#LINKSDERWOCHE | 10/2024: Produktivität, Lean und Agile

PROUDKTIVITÄT

Obsidian | Tags verwalten

Was mir bei Obsidian etwas fehlt, ist eine Möglichkeit, Tags zu verwalten, auch wenn die Suchfunktion recht gut ist. Bei Thomas Mathoi bin ich mal wieder auf ein Plugin gestoßen, das dieses Problem zu lösen scheint. Da sage ich natürlich nicht nein und freue mich, denn ich bin jemand, der gerne mit Tags arbeitet und sie sehr schätzt. Sie erleichtern die Suche und die Vernetzung von Notizen ungemein.

https://www.mathoi.at/2024/03/05/das-tag-wrangler-plugin-fuer-obsidian/

Selbstführung und Selbstgefühl | Wie wir uns Selbstgefühl stärken können

Sich selbst kennen und verstehen, ein starkes „Selbstgefühl“ oder besser ein Gefühl für sich selbst entwickeln. So lautet die Empfehlung von Leo Babauta. Der Hintergrund: Nur wenn wir uns selbst gut einschätzen können, gelingt es uns – ganz im Sinne der Selbstführung – auch, eine gute Beziehung zu unseren Mitmenschen aufzubauen.

https://zenhabits.net/strong-sense-of-self/

Politik im Büro | Wie man mit „Politik“ auf der Arbeit umgeht

Politik ist immer. Sobald mehr als drei Menschen zusammenkommen. Unvermeidlich und unvermeidbar. Man braucht einen guten ethischen Kompass, um damit umzugehen. Und da bin ich bei Dan Rockwell, der genau einen solchen vorschlägt. Dazu braucht es nicht viel. Er fasst es in vier Handlungsprinzipien zusammen. Ich möchte noch die berühmte Anti-Arschloch-Regel von Sutton hinzufügen, die besagt, dass ein einziges faules Ei ausreicht, um Stress zu verursachen. Und es funktioniert.

https://leadershipfreak.blog/2024/03/05/4-dimensions-of-office-politics-that-matter-most/

LEAN

Standards I | Ohne gute Standards keine Verbesserung

Für mich ist ein Normenverständnis irritierend, das eine Norm als etwas für alle Ewigkeit in Stein Gemeißeltes betrachtet. Ich ziehe hier gerne eine Parallele zur Wissenschaftstheorie. Ein Standard ist eine gut bestätigte Hypothese, eine Theorie, die ausdrückt, wie etwas funktioniert. Und zwar so lange, bis wir eine bessere Theorie entwickelt haben. Das bedeutet, dass Standards ständig weiterentwickelt werden und als Referenzpunkt dienen, an dem wir überhaupt erst erkennen können, ob etwas verbessert werden kann. Gute Standards sind flexibel und wirksam. Das wird auch im Beitrag von Tim McMahon deutlich:

http://www.aleanjourney.com/2024/03/standard-work-enables-and-facilitates.html

Standards II | Mythen über Standards wiederlegt

Ergänzend zum Thema Standards gibt es auch einen schönen Beitrag von Tim McMahon, der noch einmal mit Mythen rund um Standards aufräumt, die ich oben auch schon angedeutet habe. Gute Standards sind reproduzierbare Erfolgsbedingungen.

http://www.aleanjourney.com/2024/03/exposing-common-myths-of-standardized.html

Poka Yoke | Durch Design verhindern, dass Fehler entstehen können

Wenn man sicherstellt, dass durch Konstruktion und Anordnung bestimmte Fehler gar nicht erst entstehen können, ist das eine feine Sache. Hier kommt Poka Yoke ins Spiel. Hinter diesem japanischen Begriff verbirgt sich nämlich genau das. Wenn zum Beispiel ein Stecker so konstruiert ist, dass ich ihn gar nicht erst falsch herum einstecken kann, dann ist das ein Beispiel für Poka Yoke. Das setzt natürlich voraus, dass man die möglichen Fehlerquellen schon kennt und durch entsprechende Standardisierung verhindert, dass sie entstehen können. Chistoph Roser hat das sehr schön erklärt.

https://www.allaboutlean.com/poka-yoke-directions/#pll_switcher

Visual Management | Wie man mit Standards und visuellem Management die Kommunikation erleichtern kann

Ich bin immer wieder überrascht, was mit einfachen visuellen Mitteln möglich ist. Man braucht wirklich nicht viel. Und mit wenigen standardisierbaren visuellen Mitteln lässt sich eine unglaubliche Vielfalt einfach und unkompliziert darstellen. Die Möglichkeiten faszinieren mich schon lange. Ein schönes Beispiel dafür ist die Illustration von Alexander Ruderisch. Ich bin mir sicher, dass nicht nur Lego-Fans begeistert sein werden.

https://leanbase.de/publishing/post/tp95z-visual-management-die-konigsdisziplin-der-no

AGILE

Laterale Führung | Der Product Owner als „laterale Führungskraft“

Scrum wird oft mit selbstgesteuerten Teams in Verbindung gebracht. Es gibt de facto drei Rollen. Wir haben den Scrum Master, den Product Owner und das Scrum Team. Alle drei Rollen müssen zusammenarbeiten, jede Rolle hat einen Verantwortungsfokus. Ein Verantwortungsfokus, mit dem auch „Leadership“ verbunden ist. Poduct Onwer:innen haben eine Führungsfunktion, wenn es um das Thema „Business Value“ geht. Sie kümmern sich um die Produktvision. Sie sorgen dafür, dass das Backlog als Quelle der „Anforderungen“ gut gepflegt wird und sie sorgen dafür, dass die Scrum Teams verstehen, was aus Sicht der Kunden, also der Nutzer und zahlenden Auftraggeber, einen Mehrwert schafft. Und das alles ohne disziplinarische Führung. Sie führen lateral. Das ist herausfordernd. Aber wichtig. Kleiner Seithieb: Scrum Master:innen haben auch einen Führungsauftrag. Allerdings mit einem anderen Fokus und außerdem kann sich niemand im Team zurücklehnen – auch die Teammitglieder sind gefordert, im Sinne der Eigenverantwortung zu handeln. Nicht ganz einfach. Ich weiß. Aber gerade deshalb finde ich gute Scrum Teams so spannend. Das Zusammenspiel der Rollen, mit einem hohen Bewusstsein der einzelnen Personen im Team, einfach genial. Aber zurück zum Thema: Die Product Owner schauen sich die laterale Führung, die mit der Rolle des Product Owners verbunden ist, genauer an.

https://produktwerker.de/laterale-fuehrungskraft/

Agile Coaches und Scrum Master | Ein „Markt“ im Umbruch und die Chance auf „Rückbesinnung“

Es tut sich was auf dem Markt der agilen Coaches. Es brodelt gewaltig. Eine Trendwende? Das Ende der Agilität? Ersteres würde ich bejahen, letzteres nicht. Wir haben lange Zeit einen „Markt“ erlebt, der „geboomt“ hat und an einem Punkt angelangt ist, an dem die „Breite“ zugunsten der „Qualität“ enorm gewachsen ist. Dass der „Hype“ irgendwann abebbt und eine „Normalisierung“ eintritt, ist eigentlich absehbar. Damit werden auch einige – mir fällt kein passender Begriff ein – „Auswüchse“ deutlich, die die Chance bieten, mehr darüber nachzudenken, was es bedeutet „Scrum Master“ oder vergleichbare agile Rollen zu sein und was ich manchmal auch sehr vermisse. Nein, Scrum Master oder Agile Coaches sind keine Wohlfühlmanager. Das Vorbild war, und das liest man leider viel zu selten, die Rolle der Führungskräfte im Toyota Production System. Führen durch Befähigen. Gerade bei Scrum-Implementierungen ist mir das in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen: Scrum Master:innen wurden auf Moderation und Teamassistenz reduziert, die am Ende „Teams bespassen“ durften. Der Fokus, Ergebnisse zu liefern, geriet dabei oft in den Hintergrund. Hier liegt die Chance, das Bewusstsein dafür wieder zu schärfen. Nicht nur bei den Entscheidern im Unternehmen, sondern auch bei denen, die sich Scrum Master, Agile Coach, Flow Master oder wie auch immer nennen. Ähnliches höre ich von Simon Flossmann:

https://www.scrum.org/resources/blog/entlassungswelle-bei-agile-coaches-so-nutzt-du-als-scrum-master-diesen

Nutzen stiften | Welchen Mehrwert liefern wir mit der Nutzung eines Frameworks?

Beim Lesen des folgenden Artikels von Simon Flossmann wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist, regelmäßig „5S im Kopf“ zu machen. Mit anderen Worten: Warum tun wir etwas für wen und mit welchem Nutzen für die Beteiligten? Egal ob Scrum (das bei Simon Flossmann im Fokus steht) oder Kanban oder auch „klassisches“ Projektmanagement – am Ende zählt das Ergebnis. Das Ergebnis, das wir liefern und das einen Mehrwert für diejenigen schafft, für die wir etwas entwickeln, produzieren oder bereitstellen. Es geht immer um den Erfolg. Keine Methodik, kein Framework, kein Ansatz ist Selbstzweck. Und genau deshalb sollten wir immer wieder aufzeigen, welchen Nutzen wir damit schaffen. Wenn wir uns für Scrum entscheiden, dann sollten wir uns die Frage stellen, welchen Nutzen wir mit Scrum für unsere Organisation schaffen:

https://www.scrum.org/resources/blog/funktioniert-scrum-so-kannst-du-den-nutzen-von-scrum-messen

Definition of Done | Ursachen für „Qualitätsmängel“ direkt lösen, wenn wir sie entdecken und weshalb die DoD hierfür hilfreich ist …

Ein schöner Artikel von Ralph Jocham, der die Bedeutung der Definition of Done für die Qualität der Ergebnisse hervorhebt. Vorausgesetzt, man nimmt sie ernst. Es wird auch deutlich, dass Geschwindigkeit nicht alles ist. Gerade weil dies gerne als Grund für die Einführung von Scrum angeführt wird. Eigentlich schade. Da ich gerade in einem Kanban-Projekt unterwegs bin (und es auch genieße), in dem wir uns gerade mit dem Thema Pull-Regeln in Bezug auf die Qualität der „Übergabe“ im Wertstrom von Arbeitsschritt zu Arbeitsschritt beschäftigen und mir die Parallelen auffallen, kann ich bestätigen, was der Autor schreibt. Die frühzeitige Antizipation von „Problemen“ durch eine gute Definition of Done führt letztendlich zu einer deutlich besseren Qualität des Endergebnisses und durch den Lerneffekt zu einer Effizienzsteigerung. Gerade auch, weil wir Hindernisse frühzeitig angehen und lösen. Ganz im Sinne von Kaizen.

https://www.scrum.org/resources/blog/definition-done-vertical

Conway’s Law | Conways Gesetz übertragen auf „Coaching“

Ich persönlich sehe mich als Generalist und das ist auch gut so. Als solcher wurde ich vor über 20 Jahren ausgebildet und dementsprechend war und ist mein bisheriges Berufsleben. Manchmal war es aber auch nicht ganz einfach, da oft „Spezialisten“ für die jeweiligen Teilbereiche der Organisation mit spezifischem Domänenwissen gesucht wurden. Das ist völlig legitim und auch verständlich. Aber brauche ich für jeden Bereich einen eigenen Coach? Natürlich, je größer eine Organisation ist, desto mehr Bereiche gibt es. Das liegt in der Natur der Sache, und so entsteht aus der organisatorischen Auffächerung dann auch der Bedarf an Spezialisten mit vertieftem Fachwissen in der Domäne. Was Felix Stein als Conway’sches Coaching beschreibt, ist also durchaus nachvollziehbar. Dass dies nicht immer gut ist und es eigentlich wieder einen Generalisten braucht, der die Brücke zwischen den Spezialisten schlägt, auch.

https://www.lean-agility.de/2024/03/conways-coaching.html

Job Story | Ein Möglichkeit besser zu verstehen, was wirklich Nutzen stiftet …

Die User Story ist als eine von vielen Möglichkeiten, Anforderungen zu definieren, weit verbreitet. Sie hat Vor- und Nachteile. Sie ist nicht immer geeignet. Ich verwende auch gerne die Job Story, um zu verstehen, was wirklich gebraucht wird. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten. Ich kann jedem raten, nicht nur einen Ansatz im Gepäck zu haben, sondern immer mehrere aus dem Hut zaubern zu können, denn nicht jedes Format passt immer in jeden Kontext. Lars Richter hat mit seinem Beitrag hier einige Grundlagen zur Job Story vermittelt, die wie gesagt sehr hilfreich sein können.

https://cdi.digital/job-story

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