blog/what-does-your-team-optimize
Scrum Daily | Vom Statusmeeting zu „echten“ Daily
Das Scrum Daily ist der Ort für die tägliche Synchronisation im Team und wenn es als solches genutzt wird, ein echter „Produktivitätsbooster“ in einem Team. Leider bleibt das Potenzial ungenutzt, wenn es eine reine Statusrunde bleibt. Es geht nicht um „Reporting“ über geleistete Arbeit. Es geht um den täglichen Austausch im Team, was ansteht und wo man sich ggf. gegenseitig unterstützen kann. Dieses Potenzial stärker zu nutzen steht im Fokus des Artikels von Simon Flossmann. Zum einen gibt er ein paar Punkte mit, woran sich erkennen lässt, dass das Potenzial ungenutzt ist und zum anderen bietet er Vorschläge an, wie sich dieses ausbauen lässt.
https://www.scrum.org/resources/blog/wie-du-ein-statusmeeting-ein-daily-scrum-verwandeln-kannst
Workflow-Effizienz | Ein Indikator für Hindernisse frühzeitig aufzuspüren und Verbesserungen sichtbar zu machen
Eines der Dinge, die ich an Kanban sehr schätze, ist die Visualisierung als Unterstützung, um frühzeitig mögliche Hindernisse zu erkennen. Das macht bis zu einem gewissen Grad Sinn mit entsprechenden Indikatoren zu arbeiten, die unterstützend wirken. Dazu gehören Indiaktoren, die die Workflow-Effizienz sichtbar machen. Um Missverständnissen vorzubeugen, einzelene Indikatoren und Metriken sind für sich gesehen nur beding aussagekräftig. Sie liefern Hinweise, dass es sich lohnt genauer hinzusehen. Und zu diesen Indikatoren gehören im Kanban-Kontext die Workflow-Effizienz anzeigenden Metriken. Kombiniert man sie zum Beispiel mit Key Value Indikatoren bekommt man ein recht gutes „Frühwarnsystem“, dass die Verbesserung im Arbeitssytem erleichtert und so mittel- bis langfristig wertvolle Arbeit leisten kann.
https://kanbanize.com/blog/workflow-efficiency/
Ungeplante Arbeit | Umgang und Strategien im Scrum-Kontext
Eine Besonderheit an Scrum ist, dass der Sprint – also die Planungskadenz oder Iteration – zunächst geschützt ist. D. h. ein Scrumteam nimmt für die Dauer einer Iteration keine neuen Arbeitsaufträge an. Da eine Iteration max. 4 Wochen hat, ist das Scrumteam dennoch vergleichsweise sehr anpassungsfähig unterwegs, weil die eben mit dem neuen Sprint jeweils Plananpassungen und Detailplanungen erfolgen. So verschwendet ein Scrumteam nicht allzu viel Zeit in langfristige und unnötige Detailplanungen, die beständig fortgeschrieben werden müssen, da die Details erst von Iteration zu Iteration erarbeitet werden. Und doch gibt es immer auch ungeplante Arbeit innerhalb eines Sprints. Unter anderem, weil neue Erkenntnisse hinzukommen oder unerwartete Ereignisse auftreten, die eine schnelle Reaktion erfordern. Der Artikel von Mary Iqbal bietet einen guten Überblick bewährter Optionen für Scrumteams im Umgang mit ungeplanter Arbeit:
https://www.scrum.org/resources/blog/how-handle-unplanned-work-scrum
Scrum scheitert | Sieben mögliche Gründe
Scrum ist ein leichtgewichtiges Rahmenwerk. Leichtgewichtig bedeutet nicht einfach. D. h. es gibt immer auch ein Potenzial fürs Scheitern mit einer Scrum-Implementation. Achtung, es geht hier nicht um „Schuldzuweisungen“, sondern um das Verstehen oder gar die übliche „Haltungsdebatte“, die man in der agilen Welt öfter mal zuhören bekommt, wenn es mit agil nicht klappt. Die Ursachen können vielfältig sein. Eine genauer und selbstkritischer Blick auf die Einbettung ins Gesamtsystem u. ä. kann dabei helfen, aus der Reflexion zu lernen und die Ursachen zu beseitigen. Die von Willem-Jan Ageling genannten Ursachen bieten dabei einen guten Grundlage für einen vertiefenden Blick.
https://medium.com/serious-scrum/7-reasons-why-scrum-fails-b28a25e1fa1e
Spagat zwischen Effizienz und Autonomie | Ein nicht ganz einfacher Spannungsfeld
In der agilen Community gibt es manche Debatten, die lassen mich – als überzeugten Agilisten – immer wieder stauend und manchmal fassungslos zurück. Hierarchie ist bei einigen in der Gemeinschaft zum Beispiel grundsätzlich schlecht und böse (was ich selbst so nicht sehe) und Autonomie wird – wie Michael Thiel – treffend wiedergibt derart überhöht, dass eine kritische Reflexion im Sinne einer Ausbalancierung zwischen Effizienz und Autonomie wegen des fast „ideologischen Grabenkampfes“, der mit unter ausbricht, fast schon lebensgefährlich wird. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Freund der operativen Dezentralisierung und der strategischen Föderalisierung von Organisationen. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass der Spagat zwischen Effizienz und Autonomie nicht immer leicht zu meistern ist und es genau, um das meistern dieses Spagts geht.
https://www.teamworkblog.de/2022/11/effektivitat-autonomie-es-lebe-die.html