PRODUKTIVITÄT
E-Mail-Management | Besseres E-Mail-Management braucht nicht viel
Auch wenn die E-Mail von vielen längst für Tod erklärt worden ist, sind weit weg davon ein Leben ohne zu führen. Ich sehe täglich an meinem privaten, ehrenamtlichen und beruflichen E-Mail-Postfächern wie lebendig die E-Mail noch ist. Und damit meine ich nicht Newsletter (ich liebe den RSS-Feed, der dazu beiträgt, mein E-Mail-Postfach mit ihnen zu fluten). Und hier hilft ein konsequentes E-Mail-Management, wie es im Blog von Büro-Kaizen beschrieben wird. Übrigens: Am Wochenende lese ich nur in Ausnahmefällen E-Mails und dann auch nur die Privaten. Genauso, wie ich mir angewöhnt habe, nur 2 x täglich in E-Mail-Postfächer zu schauen. Wer zeitnah etwas von mir möchte, der muss zum Hörer greifen. Bei der E-Mail kann es schon mal einen Tag dauern, bis Antwort kommt.
https://www.buero-kaizen.de/e-mail-bearbeitung/
Achtsamkeit | Mehr Raum im Leben schaffen
Ich bin alles andere als jemand, der behauptet, es liegt nur an unserer Wahrnehmung und Haltung, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Die Formulierung, Du must nur Deine Haltung gegenüber den Dingen ändern, dann wird alles besser, lässt mich eher kopfschüttelnd zurück. Ein Defizit bleibt ein Defizit, ein Fehler ein Fehler, ein Irrtum bleibt ein Irrtum, Stress bleibt Stress. Egal, wie ich drauf schaue. Zunächst einmal. Was aber für mich den Unterschied macht, ist der Umgang mit der Erkenntnis und dieser Umgang setzt Achtsamkeit voraus. Und so verstehe ich auch Leo Babautas Anregung. Nämlich achtsam zu sein, um die Dinge besser zu machen. Fühlen wir uns gehetzt, weil wir uns permanent übernehmen, müssen wir Druck herausnehmen, um reflektiert die Lösung in Angriff zu nehmen. Im Stresszustand wird es uns nicht gelingen.Sind wir aber nicht im Stresszustand, erkennen wir das SOLL (Wie sein sollte) können das IST (Wie es jetzt ist verstehen) und es gelingt uns das WIE (die Lücke zwischen SOLL und IST) mit Lösungsideen aufzulösen.
Konflikte lösen | Wie uns Inspektor Colombo hilft, in Konfliktsitutationen besser zu reagieren
Ich weiß nicht, wie viele die 70er-Jahre-Detektivserie Colombo (noch) kennen. Für mich persönlich ist nur die Figur spannend. Nämlich aus dem Grund, aus dem Conrad Gillner sie in dem Artikel nutzt. Und das ist wirklich bemerkenswert. Bei der ganzen Schrulligkeit, die der Charakter verkörpert, ist er in seiner Art die Dinge fragend anzugehen, genial. Was sich daraus ableiten lässt, ist äußerst lehrreich, wenn auch nicht so ganz einfach umzusetzen. Spannend. Danke, Conrad für die Anregung.
https://t2informatik.de/blog/columbo-ach-eine-frage-haette-ich-noch/
LEAN
Coaching-Kata | Warum sich Führungskräfte mit ihr oft schwer tun
Ich bin ein großer Fan der Coaching-Kata oder wie sie Götz Müller nennt, der Toyota-Kata. Und ja, sie ist nicht wirklich einfach für viele Führungskräfte. Den sie bedeutet ein deutliches Umdenken als Führungskraft, zum einen aber auch ein Umdenken des „Systemes“, was die Erwartungshaltung an Führungskräfte betrifft. Beides wirkt, wie im Artikel beschrieben, zusammen. Wer Veränderungen etablieren will, darf nicht nur im System arbeiten, der muss auch am System arbeiten. Nicht ganz einfach, wie wir alle wissen.
https://www.geemco.de/artikel/warum-sich-manager-mit-der-toyota-kata-schwertun/
Was Lean nicht ist | Warum nicht alles was sich Lean nennt, auch wirklich Lean ist
Ein Rant von Christoph Roser über die „Verballhornung“ von Lean, die durch aus auch im agilen Kontext passen könnte. Dort erleben wir ähnliche Auswüchse. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Lean heißt nicht Ausbeutung von „Personalressourcen“. Auch wenn manche dies daraus gemacht haben. Lean im Sinne des Toyota Productions Systems basiert auf Wertschätzung und Anerkennung der Menschen. Wie Roser richtig schreibt „Lean Staffing“ ist genau deshalb nicht „Lean“, weil Wertschätzung und Anerkennung fehlen. Deswegen rede ich gerne auch von lean = gesund, nicht schlank. Weil es zwar um die Vermeidung unnötiger Aufwände geht, aber nicht auf Kosten der Beteiligten und der Qualität. Es geht bei Lean im Sinne des TPS um Auskömmlichkeit, nicht Senkung der Betriebskosten zu Gewinnsteigerung.
https://www.allaboutlean.com/lean-staffing/
AGILE
Frist-time-right | Kontinuierliche Verbesserung und die Bedeutung von Standards auch in der Teamarbeit
Der Blogartikel von James Mitchell Lee ist in mehrfacher Hinsicht für mich ein Volltreffer. Erstens fast er sehr gut zusammen, warum Standards (die komischerweise in der agilen Welt von einige verteufelt werden), so wichtig sind – auch in einer agilen Welt. Damit spricht er mir fast aus der Seele und gleichzeitig geht damit mal wieder eine Idee für einen Blogartikel flöten, weil es mal wieder jemand geschafft hat, vor mir und besser zu erklären, was ich sagen wollte 😁 Und ein weiterer Aspekt ist für mich spannend. Der Artikel zeit hervorragend: Lean und Agile gehören zusammen. Wer Agilität wirklich verstehen will, muss sich mit Lean Management beschäftigen. Dritter Aspekt: „Frist time right“ wird hier als Prinzip der „Qualitätssicherung“ im Kontext von Teams richtig gut erklärt. Fazit: Lesen lohnt.
https://www.teamworkblog.de/2022/09/first-time-right-is-teamwork-at-its-best.html
Prozesse und Standards im agilen Kontext | Im agilen gibt es keine Prozesse oder doch?
Das ich die Abneigung gegen Standards und Prozesse mancher Agilisten verstehen kann, diese aber nicht richtig finde, dürfte den Lesern von Toms Gedankenblog und des Blogs des Forums Agile Verwaltung (für, das ich gelegentlich schreiben darf), nicht entgangen sein. Das hat mich Sicherheit damit zu tun, dass vieler Orts ein „falsches“ Verständnis (in Stein gemeißelt bis ans Ende der Zeit; nicht als sich entwickelnde Referenz) durchgesetzt wurde. Lustig finde ich den Begriff „Voldemort“, den Felix Stein hier im Zusammenhang einführt, weil es halt eben doch Prozesse und Standards gibt, die nicht beim Namen genannt werden dürfen. Ich hätte hier eher den Begriff der „Lebenden Toten“ verwendet.
https://www.lean-agility.de/2022/09/der-voldemort-prozess.html
Servant Leadership | Wenn das Team sich nicht führen lassen will
Ich bin mal wieder über einen gelungenen Beitrag aus der Feder von Christiaan Verwijs gestolpert, der das Thema Servant Leadership im Kontext von Scrum näher beleuchtet und aus meiner Sicht eines der zentralen Probleme ziemlich gut auf den Punkt bringt, der auch jenseits der agilen Welt viel zu wenig Beachtung bekommt: Führung entsteht durch das Zusammenspiel Geführter und Führenden. Oder anders ausgedrückt, nur wenn sich die Geführten führen lassen, wird man zum Führenden. Und dies hat nicht zwangsläufig mit der Person zu tun. Leider hat man uns zu oft etwas von „Führungspersönlichkeiten“ erzählt, dabei aber Faktoren wie Kontext, Können und Bedarfe des Umfelds vernachlässigt. Ist es aber mitnichten, wie auch dieser Beitrag schön zeigt, den ich allen Scrum Masterinnen, Product Onwerinnen und Agilen Coaches gerne empfehle:
Scrum und sein Ruf | Warum manche Entwickler auf Scrum nicht gut zu sprechen sind
Wir werfen häufig aus Sicht der Scrum Masterinnen oder Product Ownerinnen den Blick auf Scrum. Willem-Jan Ageling versucht hier eher aus den Bedürfnissen der Entwickler auf das zu schauen, was besonders häufig in Scrum-Implementationen schief läuft. Nicht wirklich radikal neue Erkenntnisse, aber mir gefällt, dass hier nicht der „Scrum Master hat das Problem …“ sondern aus Sicht des Teams, dass eigentlich im Fokus steht, über häufige Hindernisse gesprochen wird. Ansonsten sind es die üblichen „Klassiker“ wie fehlendes Verständnis für die Arbeitsweis in Scrum im Umfeld, „PO-Diktatur“ oder externe Abhängigkeiten. Spannend seine – in Teilen gerechtfertigte Kritik – an SAFe-Implementierungen, mehr Muda (unnötigen Aufwand nach Lean Thinking zu vermeiden) erzeugen als Nutzen stiften.
https://medium.com/serious-scrum/9-practices-that-haunt-developers-working-with-scrum-e5903b8500f0
Jenseits von Scrum | Ein überraschender Erfahrungsbericht eines Teams, dass Scrum entwachsen ist
In seinem Blogartikel berichtet Erik de Bos über seine Erfahrungen in einem agilen Team, die im ersten Moment überraschen mögen. Ein Team, das Scrum als Framework hinter sich gelassen hat und doch – Überraschung – hervorragend Ergebnisse liefert. Warum? Weil das Team erstaunlich gut seine Zusammenarbeit auf Etappenziele ausgerichtet hat und hochgradig reflektiert als echtes Team arbeitet. Es braucht dem Rahmen von Scrum nicht (mehr), weil es das Wesentliche so verinnerlicht hat, dass es über Scrum hinaus gewachsen ist. Dies mag verblüffend wirken. Ich denke ja, so soll es sein. Scrum ist ein Framework das „Standards“ liefert, die Orientierung bieten, um zu lernen und einzuüben, genau dorthin zu kommen. Dieses Team scheint es geschafft zu haben. Bewusst oder unbewusst lassen wir mal offen. Es hat zur Meisterschaft geschafft und ist dem Framework als Standard entwachsen. Die Hilfestellung von Scrum als Standard war nicht mehr notwendig.
Scrum löst nicht alle Hindernisse | 3 Herausforderungen die Scrum nicht lösen wird
Scrum ist ein tolles Rahmenwerk. Es ist hilfreich, um das Lernen und explorative Entwickeln zu unterstützen. Es ist aber nicht die Antwort auf alle Fragen und Herausforderungen, die bei der explorativen Entwicklung auftreten. Ganz im Gegenteil. Scrum macht viele Hindernisse oft erst sichtbar. Von daher verwundert mich der Beitrag von Mary Iqubal nicht wirklich. Scrum löst nicht das Problem fehlender, schlechter Anforderungen und auch miserabler Kommunikation in und um das Projekt wird nicht sämtliche Abhängigkeiten auflösen (es gibt immer welche). Scrum macht diese Dinge sichtbarer, transparenter und damit oft erst greifbar.
https://www.scrum.org/resources/blog/3-problems-scrum-doesnt-solve
Kanban | Zwei typische Fehler bei der Kanban-Einführung
Eigentlich könnte man es als Binsenweisheiten bezeichnen, würde es in der Tat nicht so häufig in Organisationen beobachtet: zwei typische Fehler bei einer Kanban-Einführung. Anna Radzikowska nennt zum einen „False Summit Plateau“. Ich würde von einem Trugschlussphänomen sprechen. Eine erfolgreiche Kanban-Einführung ist erste der Anfang. Kanban richtig verstanden bedeutet – ganz im Sinne der Kaizen-Philosophie – es fängt erst richtig an. Es ist erst der Auftakt einer langen Reise. Der zweite Fehler dürfte allen bekannt vorkommen, die mal versucht haben, sich schlecht Gewohnheiten abzugewöhnen: Überambitionierung. Auch eine Organisation tut gut daran, nicht sofort und gleich den großen Wurf erreichen zu wollen, sondern Stück für Stück in den Veränderungsprozess zu gehen.
https://djaa.com/failure-modes-in-kanban/
Backlogmanagement | 14 Prinzipien, die helfen können, das Backlogmangement zu verbessern
Viele halten den Backlog für eine Anforderungsliste. Er ist aber weit mehr und verdient deutlich mehr Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Nicht nur des PO. Es gehört noch einiges mehr dazu, einiges davon spiegelt sich in den 14 Prinzipien von Stefan Wolpers wieder. Gutes Backlogmanagement ist mehr als nur die Pflege einer Liste.
Sprint Planning | Tricks und Tipps für eine gute Sprint Planning-Moderation
Die hohe Kunst der Gastgeberschaft (Art of Hosting) macht eine gute Moderation nicht nur im Scrum-Kontext aus. Bei den Scrum-Ereignissen haben wir jeweils eine klaren Rahmen der jeweiligen Fragestellung, die geklärt werden soll. Beim Sprint Planning steht das Sprint Ziel und initiale Ideen zur Erreichung des Sprintziels im Fokus. Passende Tricks und Kniffe beschreibt Johannes Geske im Blogartikel, wobei ich – auch hier noch mal betonen möchte – wer auch immer moderiert und dies muss nicht der/die Scrum Master*in sein, hat die Aufgaben, einen Raum für die Entwicklung guter Lösungen zu schaffen. Es geht um gute Gastgeberschaft, damit sich alle anderen drauf fokussieren können, gute und richtige Entscheidungen treffen zu können.
https://www.scrum.org/resources/blog/tips-tricks-facilitate-sprint-planning
LEADERSHIP
Transformational vs Transactional Leadership | Zwei Führungsphilosophien im scheinbarbaren Widerspruch
Die Beschreibung von tranformationaler und transaktionaler Führung von Tim McMahon enthält nicht wirklich Überraschungen. Die beiden beschriebenen „Führungsphilosophien“ kennen die meisten sicherlich. Vielleicht unter andere Bezeichnung. Interessant finde ich eigentlich erst, was am Ende des Artikels von McMahon ins Spiel gebracht: Beide Führungsstile haben ihrer Daseinsberechtigung in der Organisation. Je nach Kontext und Situation. Es braucht quasi beide. In einem Gleichgewicht. Es gibt eben auch bei der Führung kein schwarz-weiß.
http://www.aleanjourney.com/2022/09/transformational-vs-transactional.html