#LINKSDERWOCHE | 48/2020: Produktivität, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Online-Moderation: Weniger ist mehr – auch bei den elektronischen Hilfsmitteln

In den letzten Monaten haben wir alle – mich eingeschlossen – extrem viel Zeit damit verbracht, elektronische Werkzeuge auszuprobieren, um für die Remote-Arbeit gewappnet zu sein. Und ich war – ich gebe es irgendwann zu – ziemlich genervt und bin es zum Teil immer noch. Der Blumenstrauß an elektronischen Werkzeugen hat alles andere als eine Erleichterung gebracht. Sind die Teilnehmer mit einem Werkzeug nicht vertraut, frisst es viel kostbare Zeit und lenkt unnötig ab. Zwar habe ich immer noch nicht die befriedigende Lösung gefunden, aber ich habe mein Toolsetting deutlich abgespeckt und versuche möglichst mit den vorhandenen Mitteln möglichst viel zu erreichen. Nicht immer ganz einfach, auch weil ich selbst manchmal den Baum vor lauter Bäumen nicht sehe. Aber es gibt inspirierende Blogartikel, die mir dabei geholfen haben. So wie dieser folgende Beitrag von Tim Themann.

https://die-computermaler.de/online-moderation-ohne-viele-tools/

Nothing is perfect: Über Arbeit, Privatleben und Balance

Von Thomas Mampel ist der folgenden Blogartikel, der meines Erachtens vieles enthält, was ich ähnlich erlebe und wahrnehme. Arbeit und Privatleben fließen bei mir ineinander über. Zumindest was meine Interessen betrifft. Dabei die Balance zu halten ist nicht immer einfach. Anders als Thomas Mampel habe ich allerdings den Vorteil, nicht die Verantwortung eines Geschäftsführers auf meine Schultern tragen zu müssen. Was ich aber kenne, ist der ewige Kampf mit der eigenen Unzulänglichkeit. Ich arbeite noch daran, mich mit ihr vollständig auszusöhnen. Es beruhigt zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

https://mampel.wordpress.com/2020/11/28/work-life-und-die-sache-mit-der-balance/

Zeitmanagement ist Energiemanagement: Warum die Mittagspause wichtig ist …

Pausen sind zentral für ein gutes Energiemanagement und für unsere Produktivität. Aber gerade diese vernachlässigen wir enorm. Phasenweise habe dies auch getrieben. Mittlerweile bin ich auf dem Standpunkt, dass meine „Mittagspause“ heilig ist. Als Auszeit, um Energie zu tanken. Unterwegs oder bei Kundenprojekten ist es schwierig, diese „Auszeit“ hinzubekommen, aber im in meiner „COVID-Höhle“ nehme ich mir diese ganz bewusst. Nicht nur um etwas zu essen, nein, sondern auch 10-15 Minuten abzuschalten. Kopfhörer auf. In den Sessel setzen. Augen zu. Und Musik hören. Die Arbeit ausblenden. Und ich merke, wie mir es guttut. Energie tanken. Darum geht es bei bewussten Pausen. Mehr dazu, gerade mit Blick auf die Mittagspause von Ivan Blatter in seinem Podcast:

https://ivanblatter.com/podcast/mittagspause/

Aufgabenorganisation: Termine statt Aufgaben

Den Ansatz von Christian Mähler Termine für Aufgaben im Kalender festzulegen, finde ich persönlich zwar spannend, allerdings musste ich mehrfach feststellen, dass die Idee für mich nicht passt. Das bedeutet nicht, dass es nicht für Euch funktioniert. Wir sind unterschiedlich gestrickt, veranlagt und haben unterschiedliche Arbeitskontexte. Was für den einen nicht funktioniert, kann für andere genau der richtige Weg sein. Daher schaut es Euch an. Probiert es aus. Funktioniert es für Euch? Beibehalten. Funktioniert es nicht. Weg damit.

http://www.notizbuchblog.de/2020/11/29/termine-statt-aufgaben/

AGILE

Agilität: Echte Agilität ist kein Privileg der Wissensarbeit

Ist Agilität etwas, das ausschließlich auf die Wissensarbeit beschränkt ist? Wie Wolf Steinbrecher würde ich dies Fragen klar und eindeutig mit Nein beantworten. Insbesondere, wenn wir uns genau anschauen, was Agilität tatsächlich ist. Es ist das empirische Herantasten an komplexe Aufgabenstellungen und die ist mitnichten ein Privileg einiger weniger elitärer „Wissensarbeiter“. Ganz im Gegenteil. Schaut man sich genauer an, woher das ganze agile „Gedöns“ herkommt, wird man erstaunliche Parallelen zu vielen Vorläufern und artverwandten Ansätzen finden, wie zum Beispiel Lean, welches – wenn man die ursprünglichen Grundsätze von Toyota – genauer ansieht, übrigens auch nicht dem entspricht, wie es vieler Orts gelebt wird. Raus aus dem agilen „Elfenbeinhaus“ hinein in die reale Arbeitswelt und in unsere Gesellschaft! Wir stehen auf allen Gebieten vor höchst komplexen Herausforderungen und dafür ist bietet echte Agilität förmlich an.

https://www.teamworkblog.de/2020/11/agilitat-als-betriebssystem-des-wandels.html

Kamishibai und Kanban: Ein „Geschwisterpaar“ mit Potential

Ich dachte lange, ich hätte zu Kanban und artverwandten Ideen das Wichtigste an Grundlagen bereits gelesen oder zumindest schon mal gehört. Dann aber – es ist schon eine Weile her, hat mich Tim Themann Kamishibai aufmerksam gemacht, ein kanbanähnlicher Ansatz zur Koordination von wiederkehrenden Aufgaben. Dazu findet sich in der Kanban-Literatur, die gerne bemüht wird, wenig bis nichts. Schade! Welch verschwendetes Potenzial. Aber wenigstens schreibt er fleißig immer wieder darüber und sorgt dafür, dass das Thema nicht untergeht. So wie in dem folgenden lesenswerten Gastbeitrag im Blog von t2informatik.

https://t2informatik.de/blog/prozesse-methoden/kamishibai-und-kanban-fuer-zu-interdisziplinaere-teams/

Seblstmanagende Teams: Wie gelingt Führung von sich selbststeuernden und -verwaltenden Teams

Auch wenn ich in der Vergangenheit von selbstorganisierten Team gesprochen habe, bin ich nicht ganz undankbar, dass mit dem neuen Scrum Guide, aus selbstorganisiert nun selbstmangende Teams geworden sind. Das erzeugt eine klarere Abgrenzung. Systemtheoretisch gesehen ist jedes lebendige System ein selbstorganisiertes und die begriffliche Abgrenzung zeigt deutlicher, worum es geht. Um Selbstmanagement oder antiquarisch ausgedrückt Selbstverwaltung. Kleine Seitenbemerkung, Selbstverwaltung kennen wir zum Beispiel im kommunalen Kontext: Die kommunale Selbstverwaltung ist in Artikel 28 II Grundgesetz verankert. Das hat mich schon vor Jahren dazu verleitet, immer wieder zu erklären, dass Agilität etwas ist, was zumindest den Kommunalverwaltungen nicht fremd sein sollte 😉 Aber dies nur am Rande bemerkt. Wie führt man ein sich selbstmangendes Team? Den auch ein solches wird nicht ohne Führung und Führungskräfte auskommen, auch wenn es sich manche wünschen. Dazu hat sich Peter Koning einiges überlegt und in einem Blogartikel zusammengefasst:

https://www.scrum.org/resources/blog/how-lead-self-managing-teams-3-practical-tips

Product Owner: Welche Bedeutung haben Änderungen im Scrum Guide?

Mittlerweile dürfte jeder, der sich mit Scrum auch nur Ansatzweise beschäftigt, mitbekommen haben, dass es einen neuen Scrum Guide gibt. Die Änderungen sind zwar nicht gravierend, haben aber doch an der einen oder anderen Stelle Implikationen für die jeweilige Rolle, die – so hoffe ich auch – etwas mehr Klarheit mit sich bringt. Der folgende Podcast der Produktwerker beschäftigt sich explizit mit den Änderungen in Bezug auf die Rolle des Product Owners.

https://produktwerker.de/was-bedeutet-der-neue-scrum-guide-fur-product-owner/

User Story: Die Evil User Story

Ich mag die User Story, auch wenn ich sie nicht immer zum Einsatz bringen möchte. Sie ist ein gutes Hilfsmittel, um nutzerzentriertes Denken zu unterstützen. Leider stößt das Konzept damit auch schnell an seine Grenzen, zum Beispiel, wenn es keinen „Nutzer“ gibt, für den die Anforderung relevant sein könnte und es sich um eine reine (technisch) notwendige Anforderung handelt, weil es zum Beispiel eine gesetzliche Vorgabe gibt. Und sie stößt an ihre Grenzen, wenn wir – wie Felix Stein – unter dem Sicherheitsaspekt Anforderungen formulieren wollen. Hierfür schlägt Felix Stein die Evil User Story vor. Durch aus eine Idee, die mir sehr gut gefällt, die Denkweise in Richtung „möglicher“ Sicherheitslücken zu befördern.

https://www.lean-agility.de/2020/11/evil-user-stories.html

Lean Thinking und Agilität: Beispiel Scrum

Ich kann jedem Agilisten, der Agilität wirklich ernst nimmt, nur empfehlen, sich ernsthaft mit Lean Thinking und Ideen hinter dem Toyota-Modell zu befassen. Lean und Agile gehören für mich zusammen. Und damit stehe ich nicht alleine. Prominente Schützenhilfe gibt es u. a. von Jeff Sutherland. Mehr dazu auch von Jan Fischbach.

https://www.teamworkblog.de/2020/11/scrum-basiert-auf-lean-thinking.html

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Über den Umgang mit Fehler: Tipps für eine bessere Fehlerkultur

Ich mache Fehler. Jeden Tag. Auf Twitter gerne Tippfehler, weil ich schnell tippe und auf dem Smartphonebildschirm nicht so genau hinschaue. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Wir Menschen machen Fehler. Das ist vollkommen normal. Wir machen jeden Tag komplexeste Dinge. Meist nicht bewusst. Und daher rührt auch unsere Fehleranfälligkeit. Das habe ich vor geraumer Zeit aus einem Podcast über – Achtung KI – mitgenommen. Wir sind keine Spezialisten. Wir sind Generalisten, die hochkomplexe Dinge vollbringen können. Nicht perfekt. Aber wir können. Etwas, was noch keine KI in dieser Vielfalt beherrscht. Und doch tun wir uns extrem schwer mit unserer Unzulänglichkeit. Spannendes Thema, wie ich immer auch in meiner Selbstbeobachtung feststelle. Guenther Wagners Artikel bezieht sich auf die Frage, wie wir mit der menschlichen Unzulänglichkeit im Arbeitsleben umgehen und wir eine positivere Fehlerkultur, ich würde lieber von einer Fehlerlernkultur sprechen, erreichen können. Wir wollen zwar keine Fehler, aber wenn sie passieren, sollten wir sie urbar machen, um zu Lernen und weiterzuentwickeln:

https://leanbase.de/publishing/leanmagazin/tipps-fur-eine-positive-fehlerkultur

Vertrauen besitzen: Vertrauen als Grundeinstellung

Was glaubt Ihr ist die wichtigste soziale Zutat, damit eine Gemeinschaft funktioniert? Ich hoffe, dass Ihr auch alle dabei an Vertrauen gedacht habt. Interessanterweise ist dies Usus, wenn es um die gute alte Sozialwissenschaft in Bezug auf Gesellschaft geht. In Unternehmen und vergleichbaren Organisationen kommt diese Erkenntnis erst sehr langsam an. Zumindest gefühlt. Ohne Vertrauen können wir nicht zusammenarbeiten. Spannend finde ich daher Ben Linders Impuls Vertrauen grundsätzlich als „Default“ zu definieren. Und es scheint gut beim ihm zu funktionieren.

https://www.benlinders.com/2020/trust-by-default/

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