#LINKSDERWOCHE | 39/2022: Produktivität, Lean, Agile, Management und Leadership

PRODUKTIVITÄT

Wissen, wo wir stehen | Warum es so wichtig ist, zu wissen, wo wir uns gerade befinden

Ich bin ein großer Freund der Reflexion. Des beständigen Abgleichs zwischen Soll- und Ist-Zustand. Damit wir wissen, wohin wir wollen, brauchen wir das Soll. Durch den Abgleich gewinnen wir ein Verständnis, was wir tun können, um den nächsten Schritt zu wagen. Wobei eines auch wichtig ist, sich zu verdeutlichen: Das Soll steht ebenfalls immer wieder mit auf den Prüfstand, weil auch dieses sich beständig verändern kann und auch soll. Mit jeder neuen Erkenntnis, die wir durch unsere Reflexion gewinnen. Genauso wichtig wie das Soll, vielleicht noch wichtiger ist das Ist zu verstehen. Wo stehen wir, wo befinden wir uns gerade und was ist es, was uns jetzt stört. Was ist jetzt unsere Aufgabe? Davon ausgehend bestimmen wir unsere nächsten Schritte. Das gilt im Großen wie auch im Kleinen für unser Zeit- und Selbstmanagement. Dazu mehr im Podcast von Ivan Blatter.

https://ivanblatter.com/podcast/wo-bin-ich/

Zielstrebigkeit | Warum ein Ziel wichtig ist, auch wenn die Unsicherheit groß ist

Zum gleichen Thema passt schon der Blogartikel von Leo Babauta. Er hat einen etwas anderen Grundtenor. Hier geht es darum, überhaupt erst einen Weg einzuschlagen und eine Entscheidung für ein Ziel zu treffen. Gerade oder auch bei aller Unsicherheit. Jede Entscheidung für ein Ziel ist erst mal eine Hypothese. Eine Vermutung. Ob sie gut oder schlecht war, wissen wir erst, wenn wir sie durch Reflexion der empirischen Realität überprüfen. Treffen wir keine Entscheidung, können wir sie nicht überprüfen. Wir lernen nichts daraus. Deshalb ist es erstrebenswert, die Angst vor einer Fehlentscheidung zu überwinden. Ich versuche daher, wenn die Unsicherheit groß ist, auf den für mich auf den vertretbaren Verlust zu fokussieren, den ich bereit bin zu setzen. D. h. die Auswirkungen, meine Entscheidungen so einzugrenzen und mich durch kleine Schritte vorwärts heranzutasten, dabei kann es sein, dass mein ursprüngliches Ziel sich ändert. Das Ziel für mich soetwas wie ein Richtungsgeber zur Kursbestimmung. Wenn merke, dass das Ziel nicht passt, wird das Ziel neu bestimmt und ein neuer Kurs gesetzt. Ich höre aber auch viel auf meine Intuition. Das spiegelt sich, nach meinem Empfinden auch im Blogartikel von Leo Babauta wieder. Zumindest haben ich ihn so aufgefasst.

https://zenhabits.net/devotion/

Nachhaltig zum Ziel | Langsamer und ausdauernde führt schneller zum Ziel

Marcus Raitners Blogartikel könnte eigentlich in allen Kategorien der Links der Woche passen. Es passt zum Lean, zu agile und es passt zur Führung – ebenso zur Produktivität. Lustigerweise habe ich einen Tag, bevor ich den Blogartikel von Marcus entdeckt habe, meinem achtjährigen Sohn erklärt, dass manchmal sinnvoller ist, langsamer die Dinge anzugehen, damit man am Ende schneller ist. Geschwindigkeit ist nicht immer nachhaltig, sondern Gleichmäßigkeit und Ausdauer.

https://fuehrung-erfahren.de/2022/09/slow-is-smooth-smooth-is-fast/

LEAN

Value Stream Mapping | Mit der VSM erkunden, wo die Verbesserungspotentiale liegen

Den Wertstrom, also den Fluss der Arbeit, bei dem wir Wert schaffen, anzuschauen, macht Sinn, wenn wir nicht wertschöpfende Aufgaben/Tätigkeiten, die nicht nötig sind, identifizieren wollen. Ich mag nicht von „Verschwendung“ reden – das führt zu Missverständnissen. Es geht darum, die Dinge weglassen zu können, die unnötig sind und nicht zum Ergebnis beitragen. Mit der Visualisierung des Wertstroms als Prozess ist das wesentlich leichter. Man beginnt mit dem Ist-Zustand, den es zu verstehen gilt. Dann sucht man nach den Schmerzpunkten, über die man dann den Soll-Zustand des neuen Wertstroms definiert, um darauf aufbauend die Maßnahmen ableiten zu können, wobei die Erkenntnisse aus der Implementierung in die Weiterentwicklung einfließen. Den wir verbessern, kontinuierlich und beständig. Immer auf der Suche, wie wir die Dinge besser machen können. Insofern ist das VSM, wie John Drogosz es auf den Punkt bringt, essenziell für die Produkt- und Prozessentwicklung.

https://www.lean.org/the-lean-post/articles/why-value-stream-mapping-is-essential-to-product-and-process-development/

Die Reise in die Lean-Welt starten | Ein Plan für den Einstieg

Naja, Plan ist wohl Steven Kane zu hochgegriffen. Zumindest meine ich das. Aber es hört sich schlüssig an, was er in vier Schritten zusammenfasst und was ich analog auch für einen agilen Weg in ähnlicher Weise empfehlen würde:

  1. Richtung definieren und Führung ausrichten
  2. Arbeitsumfeld stablisieren
  3. Prozess stablisieren
  4. Werststrom/Arbeitsfluss zum Fließen bekommen

Über allen vier Schritten schwebt: kontinuierliches Überprüfen, Anpassen und Umsetzen.

https://blog.gembaacademy.com/2022/09/23/a-simple-plan-for-starting-your-lean-journey/

Hoshin Kanri | Den strategichen Kompass ausrichten

Wer sich intensiver mit den Objektives und Key Results auseinandersetzt, sollte einen Blick auf Hoshin Kanri werfen. Mich faszinieren die Parallelen und ich vermute mal, dass OKR auch auf Hosihin Kanri basiert. Einen direkten Beleg habe ich leider noch nicht gefunden. Aber es ist schon augenfällig und da in Agile sehr, sehr viel Lean steckt (mehr als den meisten Menschen bewusst ist) liegt es schon nahe. Einfach mal den Beitrag von Sebastian Reimer lesen.

https://www.lean-service-institute.de/hoshin-kanri-methode/

AGILE

Scrum Master | Inspiration für die Selbstreflexion

Ich bin ein Fan der Selbstreflexion. Egal in welcher Rolle wir unterwegs sind. Scrum Master als dienende Führende sollte mit guten Vorbild vorangehen (ebenso wir Führungskräfte im allgemeinen 😉). Scrumpy Dad bietet eine schöne Anregung für Scrum Master in die Selbstreflexion zu gehen. Besonders gefällt mir sein Hinweis dabei auch immer aus dem Blickwinkel des Teams zu agieren. Den jedes Team ist ein eigenständiger Kontext.

https://medium.com/serious-scrum/self-reflection-for-scrum-masters-e1c32ce6ac99

Empirie | Die 3 Säulen der Empirie im agilen

Im agilen Kontext wird häufig der Anspruch erhoben, empirisch zu arbeiten. Nur wenn ich dann erlebe, wie die Realität aussieht, höre ich meinen „Methoden-Prof“ aus dem Studium (lange ist her) aufheulen. Toyota (Lean Management lässt grüßen) hat den Begriff des empirischen Arbeitens aus der Welt der empirischen Wissenschaft in die Welt der Arbeit eingeführt. Die Parallelen sind auffällig: Hypothese aufstellen, mit transparenten und überprüfbaren Beobachtungen abgleichen, Hypothese anpassen und erneut … Genau dies fehlt häufig als Verständnis in der praktischen Umsetzung. Stefan Wolpers Beitrag übersetzt das Ganze schön in den Scrum-Kontext.

https://www.scrum.org/resources/blog/three-wait-four-elements-empiricism

Evil User Stories | Eine Variante mit Fokus auf IT-Sicherheit

Keine Ahnung, warum immer alle so auf die User Story fokussiert sind 😉 Es ist eine Variante, um PBIs zu beschreiben, die bewährt ist. Aus Sicht der Anwender. Passt aber nicht immer und steht nirgendwo als Vorgabe. Es gibt je nach Kontext bessere Möglichkeiten. Die Jobstory zum Beispiel. Oder – noch selten in meinen Projekten gesehen – die Evil User Story für Anforderungen in Sachen IT-Sicherheit. Also eine Adaption der User Story. Es lohnt sein Repertoire zur Formulierung von Anforderungen zu erweitern. Wichtig überlegt Euch, was brauchen die Kolleg*innen damit sie wissen, was von ihnen gebraucht wird, um das Ergebnisse zu schaffen, dass das Projekt voranbringt. Danach richtet das Format mit dem Ihr die Anforderungen formuliert.

https://medium.com/serious-scrum/evil-user-storys-story-telling-for-it-security-e4a9ec94193c

Open Space Technolgogy nutzen | Selbstorganisation in Gruppen mit Open Space Technology

Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Mal einen Open Space besucht habe. Es ist auf jeden Fall sehr lange her. Seit her bin ich ein Fan von Open Space, World Café, Lean Coffees und Barcamps. Klassische Formate dagegen schrecken mich extrem ab. Ich nutze OST (Open Space Technologie) besonders gerne in Kontext von größeren Gruppen als selbstorganisiertes Format. Ganz im Sinne von Barry Overeems Beitrags. Empfehle aber auch allen Neueinsteigern, sich mit Art of Hosting (AoH) intensiver zu beschäftigen. Wenn ihr so etwas Mal moderieren wollt, hospitiert im Bereich des Bürgerschaftlichen Engagements bei Bürgerbeteiligungsprojekt im AoH-Stil. Ihr lehnt dort sehr viele über Moderation von Großgruppen.

https://www.scrum.org/resources/blog/spark-self-organization-groups-open-space-technology

Scrum Master*in und Product Owner*in | Wie unterstüzten Scrum Masterin*innen die Product Owner*innen

Abgesehen, dass mich die Frage irritiert, dass Scrum Master*innen Product Owner*innen unterstützen oder nicht, weil sie sich für mich nicht stellt. Scrum Guide und auch die Aufgabe der Rolle des Scrum Masters sind da eindeutig: Es gehört zum Job dazu. Punkt und fertig war die Podcastfolge mit Marc Löffler und Oli Winter an einigen Stellen eine schöne Bestätigung dessen, was ich angehenden Scrum Master*innen versuche mitzugeben versuche.

http://passionateteams.com/e/wie-kann-der-scrum-master-den-product-owner-unterstutzen/

Retro-Format | Segelboot-Retro 2.0

Die Segelboot-Retro als Format ist ein echter Klassiker. Ich mag sie und greife gerne mal auf sie zurück. Klassiker kann man aber noch besser machen. So wie im Beitrag von Lars Richter, der noch eine schöne Erweiterung mit Bezug auf das Umfeld enthält. Gefällt mir. Wird gleich bei der nächsten Retro zum Einsatz gebracht.

https://cdi.digital/segelboot-retrospektive/

LEADERSHIP UND MANAGEMENT

Führungsteams | Warum Führungsteams die besseren Führungskräfte sind

Zusammenarbeit ist nicht einfach. Aber wenn sie mal rund läuft, dann produziert sie bessere Ergebnisse als einsame Entscheidungen im stillen Kämmerlein. Deswegen ziehe ich Teamwork auch Führungsaufgaben vor. Mehrer Sichtweisen einzubeziehen, erhöht die Wahrscheinlichkeit nicht in Denkfallen zu stolpern und fördern sogar die Kreativität der Lösungsfindung. Das alles spricht für Führungsteams. Oder wie es Olaf Hinz ausdrückt: Führungsteams sind die besseren Führungskräfte.

https://www.hinz-wirkt.de/lotsenblog/artikel/3353-fuehrungsteams-sind-die-besseren-fuehrungskraefte

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