LINKSDERWOCHE | 27/2022: Produktivität, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Geschäftigkeit | Typischer Fehler, die wir unter Zeitdruck machen

Irgendwie ist in den Köpfen immer noch tief verankert, dass nur wer kräftig geschäftig ist, auch wirklich produktiv ist. Das ist schon mal ein großer Fehler. Dauerstress ist der größte Produktivitätskiller. Das ist aber nicht das Thema des Artikels von Dan Rockwell. Im Fokus steht bei ihm die Frage, welche Fehler wir typischer machen, wenn wir unter Dampf stehen. Er münzt es zwar auf Führungskräfte, aber im Prinzip erwischt es jeden von uns:

https://leadershipfreak.blog/2022/06/27/the-top-4-mistakes-busy-leaders-make/

Office 365 | Freigeben und teilen in OneDrive und SharePoint und per E-Mail

Ich habe vor ein paar Jahren gelernt, dass alles, was für mich selbstverständlich ist, nicht für alle so klar und eindeutig ist. Nur weil ich selbstverständlich viele digitale Möglichkeiten nutze, bedeutet es nicht, dass auch wirklich alle Mitmenschen wissen, wie man mit den Werkzeugen in der digitalen Arbeitswelt effizient und effektiv, dazu zähle ich zum Beispiel O365, umgeht. Ich sammle deswegen gerne auch mal gute Beiträge, die ich dann dezent rüberschieben kann – kommt ja dann nicht von mir, sondern von dritter Seite … In diese Kategorie fällt der Sigrid Hess zum Thema Dateienfreigabe per E-Mail. Klingt zwar einfach, aber man sollte schon wissen, welche Option man dabei auswählt.

https://www.teamworkblog.de/2022/06/denn-sie-wissen-nicht-was-sie-tun.html

Kommunikation | Warum Austausch von Argumenten noch keine Kommunikation darstellt

Ich bin jemand, der gerne seine Argumente in die Runde wirft und schaut, was als Antwort zurückgespielt wird. So lerne ich die Schwachpunkte meiner Argumente und Ideen kennen, kann sie validieren, verbessern, weiterentwickeln. Das setzt einen Dialog voraus. Ein Dialog ist allerdings kein Streitgespräch mit einem Schlagabtausch der Argumente zwischen zwei Kontrahenten, sondern gelingt nur, wenn man die Motivation und die Perspektive des Gegenübers versteht. Etwas, was gefühlt vielen Menschen immer seltener gelingt. Darauf will ich aber nicht vertiefend eingehen. Wichtiger ist mir, wie ein Dialog gelingt und was es hierfür braucht. Darauf bezieht sich Stephanie Huber in einem Blogartikel für t2informatik:

https://t2informatik.de/blog/streiten-sie-noch-oder-kommunizieren-sie-schon/

Dunning-Kruger-Effekt | Wenn ausgerechnet die Inkompetentesten vor Selbstbwusstsein strotzen

Ein Klassiker unter den kognitiven Verzerrungen ist der Dunning-Kruger-Effekt oder – in Anlehnung an einen altgriechischen Philosophen (von, dem der Satz stammen soll: „Ich weiß nur eins, dass ich nichts weiß.“) – je weniger man weiß, desto schlauer meint man zu sein. Wer meint, er/sie/es wäre davor gefeit – Pardon, Fehlanzeige! In die Falle stolpern wir alle irgendwann mal. Was ich jetzt nicht weiter schlimm finde, wenn man es noch merkt. Es soll aber Zeitgenoss*innen geben, die es nicht bemerken. Dazu mehr von Andrea Windolph:

https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/business-wissen/dunning-kruger-effekt/

Nächste Schritte | Eine einfache Frage mit großer Wirkung

Freunde von GTD nach David Allan kennen die Frage nach den nächsten Schritt bestimmt. Ich stelle sie mir fast immer reflexartig, wenn ich eine Aufgabe beginnen und beende. Kleiner Trick von mir: Ich formuliere gerne ein To-do als Ergebnisvorwegnahme – so fällt mir die Antwort viel leichter. Noch mehr zum Thema erfahrt ihr von Ivan Blatter, der ein Profi in Sachen Produktivität ist:

https://ivanblatter.com/podcast/der-naechste-schritt/

AGILE

Nichts fertig | Wenn am Ende des Sprints nicht fertigt, wird obwohl alle gerödelt haben

Da bedient sich Simon Flossmann an einer Grundidee von Kanban und erwähnt es nicht einmal so ein schlimmer Finger 😉 So viel Spaß muss sein. Ein Team, in dem alle wie verrückt rödeln, aber nichts wird fertig, da kommt auch bei mir – selbst in Scrum-Teams – sofort der Gedanke auf, mit Limitierung der parallelen Arbeit, Visualisierung des Workloads und Identifizierung des Flaschenhalses zu arbeiten. So wird dann sehr schnell aus einem Scrum-Team ein Scrumban-Team. Den genau für diese Konstellation ist Kanban top. Schade natürlich, dass der Querverweis in Simon Flossmanns Artikel fehlt, weil es für diejenigen, die methodisch vertiefen wollen, hilfreich wäre. Wenn ihr mehr über Flaschenhälse, Arbeitsflüssen und Engpassmanagement erfahren wollt, lege ich Euch wenigstens gerne die Beschäftigung mit Kanban nahe.

https://www.scrum.org/resources/blog/ist-jeder-im-scrum-team-beschaftigt-aber-am-ende-des-sprints-ist-nichts-fertig-meine

Product Owner | Die häufigsten Fehler

Niemand ist frei von fehl. Auch die Inhaber*innen einer bestimmten Rolle wie Product Owner. Ich finde es, wie schon öfter erwähnt, nicht wild, wenn man sich dessen bewusst ist und aus seinen Fehlern lernt. Ein Ärgernis ist, wenn die Reflexion ausbleibt und Fehler sich wiederholen. Nicht einmal, nicht zweimal, nein … Ich schweife schon wieder ab. Pardon. Zurück zum Thema. Wenn man weiß, welche Fehler typischerweise immer wieder auftreten, hat man eine gute Referenz, um selbstreflektiert Quellen zu identifizieren und gegenzusteuern. In diesem Sinne zur Abwechslung mal ein Video Sebastian Burkart zum Thema Fehler, die man als Product Owner machen kann:

https://www.sebastiansptm.de/scrum-product-owner-die-11-haufigsten-fehler-anti-pattern/

Evidenzbasierendes Management | Ein Überblick

Ich bin ja immer wieder begeistert, wenn „olle Kamelle“ (die richtig gut sind), plötzlich wieder aus dem Dunklen auftauchen und – teilweise unter neuem Namen – eine Renaissance feiern. Evidenzbasierendes Management ist – nach meiner Wahrnehmung – so ein wiederentdecktes Juwel. Bei meiner ersten Begegnung im agilen Kontext kam es mir merkwürdig bekannt vor und ich habe mich gefragt, woher ich es kenne und dann viel es mir wieder ein, dass ich es aus dem Kontext des Toyota Production Systems kenne und auch in Zusammenhang mit Scientific Management Vorläufer herumgeschwirrt sind. Gute Ideen gehen halt doch nicht so schnell verloren und setzen sich dauerhaft durch. Wie evidenzbasierendes Management im „agile“ Sinne aussieht, beschreibt Lars Richter ziemlich gut (den Artikel sollte ich ein paar Managern auf den Schreibtisch schmuggeln 🤔 ):

https://cdi.digital/evidence-based-management/

Erwartungshaltung unter Unsicherheit | Warum das regelmäßige Update so wichtig ist …

Es ist sehr, sehr schwer, mit Unsicherheit umzugehen. Das merke ich auch gerade als Häuslesbauer. Oder besser, ich merke, dass das Bauunternehmen, mit dem ich arbeite, nicht versteht, warum ich genau deshalb eine regelmäßige Feedbackschleife in kurzen Abständen haben möchte. Bin beinah versucht ihnen den Artikel von John Coleman zuschicken. Ich fürchte nur, sie werden mich wieder entgeistert anschauen. Genauso wie bei meinem Vorschlag jeden Freitag eine 20-minütige Baustellenbesprechung vor Ort durchzuführen, bei dem alle Fragen geklärt werden können, statt der unzähligen Pinpong-Emails und Adhoc-Termine. Dann könnten wir unter anderem beständig die „Erwartungen“ an den Baufortschritt anpassen.

https://www.scrum.org/resources/blog/setting-expectations-scrum

Produktziel (Scrum Guide) | Sinn, Zweck und Aufgabe erklärt

Scrum ist in erster Linie ein Framework zur Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte. Daher macht die ausdrückliche Aufnahme des Produktziels im aktuellen Scrum Guide Sinn. Ziele in diesem Sinne sind keine in Stein gemeißelten „Endaufträge“, sondern Referenzpunkte, die für die „Kursbestimmung“ wichtig sind. In der Gesamtorganisation übernimmt diese Aufgabe zum Beispiel ein „Nordstern“ im Sinne des Toyota Production Systems (ich bin ein großer Fan der Verbesserungskata). Im Artikel von Magdalena Firlit zum Produktziel habe ich für mich noch mehr Parallelen entdeckt. Schaut einfach mal selbst.

https://www.scrum.org/resources/blog/product-goal-explained

Scrum-Werte | Mögliche Anzeichen, dass sie nicht gelebt werden

Noch ein Artikel von Simon Flossmann. Ich bin etwas ambivalent. Im Prinzip teile ich die Aussage, dass die hier genannten Indizien daraufhinweisen, dass es ein Problem geben könnte. Leider habe ich oft genug erlebt, dass Scrum Master*innen sofort mit der Keule losmarschiert sind. Noch mal: Es sind Indizien. D. h. sie liefern Hinweise, dass wir genauer hinschauen sollten und bei der Ursachen suche tiefer graben muss. Die 5-Weshalb sind zum Beispiel eine sehr gute Idee. Insofern ist mir der Artikel an der einen oder anderen Stelle etwas zu „absolutistisch“ formuliert.

https://www.scrum.org/resources/blog/5-konkrete-anzeichen-dafur-dass-dein-team-die-scrum-werte-nicht-lebt

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Hybride Arbeitsformen | Richtet den Fokus auf die Bedürfnisse der Menschen

Marcus Raitner macht in dem folgenden Artikel einen interessanten Blick auf das Thema hybride Arbeitsformen auf, nämlich in dem er die Diskussion von Ort löst und den Fokus auf die im Zeitverlauf variierenden Bedürfnisse der Mitarbeitenden richtet. Irgendwie erinnert mich das wieder an die Gründungsgeschichte von Toyota, die mit Webstühlen begonnen hat. Sakichi Toyoda hat diese revolutioniert, weil er der Auffassung war, die Maschine habe sich nach den Bedürfnissen der sie bedienenden Menschen zu richten und nicht umgekehrt.

https://fuehrung-erfahren.de/2022/06/hybride-arbeitsformen-eine-frage-der-zeit-nicht-des-orts/

Leadershipfähigkeiten | 5 Ideen für 5 Tage zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten

Wenn man merkt, dass man noch einiges besser machen kann, ist es schon mal ein gutes Zeichen. Wenn man dann auch den Schritt wagt, die Dinge besser zu machen, noch besser. Oft reichen schon Kleinigkeiten, um die Lawine ins Rollen zu bekommen. Solche Kleinigkeiten können die fünf Ideen für die nächsten fünf Tage von Dan Rockwell sein:

https://leadershipfreak.blog/2022/06/30/5-simple-intentions-to-lift-your-leadership-in-5-days/

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