
PRODUKTIVITÄT
Wenn sich Berg auftürmen | Der schleichende Prozess zur „Selbstsabotage“ und wie wir ihm entkommen
Wieder einmal hat Ivan Blatter eine für mich spannende Podcast-Fast-Episode zur Verfügung gestellt. Im Mittelpunkt steht das Thema des schleichenden Prozesses rund um die Zeitmanagementfallen, die sich immer mehr anhäufen, oft ohne dass wir es merken. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich beim Zuhören wie so oft „ertappt“ gefühlt. Er erklärt, wie wir in diese Falle tappen und wie der schleichende Prozess dazu führt, dass sich die Berge immer mehr auftürmen. Es gibt Hoffnung. Wir können der Falle entkommen, wenn wir rechtzeitig gegensteuern. Dazu stellt Ivan vier erprobte Strategien vor. Strategien, die leicht umzusetzen sind. Die beste Strategie ist wie immer die bewusste Reflexion und Selbstbeobachtung. Er empfiehlt aber auch die Nutzung von Fokuszeiten. Als dritte rät er zu geplanten und bewussten Pausen. Die vierte Strategie hat wieder viel mit Reflexion zu tun. Praktikabel und umsetzbar.
https://ivanblatter.com/podcast/good-girls/
Obsidian | Handschriftliche Notizen einbinden mit Exalidraw
Handschrift in Obsidian? Als ich das bei Thomas Mathoi gelesen habe, war ich etwas überrascht. Nein, er scannt nicht ein und speichert es dann in Obsidian. Er benutzt Exalildraw auf dem angebissenen Apfel. Also wieder etwas, was ich als Windoofs-Benutzer nicht kann. Was nicht ist, kann ja noch werden. Es schadet jedenfalls nicht, es zu wissen. Falls es jemanden gibt, der sich auch dafür interessiert – hier lang:
https://www.mathoi.at/2025/05/08/handschriftliche-notizen-in-obsidian/
LEAN
Werstromanalysen vs. Swimlane-Diagram | Erst der Arbeitsfluss, dann die Verantwortlichkeiten
Wertstrom und Swimlane sind – so Götz Müller – zwei verschiedene Dinge. Bei der Wertstromanalyse fragt man, was mit einem Produkt passiert, bei der Swimlane-Betrachtung geht es um Rollen und Verantwortlichkeiten. Diesen Unterschied zwischen den beiden Ansätzen stellt er in seinem Blogbeitrag heraus. Interessanterweise stellt er klar, dass beide nicht gleichberechtigt nebeneinander stehen, sondern dass seiner Meinung nach die Wertstromanalyse vor der Betrachtung der Rollen und Verantwortlichkeiten stattfinden sollte. Eine klare Argumentation, der ich auch voll und ganz folgen kann, am Ende geht es darum, etwas zu erzeugen. Nicht darum, wer was tut. Wir müssen zuerst verstehen, wie die Arbeit durch das System fließt, bevor wir uns die Frage stellen, wie wir diesen Fluss der Arbeit steuern. Ein sehr aufschlussreicher Gedanke.
https://www.geemco.de/artikel/wertstroeme-oder-schwimmbahnen/
AGILE
Burnout | Wenn Scrum-Teams ausbrennen, weil die Eigenverantwortung untergraben wird
Kann ein Team ausbrennen? Ja, das kann es. Im Kontext von Scrum ist das ein deutliches Warnsignal, auf das der Mensch in der Rolle des Scrum Masters reagieren muss oder es besser gar nicht erst so weit kommen lassen sollte. Hier setzt auch der Beitrag von Mary Iqbal an, die den Schlüssel in der Eigenverantwortung eines sich selbst steuernden Teams sieht. Das Team entscheidet, was es in welchem Tempo kreiert und produziert. Dabei steht das nachhaltige Tempo mit einer gleichmäßigen Liefergeschwindigkeit im Mittelpunkt. Kanban kann hier wertvolle Dienste leisten. Auch für ein Scrum-Team. Vorausgesetzt, wir haben es tatsächlich mit sich selbst steuernden Teams zu tun, die nicht ständig von außen getrieben werden.
https://www.scrum.org/resources/blog/burnout-scrum-team
Upstream-Kanban | Eine Einführung zur Nutzung im Product Backlog Management
Ich persönlich schätze Upstream-Kanban sehr und kann es auch oder gerade für Scrum-Teams als gute Ergänzung zur Organisation des Produkt-Backlogs empfehlen. Upstream bezeichnet dabei den „Arbeitsfluss“ links vom Commitment Point. Damit lässt sich die Bewertung und Analyse von neuen Anforderungen, Ideen und ähnlichem sehr gut steuern. Der Blogartikel von Dr. Pawel Rola fasst die wichtigsten Punkte zusammen und geht auch auf das Thema Kanban-Metriken ein. Diese geben recht gut Auskunft darüber, wo „Blockaden“ bestehen und wie konstant der Arbeitsfluss ist. Welche Metriken im jeweiligen Kontext sinnvoll sind, hängt stark von der Aufgabenstellung und dem Kontext ab. Daher finde ich es interessant, dass er auch auf die kontextabhängige Auswahl der Metriken eingeht..
https://produktwerker.de/typische-produktkrankheiten/
Flow-Messung | Wie man in agilen Teams den „Fluss“ der Arbeit messen kann
Metriken – schon wieder? Ja, schon wieder. Eine unendliche Geschichte. Und eine, die mich wirklich kalt lässt. Metriken können Sinn machen, wenn man sie sinnvoll auswählt und überlegt einsetzt. Auch im agilen Kontext. Die zentrale Frage, was will ich erreichen und was brauche ich dafür, sollte am Anfang gründlich beantwortet werden. Je nach Kontext gibt es da durchaus Unterschiede und nicht jede Metrik ist in jedem Kontext sinnvoll. Abgesehen davon sollte man zumindest die Metriken kennen, die in Frage kommen, um einschätzen zu können, welche gerade für den Kontext sinnvoll sind. Im No Bullshit Agile Podcast erklärt mein Namensvetter Thomas einige der typischen Metriken zum Thema Arbeitsfluss im agilen Umfeld und wie er sie in seinem Alltag einsetzt. Ein guter Einstieg für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen wollen. Auch weil er durch aus kritisch auf die eine oder andere typsiche Metrik schaut. Vielleicht schreibe ich ja auch mal was dazu. Das Thema treibt mich jedenfalls schon eine Weile oder besser gesagt immer wieder um.
https://no-bullshit-agile.de/nba66-flow-messung-in-agilen-teams.html
Krankheiten der Produktentwicklung | Krankheitsbilder für die Diagnose und Behandlung
In der verlinkten Folge der Produktwerker geht es um typische Krankheiten der Produktentwicklung. Typisch heißt hier, dass sie deutlich häufiger auftreten als wünschenswert wäre und wir daher die „Symptome“ sehr gut erfassen können. D.h. wir können aber auch schnell eine klare Diagnose stellen und mit der Behandlung beginnen. Also sehr interessant zuzuhören.
https://produktwerker.de/typische-produktkrankheiten/
MANAGEMENT UND LEADERSHIP
Teamziele | Simple und einfach umgesetzt
Tim McMahon konzentriert sich auf Ziele für Teams. Was er hier schreibt, gilt im Prinzip für alle Teams. Egal welcher „Methodenschule“ sie folgen. Ein gutes Team hat eine „Richtung“ und einen klaren Auftrag. Ganz einfach. Kurz und prägnant fasst er zusammen, was ein gutes Ziel für ein Team ausmacht. Auch das ist kein Geheimnis. Dass weniger mehr ist, hat sich längst herumgesprochen. Dass eine Ergebnisorientierung hilfreich ist, hat sich ebenfalls herumgesprochen. Sieben Punkte zählt er insgesamt auf. Eine schöne Gedächtnisstütze ohne Buzzwords.
http://www.aleanjourney.com/2025/05/how-to-set-team-goals-that-drive-success.html
Krisen als Spiegel | Wie Krisen der Organsation den Spiegel vorhalten und was wir damit tun können
Organisationen sind soziale Gebilde. Der sichtbare Teil dieser sozialen Gebilde ist das Verhalten der Organisationsmitglieder. Und das sind Menschen. Deshalb lässt sich viel Zwischenmenschliches beobachten. Das kann dazu verleiten, menschliches Verhalten auf Organisationen zu übertragen. Das ist aber oft zu einfach und zu kurz gegriffen. Auch soziale Gebilde sind nicht rational. Das hat die Organisationssoziologie hinreichend belegt und gut begründet. Dafür ist die Komplexität sozialer Gebilde viel zu groß. Analogien zwischen Individuum und Organisation werden dem nicht unbedingt gerecht. Insofern gebe ich Daniel Dubbel ein Stück weit Recht. Wenn wir von einer gestressten Organisation sprechen, führt das zu falschen Schlüssen. Was wir aber beobachten können, ist, dass „Dysfunktionen“ auftreten. Auch das, würde ich sagen, ist völlig normal. Ich habe noch keine Organisation gesehen, die perfekt ist. Das liegt in der Natur der Sache, in der Natur der Komplexität. Deshalb streben wir bekanntlich nach agilen oder besser nach beidhändigen Organisationen, die Stabilität und Agilität gleichzeitig beherrschen. Eine Herausforderung, die ständiges „Lernen“ und „Anpassen“ an die Umwelt voraussetzt. Wenn Organisationen in Krisen geraten, wird sichtbar, was fehlt und nicht funktioniert. Dann eröffnen sich Chancen, dieses organisationale „Lernen“ und „Anpassen“ zu fördern. In diesem Sinne sind Störungen wie Spiegel, die der Organisation vorgehalten werden. Eine gute Gelegenheit, über Verbesserungen nachzudenken. In diesem Sinne passt der Beitrag von Daniel Dubbel sehr gut in den Kontext. Er zeigt gut auf, warum Organisationen ihren „Verbesserungsmuskel“ trainieren sollten, um dann gezielt in die Umsetzung gehen zu können.
https://www.inspectandadapt.de/in-der-krise-zeigt-sich-das-system/
Meister Konfus | Der große und doch stille Stratege im Hintergrund
Selbstbeweihräucherung ist nicht so mein Ding. Deshalb verlinke ich in den Links der Woche nur selten auf meine eigenen Ergüsse. Heute mache ich eine Ausnahme, denn – und darauf bin ich einfach stolz – Meister Konfus hat es in den Blog von t2informatik geschafft. Der großen Meister der Verwirrung, der großen Stratege des Chaos, der in fast jeder Organisation zu finden ist – den aber keiner kennt. Noch nicht. Ich arbeite bekanntlich daran, nicht nur seine Erkenntnisse in die Welt zu tragen, sondern auch seine Urheberschaft sichtbar zu machen. Ehre, wem Ehre gebürht. Schließlich hat er viel dazu beigetragen, dass an allen Ecken und Enden unserer Organisationen nicht wertschöpfende, unnötige Arbeit geleistet wird und die Verwirrung immer größer wird.
https://t2informatik.de/blog/meister-konfus-stille-stratege/
Organisationskultur | Kultur folgt Struktur
Eine kleine Erinnerung von Olaf Hinz: Organisationskultur ist nichts, was man verordnen kann. Kultur folgt der Struktur. Es bringt wenig, wenn wir das „Mindset“ ändern wollen, aber die Struktur unverändert lassen. Ich kann noch so ein offenes Mindset haben, wenn die Strukturen mich zwingen, gegensätzlich zu handeln, bringt es nichts. Und jetzt wird es besonders schwierig: Diese Veränderung kann man nicht einfach am Reißbrett planen und umsetzen. Er entsteht durch Erleben und Erfahren. Durch Tun. Kulturveränderung ist Erfahrungslernen. Sehr schön auf den Punkt gebracht.
https://www.hinz-wirkt.de/lotsenblog/artikel/6125-kulturwandel-und-der-unsinn-mit-dem-mindset/