PRODUKTIVITÄT
Produktitätsapps | Warum die App nicht den Ausschlag gibt
Produktivitätsapps gibt es in gefühlt fast genauso viele, wie es Produktivitätsratgeber auf dem Buchmarkt gibt. Und sie alle (Apps wie Bücher) versprechen, unsere Produktivitätsprobleme zu lösen. Hm, irgendwie hat sich dieses Versprechen zumindest für mich nie erfüllt 😉 Und ich habe schon einiges gelesen und ausprobiert. Zwischenzeitlich habe ich das „Ausprobieren“ neuer Produktivitätsapps drastisch reduziert. Sie lösen nicht wirklich meine Probleme der Produktivität, den der Schlüssel liegt meist im System. Nicht am Werkzeug. Und egal welches digitale Werkzeug ich ausprobiert habe, haben diese selten dazu beigetragen, Verbesserungen in meinem eigenen Produktivitätssystem zu lösen. Es lohnt sich also, den Fokus mehr auf die Weiterentwicklung des Systems zu legen und weniger auf die Suche nach dem besten Werkzeug zu legen. Ich bin fast sogar noch etwas radikaler wie Ivan Blatter in seiner aktuellen Podcastfolge und würde dazu auffordern, erst den „Prozess“ und das „System“ zu definieren, dann erst die Entscheidung für die passenden Werkzeuge zu treffen. Viele machen meiner Meinung leider den Fehler, zuerst das „Werkzeug“ zu definieren und dann sich erst Gedanken zu machen, wie das System aussehen soll. Am Ende folgt der Prozess den Bedürfnissen des Werkzeugs, aber nicht den Bedürfnissen des Nutzers. Und dies kann es nicht sein.
https://ivanblatter.com/podcast/beharrlichkeit-app/
Loslassen | Die befreiende Wirkung des „Loslassens“
Beim Lesen von Leo Babautas Blogartikel habe ich mich schwer an die griechischen Stoiker der Antike wie Epiktet erinnert gefühlt. Es geht darum, wie wir mit den Dingen umgehen, die uns tagtäglich „anspringen“ und wie sehr wir uns von diese „bestimmen“ lassen. Die Stoiker waren wahre Meister darin, die Dinge, die sie selbst nicht beeinflussen können, mit stoischem Gleichmut zu ertragen und den Fokus auf die Dinge zu legen, die sie selbst beeinflussen können. Klingt einfacher, als es in der Praxis ist. Ich selbst bin zwar selbst fasziniert von der Idee, aber weit weg davon, mit stoischer Ruhe den Alltag zu ertragen. Damit bin ich mit Sicherheit allein. Aber ich weiß auch, dass man diesen gesunden, stoischen Gleichmut bewusst trainieren kann. Und das bedeutet einfach Dinge loszulassen. Ein unglaublich befreiendes Gefühl. Vielleicht hilft Euch die kleine Inspiration weiter:
https://zenhabits.net/joyfully/
Phasenmodell nach Tuckman | Eine kritische Einordnung
Das Phasenmodell nach Tuckman mit den 4 Phasen Storming, Norming, Performing, Adjourning wird in der Praxis oft und häufig bemüht. Ich kenne es auch sehr gut, berufe mich aber selten auf das Modell. Nicht weil ich grundsätzlich Modellen skeptisch gegenüber stehe. Ganz im Gegenteil. Ich nutze sie sogar gerne als Erklärungshilfen. Meine eigene subjektive Erfahrung mit dem Modell war nicht ganz so optimal und für mich war es in der Praxis – obwohl das Modell sich für mich konsistent anhört – nur bedingt geeignet. Das Umfeld verändert sich beständig, um damit auch die Anforderungen – die Phasen durchläuft – so meine Beobachtung nie sequenziell und auch nie „abgeschlossen“, sondern nahezu beständig und permanent überlappend. Weil immer wieder Impulse von außen ein Ungleichgewicht an einer Stelle auslösen, während ein Team an anderer Stelle in der Norming oder Performing-Phase ist. Ein Team ist Teil eines „Systems“ und damit auch ein „Subsystem“, dass beständig in Bewegung ist. Das Tuckmansche Phasenmodell kann daher schnell zu „Fehlschlüssen“ führen, wenn man sich der Schwächen nicht bewusst ist. Daher gefällt mir die kritische Einordnung von Patrick Schönfeld sehr gut. D. h. nicht, dass das Phasenmodell komplett unbrauchbar ist. Es bedeutet lediglich, es (selbst-)kritisch zu verwenden und eben auch nur als Modell und damit Vereinfachung einer komplexen Wirklichkeit zu verstehen.
https://chaosverbesserer.de/blog/2022/03/06/das-phasenmodell-nach-tuckman-nur-ein-mythos/
Engergiespender | 12 Fragen für die Reflexion
Die Zielgruppe des Blogs von Dan Rockwell sind Führungskräfte. Dennoch viele der Punkte, die er hier bearbeitet, finde ich persönlich auch unter dem Gesichtspunkt der Produktivität des einzelnen spannend. Wir arbeiten selten ganz allein vor uns hin. In aller Regel haben wir Schnittstellen zu anderen, mit den wir Zusammenarbeiten. Deswegen ist neben der Selbstführung auch unsere Wirkung auf andere nicht unbedeutend für unsere Produktivität. Das ist ein Aspekt, der mir bei vielen Produktivitätsratgebern viel zu kurz kommt. Aus diesem Grund möchte ich Euch die 12 Reflexionsfragen aus dem Blog empfehlen, auch wenn ihr selbst nicht offiziell in einer Führungsrolle seid. Jeder trägt dazu bei, dass die Zusammenarbeit motivierend und energiegeladen funktioniert.
https://leadershipfreak.blog/2022/03/07/12-questions-guaranteed-to-energize-people/
Besprechungskultur | Engagement fördern
Ein nicht gerade kleiner Anteil an Besprechungen erlebe ich – trotz aller Diskussionen über schlechte Besprechungen – immer noch als Labergremien ohne echtes Engagement der Teilnehmer und ohne wirkliche Ergebnisse, die einen Mehrwert beitragen. Das macht für keinen Beteiligten wirklich Spass noch Sinn, sich zu engagieren, was dann häufig dazu führt, dass das Engagement der Beteiligten schnell nachlässt. Ich persönlich bin sehr vom Ansatz der Solution Driven Methods of Interaction angetan. Dieser setzt allerdings einen gewissen Selbstorganisationsgrad voraus, der leider nicht immer gegeben ist. Was also tun? Evtl. hilft hier der auch wieder Dan Rockwell weiter:
https://leadershipfreak.blog/2022/03/11/16-simple-ways-you-can-lead-engaging-meetings/
Produktvitätsysteme | 4 bekannte Syteme vorgestellt: Eat the frog, GTD, Seinsfeld’s Calendar, PARA
Auch wenn Ihr keine Evernote-Anwender seid, lohnt sich der Blick hin und wieder in den offiziellen Blog zu werfen, den es gibt dort immer wieder mal ein paar gute Impulse rund um das Thema Produktivität. Der folgende Artikel stellt 4 gängige Produktivitätsmethoden vor, die man zumindest mal gehört haben sollte. Die Tipps zur Umsetzung sind zwar auf Evernote gemünzt, lassen sich aber größtenteils auch in anderen Tools nutzen. Vorgestellt werden Klassiker wie GTD/ZTD, Seinfeld’s Calendar, Eat the frog und die PARA-Methode. Letztere habe ich in der Tat selbst mehr auf dem Schirm gehabt.
https://evernote.com/blog/de/top-productivity-systems-power-organizers/
LEAN
Engpassmanagement | Warum es wichtig ist den Wertstrom ganzheitlich zu betrachten
Wenn es einfach wäre, dann müsste man in der Tat nicht darüber diskutieren. Doch leider – da hat Götz Müller den Nagel auf den Kopf getroffen – ist es nicht einfach. Sicherlich ist der Durchsatz relevant und es ist sinnvoll, Engpässe zu beheben, nur ist es dann meist so, dass dann anderer Stelle der nächste Engpass entsteht. Gerade deswegen ist es wichtig, nicht in die Falle der lokalen Optimierung zu treten, sondern immer das große Ganze zu betrachten. Besonders dramatische sieht man es gerade bei Lieferketten in viel Branchen. Wenn auch hier nicht immer die Geschwindigkeit, sondern die Kostenoptimierung der große Treiber gewesen sein mag. So hat man sich neue Engpässe geschaffen, die jetzt ihre Wirkung entfalten:
Visuelles Management | Warum Teams die visuellen Elemente nicht pflegen
Im Lean Management nimmt die Arbeit mit visuellen Werkzeugen einen nicht zu unterschätzenden Umfang ein. Implizites explizit zu machen ist extrem hilfreich, um die Entscheidungsqualität zu erhöhen. Allerdings ist dies kein Selbstläufer. Und die Frage ist immer auch, warum werden die visuellen Möglichkeiten schlecht oder wenig genutzt. Jon Miller hat 8 mögliche Ursachen identifiziert, die dabei helfen können, die visuelle Unterstützung auf ein höheres Level zu heben.
https://blog.gembaacademy.com/2022/03/07/top-8-reasons-teams-abandon-their-visuals/
AGILE
Scrum | Bedeutung des fertigen, poentiell auslieferbaren Produktinkrements in Scrum
Zunächst einmal: Ich mag Scrum. Aber nicht immer ist Scrum für mich die optimale Wahl. Und das ist vollkommen okay. Wenn man sich allerdings für Scrum in seinem Projekt entschieden hat, dann bitte nicht mit faulen und nicht zu Ende gedachten Kompromissen. Sonst kann Scrum seine Wirkung nicht entfalten. Nein, das hat nicht mit Dogmatismus zu tun. Ich bin mit Sicherheit kein Dogmatiker. Das Rahmenwerk ist schon sehr leichtgewichtig, von daher machen die wenigen „Regeln“ und „Prinzipien“ als Absicherung der Gelingensgründe sehr viel Sinn und sollten daher auch nicht ohne Not allzuleichtfertig geopfert werden. Wenn diese nicht zum Projekt passen – es gibt Alternativen, dann sollte man diese prüfen. Dazu gehört für mich auch, dass es am Ende der Iteration immer ein fertiges Produktinkrement geben sollte. Nur so funktioniert die Feedback- und Anpassungsschleife, die Scrum, seine Effektivität und letztendlich seine Effizienz verleiht, für komplexe Problemstellungen Lösungen entwickeln. Die Bedeutung des fertigen Produktinkrementes in Scrum wird von Johannes Geske sehr ausführlich dargelegt:
https://amazing-outcomes.de/en/blog/not-done-not-scrum
Scrum Master | Woran erkennt man einen erfolgreichen Scrum Master?
Ich finde es schwer zu definieren, woran man einen erfolgreichen Scrum Master erkennt, auch wenn ich versucht bin Stefan Wolpers weitgehende zu zustimmen. Aber letztendlich sind es nur Indizien, die dafür sprechen, dass ein/e gute/r Scrum Master*in die Finger im Spiel hat. Am Ende hängt es nicht nur von einer Person ab, wie gut ein Team performed, sondern von Scrum Team als Ganzes und dem Umfeld. Das gilt im Übrigen immer auch für den ganzen Themenkomplex Führung, der mir persönlich zu sehr auf Führungspersönlichkeiten als Schlüsselfaktor fixiert ist und damit die Komplexität des Zusammenspiels verschiedener Faktoren vernachlässigt.
Deutschsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/scrum-master-erfolg-woran-erkennen-sie-einen-erfolgreichen-scrum-master
Englischsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/how-do-you-identify-successful-scrum-master
Produktvision | Eigenschaften einer guten Produktvision
Eine gute Projekt-/Produktvision gibt die Richtung vor und bietet Orientierung, erlaubt selbst auf unbekanntem Terrain die Orientierung und ermöglicht es allen Beteiligten gemeinsam den Weg zu finden. Wenn man so will, ist sie die Voraussetzung für eine gelungene Zusammenarbeit, weil sie einen gemeinsamen Referenzpunkt schafft. Dazu mehr zum Anhören aus einem berufeneren Munde als dem meinen, nämlich von Roman Pichler:
https://www.romanpichler.com/podcast/six-qualities-of-a-great-product-vision/
Sprint-Review | Woran könnte es liegen, dass kaum jemand kommt?
Es gibt sie häufiger als man denkt: Sprint Reviews, an denen man die Teilnehmer, die nicht zum Scrum-Team gehören, an einer Hand abzählen kann. Solche Reviews machen nicht wirklich Freude und führen nicht wirklich dazu, dass das erhoffte Feedback am Sprintende erfolgt. Was also tun? Zu den möglichen Ursachen bietet der Blogartikel von Mark Cohen einige, nicht abschließende, Punkte die Orientierung bieten.
https://www.mountaingoatsoftware.com/blog/top-7-ways-to-get-stakeholders-to-attend-sprint-reviews
OKR-Master | Rolle und Aufgaben
Ich muss zugeben, dass meine Anfangseuphorie in Sachen OKR deutlich nachgelassen hat. Die häufig zur sehr auf die Methodik reduzierte Umsetzung missfällt mir. Ohne ein vertiefendes Verständnis eines ganzheitlichen Ansatzes, wie er sich hinter Kaizen und der Verbesserung-Kata verbirgt, erscheint mir OKR wie eine weitere methodische Adaption, die in der praktischen Umsetzung ohne nachhaltige Veränderung bleibt. Dennoch denke ich, dass OKR in Verbindung mit der Idee einer Verbesserung-Kata gerade mit Blick auf die strategische Ebene einer Gesamtorganisation Potenzial hat, wenn man es sinnvoll nutzt. Das Rahmenwerk kennt als „Coach“ des Prozesses, einen OKR-Master. Die Rolle ist vergleichbar mit Scrum Master in Scrum. Und macht in der Tat Sinn. Man kann sich darüber streiten, ob man dafür eine neue Rolle braucht oder – ganz im Sinne der Change-Prinzipien in Kanban – einfach eine bestehende Rolle adaptiert. Andreas Diehl beschreibt im Folgenden die Rolle und die Aufgabe sehr ausführlich:
https://digitaleneuordnung.de/blog/okr-master/
OKR im Scrum Team | Für die strategische Steuerung OKR im Scrum-Projekt nutzen
Man kann OKRs auch im Scrum Team sehr gut nutzen, um strategische Themen in die Umsetzung zu bringen, die in der Regel einen anderen Zeithorizont als die Länge eines Sprints haben. Diesen Ansatz beschreibt Simon Flossmann im folgenden Blogartikel mit Blick die strategische Arbeit eines/einer Product Owner*in. Punkt 3 ist – meiner Meinung nach – auch auf User Storys/PBI im Sprintbacklog heruntergebrochen – durch aus sinnvoll und eine gute Inspiration: Was ändert sich für den Nutzer?
MANAGEMENT
Unternehmensvision formulieren | Der Golden Circle von Sinek als „Formulierungshilfe“
Den „Golden Circle“ von Simon Sinek kennen hoffentlich bereits viele. Man kann ihn auch gut nutzen, um eine Unternehmensvision zu formulieren, wie Lars Richter. Beim „How“ sollte man aber darauf achten, nicht operative wie abzugleiten, sondern auf der strategischen Ebene bleiben. Mit gefällt in diesem Zusammenhang der Nordstern von Toyota als Beispiel einer guten Vision sehr gut. Eine zeitlose und prozessuale Vision, die dennoch eine klare Entwicklungsrichtung vorgibt.
Interessanter Beitrag über Scrum! Mich würde interessieren, wie regelmäßig diese Scrum Schulungen geupdated werden? LG Sebastian
LikeLike
Bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe. Welche Scrum-Schulungen sind den gemeint?
LikeLike