Der Werkzeugkasten und sein Inhalt muss zum Projekt passen und nicht umgekehrt.
Ich bin ein großer Fan des agilen Projektmanagements und organisiere mich selbst nach den Grundsätzen von Personalkanban, nichts desto trotz bin ich auch der festen Überzeugung, dass klassische Projektmethoden ihre Daseinsberechtigung haben. Nicht für jedes Projekt sind agile Methoden unmittelbar geeignet. Insbesondere dann, wenn Terminfristen vorgegeben sind und viele Erfahrungswerte aus ähnlichen Projekten vorliegen, greife ich verstärkt auf klassische Methoden zurück, während für agile Methoden gerne in neuen Projekten mit unklaren Ergebnis z. B. bei der Neuentwicklung, bei Veränderungsprozessen oder mit sehr unsicheren, sich ständig verändernden Rahmenbedingungen zur Anwendung bringe. Gerade deshalb vertrete ich die These: Der Werkzeugkasten muss zum Projekt passen und nicht umgekehrt.
Was meine ich damit? Nun, ganz einfach je nach Projekt muss ich auf das passende Werkzeug zurückgreifen, dass dem Projekt gerecht wird. Es gibt nicht das Universalwerkzeug, dass auf jede Situation, zu Einsatzrahmen und zu jedem Umfeld, jedem Team passt. Projektmanagementwerkzeuge müssen situativ verwendet werden. Das passende Werkzeug zum passenden Projekt. Das ist mit unter keine einfache Entscheidung und nicht einfach. Aber aus meiner Sicht, die einzige Möglichkeit ein Projekt richtig erfolgreich führen und zu Ende zu bringen.
In welche Richtung das Pendel dabei schwingt – mehr agil oder mehr klassisch – spielt für mich zunächst keine Rolle. Agile ist je nach Kontext besser geeignet als klassisch und manchmal anders herum. Und wenn ich ehrlich bin, vermische ich gerne die Methoden – eben nach konkreter Situation im Jetzt des Projekts.
Das Aufeinanderprallen zweier „Methodenschulen“, dass hin und wieder schon den Charakter eines ideologischen Grabenkampfes zeigt, stört mich dabei. Es ist nicht konstruktiv. Es ist für mich eher destruktiv. Trotz meiner Vorliebe für agile Methoden, wertschätze ich auch klassische Methoden. Womit ich meine Probleme habe – und dabei spielt die Methodik keine Rolle – ist die Grundhaltung derjenigen, die die Methode anwenden. Und hier gibt in beiden Methodenschulen deutlich Abweichung. Gut, im agilen Bereich findet sich die meschengerichschätzende Werthaltung des Taylorismus weniger, das hat mit der Historie der agilen Methoden zu tun. Aber auch dort, gibt es Menschen die sich hinter „agile“ verstecken – aber eine negative Grundhaltung haben. Und ich habe in meinem Werdegang Projektleiter kennengelernt, die nach klassischen Methoden arbeiten, aber eine Grundhaltung der Wertschätzung an den Tag legen, die sie gerade die agile Lehre einfordert.
Meine Schlussfolgerung: es gibt kein Richtig oder Falsch im absoluten Sinne, sondern vielmehr ist diese Frage situativ zu beantworten. Der Rest ist eine Frage der Grundhaltung.
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Hat dies auf thilographie|de rebloggt und kommentierte:
Ganz meine Meinung.
Die Mischung macht’s, wenn es um das wahre Leben geht
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