#GEDANKENBLITZ | Augenhöhe funktioniert nicht oben herab!

Dank der Erzählung eines Bekannten, der mir sein Herz ausgeschüttet hat, hatte ich ein Deja-vu der unerfreulichen Art. Führungskräfte, die von Augenhöhe fabulieren, aber von oben herab führen. Ja, es gibt sie. Leider nach wie vor und immer noch viel zu häufig. Oft sich sind sie sich dessen nicht einmal bewusst. Wie auch. Ihnen fehlt die Rückkopplung. Sie führen von oben herab, nicht auf Augenhöhe. Daher bekommen sie von den Geführten keine Rückmeldung. Das sollte auch nicht wundern. Welcher Mitarbeiter wagt schon, seinem Vorgesetzten etwas widerzuspiegeln, wenn dieser dann es seine Mitarbeiter als Dankeschön spüren lässt, dass Ober grundsätzlich immer Unter sticht.

Nebenbei bemerkt, es sind genau die Führungskräfte, die einem erklären, ihre Mitarbeiter könnten sich nicht selbst organisieren. Erstaunliche Beobachtung dabei, diese Mitarbeiter managen im Privatleben Haushalt, Familie, Vereine, Bürgerinitiativen und viele andere Dinge mit großem Erfolg. Erstaunlich, dass Führungskräfte, die den hohen Anspruch besitzen, in dem was sie tun, gut zu sein, um diese Stärken ihrer Mitarbeiter oft nicht wissen. Auch wirft es die Frage auf, warum es ihnen nicht gelingt, das Potenzial ihrer Mitarbeiter zu wecken?

Vor weg, ich verteufle Hierarchie nicht mit Bausch und Bogen. Wenn sie sich „legitimieren“ (sprich begründen lässt) und sinnvoll ist (ja, das gibt es!), steht sie für mich außer Frage. Mich stört eher die Art und Weise, wie Hierarchie zur Anwendung kommt. Mich stört, wenn Hierarchie missbräuchlich genutzt wird, um sich über seine „Mitmenschen“ hinweg zu setzen. Noch dazu, wenn eben von jenen Menschen Augenhöhe gepredigt wird. Bezeichnenderweise sind es dieselben Menschen, die ihren Mitarbeiter häufig soziale Kompetenz absprechen, aber selbst wie Elefanten im Porzellanladen agieren (wobei der echte Elefant im Übrigen als Vorbild für Sozialverhalten dienen könnte) und Unmengen an Geschirr zerdeppern, dabei pedantisch bedacht sind, dass ihr Außenbild ja nicht Schaden nimmt, während sie hinter verschlossen Türen über gerade jene Zielgruppe vom Leder ziehen. Eine unschöne Erfahrung.

Eine Beobachtung, die ich in diesem Zusammenhang gemacht habe, ist, dass es eben jene Führungskräfte sind, die auch unglaublich selbstbewusst von sich glauben, die reinsten Führungstalente zu sein und anderen die Fähigkeit mit Bausch und Bogen abstreiten, die ihr Führungskonzept nicht teilen. In einigen Fällen habe ich sogar erlebt, dass diese – man glaubt es kaum – der festen Überzeugung waren, sie würden auf Augenhöhe führen. Glücklicherweise liegt meine letzte Erfahrung dieser Art, einige Zeit zurück. Die Tatsache, dass ich jedoch immer wieder geschildert bekomme, dass nach wie vor immer noch eine viel zu große Anzahl von Menschen damit konfrontiert wird, erschreckt mich immer wieder aufs Neue.

Einen Hoffnungsschimmer am Horizont für die Verzweifelten gibt es jedoch: das Manifest der menschlichen Führung. Es geht anders. Es geht besser. Und ich hoffe, dass die Botschaft irgendwann auch den letzten „Führungsautokraten“ erreicht. Führung auf Augenhöhe funktioniert nicht oben herab!

2 Kommentare zu „#GEDANKENBLITZ | Augenhöhe funktioniert nicht oben herab!

  1. Allein die Überschrift ist ja schon ein Gegensatz 🙂 Und Thomas, bin völlig bei Dir!! Wobei ich nicht daran zu hoffen glaube, dass „diese“ Führungskräfte sich das „Manifest“ auch nur anschauen werden… Aber wir machen weiter und versuchen das Thema voranzutreiben – gell?

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