PRODUKTIVITÄT
Obisidian I | Tabellenkalkultation in Obidisian
Bisher habe ich die Möglichkeit, „Excel“ über Obsidian teilweise zu ersetzen, nicht wirklich vermisst. Ich habe es noch nicht gebraucht. Dank Thomas Mathoi weiß ich jedoch, dass es ein Plugin gibt, das bestimmte Excel-ähnliche Operationen in Obsidian ermöglicht. Wie wir wissen, arbeitet Obisdian mit Markdowns. Dass damit auch mathematische Operationen bis zu einem gewissen Grad möglich sind, liegt auf der Hand. Aber wie gesagt, ich habe es bisher nicht vermisst und zugegebenermaßen auch noch nicht daran gedacht. Obsidian ist für mich in erster Linie ein Notizenverwaltungswerkzeug. Komplexe mathematische Berechnungen, nun ja, da ist Excel auch nicht wirklich mein Werkzeug der Wahl, aber leider oft genug – zumindest im beruflichen Kontext – das Einzige, was kurzfristig zur Verfügung steht. Und in Obsidian gibt es auch harte Grenzen. Trotzdem braucht man in Notizen und Texten hin und wieder eine Tabelle und da finde ich es ganz angenehm zu wissen, dass ich mit Obsidian im Zweifelsfall auch mehr als nur eine Tabelle darstellen kann – dank eines entsprechenden Addons.
https://www.mathoi.at/2024/02/19/tabellenkalkulation-mit-obsidian/
Obsidian II | Lokal gespeichert Musik über Obsidian hören
Wer Musik lokal auf der Festplatte hat und nicht nur Streaminganbieter nutzt, der könnte sich für Thomas Mathois zweiten Beitrag zum Thema Obsidian in den Links der Woche interessieren. Ich persönlich weiß nicht so recht, ob ich das möchte. Mein Setup dafür funktioniert ganz gut und ich bin eher dazu übergegangen, die Anzahl der Plugins in Obsidian zu reduzieren. Man pflegt sie ja, um sich keine Sicherheitslücken oder andere Probleme durch veraltete Plugins einzuhandeln. Trotzdem hat es seinen Charme. Vielleicht probiere ich es auch mal aus. Mal sehen. Falls es außer Thomas Mathoi noch jemand ausprobiert hat, würde ich mich über einen Erfahrungsbericht freuen.
https://www.mathoi.at/2024/02/23/obsidian-als-musik-player/
Productive Knowledge Management | Verstehen, wie die „Ebenen“ sich beeinflussen
Ich hoffe, der eine oder andere erinnert sich noch an den PKM-Ansatz (Productive Knowledge Management), der schon einmal in den Links der Woche Thema war. Thomas Mathoi hat dieser Tage einen weiteren Artikel veröffentlicht, der sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt. Hier zeigt er auf, wie der Zettelkasten als Kern des persönlichen Informationsmanagements den Kern des Productive Knowledge Management bildet und sich die einzelnen Schalen Informationsmanagement und Projektmanagement anschließen. Ich persönlich finde es spannend, wie hier sehr schön dargestellt wird, wie das persönliche Projektmanagement und am Ende die Projektorganisation zusammenhängen. Der Zettelkasten ist kein „spezifischer“ Wissensspeicher, sondern dient als „allgemeines Wissen“, das wir mit Daten und Notizen kombiniert für die Planung von Aufgaben und Terminen nutzen können. Wir greifen bei Bedarf darauf zurück, um besser zu verstehen, was wie zu tun ist. So entsteht aus der Vernetzung der Ebenen ein „Productive Knowledge Management“, das uns produktives Arbeiten ermöglicht.
https://www.mathoi.at/2024/02/21/das-pkm-schalenmodell/
Phänomen | Zeit hat man nicht, man nimmt sie
„Ja, aber…“ – ein bekanntes Phänomen, das Anna Koschinski beschreibt. Wer kennt es nicht. In zig Facetten. Nicht, dass ich frei von Fehlern wäre und nicht auch schon „Ja, aber…“ gesagt hätte. Ich bemühe mich um ein klares Ja oder Nein. Ich sage nicht nein aus Unhöflichkeit oder Respektlosigkeit. Ganz im Gegenteil. Wenn ich nein sage, weil mir im Moment andere Dinge wichtiger sind, weiß mein Gegenüber, woran er ist. Es ist einfach ehrlich. Das berühmte „Ja, aber …“ empfinde ich persönlich sogar als „unhöfliches Herumlavieren“. Entweder ist einem etwas wichtig oder nicht. Es ist auch ein Ausdruck von Respekt, den ich mir überlegt habe, die „Zeit“ meines Gegenübers nicht mit einem „vielleicht“ oder „eventuell“ zu verschwenden. Und es ist völlig in Ordnung, denn der Tag hat nur 24 Stunden. Ein klares „Ja“ oder „Nein“ ist auch eine Verpflichtung mir selbst gegenüber. Entweder habe ich eine „Verpflichtung“ auf mich genommen oder nicht. Mit anderen Worten: Man hat keine Zeit, man nimmt sie sich für bestimmte Dinge.
https://anna-livia.de/ja-aber/
Gelungene Kommunikation | 5S im Kopf in der Kommunikation in 6 1/2 Phasen umsetzen
5S im Kopf zu haben, wiederhole ich fast gebetsmühlenartig. Das gilt für so viele Bereiche. Es geht immer um die Frage, was braucht es, damit etwas möglichst gut, mit möglichst wenig Aufwand so gelingt, dass der Adressat es nahtlos übernehmen kann. Auch in der Kommunikation. Genau so wie in dem Blogbeitrag von Harald Ille beschrieben. Ein sehr schönes Beispiel, wie man 5S im Kopf umsetzen kann.
https://t2informatik.de/blog/phasen-eines-kommunikationskonzepts/
Gute Kommunikation stärkt Beziehung | Anregungen für einen guten Einstieg in gute Gespräche
Ein guter Einstieg, der Wertschätzung und Interesse ausdrückt, wirkt Wunder. Oder wie Dan Rockwell es nennt: „Conversation Starters that Strengthen Relationships“. Denken wir daran: Menschen sind soziale Wesen. Wir haben soziale Beziehungen, auch in der Arbeitswelt. Keine Zweckbeziehungen wie Mensch und Werkzeug. Die Pflege dieser sozialen Beziehungen ist das „Schmierfett“ im Getriebe eines sozialen Gebildes, das Reibungen oder gar Blockaden vermeidet. Mit guten Gesprächen unterstützen wir den Aufbau sozialer Beziehungen. Genau in diese Kerbe schlägt Dan Rockwell. Noch eine kleine Anmerkung: Soziale Beziehungen sind keine „Zweckbeziehungen“, sondern basieren auf gegenseitiger Wertschätzung!
https://leadershipfreak.blog/2024/02/20/conversation-starters-that-strengthen-relationships/
Umgang mit Enttäuschungen | 12 Wege, wie wir mit Enttäuschungen umgehen können
Dass erhoffte Erwartungen nicht erfüllt werden, weil man sich geirrt hat, gehört zum Lauf der Dinge. In einer Welt, die durch hohe Komplexität gekennzeichnet ist, gehören Fehler zum Alltag. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht. Nutzt man die Chance zu lernen oder stürzt man in tiefe Trauer. Dan Rockwell zeigt hier in 12 Schritten, wie wir mit enttäuschten Hoffnungen umgehen können, um daraus positive Lerneffekte zu ziehen:
https://leadershipfreak.blog/2024/02/21/12-ways-to-dance-with-disappointment/
LEAN
Gemba und Daten | Weshalb beides wichtig ist
Gemba – an den Ort des Geschehens zu gehen und vor Ort zu beobachten, was passiert und daraus Verbesserungen abzuleiten, ist etwas, was ich jedem wärmstens empfehlen kann. Aber es bleibt ein Problem: Es sind Einzelbeobachtungen und damit eben Einzelfallstudien. Eine Herausforderung, wenn wir daraus valide Hypothesen ableiten wollen. Hier brauchen wir, Achtung, aussagekräftige Daten. Sie sehen. Nur Gemba ohne Daten ist keine gute Idee, genauso wenig wie nur datengetriebene Verbesserungen ohne Gemba, wir werden kaum die passenden Hypothesen finden. Beides ist also wichtig, wie auch Christoph Roser mit Blick auf den Shopfloor schön zeigt.
https://www.allaboutlean.com/seeing-a-shop-floor-part-4/
AGILE
Retrospektiven | Ein Mehrwert fürs Unternehmen
Ich habe ein Faible für Kaizen. Kaizen bedeutet, dass auf allen Ebenen einer Organisation ständig nach Möglichkeiten gesucht wird, etwas einfacher zu machen, ohne die Qualität der Ergebnisse zu verschlechtern oder im Idealfall sogar zu verbessern. In Scrum-Teams nutzen wir dazu insbesondere die Retrospektive für die Zusammenarbeit im Team und den Review für die Ergebnisse. In den Teams, in denen ich unterwegs bin, versuche ich den Impuls zu setzen, Kaizen auch jenseits von Retrospektive und Review als tägliche Routine zu verstehen, denn auch kleinste Veränderungen im Alltag können große Wirkung haben. Mit anderen Worten, eine gute Retro ist immer auch ein Mehrwert für die Organisation als solche. Ein Zusammenhang, den Eric Land in einem kurzen, aber spannenden Blogbeitrag darstellt. Die Retro ist ein Teamevent, aber die Ergebnisse sind ein echter Mehrwert für die Organisation.
Skalierung | Die (informellen) agilen Hubs
Beim Lesen des Blogartikels von Felix Stein zum Thema Agile Hubs habe ich mich sehr an meine Vergangenheit im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements erinnert gefühlt und auch an die eine oder andere Vorlesung aus grauer Vorzeit, in der es um Entscheidungsfindung im administrativ-politischen Kontext ging. Begriffe wie Window of Opportunity, Mülleimermodell oder informelle Entscheidungsprozesse kamen mir in den Sinn. Auch das Stichwort „laterale Führung“ sowie temporäre Netzwerkknoten tauchen hier immer wieder vor meinem inneren Auge auf. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass wir die informellen Netzwerke in Organisationen viel zu wenig in ihrer Wirkung wahrnehmen und meinen, mit formalen Strukturen „steuern“ zu wollen. Aber gerade die informellen Netzwerkknoten oder auch Hubs sind extrem wichtige Bestandteile einer guten Organisation, wenn es um Resilienz und Anpassungsfähigkeit geht. Etwas, was wir als Agilisten eigentlich mehr im Fokus haben sollten. So wie hier als Ansatz beschrieben.
https://www.lean-agility.de/2024/02/scaled-agile-hubs.html
Test Card | Ein Hilfsmittel für die Erstellung guter Hypothesen
Bemerkenswert ist, dass viele Agilisten immer wieder die Bedeutung empirischer Arbeit betonen, dabei aber die Grundlagen empirischer Methodik vernachlässigen. Wovon ich spreche? Von der „Forschungsfrage“ und der zu prüfenden Hypothese. In diesem Punkt bin ich froh, vor über 20 Jahren durch die harte Schule von Prof. Dr. Schnell (Methoden der empirischen Sozialforschung) und anderen Professoren an der Universität Konstanz gegangen zu sein, die uns als Studenten regelrecht gequält haben. In der Praxis lasse ich leider allzu oft die Zügel schleifen – „Pragmatismus“ und so. Höchste Zeit, mich mal wieder an die eigene Nase zu fassen. Als kleine Erinnerung bin ich über einen Artikel von Lars Richter zur Test Card gestolpert, ein wirklich gutes Hilfsmittel zur Unterstützung. Wobei man aus der Nummer nicht rauskommt, genügend Hirnschmalz in eine aussagekräftige Hythose zu stecken, die wirklich prüfbar ist. Das muss man trotz Formulierungshilfe immer noch selber machen.