
PRODUKTIVITÄT
Werkzeugwahl | Einfachheit ist Trumpf
Es gibt unzählige Werkzeuge, die unser persönliches Aufgaben- und Wissensmanagement unterstützen sollen. Ich habe aufgehört, sie zu zählen. Und ich habe schon einiges durchprobiert. Mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so verrückt danach, den neuesten heißen Scheiß zu testen. Ich habe gelernt, dass sie alle mit Wasser kochen und die Hoffnung, das perfekte Tool zu finden, habe ich längst beerdigt. Ich habe gelernt, Einfachheit zu schätzen und mich von Werkzeugen mit jeder Menge Feature-Versprechen fernzuhalten. Mit anderen Worten: Erst der Prozess, dann das Werkzeug ist auch in meiner persönlichen Selbstorganisation zum Credo geworden. Offenbar bin ich mit dieser Erkenntnis nicht allein, denn Thomas Mathoi kommt zu ähnlichen Schlüssen.
https://www.mathoi.at/2025/05/21/pkm-werkzeugwahl-fuer-optimale-effektivitaet/
Kommunikation | Zuhören und Verstehen als Kommunikationsfertigkeit
Da hat Dan Rockwell bei mir einen wunden Punkt in Bezug auf Kommunikation getroffen. Ich neige selbst dazu, vorschnell zu reagieren. Dessen bin ich mir bewusst und arbeite daran, was nicht immer ganz so einfach ist, wie es sich anhört. Ich habe viel gelernt, viel gelesen, viel gehört und mir viel Wissen angeeignet. Und es will raus. Es ist schwer, sich da zurückzuhalten und nicht mit Gedankenimpulsen herauszuplatzen. Wichtig ist jedoch, zu verstehen und zuzuhören. Eine Fähigkeit, die gefühlt immer mehr Menschen verlieren, das ist mein persönlicher Eindruck. Wer wissen will, was ich meine, braucht nur mal kurz auf LinkedIn vorbeizuschauen. Der sozialmediale Überbietungswettbewerb, bei dem jeder den anderen zu übertönen versucht, ist furchtbar anstrengend geworden. Daher gefällt mir der Ansatz von Dan Rockwell, wieder mehr ins bewusste Zuhören zu gehen. Ich denke, dann wird auch die Kommunikation wieder besser und eventuell gelingt es uns, die Volkskrankheit des Meinungsfundamentalismus zurückzudrängen.
https://leadershipfreak.blog/2025/05/23/one-skill-transforms-communication/
Proaktivität | Der Vorsprung durch proaktives und eigenverantwortliches Agieren
Im zweiten Beitrag von Dan Rockwell in diesen Links der Woche steht proaktives und eigenverantwortliches Agieren im Fokus. Unter den sieben Punkten, die er in seinem Artikel aufzählt, sind einige, die ich spannend finde. Insbesondere die ersten beiden haben mich direkt angesprochen. Der Beitrag ist sehr lesenswert und lässt sich in viele Bereiche adaptieren.
https://leadershipfreak.blog/2025/05/20/the-activator-advantage-in-action/
Emotionen im Selbstmanagement | Emotionale Blockaden erkennen und lösen
Wieder einmal ist es Ivan Blatter mit einer Podcastfolge gelungen, mir einen Denkanstoß zu geben. Ein Thema, das ich zwar wahrgenommen, aber eher vernachlässigt habe, ist die Bedeutung von Emotionen im Selbstmanagement. Seien wir ehrlich: Der Kopf sagt uns oft, was sinnvoll ist, doch die Umsetzung gelingt trotzdem nicht. Der Bauch meldet Bedenken an und blockiert uns. Das sind die emotionalen Blockaden, von denen Ivan in seinem Blogbeitrag spricht. Beim Anhören ging mir unwillkürlich durch den Kopf, dass ich viele dieser Dinge kenne – und hoppla, ich bin damit nicht allein. Bei ihm hört sich das ganz entspannt an. Die Krux ist natürlich wieder die praktische Umsetzung. Wenn es einfach wäre, würden wir uns damit auch nicht beschäftigen. Es ist eine gute Gelegenheit, sich mal wieder mit den „emotionalen Blockaden” zu beschäftigen und sie sinnvoll zu nutzen.
https://ivanblatter.com/podcast/emotionen/
LEAN
Probleme und Entscheidungen | Die zwei Seiten einer Medallie
Ein kluger Kopf sagte einmal: „Wer kein Problem hat, hat ein großes Problem.” Dieser Ansicht folge ich gerne und bereitwillig. Es ist gut, ein Problem zu identifizieren. Es ist der Anlass und die Gelegenheit, etwas dazuzulernen und etwas besser zu machen. Ich weiß, viele hören es nach wie vor nicht gern. Man solle nicht mit Problemen kommen. Noch schlimmer ist es, wenn man als negativ abgestempelt wird, weil man angeblich ständig nur „Probleme” sieht. Hey, ich sehe ein Problem als etwas Positives an. Als Lernchance. Etwas, aus dem ich neue Erkenntnisse gewinnen kann. Und jetzt wird es noch spannender: Götz Müller verknüpft in seinem Blogpost das Problem mit Entscheidungen. Jede Entscheidung erzeugt neue Probleme. Probleme sind aber nichts Schlechtes. Sie ermahnen uns, nicht stehen zu bleiben und unsere Entscheidungen fortzuentwickeln. Schlimmer ist es, keine Entscheidungen zu treffen und Probleme nicht anzugehen. Wir lernen nichts daraus. Wenn also das nächste Mal jemand ein Problem sieht, sollten wir den Ball aufnehmen und überlegen, was wir daraus lernen können, um besser zu werden.
https://www.geemco.de/artikel/was-probleme-und-entscheidungen-gemeinsam-haben/
AGILE
Krise der Agilität | Was wir aus der Krise lernen können, um es besser zu machen …
Angesichts der Debatte rund um den Themenkomplex „Agilität” dürfen wir gerne die Frage aufwerfen, ob wir versagt haben. Ich stimme dem Organisationssoziologen Stefan Kühl zu, der mehrfach sinngemäß zu Protokoll gegeben hat, dass die Probleme der modernen Organisation nie gelöst werden können. Das haben schon viele vor dem agilen Manifest versucht, und auch zukünftige Generationen werden erfolglos bleiben. Es gibt sie nicht, die perfekte Organisation. Das liegt in der Natur der Dinge. Denn Organisationen sind komplex. Was wir allerdings tun können – und was ich für angebracht finde, da ich als „Agilist“ und Lean-Enthusiast daran interessiert bin, zu lernen – ist, die Frage aufzuwerfen, was wir lernen können. Wir sollten aus dem „Versagen” unserer Versuche, Agilität mit Leben zu füllen, lernen, um unsere Hypothesen weiterzuentwickeln. Auch wenn das Schlagwort „Agilität” verbrannt sein mag, so ist die Idee dahinter noch lange nicht tot. Das ist meine feste Überzeugung (genauso wie ich behaupten würde, dass wir neben der Agilität die Stabilität nicht unterschätzen sollten). Deswegen wünsche ich mir mehr Beiträge wie den von Stefan Wolpers, der die Frage aufwirft, was wir aus der Krise der Agilität lernen können. Wie können wir Organisationen künftig besser gestalten, damit sie agil bleiben und dennoch Stabilität liefern, sodass wir in der Lage sind, adaptiv zu gestalten?
Englischsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/agiles-quarter-century-crisis
Deutschsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/agile-der-krise-warum-wir-25-jahre-nach-dem-manifest-immer-noch-scheitern
Product Ownership | Der/die PO als Produkteigentümer
Ich bin derzeit in einem skalierten Projekt unterwegs, in dem genau die von Ryan Brook gestellte Frage an Bedeutung gewinnt. Die Product Owner der einzelnen Teams werfen sie selbst auf, was ich als gutes Zeichen werte. Allerdings sind die strukturellen Variablen schwierig und nicht ganz ohne. Der einzelne Scrum Master oder Product Owner hat daher nur bedingten Einfluss. Diesen jedoch auszuschöpfen und mit kontinuierlichem Beharrungsvermögen den Stein zu höhlen, ist die Aufgabe, der es sich zu stellen lohnt. Glücklich schätzen darf sich in dieser Situation, wer – wie ich – auf eine Reihe von Bündnispartnern setzen kann, die ebenfalls überzeugt sind und gemeinsam das dicke Brett bohren.
https://www.scrum.org/resources/blog/does-your-product-owner-actually-own-anything
Unerledigte Arbeit | Weshalb unerledigte Arbeit ein Problem darstellt
Es ist keine gute Idee, nicht fertige Arbeit von Sprint zu Sprint mitschleifen zu lassen. Aus vielerlei Gründen. Vereinfacht ausgedrückt ist sie Ballast, der immer schwerer wird und irgendwann den Blick auf das Wesentliche verstellt. Ich möchte das nicht weiter vertiefen, da ich Mary Iqbal sonst vorgreifen würde. Sie hat einen Beitrag verfasst, den ich hier gerne verlinke:
https://www.scrum.org/resources/blog/undone-work-monkey-scrum-teams-back
Refinement | Wie viel und wie oft ist sinnvoll?
Im Fokus der Podcastfolge der Produktwerker steht das Refinement. Das finde ich richtig und gut, denn das Refinement ist essenziell. Hierbei betrachten wir, welche Anforderungen bestehen. Wir prüfen, ob sie ausreichend klar formuliert sind. Wir prüfen, ob sie sinnvoll sind und einen Mehrwert liefern. Auf dieser Grundlage entwickeln wir Arbeitshypothesen. Wie wir wissen, ist eine gut formulierte Arbeitshypothese die Voraussetzung dafür, dass wir lernen können. Wann und wie viel Refinement ist nötig? Diese Frage stellt sich jedes Team, und ja, ich finde es gut und wichtig, dass wir darüber sprechen. Die Kernfrage „Wozu ist das Refinement überhaupt da?” ist die zentrale Ausgangsfrage, aus der sich alles Weitere ableitet. Brauche ich ein regelmäßiges Meeting mit allen im Team? Und wie lange? Wenn nicht, was brauchen wir, um den Zweck zu erfüllen? Auf all diese Fragen gibt es keine eindeutige Antwort. Es hängt vom Team, vom Kontext und von vielen anderen Dingen ab. Und es kann sich im Lauf der Zeit ändern. Mein Tipp: Hört rein. Nutzt die Gelegenheit, über eure Refinements nachzudenken und zu überlegen, was es braucht, damit sie gelingen und euch dabei helfen, gute Ergebnisse zu liefern. Denn am Ende kommt es „nur” darauf an, gute Ergebnisse in bestmöglicher Qualität zu liefern.
https://produktwerker.de/wie-viel-refinement-braucht-ein-gutes-produktteam/
Product Owner:in | Reifegradmodell für die Fortentwicklung
Reifegradmodelle sind zweischneidig. Ich werde nicht müde, immer wieder daran zu erinnern, dass wir reflektiert mit ihnen arbeiten sollten und müssen. Trotzdem halte ich sie für hilfreich, da sie uns eine „Referenz” bieten, an der wir unsere Reflexion ausrichten können. Ein Beispiel ist das Reifegradmodell für die Rolle des Product Owners, welches Simon Flossmann in seinem Beitrag vorstellt. Interessant finde ich, dass er hier auch die Brücke zur persönlichen Weiterentwicklung schlägt, was nicht in allen Beiträgen zu Reifegraden von Rollen so explizit der Fall ist.
Elastic Leadership | Situative Führen nach Bedarf und Bedürfnis im Team
In der Podcastfolge von „No Agile Bullshit” steht „Elastic Leadership” im Fokus. Ich würde es als situative Führung im Kontext der Teamentwicklung übersetzen. Das ist sehr hilfreich für Menschen, die als Scrum Master, Agile Coach usw. Teams auf ihrer Reise begleiten und als „Pfadfinder” unterstützen. Ich habe das Buch nicht gelesen. Es erinnert mich stark an andere Bücher, die ich gelesen habe, und einige davon würde ich sogar als lehrreich einstufen. Das Schöne an der Podcastfolge ist, dass mein Namensvetter Thomas die Brücke zu seiner persönlichen Umsetzungspraxis in seinem Team nutzt, um das Thema zu vermitteln. Für mich klingt es schlüssig, und ich habe viele Parallelen zu meiner Praxis gesehen.
https://no-bullshit-agile.de/nba68-elastic-leadership-flexibel-fuehren.html