PRODUKTIVITÄT
Ungewissheit: Über den Umgang mit dem Gefühl der Unsicherheit
Ungewissheit und Unsicherheit, das ist ein bescheidenes Gefühl. Aber es gehört zum Leben dazu. Wenn wir etwas Neues beginnen, den Schritt auf bisher unbekanntes Terrain wagen, dann bleibt es aus, dass wir uns mit Ungewissheit auseinandersetzen müssen. Sie ist Teil unseres Alltags. Gleichzeitig sind wir Menschen alle durch die Bank, bestrebt Unsicherheit zu vermeiden. Selbst Leistungssportler, die einen Hochrisikosport betreiben, vermeiden – bei aller Bereitschaft zu Risiko – so gut es geht Unsicherheiten, die sie nicht handeln können. Das ist bis zu einem bestimmten Maß gut so. Aber eben nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn wir aus Sorge, von der Ungewissheit uns sträuben den nächsten notwendigen Schritt zu wagen, dann ist das ein Problem. Daher ist wichtig, zu verstehen, wie wir mit diesem Wichtigen, aber notwendigen Gefühl umgehen können. Der Artikel von Leo Babauta kann hierbei eine Stütze sein:
https://zenhabits.net/insecure/
Dinge getan bekommen: Ein minimalistisches Handbuch
Leo Babauta ist ein echter Minimalist. Das merkt mensch schon an seinem Blog. Reduziert auf das Wesentliche: den Inhalt. Das ist, wenn ich seinen Blog richtig interpretiere, auch sein Motto. In allen Lebensbereichen. Und so ist auch das „Handbuch“ aus seiner Feder mit dem schönen Titel: „The Little Handbook for Getting Stuff Done“ auf das Wesentliche eingedampft. Aber gerade dies, macht diesen Beitrag aus seiner Feder für mich so interessant. Die Prinzipien einfach, verständlich und klar. Das Beste daran sie funktionieren. Gleichzeitig lassen sie die Freiheit, zu entscheiden, welche Werkzeuge ich dafür anwende.
Prozessoptimierung: Wie wir mit „optimierten“ Prozessen produktiver werden können
Wenn mensch an Prozessoptimierung denkt, dann denken wir alle die Geschäftsprozesse und weniger an unserer persönlichen Arbeitsweise. Merlin Melcher hat aber genau die im Sinn, wenn er von Prozessoptimierung spricht. Und wenn wir ehrlich sind, gibt es tatsächlich immer wieder Abläufe, die wir als Prozesse in diesem Sinne verstehen können. Wenn es uns gelingt, dort ein wenig an den richtigen Stellschrauben zu drehen, können wir uns auch das Leben leichter machen. Eine gute Idee, ich leider selbst nicht mit voller Konsequenz verfolge.
Pareto-Prinzip: Mit der 80-20-Regel produktiver arbeiten
Das Pareto-Prinzip trifft mensch in verschiedenen Kontexten immer wieder. So auch im Themenkomplex der Produktivität. Simple ausgedrückt bedeutet das Prinzip, dass ich mit 20 % meiner Leistungskraft bereits 80 % des Ergebnisses einfahre. Sprich, der Aufwand, um die letzten 20 % des Wunschergebnisses zu erzielen, muss mensch noch mal ordentlich eine Schippe drauf hauen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob der Aufwand im Verhältnis zum Ergebnis steht. Insbesondere, wenn wir davon ausgehen, dass es ohnehin keine perfekten Ergebnisse gibt, da in einer volatilen Welt, sich immer wieder auch die Rahmenbedingungen und damit das vermeintliche „Optimum“ ändern. Aber wie lässt sich das Pareto-Prinzip in die Produktivitätspraxis integrieren? Der Beitrag von Merlin Mechler könnte Euch dabei helfen, das Thema zu verorten:
Notizapp: Wer die Wahl hat, der hat die Qual?
Notizapps für digitale Notizen gibt es in rauen Mengen. Und zwar mehr als die beiden, am weitesten verbreiteten „Spieler“ auf diesem Feld vermuten lassen. Sprich für jeden sollte das Richtige dabei sein. Da die Bedürfnisse von uns Menschen auch in diesem Punkt so individuell sein können, wie wir Menschen halt eben sind, ist es gar nicht so einfach, die richtige App für sich zu finden. Ich persönlich arbeite z. B. teilweise in Papier, teilweise mit Evernote und selten mit Mindmap-Programmen. Ich kenne aber genug Menschen, die eine Wiki bevorzugen und damit am besten arbeiten können, während andere nahezu alles in Mindmaps (analog oder digital) packen. Im Blog von Stephan List habe ich diese Woche ein paar Tipps gefunden, die Euch helfen können, die richtige App (wenn Ihr digital bevorzugt) zu finden:
https://toolblog.de/2018/10/19/wie-sie-die-richtige-app-fuer-notizen-finden/
Leistungsgrenze: Falsches Heldentum bewirkt das Gegenteil
Aus verschiedensten Gründen hält sich Wacker der Mythos, Quantität der Arbeitszeit sei gleichbedeutend mit Leistungsbereitschaft. Dank Autoren, Bloggern und Podcastern wie Ivan Blatter oder Stephan List, aber auch aus eigener selbstkritischer Reflexion bin ich von dieser „Fehlannahme“ kuriert und habe zwischenzeitlich verstanden, dass regelmäßige Pausen und Auszeiten elementar für die Produktivität sind. Auch löst bei mir die Bereitschaft mehr als 10 Stunden am Tag zu „malochen“ keine Bewunderung mehr aus, sondern lediglich Kopfschütteln. Das hat nichts mehr mit Spaß an der Arbeit und gerne Arbeiten zu tun, sondern ist „Selbstmord“ in Raten. Und ist alles andere als Leistungsbereitschaft. Leistung ist nur dann möglich, wenn wir innerhalb gesunder Parameter bleiben. Dort wo so etwas passiert, sollten daher den Verantwortlichen die Alarmglocken läuten, denn in Folge ist meist damit zu rechnen, dass die Produktivitätskurve der Kollegen dauerhaft in den Keller geht. Entsprechende Unterstützung mit Fakten, die diese untermauern, liefert Stephan List mit entsprechenden Hinweisen im Toolblog.
https://toolblog.de/2018/10/17/arbeiten-an-der-leistungsgrenze/
AGILE
Agile vs. Wasserfall: Der wahre Gegner
Verfolgt mensch die Diskussion als Außenstehender, könnte der Verdacht entstehen, dass Agilität alles was sich Wasserfall oder ähnlich nennt verteufelt und ächtet. Seltsamerweise steht davon nicht im agilen Manifest. Methodisch gesehen, hat beides seine Daseinsberechtigung – abhängig von der Aufgabe und dem Kontext. Gut, ich unterscheide obendrein noch zwischen methodischer Ebene und Geisteshaltung. Aber diese Fass möchte ich heute nicht aufmachen. Interessant finde ich jedoch vor dem Hintergrund der „Lagerdiskussionen“ den Artikel von Peter Fischbach, der Wasserfall nicht als Gegner von Scrum sieht, sondern viel mehr in der falschen Anwendung von agilen Anwendungen den wahren Gegner sieht und damit meines Erachtens genau in die Richtung den Ball wirft, in der meines Erachtens die Diskussion geführt werden sollte:
http://www.teamworkblog.de/2018/10/the-enemy-of-scrum-is-not-waterfall.html
Prozessverantwortung: Was wir vom Konzept der Holokratie lernen können
Das Konzept der Holokratie hat mich nicht vollständig überzeugt. Nicht weil, ich das Konzept schlecht finde. Im Gegenteil, es hat einige sehr, sehr interessante Elemente. Aber es erscheint mir an der einen oder anderen Stelle einfach nicht rund genug und auch bin ich kein Freund davon, per se hierarchische Strukturen zu verteufeln – solange sie eben nicht zum Selbstzweck verkommen. Aber genau dies wird im Umfeld der „Holkoraten“ gerne mal getan. So viel am Rande zum Thema bemerkt. Aber wie gesagt, das Konzept hat einen gewissen Charme und einige Elemente, die ich für extrem wertvoll halte. Einige dieser Element und Ideen, die ich für beachtenswert halte, stellt Guido Fischermann in seinem Prozessfenster-Blog vor:
Plattform-Organisationen: Die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird?
In meinem agilen Umfeld beginnen bereits die Diskussionen, was den das nächste große Thema werden könnte, dass „Agiltät“ auf die nächste höhere Ebene heben könnte. Mal davon abgesehen, dass der Begriff Agilität leider zum Buzzword zu verkommen droht und – entgegen der Idee das agilen Manifests – mittlerweile für jede Menge „Bullshit“ herhalten muss. In diesem Zusammenhang bin ich auf den Begriff „Plattform-Organisation“ gestoßen, mit dem ich mich in nächster Zeit näher auseinandersetzen möchte. Aufmerksam geworden bin ich auf den Begriff übrigens über einen Artikel bei den Corporate Rebels. Was denken Ihr? Nur eine hohle Blase oder wirklich ein Thema, dass hilfreich ist?
https://corporate-rebels.com/platform-organizations/
Lebenszyklus-Planung: Mit der Metaphern aus der Biologie arbeiten
Im agilen Umfeld nutzen einige Mitstreiter der agilen Geisteshaltung zwischenzeitlich Ansätze die unter der Flagge „Liberating Structures“ firmieren. Also die Befreiung von Strukturen. Dabei geht es nicht darum, alles bestehende radikal über Bord zu werfen, sondern bestehende Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Zu dieser Gruppe gehört Christiaan Verwijs, der den folgenden Blogpost verfasst hat. Thema ist hier die Anwendung Metapher der Biologie zur Herstellung eines „Gruppenfokus“, ein wichtiges Element für die Funktion agiler Ansätze:
https://medium.com/the-liberators/create-focus-with-ecocycle-planning-7d86c4b8b799
Retrospektive im Remote-Modus: Ein Beispiel mit Trello
Idealerweise arbeiten agile Teams gemeinsam an einem Ort. Aber eine ideale Welt gibt es nicht. Teams arbeiten eben auch räumlich verteilt. Insbesondere in großen Unternehmen dürfte dies öfter der Fall sein. Aber wie bekommt mensch da eine gute Retrospektive hin? Eine gute Idee, wie sich die Herausforderung lösen lässt, hat mir diese Woche Stefanie Schönebein aufgezeigt:
https://dev.otto.de/2018/10/17/retrospektive-remote-retro-mit-trello/
Ideengeschichte: Ein Blick in die Historie
Es ist für Neueinsteiger und viele Fortgeschrittene oft schwer das ideengeschichtliche Wirrwarr rund um Agilität zu entwirren. Jan Fischbach, ein ausgezeichneter Kenner der agilen Materie, hat einen Artikel verfasst, der genau in diese Kerbe schlägt und etwas Licht in das ideengeschichtliche Begriffswirrwarr bringt:
http://www.teamworkblog.de/2018/10/lean-scrum-agile-und-kanban-im.html
Projektstart: Klarheit mit Teamvereinbarung
Zu Beginn eines agilen Projekts macht es Sinn, mit dem Team eine Vereinbarung zu treffen, wie das Team zusammenarbeiten möchte. Ich persönlich neige dazu, sogar ein gemeinsames Warum mit dem Projektauftakt zu verbinden. Agile Teams sind selbstorganisiert, deswegen ist ein gemeinsames Verständnis daher nach meiner Erfahrung elementar. Aber wie kann so eine Vereinbarung aussehen und wie lässt sich diese darstellen? Ein Canvas, wie er im Artikel von Avi Schneider vorgestellt wird, kann hier wertvolle Hilfe leisten:
https://www.scruminc.com/team-working-agreement-canvas/
Agiles Zielmanagement: Die 5 Superkräfte von OKRs
OKRs bezeichne ich gerne als die agile Variante des Managements of Objektives. Das Konzept hat sich bereits in großen Unternehmen bewährt und löst meines Erachtens einige Schlüsselprobleme, die ich im Hinblick auf MbO sehe. Dean Rockwell unterstellt den OKRs sogar 5 Superkräfte, die diese entfalten. Als Superkräfte hätte ich sie nicht bezeichnet. Dennoch ich sehe es ähnlich. Genau diese fünf Punkte, die Rockwell aufzählt, sind meines Erachtens die Schlüssel des Erfolgs der ORKs im Vergleich zu MbO.
https://leadershipfreak.blog/2018/10/18/the-5-superpowers-of-okrs/
OKR: Objektives und Keyrsults richtig formuliert
Nur weil es einfach zu sein scheint, ist es nicht einfach. Das gilt für das Formulieren von „klassischen“ Zielen und User Storys genauso wie für OKRs. Aber wie formuliert mensch gute OKRs? Im Murkamy-Blog beschreiben die Autoren des Blogs mit Beispielen, was aus ihrer Sicht gute OKRs sind.
http://murakamy.com/blog/2018/10/19/okr-beispiele-so-formuliert-man-gute-objectives-and-key-results
LEADERSHIP UND MANAGEMENT
Warum: Das magische Wort guter Führung
Manchen Mitmenschen haben meiner „Warum“-Macke schon zu spüren bekommen. Zu Beginn jedes Projektes – egal ob „klassisch“ oder „agile“ – penetriere ich alle mit der Frage Warum. Auch ist das Warum für mich in Hinblick auf gute Führung extrem wichtig. Führungspersönlichkeiten geben genau darauf Antwort. Das hat nichts mit Rechtfertigung zu tun. Es geht um Verstehen und Inspirieren. Bevor ich dies jetzt hier ausführlich breit trete, lasse ich dann jemanden Berufeneren zu Wort kommen. Den Stephan List hat mich in seinem Toolblog an Simon Sinek erinnert, der in einem Video die treffende Erklärung dafür liefert, was ich meine:
Moonshot-Ziele: Über die Wirkung richtig eingesetzter „Mondziel“
Letzte Woche hatte ich bereits einen Verweis zum Thema Moonshot-Ziele in meinen Links der Woche. Interessanterweise hat Dean Rockwell eine ähnliche Idee gehabt und ebenfalls einen Beitrag zum Thema veröffentlicht. Klassischerweise lernen wir, dass Ziele SMART sein sollten. D. h. eben auch realistisch. Moonshot-Ziele sind allerdings nicht realistisch. Sie hängen den Brotkorb hoch. Das widerspricht der klassischen Lehre. Der Widerspruch löst sich allerdings dann auf, wenn wir diesen Brotkorb nicht als „absolutes Maß“ aller Dinge verstehen, sondern als Inspiration, die uns antreibt.
https://leadershipfreak.blog/2018/10/17/moon-shot-goals/
Innovation: Wie sie im Keim erstickt wird
Innovation ist ein Begriff, der gerne bemüht wird, aber ganz ehrlich, wie sieht es mit der Innovationsfreundlichkeit in großen Organisationen aus? Schon Max Weber, der große Soziologe, dem wir das Bürokratie-Modell verdanken, hat bereits vor 100 Jahren gewarnt, dass effektive und effiziente Organisationen Gefahr laufen, eines Tages zum Selbstzweck zu verkommen und damit ihre Innovationsfähigkeit verlieren. Woran erkennt mensch, dass genau dies passiert? Marcus Raitners Blogpost beschreibt genau drei solcher Symptome in seinem aktuellen Blogpost, die die Alarmglocken schrillen lassen sollten:
https://fuehrung-erfahren.de/2018/10/drei-todsichere-wege-um-jede-innovation-im-keim-zu-ersticken/
Veränderungsmanagement I: 5 Hindernisse, die im Wege stehen
Im Blog der Corporate Rebels habe erneut einen spannenden Beitrag entdeckt, den ich mit Euch teilen möchte. Dort schreiben die Autoren an Moss Kanter fünf Hindernisse des organisatorischen Veränderungsprozesses, die ich schwer auch an den Beitrag von Marcus Raitner aber auch das Stichwort der organisierten Unverantwortlichkeit erinnern.
https://corporate-rebels.com/moss-kanter/
Veränderungsmanagement II: Warum sich Systeme aus sich selbst heraus nicht verändern
Ardalan Ibrahim habe ich aufgrund seiner demokratietheoretischen Artikel in seinem Blog auf dem Schirm, die ich immer wieder und gerne lese. Diese Woche habe ich einen schönen Beitrag von ihm entdeckt, der zum Thema Veränderungsmanagement passt, bei dem er auch auf den verstorbenen Prof. Peter Kruse referiert. Quintessenz des Beitrags ist, dass sich Systeme – und Organisationen wie Unternehmen sind Systeme – sich nur dann verändern, wenn sie von außen dazu gezwungen werden. Das ist naheliegend. Warum sollte sich ein System auch verändern, wenn alles stabil funktioniert und es keinen Anlass dafür gibt, es zu verändern.
https://wyriwif.wordpress.com/2018/10/15/warum-systeme-sich-selbst-nicht-aendern-koennen/