#GEDANKENBLITZ | Der Scrum Master ist ein Generalist – kein Spezialist

Es ist ein Fluch in einem Land Generalist zu sein, in dem der Spezialist als das Nonplusultra gilt. Eine Erfahrung, die ich in der Vergangenheit immer wieder selbst machen durfte und beobachten konnte. Dabei ist meines Erachtens gerade der Generalist der prädestinierte Kandidat für die Rolle des Scrum Masters.

Sein bereites Wissen erlaubt es ihm/ihr sich in die unterschiedlichsten Rollen hinein zu versetzen und hineinzudenken, ohne sich jedoch in der Tiefe des Spezialgebiets zu verlieren und so die notwendige fachliche Distanz zu verlieren.

Die Rolle des Scrum Masters ist die Rolle eines Coachs, Facilitators und Prozesswächters. Sein Fokus liegt darauf, die Produktivität des Teams zu verbessern und diesem zu ermöglichen seine Expertise entfalten zu können. Der Scrum Master ist der Mittler zwischen den Spezialisten untereinander sowie Product Owner, dem Spezialistenteam und dem Management.

2 Kommentare zu „#GEDANKENBLITZ | Der Scrum Master ist ein Generalist – kein Spezialist

  1. Hallo Thomas,

    danke für diesen Beitrag. Ich habe auf Twitter schon reagiert, aber das war nicht klug auf Grund der Zeichenbeschränkung.

    Ich kenne Scrum aus eigener Erfahrung stark aus dem Software- und IT-Bereich. Ich habe dort mit Scrum-Mastern, die überhaupt keinen Bezug zur IT hatten, schlechte Erfahrungen gemacht und vielleicht meine auch Vorurteile aufgebaut.

    Ich glaube, ein Scrum-Master muss ein gewisses Maß von Domänenwissen aus dem Team aufbauen. Das widerspricht nicht seiner Grundausrichtung als Spezialist, hilft ihm aber, die „Sprache“ besser zu verstehen. Gleichzeitig habe ich erlebt, dass Kompetenz in der Domäne auch hilft, Kommunikationsprobleme abzubauen.

    Ich selbst als IT-Spezialist habe aber auch festgestellt, dass eine hohe Fachkompetenz es manchmal schwierig macht, die Rolle des Coachs zu halten, weil es in einem brennt, in die Lösungsdiskussion zu gehen.

    Es bleibt ein anspruchsvolles Thema.

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    1. Ich sollte präzisieren, was ich unter einem Generalisten meine:

      a) Er/sie ist Experte in Sachen Methodenkompetenz. Das macht ihn zum Generalisten. Ein Generalist ist breit aufgestellt.

      b) Die Fachsprache zu kennen, macht Dich nicht zum Spezialisten. Die ist schnell gelernt. Ich muss kein Softwareentwickler sein, um Softwareentwickler ausreichend zu verstehen. Ich behaupte, dass es mir gelungen ist. Trotzdem werde ich nie programmieren können. Muss ich auch nicht. Meines Erachtens auch eine Haltungsfrage. Und das macht für mich persönlich einen guten Generalisten aus.

      Sich Generalist nennen und Generalist sein, sind leider auch wieder oft zwei verschiedene Dinge. Generalisten sind nach meiner Definition offene „Unruhegeister“, die gerne etwas Neues dazu lernen, um besser zu verstehen, ohne in die Tiefe zu versinken.

      Wer nicht bereit ist, sich die Basissprache anzueignen, der ist fehl am Platze und ist auch kein „echter“ Generalist. Ein echter Generalist hat kein Problem damit, in ein neues, unbekanntes Thema einzutauchen. Im Gegenteil.

      Im Laufe meines Lebens habe ich mich immer wieder und sehr schnell in unterschiedlichen Themenfelder eingearbeitet und mich mit dem Fachjargon vertraut gemacht. Es geht.

      Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei allen oberflächlichen Unterschieden, in der Tiefe unglaublich viele „Überschneidungen“ zu finden sind. Sprich: Tausche „Entwickler“ durch „Verwaltungsmitarbeiter“ aus – die Problemlagen sind sich ähnlicher als viele denken.

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