#LINKSDERWOCHE | 6/2022: Produktivität, Lean, Agile, Leadership und Management

PROUDKTIVITÄT

Outlook | Serientermine in Outlook „anders managen“

So richtig glücklich bin ich mit Terminserien in Outlook noch nicht. Erlebe es gerade in einem Projekt wie „fehleranfällig“ diese sind, wenn man etwas ändern muss. Daher stach mir der Tipp von Sigrid Hess diese Woche ins Auge. Besonders die Idee, Quickstepps zu nutzen, gefällt mir sehr gut. Diese werde im Allgemeinen eh zu wenig verwendet. Und wieder habe ich ei n Anwendungsszenario 😉

https://www.teamworkblog.de/2022/01/nie-wieder-arger-mit-besprechungsserien.html

Vereinfachen | Wie wir die Dinge, die wir selbst unnötig verkomlizieren, wieder vereinfachen können

Oh ja, ich komme mir ertappt vor. Wie oft habe ich schon meine eigene Orga unnötig „verkompliziert“ und „aufgeblasen“ – am Ende, wie zu erwarten wieder fleißig zurückgestutzt und vereinfacht. Und immer noch erwische ich mich selbst dabei, wie ich Anfang die Dinge komplizierter zu machen wie sie sind. Damit stelle ich mir selbst ein Bein. Gut, wenn ich es erkenne – so kann ich aktiv gegensteuern. Im Laufe der Zeit bin ich darin deutlich besser geworden. Lese ich allerdings den Artikel von Leo Babauta, habe ich den Eindruck, dass es noch ordentlich Luft nach oben gibt:

https://zenhabits.net/layers/

Micro Habits | Keine Wunderwaffe, aber extrem effektiv und effizient

Über Micro Habits bin ich irgendwann durch BJ Fogg und im Toolblog von Stephan List gestolpert. Ein sehr effektiver und effizienter Weg mit kleinen Gewohnheiten in den Veränderungsprozess der eigenen Produktivität (lässt, sich übrigens auch auf Teams und größere Orga-Einheiten übertragen) einzusteigen. Einen schnellen Überblick bietet ein Blogartikel von Niles Warkentin von Karrierebibel. Das erleichtert sicherlich den Einstieg etwas:

https://karrierebibel.de/micro-habits/

Kurs halten | Ein Blick über die Schulter von Ivan Blatter

Zu Beginn des Jahres nehmen wir uns alle viel vor. Zumindest die meisten, die ich kenne. Wir kennen damit zwar das Ziel und die Teiletappen aber oft nicht den Weg. Das bedeutet, wir müssen immer wieder innehalten und den Kurs prüfen, sonst driften wir ab vom Kurs. Um beim „seemännischen“ Sprachgebrauch zu bleiben. Aber wie? Meine Beobachtung sagt mir, es gibt nicht den einen Weg, sondern mehrere – so verschieden wie wir Menschen in verschiednen Kontexten nun mal sind. Dennoch gibt es ein paar gemeinsame Nenner, die ich auch in der Podcastfolge von Ivan Blatter herausgehört habe.

https://ivanblatter.com/podcast/auf-kurs/

Eigenverantwortung | Welche Fragen stellen sich pro-aktive Menschen?

Der Hauptunterschied zwischen reaktiven und pro-aktiven Menschen sehe ich in der Übernahme der Eigenverantwortung für die Zukunft. Pro-aktive Menschen machen sich Gedanken, wie sie Bedingungen ändern können, um gestalten zu können. Entsprechend sind die Fragen, die sie sich und anderen stellen. Und die könnten aussehen, wie Dan Rockwell sie formuliert:

https://leadershipfreak.blog/2022/02/03/questions-proactive-people-ask/

Unvorgesehens und Planung | Die Sicht von Lean Management

Es ist leider immer noch ein unglaublich festverankertes Denken in vielen Köpfen, man könne mit ein paar Zeitmanagementschulungen die Produktivität der Mitarbeiter stärken. Das Problem liegt häufig nicht in den Planungsfähigkeiten der Mitarbeiter, sondern in der Tatsache, dass viel zu oft von idealen Bedingungen ausgegangen wird (100 % Kapa = 100 % Planbarkeit z. B.) und – auch dies ein großes Manko – die „Effizienzneurose“ Stilblüten treibt. Gerade Wissensarbeit ist nur schwer „standardisierbar“ und damit wirklich vollständig planbar. Hier braucht es schlicht und ergreifend mehr flexible, reflexive Herangehensweisen. Was in Artikel von Jon Miller mit einer Lean Management-Sicht klar wird:

https://blog.gembaacademy.com/2022/01/31/leader-standard-work-for-time-and-contingency-planning/

LEAN

Verbesserungskultur | Facetten eines Kultur der kontinuierlichen Verbesserung

Wie etabliert man eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung? John Knotts stellt die Facetten seines Transformationsmodels in einem Blogbeitrag vor und kündigt an, in den nächsten Monaten vertiefend auf sie einzugehen. Es könnte spannend werden. Was mich allerdings etwas stutzig macht, ist der Fokus beim Veränderungswiderstand auf Mitarbeiter. Mal ganz ehrlich, Führungskräfte sind durch aus ein Hindernis. Gelegentlich sogar ein größeres als die breite Basis. Insbesondere das mittlere Management.

https://blog.gembaacademy.com/2022/02/04/the-continuous-improvement-culture-model/

AGILE

Kanban Matury Model | Update des „Posters“

Ich habe zwar ein leicht ambivalentes Verhältnis zu Reifegradmodellen wie dem Kanban Maturity Model (das zugehörige Buch liegt gerade neben mir), dennoch finde ich die dort beschriebenen Praktiken extrem hilfreich für die Praxis. Das zugehörige Poster gibt es als PDF zum freien Download und wurde vor Kurzem „aufgefrischt“. Mehr dazu:

https://djaa.com/kmm-1-3-updates-to-the-practice-poster/

Kanban in der Wissensarbeit | Ein Interview mit David J. Anderson

Kanban in der Wissensarbeit bekannt gemacht haben Menschen wie Jim Benson, Mike Burrow und David J. Anderson. Im deutsprachigen Raum dürft man sicher noch Klaus Leopold dazu zählen. Eines dieser vier Urgesteine, David J. Anderson hat für heise Developer ein Interview gegeben, dass ein wenig Licht ins Dunkel bringt, was Kanban leisten kann, wo der Framework derzeit steht und wohin möglicherweise die Reise gehen wird:

https://www.heise.de/hintergrund/Agile-Softwareentwicklung-Kanban-effektiv-einsetzen-und-Fallstricke-vermeiden-6325004.html

Definition of Done | Die Bedeutung der Definition of Done

Ein immer wiederkehrender Eindruck aus meinen Projekten ist, dass neben der Frage nach dem „Weshalb des Projekts“, der Definition of Done (DoD) wie zu selten Aufmerksamkeit geschenkt wird. Beide tragen nämlich dazu bei, ein klares Verständnis davon zu entwickeln, was getan werden soll. Das Weshalb des Projekt gibt die große Richtung vor, die Definition of Done gibt im ganz Kleinen Klarheit – nämlich, wann ein PBI wirklich fertig ist und potenziell auslieferbar ist. Sprich, sie schafft Klarheit darüber, welche Qualitätskriterien erfüllt sein müssen. Regelmäßig als Team die DoD zu überprüfen und fortzuentwickeln, gehört daher zu den nicht unbedeutenden Themen, die dennoch gerne hinten runterfallen. Leider. Mehr zur Erklärung, warum eine unausgereifte DoD zu Problemen führen kann von Mary Iqbal:

https://www.scrum.org/resources/blog/three-steps-done-scrum

Wissenschaftliche Evidenz nutzen | Überprüfen unsere „Glaubenssätze“ zu Scrum

Es ist interessant, wie oft ich von Kolleg*innen höre, dass Scrum (wie alle agilen Frameworks) ein empirisches Framework ist und gleichzeitig feststelle, wie wenig die Kollegen sich die Mühe machen, ihre Thesen im Kontext der Agilität mit empirischen Forschungsergebnissen, beispielsweise der Soziologie abzugleichen und zu überprüfen. Sicher ist – es fehlt oft die Zeit. Ich kenne die zur Genüge und ja, ich habe als Verw.Wiss. an der einen oder anderen Stelle einen Vorteil gegenüber den Kollegen, die aus der Informatik kommen, damit auch leicht reden. Dennoch fände ich es angenehm, wenn wir die Möglichkeiten mehr nutzen würden. Auch zur Selbstreflexion. Hier hilft vielleicht dem einen oder anderen der Beitrag von Christiaan Verwijs weiter. Schließlich wollen wir nicht nur postulieren, sondern auch aktiv Vorleben. Das ist der Job des „Servant Leaders“, von dem wir alle gerne sprechen.

https://medium.com/the-liberators/how-to-base-your-beliefs-about-agile-on-evidence-503e1fdff3e3

Produkt- und Sprintziel | Werkzeuge für die Formulierung

Was der Nordstern (im Toyota Production System) für die Gesamtorganisation als Teil der Verbesserungskata leistet, ist die Aufgabe für das Produkt- und Sprintziel: Richtung geben, um den Fokus bestimmen zu können. Klingt meist einfacher als es ist und kann mitunter herausfordernd werden. Da es aber einiges an Werkzeugen gibt, fehlt es zum Glück nicht an Hilfsmitteln, die dabei unterstützen, die Herausforderung zu meistern. Fünf davon stellt Daria Bagina vor.

https://www.scrum.org/resources/blog/5-tools-help-create-product-goals-and-sprint-goals

Scrum Master*in | Sind wir in der Rolle hin und wieder übergriffig?

Ich mag den Podcast von Ralf Kruse, wenn er auch nicht zu den leicht Verdaulichsten gehört. So wie die aktuelle Podcastfolge mit dem Titel „Sind wir als Scrum Master zu übergriffig?“ Gerade diese kritischen Impulse sind es jedoch, von denen ich denke, dass sie unsere Reflexion befördern. Und auch dieses Mal habe ich den Eindruck mich in meiner agilen „Frühzeit“ wiedergefunden zu haben. Die Euphorie des „Wissenden“, der meint er müsste die Welt „missionieren“, führt mit unter dazu, dass wir aus der Rolle des Coaches herausfallen und zu sehr lenken wollen und treiben. Das ist nicht unbedingt zielführend. Übrigens, wenn ihr eigene Gedanken dazu habt, Ralf freut sich auch über kritisches Feedback und ist da sehr offen. Eine gute Chance mit ihm in den Austausch zu gehen 😉

https://enablechange.de/2022/02/02/sind-wir-als-scrum-master-zu-ubergriffig/

Product Owner*in | Was man in der Rolle falsch machen kann …

… beschreibt Martina Luenzmann in einem Blogpost, bei dem sie die fünf – nach ihrer Meinung – größten Fehler aufgreift. In der Tat sind ein paar Dauerbrenner dabei, die mir schon des öfteren den Weg gekreuzt haben. Leider enthält die Beschreibung wenig Information zu den möglichen Ursachen, was dem ganzen noch etwa mehr „Nutzen“ verliehen hätte.

https://www.scrum.org/resources/blog/was-sind-die-grossten-fehler-die-eine-product-ownerin-machen-kann

Review als „Stakeholder“ | Was kann ich als Anspruchsberechtigter tun, damit der Review ins Ziel führt?

Die meisten Artikel, die ich bisher gelesen haben, die das Thema Anspruchsgruppen im Review behandeln, sind aus der Sicht von PO, Scrum Team oder Scrum Master*in geschrieben. Dave West versucht es in der Tat als Anspruchsgruppenvertreter. Und dabei auch seine kritische Rolle als Vertreter des Managements selbstkritisch beleuchtend. Insofern gleich doppel ungewöhnlich. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Was macht einen guten Stakeholder aus?

https://www.scrum.org/resources/blog/sprint-review-being-good-stakeholder

DoD EvoCycle | Mehr Transparenz mit dem DoD EvoCycle

Interessantes Werkzeug, welches Chee-Hong Hsia in einem Blogbeitrag vorstellt: der DoD EvoCycle. Im Prinzip geht es darum, Transparenz zu erzeugen, darüber, was alles in der Einflusssphäre des Teams liegt und was nicht. Danach versucht man im Team mit den gewonnenen Erkenntnissen Wege zu entwickeln, möglichst viel Einflussmöglichkeiten in die eigene Steuerungssphäre zu holen. Mir gefällt es. Euch auch?

https://www.scrum.org/resources/blog/simple-approach-make-your-agile-transformation-towards-devops-brutally-transparent

LEADERSHIP UND MANGEMENT

Faktor Zufall | Wie Führungskräfte ihre Bedeutung überschätzen

Das breite Grinsen, das mir im Gesicht stand, als ich den Artikel von Gunnar Sohn gelesen habe, hat leider in dem Moment niemand gesehen. Schon die Überschrift war für mich ein Leckerbissen: Führungskräfte überschätzen sich. In der Tat ist die Fixierung auf Führungskräfte beim Erfolg einer Organisation mitunter schon sträflich unterkomplex. Zu viele weitere Faktoren spielen eine Rolle und gefühlt nehmen sich viel Führungskräfte selbst viel zu wichtig in ihrer Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens. Vieles ist schlicht und ergreifend Zufall, ein mehr oder minder komplexes Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren, was die rationalitätsgläubigen Anhänger des Homo oeconomicus lange nicht anerkennen wollten. Die empirische Datenlage lässt aus diese Nummer nicht heraus. Und das gefällt mir.

https://ichsagmal.com/2022/02/03/fuehrungskraefte-ueberschaetzen-sich/

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