#LINKSDERWOCHE | 24/2024: Produktivität, Projektmanagement, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Du oder Sie | Ein satirischer Reflexionsimpuls zur Duz-Kultur aus dem Agenturleben

Zum Einstieg heute etwas Satire als kleiner Anstoß zur Selbstreflexion. Die Duz-Kultur ist inzwischen weit verbreitet. Auch wenn es mir leicht fällt und ich kein großes Problem damit habe, fällt mir immer wieder das Buch „Manieren“ von Asfa-Wossen Asserate ein, übrigens ein sehr lesenswertes Buch. Das „Sie“ hat durchaus seine Berechtigung. „Sie Arschloch sagt man nicht so schnell wie Du Arschloch“, erklärte mir einmal ein Lehrer aus längst vergangenen Schulzeiten. Deshalb würde er seine Schüler grundsätzlich siezen. So wüssten sie immer, dass er gerade über Kollegen schimpft. Ich denke, wir sollten uns wieder öfter vor Augen führen, dass nicht jeder geduzt werden möchte. Und dass ein vermeintlich distanziertes „Sie“ manchmal durchaus sinnvoll sein kann. Ich werde zwar immer etwas irritiert angeguckt, wenn ich irgendwo in einem Projekt auftauche und grundsätzlich immer erst frage, welche Anrede gewollt ist, auch wenn sich vermeintlich alle duzen, aber nicht jeder will das gleich und sofort. Und das verstehe ich zumindest im geschäftlichen Kontext sehr gut. Wer einfach nur eine gute Satire sucht, wird ebenso fündig wie derjenige, der einen Denkanstoß mit Spaß sucht, wenn er die aktuelle Folge von Buddy Müllers Einblick ins Agenturleben liest 😉

https://agentursatire.blog/2024/06/14/folge39-persepersie/

Mac-User only | Bookmarks mit Obisidian und Hookmark verwalten

Der folgende Tipp von Thomas Mathoi richtet sich ausschließlich an MAC-User, Windows-User wie z.B. ich können hier getrost überspringen und den nächsten Hinweis lesen. Wir haben nämlich leider nichts davon. Für alle anderen könnte er aber durchaus interessant sein, zumindest aus meiner Sicht als Windows-User. Worum geht es? Um die Verwendung von Hookmark in Verbindung mit Obsidian, um seine Bookmarks zu verwalten. Sehr interessante Idee.

https://www.mathoi.at/2024/06/12/hookmark-obsidian-ein-unschlagbares-team/

PROJEKTMANAGEMENT

Projektkommunikation | Kommunikationsmatrix als Werkzeug

Eine gute Stakeholderanalyse mit Stakeholdermapping hilft, die verschiedenen Anspruchsgruppen zu lokalisieren. Der nächste Schritt ist dann, sich einen Überblick zu verschaffen, wann welche Informationen über welche Kanäle kommuniziert werden sollen. Hier hilft die Kommunikationsmatrix, wie sie von Andrea Windolph beschrieben wird. Kleiner wichtiger Hinweis: Es ist ein Werkzeug. Werkzeuge müssen immer wieder gepflegt werden. Wie eine gute Stakeholder-Map entwickelt sich auch die Kommunikationsmatrix ständig weiter.

https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/methoden/stakeholder/kommunikationsmatrix/

AGILE

Scrum Master | Eine Falle in der wir alle irgendwann gegangen sind …

Wie Marc Löffler in seiner Podcast Episode treffend titelt: „Fünf Dinge, die JEDER Scrum Master falsch macht!“ Man fängt irgendwo an. Mit dem Scrum Guide in der Hand und dann tastet man sich Stück für Stück vor. Euphorisch wie man meistens ist, überschätzt man manche Dinge. Gute Scrum Master:innen sind hoch reflektiert und lernen (hoffentlich) schnell. Und tatsächlich, wenn ich mir den Podcast so anhöre, erkenne ich so manches an „Scrum-Dogmatismus“ oder „Retro-Bespassung“ wieder. Vielleicht gehört das ja einfach dazu. Wer weiß.

https://passionateteams.com/e/funf-dinge-die-jeder-scrum-master-falsch-macht/

Agile Teams | 9 Lektionen für echte Teamarbeit

Worum geht es eigentlich, wenn wir von agilen Teams sprechen? Theoretisch könnten wir das Wort „agil“ weglassen. Denn in guten Teams geht es immer um gute Zusammenarbeit. Sonst ist es kein Team, sondern eine Gruppe von Menschen, die sich zufällig zu einer Organisationseinheit zusammengeschlossen haben. Aber das ist nur ein Seitenhieb und eine Randbemerkung von mir. Mike Cohn wirft hier einen tieferen Blick auf die Zusammenarbeit in Teams und bezieht sich dabei auf einen Film aus den 80er Jahren. Das ist vielleicht nicht die beste Wahl, aber inhaltlich steckt da einiges drin, was ich spannend finde. Schon der erste Punkt erinnert mich an die gute alte Volksweisheit: „Gut Ding will Weile haben“. Und das gilt auch für agile Teams. Und das, obwohl es immer heißt, agile Teams seien viel schneller. Ja, sie merken schneller, dass sie in die falsche Richtung laufen. Aber das, was sie tun, sollten sie mit Bedacht und in Ruhe tun, damit die Qualität stimmt. Auch der zweite Punkt ist nicht von der Hand zu weisen, Übung macht den Meister. Es folgen sieben weitere Aspekte. Ich will nicht zu sehr ausholen. Das kann man alles hier nachlesen.

https://www.mountaingoatsoftware.com/blog/working-on-an-agile-team-9-lessons-from-the-princess-bride

Der Faktor umgebendes System | Der organisatorische Rahmen spielt eine Rolle

Der/die Scrum Master:innen kriegt es nicht auf die Kette oder die Führung hat kein agiles Mindset … Achtung, wir vergessen allzu oft: Jeder einzelne Akteur ist Teil eines ihn umgebenden Systems, eingebettet in eine Umwelt, die eben auf ihn einwirkt. Und das definiert auch die Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die Akteure bewegen. Genau aus diesem Grund sind Organisationen komplex. Die Fokussierung auf eine Rolle, auf eine Gruppe von Menschen hilft nicht wirklich weiter. Es ist ein Zusammenspiel, ein komplexes Zusammenspiel, das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Alper Gurbuz erkennt daher richtig, dass die Leistung eines Scrum Masters auch von diesen Faktoren beeinflusst wird, die der Rolleninhaber nur bedingt beeinflussen kann. Das gilt übrigens auch für jede andere Rolle: Der Kontext spielt eine wichtige Rolle.

https://www.scrum.org/resources/blog/organisational-factors-affecting-performance-scrum-masters

Resilienz der Organisation | Agilität fördert Krisenresilienz

Je länger und intensiver ich mich mit Lean und Agilität beschäftige, oder sagen wir besser mit dem, was wir heute unter den „Labels“ verstehen, desto klarer wird mir, dass das Konzept dahinter viel, viel älter ist und sich schon in der Antike, z.B. bei den Stoikern, findet: Ständige Veränderung ist etwas ganz Normales. Und der Umgang damit setzt Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus, die ein ständiges Lernen und Anpassen ermöglichen. Es ist etwas ganz Natürliches. Das klingt hochtrabend philosophisch, ist es aber gar nicht. Es gehört einfach dazu. Und gute Führung, das ist meine persönliche Erfahrung, hat das schon immer verstanden und beherrscht. Was Willem-Jan Ageling unter agiler Führung versteht, war nach meiner Wahrnehmung schon immer ein Kennzeichen guter Führung. Entsprechend auch ein Kennzeichen von Organisationen, die in stürmischen Zeiten nicht untergegangen sind. Weil sie sich ständig weiterentwickelt, angepasst und gelernt haben.

https://ageling.substack.com/p/9-ways-agile-organizations-can-overcome

Management und Leadership

Integrale Führung | Das komplexe Zusammenspiel

Ich habe heute schon mehrfach versucht zu erklären, dass es ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Faktoren ist, die auf die unterschiedlichsten Akteure einer Organisation einwirken und deren Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Optionen bestimmen. Und ich habe bereits darauf hingewiesen, dass permanenter Wandel eigentlich der Normalzustand ist, auch wenn wir uns im Zeitalter der Massenproduktion für kurze Zeit der Illusion hingegeben haben, man könne durch Standardisierung fast alles regeln. Das Konzept der integralen Führung versucht, dem Ganzen ein Führungsmodell als Hilfestellung anzubieten, das sich nach Stephan Pust in Dimensionen gliedert: Bewusstsein, Verhalten, Kultur und Organisation. Wie alle Modelle ist es eine vereinfachte Darstellung der Realität, was mir aber gefällt ist, dass hier nicht nur auf eine Dimension abgezielt wird, sondern sichtbar wird, wie verschiedene Faktoren auf das Thema Führung einwirken.

https://t2informatik.de/blog/das-konzept-der-integralen-fuehrung/

KI als Führungskraft | Weshalb eine KI echte Meisterschaft nicht ersetzen kann und weshalb Führung von echten „Meistern“ nicht durch eine KI ersetzt werden kann

Kann KI Manager ersetzen? Die berühmten 0815-Führungskräfte sicherlich. Aber echte Meisterschaft in etwas erreicht KI nicht. Und echte Meisterschaft ist nicht standardisierbar, was übrigens Wolf Lotter kürzlich in einer hörenswerten Podcast-Episode sehr schön klargestellt hat. Echte Meisterschaft schöpft aus einem Erfahrungswissen, das es ermöglicht, aus Denkmustern auszubrechen und jenseits von standardisierten Lösungen Wege zu finden, die effizienter und schneller zum Ziel führen. Etwas, das eben auch für Führung gilt, wie Marcus Raitner in seinem Blogpost ausführt.

Podcast Wolf Lotter https://newmanagement.haufe.de/leadership/trafostation-finale

Blog Marcus Raitner https://raitner.de/2024/06/vom-durchgeknallten-praktikanten-zum-roboter-chef/

Ein Kommentar zu „#LINKSDERWOCHE | 24/2024: Produktivität, Projektmanagement, Agile, Management und Leadership

  1. Lieber Thomas,
    ich hoffe das „Du“ ist ok. Ich bin sehr stolz, dass Du – ein Vorbild-Blogger – meine #folge39 #PerSePerSie zum Aufmacher gemacht hast. Als Gedankenanstoß: Besser könntest Du es gar nicht sagen. Ich wünschte, viele meiner Leser würde ihre Gedanken von meinen Episoden anstoßen lassen, um mehr nachzudenken über ihr Handeln und das Behandeln ihrer Mitmenschen, Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen, ja auch Kundinnen und Kunden.
    Herzliche Grüße
    Buddy Müller

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