#LINKSDERWOCHE | KW 25/2017: Produktivität, Agile, Management und Leadership

Produktivität

Folge Deiner Leidenschaft – nicht immer

Ich gehöre zu den Menschen, die anderen gerne raten, Ihre „Leidenschaft“ mit ins Kalkül einzubeziehen. Warum soll ich mich in einem Beruf quälen, der mich eher herunterzieht statt mir Freude bereitet? Richtig. Aber ich gehöre auch zu denen, die davor warnen, ausschließlich das Hobby zum Beruf machen zu wollen. Soll heißen, die aus den USA stammende Philosophie „Folge Deiner Passion und alles wird gut“ sehe ich mit gesunder Skepsis. So einfach ist es eben halt nicht, auch wenn viele Regalmeter an Ratgeber genau dies suggerieren. Da ja leider selten jemand über seine „gescheiterten“ Versuche schreibt, fehlt es leider an dem entsprechenden Korrektiv. So ähnlich scheint es wohl auch Stephan List zu gehen, der hierzu ein paar interessante Beiträge aufgetan und im Toolblog zusammengestellt hat:

http://toolblog.de/2017/06/12/sollten-sie-wirklich-ihrer-leidenschaft-folgen/

Arbeitsunterbrechungen, Fokus und Gesundheit

Fokussiertes arbeiten gilt als das probateste Mittel, um produktiv zu sein. Nur ist des mit der Fokussierung so eine Sache. Den einen fällt sie einfach, weil sie sich nicht allzu leicht ablenken lassen. Wieder andere sind sehr anfällig für Ablenkung. Doch in den meisten Fällen ist noch nicht mal eine Frage des Charakters, sondern schlicht und ergreifend auch eine Frage des Arbeitsumfeldes. Habe ich eine hohe Zahl an Arbeitsunterbrechungen, warum auch immer, ist das fokussierte Arbeiten schwer möglich. Dass dies auch noch gesundheitliche Auswirkungen haben kann, also ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Arbeitsunterbrechungen und der Gesundheit des Arbeitenden besteht, ist noch nicht bei vielen angekommen. Insofern möchte ich auf den folgenden Beitrag von Stephan verweisen, der der für dieses Thema sensibilisiert:

http://toolblog.de/2017/06/16/wie-gehen-sie-mit-ablenkung-um/

Der Zettelkasten von Niklas Luhmann – digitale Möglichkeiten

Der Zettelkasten von Niklas Luhmann ist legendär und gerade für Menschen, die schnell und einfach „Wissen verwalten“ möchten, ein unschlagbares Werkzeug. Wenn auch ein nicht gerade einfaches Werkzeug. Für Menschen, die sich im akademischen Umfeld bewegen und häufig mit wissenschaftlichen Arbeiten konfrontiert sind und selbst entsprechend arbeiten müssen, ist der Zettelkasten nach Luhmann daher fast schon Pflicht. Aber auch für andere Bereiche, in denen schnell auf Informationen zurückgegriffen werden kann, ist dieses Werkzeug interessant. Als Luhmann die Idee entwickelt hat, war es eine reine analoge Geschichte. Zwischenzeitlich gibt es aber eine Fülle von elektronischen Helferlein. Einige davon stellt Stephan List im Toolblog vor. Dort gibt es übrigens auch weitere Informationen zum luhmannschen Zettelkasten.

http://toolblog.de/2017/06/13/der-zettelkasten-von-luhmann-in-elektronisch/

Optionen bewerten und einordnen

Wir müssen täglich Entscheidungen treffen. Ist so. Immer wieder. Im Alltag sind es die meiste Zeit einfache Entscheidungen, die wir relativ reflexhaft treffen können. Das ist gut so. Aber dennoch gibt es auch immer wieder Entscheidungen, bei den wir mit verschiedenen Optionen nicht ganz so einfach aus der Hüfte heraus eine Auswahl treffen können. Ein schönes Werkzeug, das hilft die vielen Erwartungshaltungen, die uns begegnen und die wir in unser Kalkül einbeziehen müssen, habe ich diese Woche im Personal Kanban Blog entdeckt, dort beschreibt Jim Benson ein „Dreieck“ als Hilfe eingeführt, das hilft die Erwartungshaltungen aus den verschiedensten Richtungen zu verorten und so dazu beiträgt, die verschiedensten Optionen besser einordnen zu können:

http://www.personalkanban.com/pk/designpatterns/how-many-options-do-you-have/

Unglücklich glücklich sein

 

Ich habe es schon mehrfach in den Links der Woche erwähnt – ich bin Bewunderer der Stoiker, die mit großer Gelassenheit Schicksalsschläge gleich welcher Art einfach annehmen, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die sie beeinflussen können und sich so Option eröffnen, die ihnen sonst versperrt bleiben würden. Die Philosophie, die Leo Babauta praktiziert geht in eine ähnliche Richtung, auch wenn er sich er eher von der asiatischen Zen-Philosophie leiten lässt. In diesem Sinne ist der folgende Beitrag von ihm auch zu verstehen, in dem er uns zeigt, wie wir in Situationen, in den wir uns „unglücklich“ fühlen, nicht herunterziehen lassen, sondern dennoch wieder – im Sinne einer adäquaten Gelassenheit – wieder zum „glücklich Sein finden“ können.

https://zenhabits.net/happy-things/

Die Kraft der Motivation und warum wir aufhören sollten vieles für selbstverständlich zu halten

Tim Schlenzig hat eine schöne Geschichte hervorgekramt, die ebenfalls einen Hintergrund in der Zen-Philosophie hat und die mir für die Momente merken sollte, in denen mal wieder die Motivationsreserven auszugehen scheinen. Immer wenn wir meinen, es geht nicht mehr, ist die Luft noch lange nicht draußen. Wir meinen es  nur. In unserer überbordenden Fülle an Möglichkeiten unserer modernen Gesellschaft geht uns allzu oft der Sinne für das Wesentliche verloren, weil wir zu vieles für selbstverständlich halten.

http://mymonk.de/neue-motivation/

Agile

Agile und Projekt – ein Widerspruch?

Marcus Raitner ist einer der Blogger, dessen Blog ich für jede gute Leseliste unbedingt empfehle – im Übrigen auch mit verantwortlich, dafür dass es diesen Blog überhaupt gibt, dass nur nebenbei bemerkt. Warum, nun, es liegt an den Impulsen die er regelmäßig veröffentlicht. So auch gestern. In seinem aktuellen Artikel wirft er eine Frage auf, über ich erstmal eine Weile nachdenken musste. Mein Fazit: Er hat recht. Wir sollten uns von agilen Projekten verabschieden und versuchen Organisationen ganzheitlich agile zu entwickeln und zu positionieren. Agile Projekte in einem klassischen Organisationsumfeld lösen nicht die Herausforderungen, denen sich genau diese Organisationen zukünftig stellen müssen.

http://fuehrung-erfahren.de/2017/06/agil-und-projekt-ein-widerspruch/

Herausforderungen des agilen Veränderungsprozesses

Eine Organisation, die bisher nach tayloristischem Grundmuster gearbeitet hat, in die agile Welt zu überführen, ist eine Herausforderung mit zahlreichen Dimensionen, die nicht unterschätzt werden sollten. Sie ist schlicht und ergreifend nicht ohne. Denn es treffen unterschiedliche Geisteshaltungen aufeinander (darin liegt im übrigens der wesentliche Unterschied zwischen agilem und klassischen Projektmanagement – nicht in der Methode, die ich primär für ein Werkzeug halte). Priyanjana Deb und Abhik Datta haben versucht diese Herausforderung in einen Blogartikel zu beschreiben:

https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/challenges-in-agile-change-management

Fünf Fragen, fünf Antworten

Agile Herangehensweisen weichen in einigen Punkten deutlich vom klassischen Modell ab. Das wirft Fragen auf. Fragen, die verständlich sind. Kommt mensch zum Beispiel aus der Welt des Wasserfalls z. B. welche Rolle hat der Projektmanager in einer agilen Welt usw. usf. Fünf dieser häufig aufkommenden Fragen hat Aaron Tooth zusammengefasst und knackig beantwortet:

https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/5-common-questions-when-introducing-scrum

Die Evolution des agilen „Managers“

Menschen werden nicht in eine Rolle hineingeboren. Sie müssen diese erlernen und entwickeln. Gleich einem evolutionären Prozess. Sicherlich sind die Startvoraussetzungen sehr unterschiedlich, da auch die Charaktere der Menschen sehr unterschiedlich sind. Aber dennoch gilt – ein Meister fällt nicht vom Himmel. Das gilt auch für agile Manager. Allein die Entscheidung sich der agilen Geisteshaltung zu verschreiben, führt noch lange nicht dazu es zur agilen Meisterschaft von null auf 100 in wenigen Sekunden zu schaffen. Da steckt harte Entwicklungsarbeit dahinter. Und die lässt sich nur dann meistern, wenn mensch sich entsprechend verorten und einschätzen können. Typologien können dabei helfen, eine solche Einordnung vorzunehmen. Ein solche hat Ron Eringa für agile Manager verfasst und so einen evolutionären Prozess visualisiert, wie er idealtypisch aussehen könnte.

https://www.scrum.org/resources/blog/evolution-agile-manager

Achtung, die Scrum Zombies kommen!

Scrum ist eingeführt. Erfolgreich. Alle sind total begeistert und alles ist wunderbar. Eine Zeit lang. Der Enthusiasmus verfliegt, die Regel verkommen zum Formalismus, Apathie breitet sich aus. Die Scrum Zombies sind im Haus. Wie Dave Nicolette bin ich der Meinung, dass „Agilität“ etwas Lebendiges ist. Lebendig im Sinne, dass mensch dafür immer wieder etwas tun muss und ich bin davon überzeugt, dass Agilität bedeutet, sich ständig weiterzuentwickeln. Wer Scrum oder andere Methoden aus dem agilen Umfeld einführt, sollte sich im Klaren sein, dass all diese Regelwerke die es dazu gibt, zunächst eine Starthilfe darstellen. Sie bieten Orientierung für den Anfang. Und sind sie einmal verinnerlicht, heißt es den nächsten Schritt zu gehen. Sich weiterzuentwickeln. Und dabei sich immer wieder vor Augen zu führen, dass nichts von alleine kommt und von alleine erhalten bleibt. Für Vitalität muss mensch etwas tun. Mehr dazu:

https://www.leadingagile.com/2017/06/zombie-scrum/

Scrum-Team – die Merkmale

Was macht ein Scrum-Team zum Scrum-Team? Was ist der Unterschied zu einem klassischen Team mit Teamleiter und all dem Brimborium? Für Neueinsteiger in die agile Welt nicht immer gleich verständlich. Schaut mensch in den Scrumleitfaden, heißt es dort, dass das Scrum-Team aus dem Produkteigentümer, dem Scrum Master und dem Entwicklerteam besteht. Dazu werden die Rollen beschrieben, die Bestandteile usw. usf. – einen schnellen Überblick gibt es da leider nicht. Mensch muss sich es also selbst zusammenreimen. Obwohl, nein muss nicht sein. Es gibt auch entsprechende Blogartikel wie diesen hier von Amit Ramesh Kulkarni, die die Merkmale eines Scrum-Teams illustrieren:

https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/the-scrum-team

Was ein gutes Team ausmacht

Nach meiner Meinung ist die agile Geisteshaltung mit einem Satz zusammenfassbar: „Arbeiten wir (alle) gut zusammen, profitieren wir alle.“ Und genau darum geht es für mich, wenn ich von agilen Ansätzen spreche. Zusammenarbeit. Gute Zusammenarbeit im Team, mit den Schnittstellen des Teams zur Organisation, zum Auftraggeber, zur Zielgruppe und wer sonst noch Anspruchsberechtigter (Stakeholder) ist. Und damit es nach außen funktioniert, muss es nach innen passen und funktionieren. Nur wer nach innen lebt, was er nach außen tragen möchte, der ist glaubwürdig und erfolgreich. Deswegen ist es meines Erachtens auch wichtig, dass zuerst die Zusammenarbeit im Team top sein muss. Aber was braucht es dazu? Auf diese Frage gibt der Artikel von Nagesh Sharma ein paar interessante Einblicke:

https://www.scrum.org/resources/blog/5-key-collaboration-skills-can-make-good-scrum-teams-great

Management und Leadership

Clevere Kooperation rockt

Was wäre, wenn Unternehmen statt guten Bewerbern abzusagen, die sie nicht einstellen können, weil sie eben nur eine begrenzte Stelle zu besetzen haben, die Kandidaten an andere Unternehmen weiterreich würden, die ebenso händeringend gute Leute suche? Genau diese Frage hat sich Martin Gaedt gestellt und herausgekommen ist eine – aus meiner persönlichen Sicht – genialer Gedanke, der ruhig Schule machen könnte. Denn alle würden davon profitieren. Die Unternehmen selbst, die Bewerber, die Region. Kooperation rocks. Wäre doch sicherlich auch in anderen Bereichen durch aus einmal interessant, darüber nachzudenken, oder?

http://martingaedt.de/2017/06/warum-bekommen-die-meisten-guten-bewerber-absagen-warum-kooperieren-nicht-laengst-alle-betriebe-waere-einfach-clever/

Wenn Mitarbeiter nur halb so doof sind, wie das Management glaubt …

Gekonnt provokant ist Lars Vollmer des Öfteren hier schon Teil der Links der Woche. Und auch diese Woche hat er es geschafft mit einem Blogbeitrag meine Aufmerksamkeitsschwelle(n) zu überwinden. Das Stichwort um das es geht ist die digitale Transformation. Obwohl, nein, darum geht es eigentlich nicht wirklich. Sie liefert lediglich die Projektionsfläche für ein tiefer gehendes Dilemma: das fehlende Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter.

http://larsvollmer.com/schwimmfluegel-fuer-die-digitale-transformation/

Alles Geisteshaltung oder doch nicht?

Conny Dethloff hat diese Woche im Blog der Unternehmensdemokraten einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der Frage der Geisteshaltung beschäftigt. Es geht dabei nicht darum, welche Geisteshaltung die bessere ist. Nein, es geht viel mehr darum, wie sich Geisteshaltung verändern lässt. Das Ganze liest sich im ersten Moment wie die berühmte Henne-Ei-Diskussion, aber mir gefällt es und ich stimme nahezu in allen Punkten zu.

http://www.unternehmensdemokraten.de/alle-reden-ueber-die-wichtigkeit-von-mindset-wie-aber-aendern/

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