#LINKSDERWOCHE | 31/2021: Produktivität und Agile

PRODUKTIVITÄT

E-Mail 1: Eine Welt ohne E-Mail – ein Podcast mit Cal Newport

Dieser Tage bin ich über den folgenden Podcast-Beitrag gestolpert, in dem Tom Ehrenfeld sich Cal Newport über dessen neues Buch „A World Without Email“ unterhält. Newport ist dem einen oder anderen über „Deep Work“ ein Begriff. Es geht um wertschöpfende Produktivität durch Verringerung der Störquellen. Sehr informativ.

https://www.lean.org/LeanPost/Posting.cfm?LeanPostId=1463

E-Mail 2: Betreffzeile formulieren

Auch wenn sie meine „interne“ Kommunikation stark von E-Mail in Richtung „Messenger“ verschoben hat, die E-Mail gehört nach wie vor zu meinem Arbeitsalltag. Mir graust es dabei regelmäßig vor den wenig aussagekräftigen Betreffzeilen der E-Mails, die da so eintrudeln und bei denen ich oft erst die E-Mail lesen muss, um zu erkennen, worum es geht und wie dringlich es ist. Auch wenn mir der Bloartikel auf Büro-Kaizen etwas zu sehr in Richtung E-Mail-Marketing abdriftet, die Tipps sind durch aus hilfreich.

https://www.buero-kaizen.de/betreff-7-tipps-fuer-den-umgang-mit-e-mails/

Raumgestaltung und kooperative Wissensarbeit: Das Büro als Ort der Begegnung und Kreativarbeit

Das Büro als Ort der Begegnung und kreativen Zusammenarbeit ist hoffentlich ein Erkenntnis, die der eine oder andere aus der Pandemie mitnimmt. Denke ich an so manches Großraumbüro, welches ich vor der Pandemie zu Gesicht bekommen habe, ging mir des Öfteren durch den Kopf, dass da mal wieder die lokale Kostenoptimierung im Vordergrund gestanden hat, sich aber niemand Gedanken darüber gemacht hat, wie Arbeit funktioniert. Insbesondere Wissensarbeit. Fokusarbeit war in den lauten Räumen kaum möglich. Echte Räume für Begegnung und Zusammenarbeit? Die ohnehin knappen Besprechungsräume waren kaum darauf ausgerichtet, meist belegt. Flipcharts u. ä. musste man sich zusammensuchen und vieles mehr. Ich hoffe wie Marcus Raitner, dass sich in der Nach-Pandemie-Ära einiges dauerhaft tun wird. Ich habe mich zwar an das Arbeiten im Homeoffice so gut gewöhnt, dass ich es nicht mehr missen will. Dennoch freue ich mich, wieder kreativ in Präsenz mit Kollegen Lösungen erarbeiten zu können, wenn der Bedarf besteht. Dafür braucht es entsprechende Räume.

https://fuehrung-erfahren.de/2021/07/das-postpandemische-buero-als-ort-der-inspirierenden-begegnung/

AGILE

Scrum und Rollenklarheit: Die Bedeutung von Klarheit und Verantwortlichkeit im Scrum-Team

Scrum-Teams sind sich selbstmanagende Teams. Ein Scrum-Team kennt drei Rollen, die gemeinsame die Gesamtverantwortung tragen. Dennoch gibt es die Unterscheidung der drei Rollen, die jeweils einen Verantwortungsfokus haben. Das macht das Ganze nicht immer ganz einfach. Das merke ich auch immer wieder in der Praxis. Was verbirgt sich hinter der jeweiligen Rolle? Was bedeutet in diesem Kontext verantwortlich sein? Darüber gemeinsam und in der jeweiligen Rolle regelmäßig zu reflektieren, halte ich für ein Muss. Aus Gründen, die unter anderem der Beitrag von Mary Iqbal sehr gut darlegt:

https://www.scrum.org/resources/blog/importance-clear-accountability-scrum

Agilität und Empirie: Oft Postuliert, aber wenig wirklich gelebt?

Da geht Christiaan Verwijs mit der agilen Community hart ins Gericht. Oder doch nicht? In der Tat habe ich öfter mal den Eindruck, dass wir in der agilen Gemeinschaft viel mit „Hypothesen“ arbeiten, diese regelmäßig rezipieren und und von anderen Protagonisten übernehmen, ohne jedoch die empirische Evidenz belegen zu können. Einfach, weil es in unser Bild von Agilität passt. Doof nur, dass wir Agilisten immer wieder die Empirie-Fahne hochhalten und damit wedeln. D. h. wir müssten uns an die eigene Nase fassen. Natürlich können wir nicht erwarten, dass jeder von uns auf wissenschaftlichen Niveau empirische Forschung betreibt. Was wir allerdings tun können, ist öfter mal zu prüfen, ob und wo es empirische Belege für unsere Annahmen gibt. Ein interessanter Impuls, über den es lohnt, mal nachzudenken, gerade wenn es um Debatten in der agilen Gemeinschaft geht:

https://medium.com/the-liberators/why-doesnt-the-agile-community-practice-empiricism-12082e48ffba

Sprintziel: Überbetonung des Sprintziels?

Wenn ein agiles Urgestein wie Mike Cohn sich zu Wort meldet und offen zu seiner Ambivalenz gegenüber dem Sprintziel steht, dann sollten wir hellhörig werden. Ich bin es auf jeden Fall, den ich gebe zu, ich sehe das Sprintziel zwar als hilfreiches „Hilfsmittel“, aber nicht zwingend gesetzt. Die Aufgabe des Sprintziels ist, es „Orientierung“ zu bieten. Wer mich kennt, der weiß, wie wichtig mir ein „Referenzpunkt“ als Orientierungshilfe ist. Der muss aber nicht zwingend als Sprintziel daher kommen. Wenn das Sprintziel die Aufgaben – im Teamkontext – nicht erfüllt, brauchen wir etwas anderes. Mehr dazu:

https://www.mountaingoatsoftware.com/blog/why-i-dont-emphasize-sprint-goals

Outcome-Mapping: Vom Ergebnis kommend Klarheit bekommen

Ich bin ein größer Freund davon das „Ergebnis geistig vorweg zunehmen“. Meine Erfahrung hat mich – in meinem Zeitmanagement wie auch in der Zusammenarbeit mit anderen – gelehrt, dass das Annähern vom Zielzustand sehr gut dabei hilft, zu verstehen, worum es geht und wie man zum Zielzustand kommt. Ein Hilfsmittel hierfür kann das „Outcome-Mapping“ sein, wie es Steve Pereira in seinen Artikel sehr gut beschreibt.

https://www.infoq.com/articles/outcome-mapping-clarity/

Teammetriken: 3 Metriken zur Teamperformance

Metriken sind Indikatoren, die dabei helfen, bestimmte Dinge sichtbar zu machen. Teamperformance-Metriken sollen Teams dabei helfen zu erkennen, ob sich ihrer Performance verbessert oder verschlechtert. Wichtig ist mir dabei festzuhalten: es sind Team-Metriken. Sie sind für das Team gedacht. Sie sollen dem Team helfen, zu erkennen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Und was ich ebenfalls festhalten möchte: Metriken dienen einem bestimmten Ziel und Zweck. Der kann sich im Laufe der Zeit verändern und damit sind die entsprechenden Metriken obsolet. Sie müssen also regelmäßig auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden. Im folgenden Beitrag von Alex Omeyer drei Teamperformance-Metriken vorgestellt, die ggf. hilfreich sein können. Je nachdem wo die Herausforderungen des Teams liegen.

https://dzone.com/articles/3-most-important-metrics-for-engineering-team-perf

Kundenzentrierung: 6 mögliche Ansatzpunkt mehr Kundenzentrierung ins Team zu bekommen

Wir legen im agilen Kontext bekanntermaßen sehr viel Wert darauf, kundenzentriert und anwenderorientiert zu sein. Zumindest gibt es uns das Agile Manifest mit aller Deutlichkeit mit, dass wir darauf sehr großen Wert legen sollten. Schaut man in viele Teams hinein, gibt es da häufig noch deutlich Luft nach oben. Die Ursachen können vielfältig sein und müssen im Einzelfall betrachtet werden. Darauf geht der Artikel von Peter Gfader leider vertiefend ein. Er bietet allerdings 6 mögliche Ansatzpunkt zur Stärkung der Kundenzentrierung.

https://www.scrum.org/resources/blog/dear-scrum-team-does-your-product-make-your-users-happy-6-tips-more-customer-focus

Backlog-Management: Es gibt nur eine Nr. 1 im Backlog

Der Blogartikel von Daria Bagina thematisiert die Ordnung des Backlogs im Kontrast zur Priorisierung. In der Tat ist ein gut strukturierter Backlog mit eine der Voraussetzungen, um Klarheit und Transparenz zu erzeugen. Jetzt könnte man anmerken, Priorisierung wäre das gleiche wie die Reihenfolge im Backlog. Das ist es aber nicht zwangsläufig, wie die Autorin anmerkt. Mehr dazu:

https://www.scrum.org/resources/blog/there-only-one-number-one-your-product-backlog

Lernkultur schaffen: 7 Tipps zur Förderung kontinuierlicher Experimente

Eng mit dem iterativ-inkrementellen Vorgehen verbunden ist das Lernen aus Experimenten, das empirische Vorgehen aus Aufstellen einer Hypothese und Überprüfung der These durch nachweisbare Ergebnisse. Das setzt auch einiges an „kulturellen“ Aspekten voraus, die im Team und seinem Umfeld gegeben sein sollten. Solchen einen Rahmen muss man schaffen und fördern. Dazu hat sich Thomas Schissler ein paar Gedanken gemacht, die ich spannend finde:

https://www.scrum.org/resources/blog/7-tips-how-create-culture-continual-experimentation-and-learning-and-how-overcome

Scrum und Innovation: Wie Scrum Innovation fördert

Scrum und andere agile Ansätze verbinde ich sehr stark mit einem explorativen Vorgehen, welches Innovation fördert. Diese Meinung wird nicht immer geteilt, wie auch ich schon erfahren durfte. Ralf Kruse geht in seinem Podcast auf Spurensuche, warum manche Mitmenschen Scrum als Innovationshindernis wahrnehmen und erklärt, warum Scrum – richtig angewandt – eher innovationsfördernd ist.

https://enablechange.de/2021/07/29/scrum-innovation/

Vom Wissen zum Könner: Wissen allein reicht nicht – wie man lernt Wissen in die Praxis zu bringen

Bei Anhören der Podcast-Folge fühle ich mich an meinen beruflichen Einstieg nach dem Studium vor fast zwei Jahrzehnten erinnert. Vollgepumpt mit viel Theorie bin damals voll gegen die „Praxiswand“ gefahren. So ähnlich dürfte es den meisten Newbies in der Rolle des Scrum Masters gehen. Da wird man nach zwei Tagen Zertifizierung-Fortbildung auf ein Team losgelassen und soll dann Wunder wirken. Funktioniert nicht. Die Zertifizierung ist der Anfang einer Lernreise, die bisher selten begleitet wird. Es gibt erste Ansätze, dies zu ändern und ich finde dies richtig. Was hier von Daniel Hommel und Marc Löffler an Gedankengängen zusammenkommt, erinnert mich dann auch an mein Zweit-Studium um Master of Business Administration (auch schon fest 15 Jahre her), dass mich damals wegen seiner praxistransferorientierten Struktur überzeugt hat. Nach jeder Seminareinheit gab es einen Transfertag, bei dem wir Studenten begleitet, das neu erworbene Wissen in unseren Projektkontext übertragen sollten (das galt dann auch für die Studienarbeiten u. ä.). Diesen begleiteten Praxistransfer sehen die beiden im Podcast durch aus als sinnvoll an und sprechen darüber, wie er sich fördern lässt.

http://passionateteams.com/e/scrum-master-vom-wissen-zum-konnen/

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