Auch dieses Jahr war ich wieder zu Gast auf dem PM Camp in Dornbirn.
Für diejenigen, die zum ersten mal davon hören, nein, wir haben nicht gezeltet 😉 Das PM Camp ist ein sogenanntes Barcamp zum Thema Projektmanagement im weiteren Sinne. Bevor ich mich hier in einer langweilige Erklärung, was ein Barcamp ist verliere, rate ich lieber das das folgende Video anzusehen: Was ist ein BarCamp?
Als Freund des interdisziplinären Austauschs habe ich mich im Blog bereits geoutet. Das PM Camp in Dornbirn erlaubt mir genau diesen Austausch in „groß“. Wobei es schon fast den Charakter eines Klassentreffens hat. Man kennt sich größtenteils entweder vom letzten Jahr oder aus den Social Media Kanälen. Keine Angst – Neulinge werden dort sehr schnell integriert. Die Atmosphäre ist entspannt, familiär und locker. Entsprechend unkompliziert ist der Austausch, der es auch einmal erlaubt laut kritische nachzudenken, ohne dass jemand „Steinigt ihn!“ ruft. Jeder hat die Möglichkeit Themen als Session einzuspeisen. Mich persönlich erinnert es sehr an den Transfertag aus meinem MBA-Studium. Entsprechend breit waren auch dieses Jahr die Themen: von agilen Projektmanagementmethoden in der Familienorganisation bis hin zu praktisch-handfesten Fragen der Selbstorganisation war auch dieses mal alles dabei.
Ein wenig gestört hat mich der vergleichsweise hohe Anteil an „Produktpräsentationen“ im Rahmen einiger Sessions, der dieses Jahr etwas höher (aber immer noch deutlich niedriger als auf klassischen Konferenzen) war. Ein winzig kleiner Wermutstropfen, den ich aber verschmerzen kann und vermutlich nur ein subjektiver Eindruck. Nichts desto trotz gab es sehr viele spannende Sessions. Die Dokumentationen zu den Sessions sind auf OpenPM zu finden. Auch sehr interessant waren/sind für mich auch immer die Gespräche zwischen den Sessions und den Abendstunden, bei dem der fachliche Erfahrungsaustausch nicht zu kurz kommt.
Beinahe hätte ich die beiden Impulsvorträge vergessen. Das geht natürlich gar nicht, vor allem bei der hervorragenden Besetzung. Auch diese werden auf OpenPM dokumentiert – deshalb will ich auch nicht zuviel darüber schreiben. Es waren spannende Impulsvorträge mit einem (selbst-)kritischen Blick über den Tellerrand, die zum Nachdenken angeregt haben. Den Freitag eröffnete Frank Blome mit einem Vortrag aus der Projektmanagementpraxis, der nicht nur ordentlich mit Humor gewürzt war, sondern selbstkritisch mit „Modeerscheinungen“ und „Methodenhörigkeit“ im Projektmanagement aufräumt. Jörg Schindler erinnerte am Samstag daran, dass Unternehmen und Projektmanager in eine sich verändernde Umwelt eingebettet sind. Die Veränderungen werden auch Veränderungen auf die Art und Weise wie wir „wirtschaften“ haben und zwar deutliche. Effizienz wird als „Leitsatz“ an Bedeutung verlieren, während Resilienz das Thema von morgen sein wird.
Das PM Camp in Dornbirn als Mutter aller PM Camps hat dieses Jahr übrigens ordentlich Nachwuchs bekommen:
Weitere Ableger sind geplant. Genug Gelegenheiten also schon bald ein PM Camp zu besuchen. Aber wenn ich ehrlich bin – Dornbirn bleibt unerreicht 😉
Weitere Erfahrungsberichte gibt es unter anderem von
Wer die Tweets nachlesen möchte – der Hashtag lautet: #pmcamp13
Mein Fazit: ich bin auch dieses Jahr mit einem riesigen Bündel an Impulsen, einem Berg an Anregungen und unglaublich viel Denkmaterial nach Hause gefahren. Der Austausch hat mir geholfen manches besser zu verstehen, aber auch aufgezeigt, welche Themen künftig für mich an Bedeutung gewinnen werden. Auch dieses Jahr habe ich es genossen und keine Sekunde bereut nach Dornbirn gefahren zu sein. Von dem dortigen Erfahrungsaustausch würde ich mir in meinem beruflichen Alltag wesentlich mehr – auch im kleinen Kreis – wünschen.
Ich fand die Session zum „Ministry of silly walks“ besonders interessant, die Erfahrungen anderer Teilnehmer haben mir viel gegeben
LikeLike
Danke für das Feedback.
LikeLike