
Immer wenn der Satz fällt “Meine Mitarbeiter können nicht priorisieren”, schüttelt es mich. Warum? Sie können sehr wohl priorisieren. Ihnen fehlt – das ist meine häufige Beobachtung – die wichtigste Voraussetzung, um priorisieren zu können. Die ist nicht ihr Können. Das ist vorhanden. Es fehlt ein klarer Referenzpunkt, der ihnen das Priorisieren erlaubt. Ursache kann sein: Es gibt keinen Referenzpunkt, er ist schlecht formuliert oder wird schlecht kommuniziert. In allen drei Fällen ist es kein Versagen der Mitarbeiter.
Der Fehler liegt bei der Führung. Der Satz “Meine Mitarbeiter können nicht priorisieren”, wälzt viel zu oft die Verantwortung auf die operative Basis ab. Diese hat in aller Regel zu wenig Einblicke in die strategische Ebene. Sie hat regelmäßig nicht einmal ein Mitspracherecht. Wegen der fehlende strategischen Klarheit, erstickt sie in Arbeit. Es ist ihr gar nicht möglich partizipativ an der strategischen Ebene mitzuwirken. Ein doppeltes Führungsversagen.