#RÜCKBLICK | #pmcampdor – Dialog und Austausch pur

Man könnte wohl die rationalistische Einstellung folgendermaßen ausdrücken; vielleicht habe ich unrecht, und du hast recht, jedenfalls können wir beide hoffen, nach unserer Diskussion klarer zu sehen als vorher, und jedenfalls können wir ja beide voneinander lernen, solange wir nur nicht vergessen, dass es nicht darauf ankommt, wer recht behält, als vielmehr darauf, der Wahrheit näherzukommen.

Aus Karl R. Popper – Alles Leben ist Problem lösen, München 2005, S. 161

Endlich wieder PMCamp Dornbirn – eine Wohltat für die alltagsgeschundene Seele. Was übertrieben klingt, trifft zumindest auf mich tatsächlich zu. Nein, ich möchte nicht lästern. Keineswegs. Es gibt keinen Grund dazu. Im Alltag fällt vieles eben hinten runter. Normal. Das PMCamp Dornbirn ist daher seit  Jahren ein Höhepunkt des Jahres für mich, auf den ich mich Monate im Voraus freue. Aus einem einfachen Grund: Was im Alltag einfach zu kurz kommt, dass kann ich dort geballt in zwei Tagen „ausleben“. Nämlich den Dialog mit ebenso wissbegierigen, wie auch austauschbegeisterten Menschen in einem geschützten Raum. Ohne Denkbeschränkungen, ohne organisatorische Beschränkungen und ohne Angst haben zu müssen, dass mir jemand aus einem „spinnigen“ Gedanken einen Strick drehen will. Das Ganze in einer unkompliziert, entspannten Atmosphäre fern ab vom Alltag. Letzte Woche war es wieder so weit. Und was soll ich sagen!? Ich war wieder restlos begeistert. Alle Welt spricht von Augenhöhe – auf dem PMCamp spricht mensch nicht davon, sondern lebt es.

Dickes Lob

Was gibt es zu berichten? Das Organisationsteam bestehen aus Stefan Hagen, Roland Dürre, Eberhard Huber, Marcus Raitner und Eileen Hörtreiter hat wieder hervorragende Arbeit geleistet. Besonders hervorgehen sollte mensch unbedingt den Einsatz von Stefan und seinen Mitarbeitern, ohne die es sicherlich in dieser Form nicht möglich wäre. Allen zusammen ein dickes, dickes Dankeschön. Allein schon die Tatsache, dass wir an der FH in Dornbirn tagen durften, ist auch keine Selbstverständlichkeit. Auch hierfür ein dickes Dankeschön an die Hochschulleitung, das Catering und die fleißigen unsichtbaren Helfer im Hintergrund (Reinigungskräfte, Hausmeister usw.) ohne die es nicht funktionieren würde.

Der erste Tag wurde traditionsgemäß mit einem Impulsvortrag eingeleitet. Gehalten von Gerhard Wohland, der mit viel Humor und ordentlich Sachverstand auf die Pauke gehauen hat. Ich hoffe, dass sein Vortrag noch online gestellt wird. Der Vortrag hatte es in sich. Nicht nur, dass ich endlich den Unterschied zwischen „roten“ und „blauen“ „Unternehmensbereichen“ verstanden habe, sondern auch die Tatsache, dass Gerd Wohland – anders als andere Protagonisten – diese nicht als Widerspruch betrachtet, sondern als sich gegenseitig ergänzend war für mich ein kleiner Aha-Effekt. Wie gesagt, hoffe ich das die Doku demnächst online geht und Ihr Euch selbst ein Bild machen könnt. Auch die folgenden Sessions hatten es in sich – auch, wenn die Planung zunächst etwas zäh war.

Der zweite Tag begann nicht mit einem Impulsvortrag. Nein, sondern mit gleich fünf Verschiedenen. Und zwar im Pecha-Kucha-Stil. Was ich zunächst für schwierig gehalten habe, entpuppte sich nicht nur inhaltlich als Knaller, sondern auch als großer Spaß. Dazu noch mit einer enormen thematischen Vielfalt. Zwei der Kurzvorträge sind bereits online als Video auf der Plattform Open PM, wo ihr auch die ganzen Sessiondokus findet, die jetzt nach und nach erstellt werden. Auch am Samstag standen wieder spannende Sessions im Vordergrund, die für jeden etwas geboten haben. Wie sollte es auch anders sein. Bunt und erfrischend.

Nicht zu vergessen natürlich die vielen Schmetterlingsgespräche während der Pausen oder am Rande. Äußerst angenehm und aufschlussreich waren auch die Unterhaltungen während des PMWhiskey, der Party und am Come Together im Café Schräg am Donnerstagabend.

Besonders begeistert hat mich die große Zahl von Neulingen in diesem Jahr, die – wie es sich für echte PMCamper gehört – herzlich, offen und ohne Vorurteile empfangen und eingebunden worden sind. Willkommen in der Familie der „subversiven Projektler“. Ich hoffe, der Funke ist übergesprungen 😉 Hatte ich letztes Jahr die Sorge, dass die Luft aus dem PMCamp Dornbirn – der Mutter aller PMCamps draußen ist – bin ich dieses Jahr eines andere belehrt worden. So muss es sein. Weiter so!

Wermutstropfen

Nach aller Lobhudelei gibt es natürlich auch einen Wermutstropfen. Oder vielleicht auch nicht. Alles eine Frage der Sichtweise. Aufgefallen ist mir, dass es auf Twitter vergleichsweise ruhig war. Es kann natürlich auch sein, dass die Themen so spannend waren, dass niemand zum Twittern kam. In diesem Fall, ein gutes Zeichen. Trotzdem hätte mich mir „Sichtbarkeit“ gewünscht. Weitere Wermutstropfen – es fehlte schlicht und ergreifend ein Livestreaming der Impulsvorträge für die Nichtanwesenden. Mein dilettantischer Versuch (auf Zuruf via Twitter) mit Periscope zu improvisieren, damit die „Verzweifelten“ zu Hause mit schauen konnten, war sicherlich nicht für jeden Zuschauer erfreulich. Miserable Kameraführung, fehlende Technik … sorry, aber es war spontan und ich bin nicht dafür ausgerüstet. Schade. Vielleicht gibt es nächstes Jahr dann vielleicht jemanden, der es besser kann und auch macht. Ich hoffe, es fühlt sich jemand angesprochen.

Resümee

So, kurz und knapp: wenn Ihr die Dokumentation nachlesen wollte, dann schaut auf openpm.info vorbei. Zwischenzeitlich sind wieder ein paar Dokus dazu gekommen. Ich hoffe, dass wir alle Sessions vollständig dokumentiert bekommen.

Mein persönliches Fazit: Das PMCamp Dornbirn hat mir wieder Auftrieb gegeben und ich freue mich schon auf 2017, wenn es heißt: PMCamper aller Länder vereinigt Euch!

P. S. Wer sich nicht nach Österreich traut – es gibt PMCamps in vielen weiteren Städten. Dornbirn ist und bleibt aber für mich die Mutter aller PMCamps.

2 Kommentare zu „#RÜCKBLICK | #pmcampdor – Dialog und Austausch pur

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