Scheitern ist nicht geil. Misserfolge zu erleben macht keinen Spaß. Ganz im Gegenteil es schmerzt. Und Fehlschläge sind beim besten Willen nichts, mit was ich mich brüsten würde. Gerne scheitern? Mit Sicherheit nicht.
Und doch hat der Misserfolg für mich etwas sehr Positives. Gut, meist nicht in dem Moment, in dem es passiert. Da wohl kaum. Eher im Gegenteil. Aber mit zeitlichem Abstand hat sich fast immer etwas gezeigt, dass ich irgendwann zu schätzen gelernt habe: der Erkenntnisgewinn. Ein Erkenntnisgewinn, der sich in verschiedenster Form eingestellt hat.
Allein schon die Erkenntnis, um die eigene Unzulänglichkeit hat mir geholfen, neue Themenfelder zu erkennen, mit denen ich mich beschäftigen möchte. Ich würde sogar behaupten, dass mich mein Scheitern davor bewahrt hat, eine Richtung einzuschlagen, die ich heute vermutlich nicht mehr anvisieren würde und dazu beigetragen hat, eine ganz andere Sicht zu entwickeln. Wären die Dinge verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hätte, wäre ich möglicherweise nicht dort, wo ich heute stehe und wüsste vieles nicht, von dem ich zwischenzeitlich überzeugt bin. Viele Ideen hätten den Weg nicht zu mir gefunden und so manchen Impuls hätte ich verpasst.
Missen möchte ich meine Misserfolge daher nicht nicht. Der Erkenntnisgewinn war häufig enorm und geerdet hat es mich (hoffentlich) auch.