Produktivität
Kanban für die Selbst- und Teamorganisation
Kanban ist in den Links der Woche nicht neu. Ich habe mich bereits mehrfach persönlich als Fan von Personal Kanban für die Selbst- und Teamorganisation geoutet. Deswegen dürfte es Euch nicht wundern, wenn ich den Beitrag von Christopher Henke an dieser Stelle verlinke, der Euch Kanban schmackhaft macht und Euch einen ersten Einstieg erlaubt:
https://vitaminp.info/kanban-als-change-management/
Buchtipps zum Thema Produktivität
Die Sommerzeit naht und verschiedene Leute sind bereits auf der Suche nach passender Urlaubslektüre für den Strandurlaub. Da trifft es sich bestens, dass Ivan Blatter dieser Tage eine Liste mit Buchempfehlungen veröffentlicht hat, die vielleicht auch für Euch von Interesse sein könnte. Schon wieder ist meine Leseliste länger geworden. Jetzt muss ich es nur schaffen, all die Bücher auf der Liste zu lesen 😉
https://ivanblatter.com/5-zeitmanagement-buecher/
Visualisierung mit Farben
Der Artikel von Aaron Tooth nutzt zwar Beispiele aus dem agilen Kontext dennoch halte ich die Anregung auch für Nicht-Agilisten interessant und spannend. Das Thema ist der Einsatz von Farben bei der Visualisierung, die durch aus Potenzial zur Steigerung der Produktivität haben können. In diesem Sinne als Anregung:
Resilienz entwicklen und Ängste bändigen
Ängst treiben jeden Menschen um. Die einen stellen sich ihren Ängsten und können produktiv nutzen, wieder andere werden von ihren Ängsten überwältigt. Ersteres kann mensch erlernen. Mensch sollte auch betonen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Zu lesen bekommt mensch ja immer nur die Erfolgsgeschichten, niemals die Misserfolge. Was ich mit erlernen meine? Es geht darum Resilienz zu entwickeln, also psychische Widerstandskraft. Wie das geht? Nach meiner Einschätzung gibt es hierfür keinen Meisterplan, aber es gibt verschiedene Ansätze, wie dieser hier, der von Leo Babauta vorgestellt wird:
Agile
In seiner Bedeutung oft unterschätzt: der Sprintreview
Der Sprintreview ist einer der fünf Aktivitäten des Scrum-Rahmenwerkes. Gegenstand des Sprintreviews ist der Zeitpunkt, in dem das Entwicklerteam den Anspruchsberechtigten (neudeutsch: Stakeholdern) das fertige Inkrement, also das „Teilstück“ präsentiert, das in einem Sprint entwickelt werden sollte. Dabei geht es aber mehr als nur um eine Demonstration, sondern es geht auch darum unmittelbar Rückmeldung von allen Beteiligten zu bekommen, was noch verbessert werden kann und in Erfahrung zu bringen, was als Nächstes in Angriff genommen werden sollte. Bedauerlicherweise wird der Sprintreview in der Praxis gerne etwas unterschätzt. Um dem entgegenzuwirken, empfehle ich Euch den folgenden Artikel von Ilia Pavlichenko:
https://www.scrum.org/resources/blog/sprint-review-much-more-just-demo
Der Chef muss mitgenommen werden
Auch wenn in der agilen Gedankenwelt Selbstorganisation das zentrale Element bildet, ganz ohne „Chef“ geht es auch nicht. Sicherlich spielt die klassische Führung im agilen Umfeld keine nennenswerte Bedeutung mehr – dennoch der Chef ist immer noch der Chef. Auch wenn sein „Führungsschwerpunkt“ ein anderer geworden ist. Deswegen muss er auch immer mit ins Boot und überzeugt werden, dass etwas zum Wohle des Unternehmens und aller Beteiligten ist. Denn schließlich ist er derjenige, der die Rahmenbedingungen schafft. Jan Fischbach hat genau dieses Thema aufgriffen und zeigt Euch, wie es gelingen kann:
http://www.teamworkblog.de/2017/06/hilfe-mein-chef-macht-nicht-mit-was-tun.html
Die Coaching Allianz
Scrumteams bestehen aus einem Produkteigentümer (Product Owner kurz PO), einem Scrum Master und dem Entwicklerteam. Mehr Rollen braucht es in einem Scrumteam nicht. Einen klassischen Projektleiter gibt es nicht. Dessen Aufgaben – könnte mensch vereinfacht sagen – werden von de Rolle des PO und des Scrum Masters ausgefüllt. Damit nehmen die beiden Rollen eine nicht ganz unbedeutende Stellung ein. Der Scrum Master ist so etwas wie ein Trainer, Berater, Schiedsrichter, Befähiger und Motivator. Der Produkteigentümer ist die Schnittstelle zum Auftraggeber und damit der „Inputgeber“ und Kommunikator nach außen. Beide müssen sehr eng zusammenarbeiten, damit es funktioniert. Damit dies gelingt, hat Kumar Yash den Ansatz einer „Coaching Allianz“ gewählt, die er in dem folgenden Diskussionsbeitrag der Öffentlichkeit vorstellt:
Was machte einen guten Produkteigentümer aus?
Was macht einen guten Produkteigentümer oder Product Owner aus? Interessante und – wie ich persönlich finde – oft auch vernachlässigte Frage. Wenn mensch sich so die einschlägigen Artikel anschaut, liegt der Fokus meist auf dem Scrum Master. Der folgende Artikel von Daniel Dojcinovski richtet daher seinen Fokus nicht auf den Scrum Master, sondern auf den Produkteigentümer:
https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/making-the-product-owner-great-again
Agile oder chaotisch – das ist hier die Frage
Kritiker der agilen Denkweise werfen oft ein, dass agile Methoden anarchistisch wären. Nun, Kenner der Materie können diesen Einwurf schnell entkräften. Fehlt im doch die Basis. Wer allerdings noch Argumentationshilfe benötigt, der sollte sich den Beitrag von Garren Heye anschauen, der treffenderweise mit „Are You Agile or Chaotic?“ überschrieben ist.
https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/are-you-agile-or-chaotic-(1)
Erfolgsfaktoren für Digital Labs
Digital Labs – also kleine, selbstständige Einheiten, die zum Zweck von Experimenten geschaffen worden sind – sind nicht typisch agile. Daher ist es vielleicht irreführend, dass ich dieses Thema unter der Überschrift „Agile“ in die Runde werfe. Das hat damit zu tun, dass ich der Meinung bin, dass die agile Geisteshaltung für bestens geeignet halte, eben in solchen Digital Labs lebendig werden zu lassen. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung – deswegen auch Digital Labs – gliedern immer mehr Unternehmen experimentelle Einheiten aus der Struktur aus, um neue Wege in einem kontrolliertem Umfeld auszuprobieren. Ein Weg, den manche übrigens auch für die Einführung agiler „Methoden“ empfehlen. Der folgende Beitrag von Christoph Schmiedinger ist eine Kurzfassung eines Whitepapers über Erfolgsfakoren für digital Labs, die er ebenfalls dort findet:
https://blog.borisgloger.com/2017/06/07/die-7-erfolgsfaktoren-fuer-digital-labs/
Agile Unternehmensplanung – aktuelle Trends im Überblick
Agile Methoden feiern derzeit einen Siegeszug in zahlreichen Branchen. Auch wenn sie oft zu Heilbringern stilisiert werden, die bei aller Begeisterung für sie, auch nach meiner Meinung nicht Wunder wirken können, ist es eine für mich spannende und positive Entwicklung. Für mich ebenfalls spannend, ist dass durch das Türchen „Agile“ auch wieder der Ursprungsgedanke des Lean Managements in das Bewusstsein rückt und eine Renaissance feiert (von der ich hoffe, dass dieses mal Lean nicht auf „schlank“ reduziert wird). Weitere Trends der agilen Unternehmensplanung stellt Maja Majewski vor:
https://leankit.com/blog/2017/06/enterprise-agile-planning-trends-to-watch/
Verfeinerung von User Stories mit Storyleading
Anforderungen werden im agilen Umfeld sehr häufig in Form von User Stories verfasst und weiterentwickelt. Simone Rastelli stellt in dem folgenden Beitrag einen Ansatz vor, der sich Storyleading nennt und den ich persönlich sehr interessant finde. Falls Ihr als noch nach einer Anregung sucht, folgt dem Link und lasst Euch inspirieren:
https://www.scrumalliance.org/community/articles/2017/june/refine-your-stories-with-storyleading
7 Selbstverpflichtungen guter Scrum Master
Das agile Führungsverständnis weicht in vielen Punkten von der klassisch-tayloristischen Führung – zumindest wie sie von nicht gerade wenigen (falsch) verstanden wird – erheblich ab. Für den Scrum Master als Trainer, Schiedsrichter und Berater bedeutet dies sich selbst verschiedene Dinge aufzuerlegen, wobei ich diese nicht nur für den Scrum Master oder agile Führungskräfte sehe, sondern durchaus auch als Selbstverpflichtung für gute Führungskräfte in einem klassischen Umfeld. Nagesh Sharma hat sieben Selbstverpflichtungen zusammengefasst, die seiner Auffassung elementar für eine gute und bewusste dienende Führung sind:
https://www.scrum.org/resources/blog/seven-key-commitments-scrum-master-be-conscious-leader
Auf dem Weg zur selbstorganisierten Organisation
Frisch aus den digitalen Urgründen ist der folgende Artikel von Hendrik Epe am Wochenende in meinem Gesichtsfeld aufgepoppt, der sich mit der Frage beschäftigt, wie der Einstieg in einer selbstorganisierte (agile) Organisation gelingt. Sehr schön finde ich, dass Hendrik mit agilen Elementen arbeitet und zeigt, wie sich diese im Alltag anwenden lassen.
https://ideequadrat.org/organisation-selbstorganisation/
Agilität, Kennzahlen und Unternehmenssteuerung
Wie manche bereits mitbekommen haben, bin ich bei dem Thema Controlling – also Messen der „unternehmerischen“ Tätigkeit mit Kennzahlen – etwas ambivalent gegenüber. Zu sehr ist das „Messen“ oder die Kennzahl zum Selbstzweck verkommen worden und zu oft mündet(e) die Fixierung auf Kennzahlen zu sehr in der Sackgasse. Gleichzeitig anerkenne ich natürlich den Wunsch, Entwicklungen sichtbar zu machen und dadurch Hilfestellung für die Lenkung von Organisationen zu haben. In Bezug auf die Einführung von agilen Methoden greift Marcus Rainter genau dieses Thema auf und schafft, was mir vermutlich mit meinen wenigen Sätzen nicht gelungen ist – zu zeigen, dass Kennzahlen alleine nicht aussagekräftig sind:
http://fuehrung-erfahren.de/2017/06/die-vermessung-der-agilitaet/
Management und Leadership
Datengetiebenes Management?
In Ergänzung zum Blogpost von Marcus Raitner möchte ich Euch noch den Artikel von Daniel Double ans Herz legen. Ähnliches Thema, etwas anderer Schwerpunkt – aber auch er spricht mir im Hinblick auf die Datengläubigkeit mancher Führungskräfte aus dem tiefsten Herzen:
http://www.inspectandadapt.de/no-data-driven-management/#.WT2cjmiLTcs
Innovation braucht Freiräume
Wir sind jetzt aller ganz, ganz arg kreativ und agile. Und das, obwohl wir 100 % Auslastung fahren … Sehe ich jetzt den einen oder anderen Kopf auf den Tisch knallen? Ich fürchte ja. Gut, das war jetzt übertrieben. Obwohl, es soll es tatsächlich geben. Wenn es stimmt, was mensch so hört. Dass so etwas nicht funktionieren kann – aber dennoch immer wieder erwartet wird, ist ein offenes Geheimnis. Wer dennoch immer noch nicht überzeugt ist, der sollte den Artikel von Christoph Schlachte lesen, der deutlich macht, wie wichtig Freiräume sind, um die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern.
Über „sinnlose“ Besprechungen
Ein bitterböser, aber nachdenkenswerter Impuls von Lars Vollmer bildet den heutigen Abschluss der Links der Woche. Nein, er verteufelt Besprechung nicht grundsätzlich. Auch wenn es sich im ersten Moment so anhört, sondern er echauffiert sich über die Art und Weise, wie viele Besprechungen ablaufen und inhaltlich gestaltet sind. Wie Kenner seiner jüngeren Publikationen wissen, kritisiert er die ausgeprägten Mangementrituale, die mittlerweile nahezu jedes Unternehmen dominieren, aber nicht wirklich zur Wertschöpfung beitragen:
http://larsvollmer.com/vgg71-meetings-sind-keine-arbeit/
Danke für den Hinweis zu meinem Beitrag, dass es Zeit und Ressourcen braucht. Gibt es ergänzende Ideen? Wie mehr Freiraum in der Organisation gewinnen? Überall in der Organisation?
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Gern geschehen.
Freiraum in der Organisation schaffen? Das ist Aufgabe des „Managements“. Den schafft es, in dem es die Freiräume zulässt und erlaubt.
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