#LINKSDERWOCHE | 8/2022: Produktivität, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Motivation | Mehr Wollen statt Müssen

Ich bin vor vielen Jahren das erste Mal über IKIGAI gestolpert. Verschiedene Quellen übersetzen es mit Lebenswert. Ob es stimmt, kann ich wegen meiner fehlenden Kenntnisse des Japanischen leider nicht verifizieren. Das ist für mich nicht maßgeblich. Spannend fand ich die Idee der überlappenden Kreise (Können, Müssen, Sollen, Wollen). Dazu passt eigentlich sehr schön auch der Diskussionsbeitrag von Nadja Petranovskaja, weil auf Müssen und Wollen eingeht. Nur Müssen ist auf Dauer extrem ungesund. Man muss die Dinge auch wollen. Sonst werden wir krank. Wenn wir dauerhaft etwas tun müssen, dass wir nicht wollen, weil wir es nicht für richtig halten, dann verlieren wir unsere Authentizität, aber auch unsere Eigenmotivation. Daher ist die Fragen nach dem Müssen und Wollen oder besser der Deckungsgrad der beiden Faktoren bereits ein guter Einstieg. Können und Sollen kommen dann im nächsten Schritt hinzu. Mehr zur Frage, warum wir das Wollen stärker in den Fokus stellen sollten, um den Deckungsgrad mit dem Müssen zu erhöhen, gibt es hier:

https://newwork.wondercards.world/wollen/

Klarheit | Klarheit über sich selbst gewinnen

Die Fragen, die Dan Rockwell nutzt, um Klarheit über sich selbst zu bekommen, könnten fast zum bereits erwähnten IKIGAI passen. Es sind die fast gleichen Fragen: Wer will ich sein? Was kann ich? Für was brenne ich? Welche Möglichkeiten habe ich? Es sind simple Fragen, aber die Antwort ist extrem wirkmächtig und schafft ungeahnte Klarheit.

https://leadershipfreak.blog/2022/02/18/4-questions-when-seeking-clarity/

Superkrümeler | Wenn wir anderen zumuten, was wir selbst für unzumutbar halten

Das Schnellschüsse, weil nicht durchdacht, oft mehr Arbeit erzeugen, statt einen Schritt zurückzugehen und die Dinge gleich richtig durchdacht umzusetzen, ist eigentlich ein bekanntes Bonmot. Und doch haben wir alle so eine furchtbare Neigung aus der Ungeduld heraus Schnellschüsse hinzulegen, die am Ende für alle Beteiligten Mehraufwand bedeuten. Falk Golinksy hat da sehr, sehr schöne Beispiel verwendet und beim Lesen seines Beitrags sind mir auf Anhieb zahlreiche Situationen aus meinem Alltag eingefallen. Ähnliche Gedanken hatte ich bereits schon selbst wenn ich an die Frage denke, was wir anderen zumuten, weil wir es für unzumutbar halten, dass wir etwas tun, dabei aber anderen etwas Menschen zumuten, was wir für uns für unzumutbar halten. Schwieriger Satz. Falk hat es besser erklärt 😉

https://golinsky.de/wenn-du-kekse-essen-willst-nimm-dir-nen-teller/

Ballast abwerfen | Wie nichtabgeschlossene Projekt zum Problem werden und warum wir uns ihnen trennen sollten

Vielleicht erinnert sich noch jemand an den verlinkten Podcast von Ivan Blatter zur letzten Meile in einer der letzten Links der Woche. Ein ähnliches Thema hat Claudia Kauscheder aufgegriffen und thematisiert, warum es durch aus eine Option ist, unfertige Projekt aufzugeben. In der Masse werden sie zu Ballast und es kommt nun mal vor, dass man Projekt beginnt, sie durch neue Erkenntnisse und neue Rahmenbedingungen diese an Bedeutung verlieren. Wie bei einem guten Backlog muss man den Ballast abwerfen, will man von diesem nicht heruntergezogen und gebremst werden. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Projekte ich schon im Laufe der Jahre aus dem Backlog geworfen habe oder eingestampft habe. Es waren auf jeden Fall einige. Es ist mir nicht immer leicht gefallen. Aber es war notwendig. Dazu mehr:

https://abenteuerhomeoffice.at/2022/02/aufgeben-ist-keine-option/

Liberating Structures | Werkzeuge zur Förderung der Interaktion

Wer viel moderierend tätig ist, dem kann ich die Liberating Structures wärmstens empfehlen. Dahinter verbirgt sich ein Set an deliberativen Moderationswerkzeugen, die darauf abzielen, die Interaktion zwischen den Beteiligten zu stärken und zu fördern. Der an dieser stelle verlinkte Blogartikel von Christiaan Verwijs gibt eine sehr gute Einführung und ist ein guter Appetitanreger.

https://medium.com/the-liberators/liberating-structures-should-be-everywhere-people-interact-4c816ae512bb

Mut | „Papa, wie wird man mutig?“

Ein langer Reflexionsartikel von Holger Zimmermann stach mir diese Woche ins Auge. Unter der Überschrift „Papa, wie wird man mutig“ wird klar „Mut“ ist eine Eigenschaft, die langsam wächst. Zumindest wen sie gesund ist. Und Mut ist etwas, was wir in einer komplexen Welt ständig brauchen. Den ohne Mut voranzugehen, erstarren wir angesichts der Unsicherheit in der Starre der Angst und zahlen den Preis des Stillstands.

https://blog.projektmensch.com/2022/02/18/papa-wie-wird-man-mutig/

AGILE

Scrum Master | Wie seine Arbeit organisieren?

Für regelmäßige Leser der #LinksDerWoche ist die Podcast-Folge von Marc Löffler eventuell langweilig. Dort werdet ihr viel wiederentdecken, was ich unter der Rubrik „Produktivität“ bereits vorgestellt habe und immer wieder aufs Tablet bringe wie zum Beispiel Personal Kanban, Bullet Journaling u. ä. Hörenswert ist allemal. Auch weil es zeigt, wie wichtig das Thema Produktivität und Zeitmanagement auch für Scrum Master sein kann.

https://marcloeffler.eu/2022/02/17/wie-kannst-du-als-scrum-master-deine-arbeit-organisieren/

Definition of Blocked | Warum es sinnvoll ist, sich im klaren zu sein was ein Team wirklich „blockiert“

„Hier haben wir einen Blocker“, „Da können wir nicht weitermachen, weil uns noch etwas fehlt“ – diese Sätze kennt Ihr bestimmt. Externe Blocker! Klingt schlüssig. Eine Beobachtung, die ich aber öfter mache, es wir auffällig oft etwas zum „externen Blocker“ erklärt, was beim näheren Hinsehen doch vom Team selbst aufgelöst werden kann. Es ist halt bequemer zum Blocker zu erklären. Und es passiert oft noch nicht mal bewusst und mit Absicht. An diesem Punkt setzt Sebastian Burkert mit seiner Idee einen Referenzpunkt als Standard zu definieren. Eine Definition of Blocked, die dabei hilft bewusst zu reflektieren, ob es wirklich ein Blocker ist oder sich ein näheres Hinschauen lohnt. Die Idee gefällt mir. Einen Versuch ist sie allemal wert.

https://www.sebastiansptm.de/youtube-warum-konnen-wir-nicht-weiterarbeiten-definition-of-blocked/

Refinement | Mythen rund um die Pflege und Verfeinerung des Backlogs und seiner Inhalte

Als ich den Blogpost von Mary Iqbal gelesen habe, kamen mir viele Situationen mit den beschriebenen Elementen in den Sinn, die ich selbst erlebt habe. Fast nahezu identisch. In verschiedenen Projekten mit verschiedenen Kontexten. Treffer und versenkt! Echte Klassiker der Scrum-Mythen, die sich hartnäckig halten.

https://www.scrum.org/resources/blog/dont-fall-these-myths-about-refinement-scrum

Fertige Inkremente | Warum fertige Inkremente für Scrum zentral sind

Habt Ihr Euch je gefragt, warum es so wichtig ist, dass es am Ende des Sprints fertige, potenziell auslieferbare Produktinkremente braucht und der Scrum Leitfaden in diesem Punkt so restriktiv ist? Das Geheimnis liegt schlich und ergreifend darin, dass wir nur so echte Risiken im Projekt früh identifizieren und auflösen können. Ausführlicher beschreibt es Johannes Geske. Nach der Lektüre will ich keine Diskussionen darüber mehr führen müssen, warum es kein gutes Zeichen ist, am Ende einer Iteration keine fertigen Produktinkremente zu haben.

https://amazing-outcomes.de/en/blog/not-done-not-scrum

Velocity | Missbräuchliche Nutzung gegen das Team

Die Velocity ist – ich werde nicht müde, dies zu betonen – eine Metrik ausschließlich für das Team. Und nur für dieses. Punkt. Im Weiteren sagt sie nichts, aber auch gar nichts darüber aus, wie effektiv ein Team ist. Und doch passiert genau das, was Simon Flossmann beschreibt, immer wieder und viel zu häufig. Die Velocity wird nicht durch das Team für das Team genutzt, sondern gegen das Team. Erschreckend. Immer noch.

https://www.scrum.org/resources/blog/5-x-todsichere-wege-wie-velocity-als-waffe-gegen-scrum-teams-eingesetzt-werden-kann

Nachtäglich Arbeit in den Sprint ziehen | Was tun, wenn das Sprintziel vorzeitig erreicht worden ist?

Felix Stein trifft den Nagel sehr schön auf den Kopf. Wenn ein Team noch vor Sprintende mit der geplanten „Arbeit“ fertig ist, dann ist das der ideale Zeitpunkt, nicht einfach nur Arbeit nachzuziehen, sondern die Zeit zu nutzen, die Qualität zu verbessern, technische Schulden zu reduzieren oder die „Werkzeugpflege“ durchzuführen. Nur um einige Beispiele zu nennen.

https://www.lean-agility.de/2022/02/arbeit-in-den-sprint-nachziehen.html

Zielgetriebenes Kanban | Mit Kadenzzielen im Kanbankontext Richtung geben

Was Anastasia Galeeva und Mikhail Serebrennikov hier als zielgetriebenes Kanban beschreiben, ist keine Revolution, sondern findet sich durch aus in guten Kanban-Implementationen wieder. Dennoch hat mir der Artikel sehr gut gefallen. Auch weil er wieder verdeutlicht, wie wichtig und zentral ein Referenzpunkt als Richtungsgeber ist, damit ein Team effektiv und effizient arbeiten kann. Leider wird die in Bezug auf Kanban wenig beachtet. Die meisten sind bei der Anwendung von Kanban zu sehr auf den Prozess ausgerichtet und vergessen dabei, dass es einen Referenzpunkt braucht. Spätestens, wenn es keine Serviceklassen gibt, ein Team oder eine Organisation eine Sequenzierung vornehmen soll, wird es schwierig, wenn es keinen Referenzpunkt gibt.

https://www.infoq.com/articles/goal-driven-kanban/

Retrospektiven | Effektive Gestaltung des Teamevents als Ort der „Weiterentwickung“

Ralf Kruse hat sich für die folgende Podcast-Folge Jonathan Frankenberger als Gesprächspartner dazu geholt und gemeinsam reflektieren sie, wie Retrospektiven idealerweise gestaltet sein sollten, wann Variabilität in den Formaten sinnvoll ist und wann nicht und einiges mehr. Für mich war in dieser Folge einiges an Reflexionsfutter enthalten und wird als Teil einiger „Verbesserungsversuche“ in kommende Retrospektiven einfließen.

https://enablechange.de/2022/02/16/wie-gestalten-wir-effektive-retrospektiven/

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Arbeitswelt | Disruption durch die Pandemie

Wie nachhaltig werden die Veränderungen der Arbeitswelt sein, die die nun seit mehr als zwei Jahren anhaltende Pandemie ausgelöst hat? Ich wage keine Prognose. Aber Fakt ist – und da bin ich ganz bei Marcus Raitner – nichts wird mehr so sein, wie vor der Pandemie. COV19 hat uns gezwungen aus den tradierten Entwicklungspfaden auszubrechen und über die Welt der Arbeit neu zu denken, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu ermöglichen. Insofern liegt in der Pandemie sogar etwas Gutes. Bei allen negativen Seiten, die sie ausgelöst hat.

https://fuehrung-erfahren.de/2022/02/die-pandemie-als-disruption-der-arbeitswelt/

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..