#LINKSDERWOCHE | 29/2025: Produktivität, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Strategische Langeweile | Langeweile ist ein Produktivitätsbooster und wertvoll

Wann kommen mir die besten Ideen? Wenn ich mich langweile. Wenn ich in Aktion bin und nicht weiß, wo ich zuerst hinlangen muss, dann bin ich beschäftigt und eng fokussiert. Anders ist es, wenn ich in ruhiges Fahrwasser gerate. Insofern kann ich Ivan Blatter in seinem Buch „Die Kunst der strategischen Langeweile” gut nachvollziehen. Wo wären wir, wenn es die Langeweile nicht gäbe? Das sehe ich übrigens gut bei Kindern. Kinder, die Langeweile kennen, haben oft eine höhere Problemlösungskompetenz als Kinder, die ständig bespaßt werden. Langeweile regt die Fantasie an und ermöglicht es uns, unsere Gedanken kreisen zu lassen – et voilà, so mancher Knoten löst sich plötzlich.

https://ivanblatter.com/podcast/langeweile/

Sein Selbst leben | Produktivität ist nicht mehr in gleicher oder weniger Zeit schaffen, sondern sein Selbst leben zu können

Passend zum Thema strategisches Zeitmanagement ist auch der Blogartikel von J. D. Meier. Es geht nicht darum, beschäftigt zu sein und geschäftig hin und her zu wuseln. Je mehr wir erledigen, desto mehr Aufgaben rücken nach. Es geht vielmehr darum, Selbstwirksamkeit zu entwickeln und die Dinge zu tun, die uns ausmachen und uns weiterbringen. Ganz simpel und einfach. Es geht nicht darum, noch mehr zu schaffen, sondern uns weiterzuentwickeln und Selbstwirksamkeit zu erlangen.

https://gettingresults.com/become-who-you-are/

AGILE

Agile Coach | Gute Agile Coaches hinterfragen sich selbst und ihre Wirksamkeit

Peter Fischbachs Beitrag beschreibt eine Situation, die sicherlich der eine oder andere wiedererkennt. Für mich sind aber nicht diese Situationen das wirklich Interessante, sondern die Fragen im letzten Drittel des Artikels. Ich denke, dass diese enorme Wirkung und Tragweite haben können, wenn es um die Frage geht, was unsere Aufgabe als Scrum Master bzw. Agile Coach ist. Nämlich unseren Auftraggebern sinnvoll zu helfen. Dass dies nicht immer einfach ist, gehört dazu. Und ja, es ist eben nicht damit getan, ein Methodenguru zu sein. Wir reden hier von Veränderungen, Gewohnheiten und Ähnlichem. Dinge, die man nicht einfach mal schnell „über Bord” wirft. Gute agile Coaches sind hochreflektiert, wissen, dass es viel Geduld braucht, um Wirksamkeit zu erzielen, und hinterfragen sich auch immer wieder selbst. Das gilt übrigens auch für sehr gute Führungskräfte. 😉

https://www.teamworkblog.de/2025/07/wenn-es-mal-gerade-etwas-schwierig-bei.html

Scrum-Trends | Was sind die Trends in der Scrum-Community?

Ich freue mich schon länger darüber, dass Kanban-Praktiken auch außerhalb der Kanban-Community zunehmend in den agilen Arbeitsalltag Einzug halten. Das ist einer der drei Trends in der Scrum-Welt, von denen Mary Iqbal hier spricht. Ein weiterer Trend ist das Denken in Produkten statt Projekten und die Fokussierung auf „Mehrwert”, was ich ebenfalls sehr begrüße, in meiner Wahrnehmung jedoch noch nicht ganz so verbreitet ist. Es würde mich freuen, wenn sich die drei Trends weiter verfestigen würden.

https://www.scrum.org/resources/blog/3-trends-scrum

Product Owner I | Das Scrum Expansion Pack aus Sicht des Product Owners

Das Scrum Expansion Pack ist bereits seit einigen Wochen online. Es gibt positive wie auch kritische Stimmen dazu, die ich zum Teil auch schon in den Links der Woche hier im Blog verlinkt habe. Ich sehe durchaus viele Vorteile, aber ich sehe auch die Gefahr, dass durch Fehlinterpretation das Leichtgewichtige an Scrum verloren geht und sich die Idee hinter dem Scrum Expansion Pack ins Gegenteil verkehrt. Die Produktwerker haben sich das Scrum Expansion Pack aus der Perspektive des Product Owners angesehen, was durchaus eine andere Perspektive sein kann. Hört es euch daher ruhig an und lasst es sacken, danach könnt ihr euch gerne selbst ein Bild machen.

https://produktwerker.de/scrum-guide-expansion-pack-aus-sicht-von-product-owner/

Product Owner II | Anti-Tipps für Product Owner, damit es garantiert nichts wird

Hat sich Michael Schenkel etwa bei Meister Konfus bedient? Beim Lesen kam mir so einiges bekannt vor. Tja, lieber Product Owner. Hier bekommt ihr die definitiv beste Anleitung, um als Product Owner so richtig auf die Pauke zu hauen. Jede Menge Anti-Tipps für euren Arbeitsalltag, Product Owner. Damit könnt ihr alles nur schlimmer machen. 😉

https://t2informatik.de/blog/die-ultimativen-anti-tipps-fuer-product-owner/

Business Agilität | Sechs „Unterstützer“ der Veränderung in Organisationen

Wie blauäugig sind wir alle durchgestartet, um die Welt besser zu machen! Dumm nur, dass sich die Organisation nicht dadurch ändern will, dass wir neue Methoden ausprobieren und neue Rollen etablieren. Das gesamte Thema „Veränderung” einer Organisation lässt sich sicherlich nicht in einem Blogartikel abhandeln, auch wenn Fadi Stephan bereits viele hilfreiche Aspekte als Befähiger für den organisatorischen Wandel auflistet. Es ist nicht einfach. Man muss immer wieder sticheln und auch mit Rückschlägen leben. Dennoch ist es möglich. Man muss viele Hebel in Bewegung setzen, damit es gelingt. Allerdings auch die richtigen Hebel.

https://www.kaizenko.com/business-agility-framework-6-enablers-for-organizational-transformation/

Morphendes Daily | Eine Idee, wie teamübergreifende Abstimmungen gelingen kann

So vorteilhaft selbstorganisierte und crossfunktionale Teams auch sein mögen, sie werden nie vollständig unabhängig sein. Gerade in größeren Organisationen entsteht dadurch ein erheblicher Abstimmungsbedarf. Die perfekte Lösung habe ich noch nicht gesehen. Vermutlich gibt es die nicht. Das hängt von vielen Faktoren ab. In manchen Fällen kann die von Felix Stein ins Spiel gebrachte Idee aber dazu beitragen, die teamübergreifende Abstimmung möglichst unkompliziert zu ermöglichen. Wie gesagt, nicht immer. Aber immerhin ist es eine Anregung, die man ausprobieren kann.

https://www.lean-agility.de/2025/07/das-morphende-daily.html

Schätzung | Schätzen oder nicht schätzen – das ist hier die Frage

Schätzungen sind eine Wette mit hohem Unsicherheitsfaktor. Besser sind Flussmetriken, wie sie Doris Weißgerber in ihrem Artikel erwähnt. Allerdings sind auch Flussmetriken nur begrenzt aussagefähig, was die Prognostizierbarkeit von Arbeit betrifft, für die wir keinerlei Referenz haben. Nur, um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe noch nie ein Team erlebt, das ausschließlich hochkomplexe Tätigkeiten ausübt. Das Segmentieren der Arten von Arbeit kann daher helfen, repetitive Arbeit aus der „Wette” herauszulassen, denn hier können wir mit historischen Flussmetriken gute Aussagen treffen. Den hier beschriebenen Effekt durfte ich ein Jahr lang live in einem Projekt erleben, bei dem es um die Schätzung der Anzahl der PBI und Story Points ging. Wir haben nämlich beim Planning historische Werte für die Anzahl der PBI pro Sprint als Richtwert verwendet und gleichzeitig geschätzte Story Points. Interessanterweise war der Richtwert in PBI für die Planung deutlich verlässlicher als die Velocity in Story Points, die stärkeren Schwankungen unterworfen war. Eine grobe Segmentierung nach „Arbeitstypen” hat auch dazu beigetragen, unsere Leistungsfähigkeit in einem Sprint besser einzuschätzen.

https://www.teamworkblog.de/2025/07/schatzungen-sind-schatzungsweise.html

Agile Mythen | Die Klassiker der agilen „Mystik“, die nicht verschwinden wollen

Ach ja, ich kann Lars Richter nur zu gut verstehen, wenn er sagt, dass ihn die gelisteten Mythen zur Weißglut bringen. Sie sind einfach nicht totzukriegen und tragen zum Teil auch dazu bei, dass „Agilität” als gescheitert betrachtet wird, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Gutes Erwartungsmanagement ist und bleibt einfach ein wichtiges Handwerkszeug. Es sind insgesamt altbekannte Klassiker, die mir seit Beginn meiner agilen Entdeckungsreise – und die liegt mittlerweile auch schon mehr als 15 Jahre zurück – immer wieder unterkommen. Sie sind also sehr hartnäckig.

https://scamper.community/agile-mythen/

Beschleunigte Anpassung | Weshalb es mehr statt weniger Agilität braucht und ein paar Ideen, wie wir agiler werden, ohne Agilität zu verbrennen

Ich muss innerlich immer wieder lachen, wenn ich höre, dass Agilität tot sei. Wenn dem so wäre, dann wären sämtliche Organisationen schon gestorben, noch bevor sie überhaupt entstanden sind. Agilität bedeutet Anpassung und kontinuierliche Weiterentwicklung. Das ist ein Kennzeichen jeder Organisation. Sie wäre sonst nicht lebensfähig. Gut, das hat jetzt nichts mit Scrum und Kanban zu tun. Es ist ein grundlegender Mechanismus des evolutionären Wandels und vollkommen normal. Was wir haben, sind die doch extrem schnellen Entwicklungssprünge, die wir schon länger beobachten können. Meine Großeltern kannten in ihrer Jugend höchstens Radioempfänger, und was haben wir heute? Minicomputer, mit denen man auch telefonieren kann und die jeder in der Hosentasche herumträgt. Wir leben im Zeitalter der Interdependenz. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, bebt die Erde auf der anderen Seite der Erdkugel. Oder, um es mit den Worten von Daniel Dubbel zu sagen: Agilität im Zeitalter beschleunigter Anpassung. Die Anpassungszyklen haben sich enorm verkürzt und das ist die Herausforderung, mit der nicht nur Organisationen konfrontiert sind. Deshalb ist „Agilität” nicht tot, sondern wichtiger denn je. Wir müssen uns allerdings von der Vorstellung verabschieden, mit Methoden die Welt retten zu wollen, und unsere Mitmenschen mit verordneten Mindset-Workshops zu Hinterwäldlern erklären zu wollen.

https://www.inspectandadapt.de/agilitaet-im-zeitalter-beschleunigter-anpassung-4-von-6/

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Change Mangement | Veränderung braucht Akezeptanz und Widerstand

„Akzeptanzmanagement sät, Widerstandsbearbeitung erntet“, sagt Olaf Hinz. Das bringt es auf den Punkt. Schaffe von Beginn an einen Boden, um Veränderungen zu akzeptieren. Dazu gehört aber auch, Widerstand gegen die Veränderung als wichtiges Mittel zuzulassen. Wo Bewegung ist, entsteht Reibung und Energie. Und diese Energie brauchen wir, um voranzukommen. Durch das Werben für Akzeptanz bereiten wir den Boden für eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung, durch die wir die Kraft erzeugen, bessere Lösungswege zu entwickeln.

https://www.hinz-wirkt.de/lotsenblog/artikel/6281-akzeptanz-kommt-vor-widerstand/

2 Kommentare zu „#LINKSDERWOCHE | 29/2025: Produktivität, Agile, Management und Leadership

  1. Weisheit einer Erzieherin: „Langeweile ist der erste Schritt zur Kreativität.“ Meine Tochter liebte einst im Kindergarten diesen Spruch und bringt ihn heute gerne in Teammeetings an. 🙂

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