PRODUKTIVITÄT
Kommunikation in der Pandemie: Wie erzeugt man Nähe in der „Distanz“?
Über ein Jahr bereits tobt die COVID-Pandemie sich aus. Über ein Jahr fast ausschließlich auf Distanz, über ein Jahr fast ausschließlich im digitalen Kontakt (außer im engsten Familienkreis). Waren am Anfang Videokonferenzen noch ganz nett und hatten wir noch unseren Spaß beim Feierabendbierchen vor dem Rechner, hat zwischenzeitlich eine enorme Müdigkeit eingesetzt. Auch bei mir. Ich glaube, dass ich vor der Pandemie bei Weitem nicht so viel Podcasts gehört habe wie jetzt. Nachrichtensendung höre ich zwischenzeitlich lieber als sie im TV anzusehen. Bildschirm nervt. Hätte man mich vor einem Jahr gefragt, hätte ich auf die Frage, was ich in Sachen Kommunikation vorziehe, vermutlich ebenfalls Videotelefonie vor Messenger genannt. Immerhin, die E-Mail ist in der Reihenfolge nicht nach vor gerückt 😉 Sieht steht immer noch am Ende der Prioritätenliste, aber der Chat hat einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfahren. Mein subjektiver „Eindruck“ deckt sich offenbar auch mit Studienergebnissen, wie der folgende Beitrag zeigt. Fazit: Mit Chats lässt sich mehr soziale Nähe erzeugen wie mit Videotelefonie. Was mich tatsächlich erstaunt hat.
https://www.heise.de/news/Studie-Chatkontakt-erzeugt-mehr-Naehe-als-ein-Videocall-6004884.html
Erfolgsgeheimnis: Freundlichkeit als „Wunderwaffe“
Wie heißt es so schön: Wie man in den Wald hineinruft, so schalt es zurück. Ganz simple und einfach bringt der Volksmund auf den Punkt, was Lydia Fonski das Erfolgsgeheimnis nennt. Es ist im Prinzip ganz einfach: Kommt Dir jemand doof, sei freundlich und höflich zu dieser Person. Ist jemand stoffelig und schlecht gelaunt, lass Dich nicht anstecken und sei freundlich und höflich. Das wirkt und steckt das Gegenüber an. Hört sich einfach an. Ist auch einfach. Aber die Umsetzung, ja ich weiß, wir sind alle nur Menschen und es gibt diese berühmten Tage. Das sei auch jedem zugestanden. Es tut aber uns genau an diesen Tagen sehr gut, wenn wir dann nicht auch noch von miesepetrigen Zeitgenossen noch weiter runter geholt werden. Ergo: Lasst uns dem Beispiel folgen und die Welt etwas besser machen. Auch oder gerade jetzt, wo bei uns allen nach einem im Jahr in der Pandemie die Nerven blank liegen und es uns (zumindest bei mir beobachte ich es) schwer fällt, nicht miesepetrig und knurrig zu sein.
https://www.bueronymus.de/erfolgsgeheimnis/
Produktiver arbeiten: 8 einfache Tricks, die wir alle kennen
Die 8 Kniffe für mehr Produktivität, die Mike Vardy auflistet, die kennen wir eigentlich alle. Zumindest dürften sie uns sehr bekannt vorkommen. Aber wie so oft einfach ist nicht simple. Wissen bedeutet ebenso auch nicht automatisch in die Umsetzung zu gehen. Es gibt also einiges an Potenzial. Insofern bietet sich der Artikel als kleine Reflexionsstütze an.
https://productivityist.com/simple-tips/
MS Teams: Die Funktion „Genehmigungen“
Ich gebe zu, an mir ist dieses neue Feature in MS Teams komplett vorbeigegangen, über welches Sigrid Hess einen Blogartikel geschrieben hat. Nun ja, ich bin zwar kein Freund von „Genehmigungsschleifen“, aber es gibt hin und wieder Anlässe, da hätte ich einfach nur eine „Gesehen“-Rückmeldung von den Kollegen, damit ich ein gutes Gefühl habe. Das übliche Prozedere per E-Mail oder was man sonst so improvisiert, ist meist etwas umständlich. Mal schauen, ob es damit besser klappt.
https://www.teamworkblog.de/2021/03/rasch-mal-freigeben-lassen-microsoft.html
LEAN
Lean Thinking: Grundlagen und Prinzipien
Häufig und immer wieder bemühen viele Autoren „Lean Thinking“ – auch im agilen Umfeld. Aber so richtig klar und eindeutig definiert es meist niemand. Das macht es für „Neueinsteiger“ gelegentlich schwierig einzuordnen, was damit gemeint ist. Der Beitrag von Tim McMahon schafft Abhilfe. Es fasst die wesentlichen Punkte zusammen und beschreibt die dahinterliegenden Prinzipien.
http://www.aleanjourney.com/2021/03/the-foundation-and-principles-of-lean.html
Kontinuierliche Verbesserung: Bedeutung der richtige Balance
Das Thema „Kontinuierliche Verbesserung“ bewegt sich innerhalb einer Dichotomie, die ausbalanciert sein will, damit wir tatsächlich ernst zu nehmend und gute Ergebnisse erzielen können. Wir bewegen uns dabei immer wieder zwischen zwei Polen, die es gilt auszutarieren. Zwischen Standardisierung und Experimentieren, zwischen begleitenden Coaching und Befähigung zur Eigenverantwortung, zwischen Fehlervermeidung und Lernen aus Fehlern. Diese Dichotomie ist vermutlich fordert uns heraus. Mehr dazu von Ron Pereira:
https://blog.gembaacademy.com/2021/04/02/the-dichotomy-of-continuous-improvement/
AGILE
Einsatz von Werkzeugen: 3 Tipps für die Anwendung von Werkzeugen im Scrum-Kontext
Keine Ahnung, ob es eine typische deutsche Marotte ist, aber mir fällt sie immer wieder auf und ich halte es für ein großes Problem. Was ich meine? Die Werkezugfixierung. Kaum ist die Entscheidung getroffen, dass man Scrum oder Kanban im Team einführen will, geht die Diskussion um das richtige Werkzeug los. Und zwar bevor man sich im Team überhaupt Gedanken gemacht hat, wie die Strukturen und Prozesse aussehen sollen, mit denen man starten will. Dabei ist gerade diese Frage, die für mich alles Entscheidende. Das Werkzeug ist erst mal nachrangig. Sind wir soweit, ist für mich eines wichtig: Das Werkzeug muss nicht hipp sein, es muss intuitiv sein und gerne genutzt werden. Warum? Ganz einfach. Nur ein Werkzeug, das man gerne nutzt, wird auch genutzt. Zu ähnlichen Schlüssen kommt auch Stephanie Ockerman mit ihren drei Tipps.
https://www.agilesocks.com/best-tools-scrum/
Kundenzufriedenheit: Das Kano-Modell nutzen, um Mehrwert für den Kunden zu erzeugen
Das Kano-Modell des Japaners Dr. Noriaki Kano ist ein tolles Hilfsmittel, um Featur u. ä. aus Sicht der Auftraggeber und Anwender (Kunden) zu betrachten. Es hat mir schon des Öfteren geholfen, Teams zu zeigen, wo sie stehen und was es braucht, um ihr Produkt ernsthaft zielführend und wertschöpfend weiterzuentwickeln. Falls Ihr noch keine Vorstellung habt, wie Ihre es für Euch nutzen könnt, empfehle ich Euch den Artikel von Saurabh Pandey und Mark Schettenhelm zur Lektüre. Es ist kurz, prägnant und zeigt Euch anwendungsorientiert, wie ihr das Kano-Modell nutzen könnt.
https://dzone.com/articles/the-kano-model-developing-for-value-and-delight
Backlog-Management: Wenn Störfeuer und Einmischungen durch Anspruchsgruppen zum Problem werden
In der Theorie geht es darum, unsere Anspruchsgruppen oder Stakeholder möglichst früh mit echtem Mehrwert zufriedenzustellen. Dumm nur, dass a) die Anspruchsberechtigten sehr unterschiedlich sind und b) auch diese ganz schön gehörig unter Druck geraten können. Dann passiert es. Störfeuer und Einmischungen in den Arbeitsprozess. Und zwar außerhalb des „erlaubten“ Rahmens. Das kann zum Problem werden. Ich musst bereits erleben, wie ein Team zwischen die Fronten eines politischen „Machtkampfes“ zwischen Anspruchsgruppen geraten ist. Unversehens und unverschuldet. Ein Extrembeispiel, dass glücklichweise Seltenheitswert hat. Trotzdem, wir kennen es alle. Da wird mal kurz eine Hierarchieebene höhrer involviert, um etwas durchzusetzen, dass der/die PO und das Team hinten an gestellt haben oder der/die PO wird umgangen, das Team direkt etwas umzusetzen. Alles schon da gewesen. Diese und ähnliche Störfeuer hat Stefan Wolpers in einem Blogartikel zusammengefasst. Damit wird klar: Auch der Backlog muss vor Störfeuer und Einmischungen außerhalb des Prozesses geschützt werden.
Scrumban: Mehr als nur ein Hyprid aus Scrum und Kanban
Ich mag Scrum und Kanban. Beides lässt sich gut kombinieren. Allerdings ist Kanban nicht so simple, wie manche meinen. Es ist mehr als nur ein Board mit Spalten über das man Tickets schiebt (die Lehre spricht dann – bestenfalls – von Protokanban). Da gehört schon einiges mehr dazu. Kanban ist im Übrigen auch weit mehr als das Steuern des Arbeitsflusses. Und noch etwas: Kanban ist nicht einfacher als Scrum, auch wenn dies Einige so wahrnehmen 😉 Scrumban, also die Kombination von Scrum und Kanban, sollte man daher nicht zu sehr simplifizieren wie Donald „Mark“ Haynes in seinem Beitrag treffend darlegt:
https://www.agilealliance.org/scrumban-should-not-just-be-a-hybrid-of-scrum-and-kanban/
Product Owner: Wenn der/die PO zum Produktmanager:in mutiert
Die Rolle des Product Owners ist nicht gleichzusetzen mit der Rolle des „Produktmanagers“ im klassischen Sinne und doch kann man in der Praxis immer wieder beobachten, wie schleichend aus einem/einer Product Owner:in ein/eine klassische/r Produktmanager:in wird. Zur Erinnerung: Das ganze Scrumteam trägt die Gesamtverantwortung und zwar auch für die ganze Produktentwicklung. Die Rolle des POs zwar der Fokus auf dem „Geschäftswert“ und den Product Backlog, aber niemals alleine. Die Produktwerker versuchen Ansatzpunkte zu entwickeln, mit denen man frühzeitig erkennt, ob der schleichende Prozess eingesetzt hat und welche Einflussgrößen hierbei eine Rolle spielen könnten:
https://produktwerker.de/product-owner-projektmanager/
MANAGEMENT
Denkwerkzeuge für Höchstleister: Studie von von Dr. Gerhard Wohland und Matthias Wiemeyer als „Podcast“
Die Studien „Denkwerkzeuge für Höchstleister“ von Dr. Gerhard Wohland und Matthias Wiemeyer ist nicht mehr ganz so taufrisch, aber nach wie vor halte ich sei für ziemlich wegweisend. Ich ziehe – bei der doch anspruchsvollen Materie – das geschriebene Wort weiterhin vor. Dies ist allerdings meine persönliche Präferenz und es gibt viele Menschen, auch in meinem Umfeld, die eine höhere Audioaffinität aufweisen. Gerade für diese Zielgruppe dürfte der Hinweis auf die Pocastfolge von Miriam Sasse zur Studie interessant sein, die in ihrer agilen Leseecke Auszüge aus der Studie vertont hat: