#LINKSDERWOCHE | 19/2020: Produktivität, Agile, Leadership und Management

PRODUKTIVITÄT

Werkzeugtipp: Textautomation

Wenn Ihr viel Texte schreibt, z. B. E-Mail beantworten müsst und dies auch noch „programmübergreifend“ habt Ihr bei der Textautomation sicherlich auch die Herausforderung, dass Ihr für jedes System einen anderen „digitalen Helfer“ habt. Das bedeutet immer auch mehrfachen Pflegeaufwand, obendrein auch noch das gedanklich „umswitchen“ zwischen den Programmen und Systemen … Auf gut Deutsch – es ist sehr anstrengend und nervend. Herbert Hertentramph hat in seinem Blog Digital Clean einen kleinen Helfer vorgestellt, der verspricht, genau dieses Problem aufzulösen: Fastkey (für Windows). Ich habe es noch nicht ausprobiert, habe aber den Eindruck, dass es sehr hilfreich sein könnte. Schaut einfach mal vorbei, wenn es für Euch spannend ist. Falls Ihr schon Erfahrung mit Fastkey gesammelt habt – ein Erfahrungsbericht als Kommentar würde mich sehr freuen.

https://digital-cleaning.de/index.php/entspannte-texte-mit-fastkeys/

GTD: Mind-Sweep durchführen

Getting Things Done gehört zwischenzeitlich zu den Klassiker der Produktivitätsansätze. Auch mich hat GTD vor über 10 Jahren inspiriert und dazu beigetragen, meinen persönlichen Selbstorganisationsansatz gründlich zu durchdenken und weiterzuentwickeln. Auf gut Deutsch: GTD hat tiefe Spuren in meiner persönlichen Werkzeugkiste hinterlassen. Insbesondere das Prinzip Mind-Sweep war ein wahrer Produktivitätskick. Dabei geht lediglich darum, alles, was man im Kopf hat, zu sammeln und so das „Gedächtnis“ in ein verlässliches System auszulagern. Das Ziel dahinter: Das kognitive WiP-Limit nicht zu überdehnen, um sich fokussiert auf das im Augenblick relevante konzentrieren zu können. Mehr dazu erfahrt Ihr im Toolblog von Stephan List:

https://toolblog.de/2020/05/05/wie-sie-einen-mind-sweep-durchfuehren/

E-Mail: Entscheidungshilfe

Ihr kennt Sie alle bestimmt – dies ewig langen, Ping-Pong-E-Mails. Da wir eine E-Mail mit einer Frage verschickt, die wiederum Nachfrage auslöst, dann die dann beantwortet, erneut Nachfragen auslöst. Das sind die Momente, in denen ich mir immer wieder denke, warum nimmt kein Mensch den Hörer auf und ruft einfach an? Gut, der Kollege ist vielleicht gerade nicht erreichbar. Aber dann schicke ich doch einfach kurze Nachricht und bitte um Rückruf? Wäre doch einfacher, oder? Gott sei Dank gibt es für die asynchrone Kommunikation wenigstens im Team entsprechende Hilfsmittel wie MS Teams, Slack und ähnliche. Das hilft auch. Oder diese vielen sinnlosen, für einen selbst, nicht relevanten E-Mails in CC. Und das sind nur zwei Auswüchse, die die tägliche E-Mail-Flut bedingen, über die wir zu Recht alle sehr erbost sind. Da muss Abhilfe geschaffen werden. Dachte sich wohl auch jemand anders. Herauskam eine Entscheidungshilfe in grafischer Form, die ich über den Toolblog von Stephan List entdeckt habe. Bitte, bitte bringt sie fleißig unter die Leute. Das mit den E-Mails können wir doch alle viel, viel besser – oder?

https://toolblog.de/2020/05/07/entscheidungshilfe-e-mail-schicken-oder-nicht/

Visuelles Denken: Gestaltungsregeln und -hilfen für die Arbeit mit digitalen Whiteboards

In den letzten Wochen mussten wir alle sehr schnell von meist analog auf rein virtuelles Arbeiten umsteigen. Mitunter eine Herausforderung. Weniger wegen der Werkzeuge, die mit Sicherheit eine Limitierung bei dem einen oder anderen darstellen, sondern viel mehr, was die Arbeit überhaupt mit digitalen Hilfsmitteln bedeutet. Es ist doch etwas anderes, wenn man direkt vor einem Whiteboard steht – im Vergleich zum Arbeiten mit der digitalen Variante. Anette Hexelschneider beschreibt in einem Blogartikel zuerst ein paar allgemeine Gestaltungsregeln, ehe sie mit Beispielen die Übersetzung in die digitale Variante thematisiert. Sicherlich auch für Euch sehr hilfreich:

https://wissendenken.com/visuelles-denken/whiteboards/

AGILE

Product Owner: Worauf liegt der Fokus der Rolle?

Scrum unterscheidet innerhalb des Scrum-Teams drei Rolle: Scrum Master, Product Owner und Entwicklerteam. Jede der drei Rollen hat einen klaren Fokus, den sie innerhalb des Scrum-Teams verantwortet. Der Scrum Master hat sein Hauptaugenmerk auf der Produktivität, das Entwicklerteam auf der Qualität der Ergebnisse und der Product Owner auf dem geschäftlichen Nutzen. Klingt zunächst einfach. Aber die Praxis – nun ja – wir wissen es alle, kann sehr herausfordernd sein. Für den Product Owner kann der Artikel von Magdalena Firlit etwas Transparenz schaffen. Sie versucht ausführlicher dazulegen, was Fokus auf „Business Value“ konkret bedeutet:

https://dzone.com/articles/what-should-be-the-focus-for-the-product-owner

Agiles Mindset: Eine kleine Orientierung

Es wird ja viel über agiles Mindset gesprochen. Ich finde das Attribut „agil“ an dieser Stelle nicht gerade zielführend, den die Haltung, die wir damit umschreiben, ist nicht wirklich ein Privileg der Agilität. Es ist eine Haltung, die sich unter anderem auch im kritischen Rationalismus von Popper widerspiegelt. Sprich: Sie findet sich nicht nur im agilen Kontext wieder. Dennoch: Damit Agilität mit Leben gefüllt werden kann, braucht es eine entsprechend Haltung. Eine Haltung mit im Gegensatz von „Fixed Mindset“ und „Growth Mindset“ besonders verständlich wird. Keine Sorge, der Artikel von Mario Lucero taucht nicht weit in die entwicklungspsychologische Theorie ein, die sicherlich sehr interessant ist, aber für die erste Orientierung nicht erforderlich. Aber lest selbst:

http://agilelucero.com/continuous-upskilling/mindset-assessment/

Scrum: In mehr als einem Entwicklerteam arbeiten

In mehr als einem Team zu arbeiten ist leider in der Praxis gängig. Gut ist es nicht. Bin ich in mehreren Teams als Mitglied involviert, habe ich mehrere Bälle in der Luft, die ich gleichzeitig in der Luft halten muss. Das funktioniert unter idealen Bedingungen bis zu einem begrenzten Punkt. Aber ideale Bedingungen? Wenn wir an komplexen Projekten arbeiten? Wohl eher selten. So, welchem Projekt widme ich nur meine Aufmerksamkeit, wenn es in mehreren Projekten brennt? Dazu kommen dann auch ständig Kontextwechsel. Hört sich schwer nach der Begründung für das WiP-Limit an? Genau. Deshalb votiere ich für persönlich für eine klare Limitierung der Anzahl Projekte, in denen der Einzelne involviert ist und ein klare Priorisierung der Projekte. Wohl wissend, dass wir leider auch in einer nicht perfekten Welt leben, in der mit Blick auf das WiP-Limit für Projekte „1“ selten umsetzbar sein wird. Mehr zum Thema aus der Feder von Johannes Geske:

https://www.scrum.org/resources/blog/can-development-team-member-work-more-one-team-time

Verteilte Teams: Stimmung sichtbar machen

Die Stimmung ist ein wichtiger Indikator, um mögliche Störquellen im Team zu identifizieren, die auf die Produktivität durchschlagen. Der persönliche Kontakt ermöglicht es dem Scrum Master durch Beobachtung sehr schnell, auf die Stimmung zu schließen. Bei verteilten Teams ist dies allerdings eine Herausforderung, da durch die virtuelle Kommunikation sehr viele „Anlässe“ für Beobachtungen und die Informationen hieraus verloren gehen. Aber auch darüber hinaus kann es durchaus sinnvoll sein, die Stimmung – nicht nur im Team – transparent zu machen. Visuelle Hilfsmittel können dabei helfen. Der Blogartikel von Dominic Lindner enthält ein paar interessante Anregungen zum Thema, die Euch vielleicht weiterhelfen können:

https://agile-unternehmen.de/stimmung-von-virtuellen-teams-messen/

Scrum im Remote-Modus: Das Daily

Die meisten Teams, die ich aktuelle begleite, habe sich in den letzten Wochen sehr schnell auf die neue Situation im Remote-Modus einstellen können. Glücklicherweise. Bei den einen hat es etwas länger gebraucht, bei den anderen ging es etwas schneller. Nach meiner Beobachtung korreliert es auch sehr stark mit der Vorerfahrung als Teams selbst. Dennoch, der Umstieg von jetzt auf nachher von einem Präsenz-Daily auf ein Remote-Daily war ein harter Einschnitt. Daher weiß ich, selbst das Daily kann Remote eine Herausforderung werden. Anregungen zu Verbesserung findet Ihr unter anderem in dem folgenden Artikel von Stefan Wolpers, der viel mit Liberating Structures arbeitet:

https://www.scrum.org/resources/blog/remote-agile-part-8-daily-scrum-distributed-teams

Scrum im Remote-Modus: Experimente, Praktiken und Strategien für Scrum Master

Einen bunten Blumenstrauß an Ideen für die Remote-Arbeit als Scrum Master bietet der folgenden Blogartikel von Barry Overeem. Lasst Euch inspirieren, pickt Euch einen passenden Vorschlag heraus und versucht ein Experiment. Hilft es Euch Remote erfolgreicher zu werden? Super. Einbauen. Weiterentwickeln. Funktioniert es nicht? Weg damit. Nächster Versuch mit dem Ziel, die Remote-Arbeit zu verbessern.

https://www.scrum.org/resources/blog/experiments-practices-and-strategies-being-remote-scrum-master

Simulation: Die UFG-Catering Simualtion (Scrum, Kanban)

Das Ubongo-Flow-Game ist eine tolle, spielerische Simulation, um Scrum und Kanban mit dem „klassichen“ Projektmanagement zu vergleichen. Leider funktioniert das Ubongo-Flow-Game nicht im Remote-Modus. Schade. Eine Alternative muss her. Und die habe ich über Jan Fischbach gefunden: Die UFG-Catering Simulation. Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Rahmen, um es auszuprobieren. Die Gelegenheit hoffe ich, bald mal zu haben. Mir juckt es in den Fingern.

https://www.teamworkblog.de/2020/05/die-ufg-catering-simulation-k-ubongo.html

Leadership und Management

Mythos Präsenzkultur

So manche Führungskraft hat in den letzten Wochen gelernt, dass gute Führung auch ohne permanente Kontrolle der Mitarbeiter auskommt. Leider gibt es aber nach wie vor immer noch die „Controllettis“ unter den Führungskräften, die der Meinung sind, dass ihre Mitarbeiter – und hier stehen sämtlich mir bekannten Studien im Gegensatz zu der Auffassung des betroffenen Personenkreises – ohne die permanente Kontrolle durch den „Chefe“ nicht produktiv seien. Immer noch. Unglaublich. Aber ja, es gibt es. Mir scheint, der Präsenzkult ist einfach nicht kleinzukriegen. Natürlich können wir nicht alles und immer im „Heimbüro“ erledigen, aber das Großraumbüro ist definitiv nicht der geeignete Ort, um konzentriert und fokussiert an herausfordernden Aufgaben zu arbeiten. Und hier setzt der aktuelle Blogartikel Marcus Raitner an, der mit dem Mythos der undifferenzierten Präsenzkultur mit Blick auf das Thema Führung ordentlich aufräumt. Vermutlich lesen den Beitrag wieder nur die „Falschen“, die bereits ähnliche Ideen haben, aber die Hoffnung stirbt zuletzt:

https://fuehrung-erfahren.de/2020/05/narrative-des-prasenzkults-der-kapitan-gehort-auf-die-brucke/

Führung als „Beziehungsarbeit“

Führung auf die Persönlichkeit des Führenden zu reduzieren, halte ich persönlich für einen ausgemachten Blödsinn. Damit sie gelingt, müssen viele Faktoren zusammenspielen. Der Kontext, die „Geführten“, das Umfeld und noch einiges mehr. Führung ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Gute „Leader“ wissen darum und bemühen sich daher um gute Beziehungen zu allen Beteiligten. Dan Rockwell zielt genau hierauf ab:

https://leadershipfreak.blog/2020/05/05/how-great-leaders-build-strong-relationships/

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