#LINKSDERWOCHE | 45-46/2024: Produktivität, Lean, Agile, Leadership und Management sowie Off Topic: Satire pur

Heute gibt es eine „doppelte Ladung“, da ich leider letzte Woche krankheitsbedingt aussetzen musste. Die Erkältungszeit macht leider auch vor mir nicht halt. Leider.

PRODUKTIVITÄT

Prinzipien für Produktivität | Eine Liste mit 21 Prinzipien rund um Produktivität

Naja,mit dem Begriff „Gesetzmäßigkeiten“ bin ich im immer dann etwas vorsichtig, wenn wie den Bereich der Mathematik verlassen. Wenn folgendes gegeben ist, dann passiert direkt dies, dass ist nicht immer 100% gegeben, wenn wir Menschen ins Spiel kommen. Trotzdem gibt es eine ganze Menge von „Produktivitätsregeln“ wie das 80:20-Prinzip. Prinzip wäre aus meiner Sicht sogar die besser Wortwahl für die Überschrift von von J. D. Meiers Blogartikel gewesen. In diesem findet ihr 21 Prinzipien rund um das Thema Produktivität, die eine hohe „Eintrittswahrscheinlichkeit“ haben dürften. Wie immer gilt, bitte als Richschnurr und Kompass nutzen. D. h. reflektiert damit umgehen, dann können sie auch wirklich hilfreich sein.

https://gettingresults.com/21-laws-of-powerful-productivity/

Manipulation | Erkennen und Abwehren

Es gibt leider einen gewissen Prozentsatz von Menschen, die keinen Anstand und keinen Respekt vor ihren Mitmenschen haben. Ich habe das in meinem Leben schon oft erlebt. Am besten, man ignoriert sie einfach. Leider gibt es unter diesen Exemplaren auch immer wieder ein paar sehr findige Manipulationsexperten, die genau wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ihren Willen zu bekommen. Hier versucht Dan Rockwell ein wenig Hilfestellung zu geben. Zum einen, um zu erkennen, ob man manipuliert wird und wie man – zumindest im beruflichen Kontext – damit umgehen kann. Das kann funktionieren. Nicht immer. Aber immerhin

https://leadershipfreak.blog/2024/11/05/3-signs-manipulators-have-you/

Momentum | Fünf Strategien den Wagen am Rollen zu halten

Eine ganze Episode zum Thema „Momentum“ von Ivan Blatter. Ok, ich musste auch erst mal überlegen, was er mit Momentum meint 😉 Im Prinzip ist Momentum der Zustand, in dem alles gut läuft und im Fluss ist. Andere würden von Flow sprechen. In der Podcast-Episode bespricht er fünf Strategien, wie man das Momentum zum „Laufen“ bringt und den „Wagen in Bewegung hält“. Auch wenn es keine wirklichen Überraschungen gibt, finde ich die Zusammenstellung gelungen und gut erzählt. Und das ganz ohne „Begriffsbingo“ und „Methodenmarketing“.

https://ivanblatter.com/podcast/momentum/

LEAN

Dunkles Lean | Die dunkle Seite einer guten Idee oder wenn Lean zur Effizienneurose mutiert

Irgendwie erinnert mich die Blogartikel von Götz Müller an meine ersten Begegnungen mit Lean in der Praxis. Fast dreißig Jahre her. Es war die „dunkle Seite“, die mich damals regelrecht abgeschreckt hat und für mich für lange Zeit „Lean“ in die Ecke „effizienzneurotischer Erbsenzählerei“ gestellt hat. Mit auch ein Grund weshalb ich zwischen dem angelsächsischen Lean und Monozukuri unterscheide. Das wird zwar dem Thema nicht wirklich 100% gerecht, hilft hoffentlich bei der Einordnung. Nochmal fürs Protokoll, ich kann Lean „effizienzneurotisch“ Fehlnutzen, also dunkles Lean betreiben oder ich kann im Sinne der Ursprungsidee von Monzukuri in einer gesunden Form anwenden.

https://www.geemco.de/artikel/dunkles-lean-der-blick-in-den-abgrund

Dunkles Lean | Oder wie man Lean ganz lean an die Wand fährt … (sorry für das Wortspiel)

Zum vorherigen Link von Götz Müller passt die Fortsetzung zum Thema „dunkles Lean“. Meister Konfus hätte seine Freude an dem Artikel. Hier wird wirklich schon beschrieben, wie man eine eigentlich gute Idee so verballhornen kann, dass sie sich am Ende ins Gegenteil verkehrt. Parallelen zur agilen Welt dürften auffällig sein, denn auch dort erleben wir immer wieder „dunkle Varianten“, die mit der ursprünglichen Idee wenig zu tun haben.

https://www.geemco.de/artikel/in-die-tiefsee-aber-richtig-dunkles-lean-teil-2

AGILE

Arbeitsfluss in Fokus stellen | Wohin wir den Blick richten sollten

Einer der Gründe, warum ich ein großer Fan des Toyota Production Systems und von Kanban geworden bin, ist die Konzentration auf den „Arbeitsfluss“ und die Vermeidung von nicht wertschöpfender Arbeit, die den Arbeitsfluss und die Qualität stören kann. Das Konzept dahinter ist recht einfach: Konzentration auf Auskömmlichkeit bei gleicher oder besserer Qualität. Leider kratzt der Beitrag von Yuval Yeret nur an der Oberfläche und dient bestenfalls als Appetitanreger. Schade eigentlich, da wäre durchaus mehr drin gewesen. Aber der Titel hat mir so gut gefallen …

https://www.scrum.org/resources/blog/stop-focusing-utilization-start-focusing-flow

Sprint Review | 3 vermeidbare Fehler

Schade um das ungenutzte Potenzial vieler Sprint Reviews. Von den drei Tipps von Simon Flossmann kann ich zumindest zwei aus meiner eigenen Praxis als sehr effektiv weitergeben: Visualisierung aller relevanten Informationen auf einer Visual Wall (👋 Obeya) und natürlich Feedback einholen. Aber schon beim ersten Tipp kann ich nur jedem raten, Stakeholdergruppen nicht zu eng zu denken und den Kreis derer, die man einlädt, nicht zu eng zu sehen. Ganz im Gegenteil. Lieferanten, Schnittstellen und viele andere können manchmal genau die entscheidenden Hinweise geben, die uns weiterbringen.

https://www.scrum.org/resources/blog/3-unterschatzte-fehler-bei-sprint-reviews-sie-passieren-bevor-es-uberhaupt-losgeht-und-kosten-dich-wertvolles-feedback

Aufwand der sich lohnt | Breite Beteiligung zu Projektbeginn und im laufenden Projekt

Felix Stein hat seinen Blogbeitrag mit „Wie der Staat wieder handlungsfähig werden kann“ überschrieben. Das Beispiel stammt aus dem öffentlichen Sektor. Erste Anmerkung von mir: In der Schweiz ist es seit langem guter Brauch, bei Projekten der öffentlichen Hand den Kreis der Beteiligten schon in der Planungsphase sehr breit zu fassen. Etwas, was ich übrigens auch für alle anderen Projekte, nicht nur öffentliche, empfehlen kann. Eine solide und breite Beteiligung bereits in der Planungsphase mag manchem aufwendig und teuer erscheinen, erspart aber viel Ärger in der späteren Umsetzung. Das habe ich aus einigen Projekten im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements gelernt. Hindernisse und Probleme werden viel früher erkannt, es eröffnen sich neue Möglichkeiten und man gewinnt Mitstreiter. Es lohnt sich also auf jeden Fall, gerade zu Beginn von Projekten früh und breit zu beteiligen. Der Aufwand lohnt sich, weil dadurch später in der Umsetzung so manches Hindernis bereits im Vorfeld ausgeräumt werden kann und der Fluss der Umsetzung deutlich flüssiger wird. Davon wünsche ich mir mehr – nicht nur bei der öffentlichen Hand.

https://www.lean-agility.de/2024/11/wie-der-staat-wieder-handlungsfaehig-wird-ii.html

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Katastrophenhilfe | Was Unternehmen aus der Katastrophenhilfe für Krisensituationen lernen könnten

Manche Unternehmen sollten Nachhilfe in Sachen Freiwilligenarbeit nehmen. Das meine ich ernst. Nicht nur beim Thema „Führen ohne disziplinarische Verantwortung“ oder beim Thema „Beteiligung an strategischen Entscheidungen“ kann man dort viel lernen. Auch beim Thema Krisenmanagement kann man dort lernen. Ich kenne keine Organisation aus dem Katastrophenschutz, die vieles deutlich besser organisiert als Unternehmen, die in einen „Notfall“ geraten. Ein paar schöne Beispiele liefert Astrid Kuhlmey im folgenden Blogbeitrag. Eine vernünftige Versorgungsbasis, eine gute Informationszentrale (👋 Obeya) und ein gutes Training zur Vorbereitung auf mögliche Szenarien sind für die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz aus gutem Grund extrem wichtig. Leider alles Dinge, die in Unternehmen selten gepflegt und meist wegrationalisiert werden. Doch wehe, der Ernstfall tritt ein … Fazit: Eine gute Vorbereitung auf den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall ist zwar vermeintlich teuer, lohnt sich aber, wenn er doch einmal eintritt.

https://t2informatik.de/blog/katastrophenhilfe-vorbild-unternehmenskrisen/

Führungsfehler | 10 vermeidbare Führungsfehler

Es ist mal wieder Zeit für einen Klassiker – eine Liste vermeidbarer Führungsfehler. Tim McMahon listet gleich zehn auf, darunter „Dauerbrenner“ wie fehlende Vision, Mikromanagement, mangelnde Klarheit. Meister Konfus reibt sich die Hände, denn alle Zutaten sind vorhanden, wie man es nicht machen sollte.

http://www.aleanjourney.com/2024/11/10-bad-leadership-mistakes-to-avoid.html

Effektive Führung | Weshalb die Diskussion um gute Führung nicht zum Ziel führt

Was ist gute Führung? Darüber lässt sich trefflich streiten und ein regelrechter ideologischer Grabenkrieg ohne Ergebnis führen. Führung ist komplex, situativ und hängt nicht nur vom Führenden, sondern unter anderem auch vom Kontext, von der Aufgabe und von den Geführten ab. Ich bin dafür, dass wir Führung und den Mythos des Führenden auflösen. Deshalb gefällt mir sehr gut, was Daniel Dubbel hier über den Mythos der guten Führung schreibt. Führung ist nichts, was man nur einer Person und ihren Eigenschaften zuschreiben kann und darf. Spannender finde ich daher den Gedanken, den er aufwirft, mehr über effektive Führung zu sprechen. Und, wie gesagt, uns von dem Mythos zu lösen, dass Führung etwas ist, das von einer Person, der Führungskraft, abhängt.

https://www.inspectandadapt.de/vom-mythos-der-guten-fuehrung/

OFF TOPIC | FÜR SATIRE-FANS

Sitzsack im Büro? | Wenn der Chef im Sitzsack verloren geht und weshalb es für Sitzsäcke eine Arbeitsschutzvorschrift braucht …

Mal was anderes für Freunde guter Satire. Das muss zur Abwechslung mal sein. Und keine Angst, ich werde euch in Zukunft nicht mit meinen Lieblingsgeschichtenpodcasts nerven. Ich mag einfach die Agentursatire von Buddy Müller und finde, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient. Obwohl ich glaube, dass der Blog meine Unterstützung nicht wirklich braucht. Die Handvoll Leser, die mein Blog hat, dürften die Reichweite nicht wesentlich erhöhen. In der verlinkten Episode 42 geht es um Sitzsäcke. Ihr kennt doch diese Dinger, oder? Mein Sohn hat so einen in seinem Kinderzimmer. Ziemlich gemütlich, die Dinger. Aber ich brauche jedes Mal eine Weile, um aus dem Ding wieder rauszukommen. Und jetzt stellt euch mal vor, so ein Ding steht bei eurem „Chef“ im Büro. Nicht so ein triviales, einfaches. Nein, so ein richtiger, fetter, edler Sitzsack. Wenn Ihr Euren Chef vermisst – schaut genauer hin. Er könnte vom Sitzsack aufgesogen worden sein …

https://agentursatire.blog/2024/11/07/folge42-sitzsacksatzung/

Podcasttipp für Satire-Fans | Der Schalltrichter – schwarz-ironischer Humor pur

Und weil ich gerade so gut drauf bin. Für die Freunde der schwarzen, ironischen Satire habe ich noch eine Empfehlung. Den Podcast von Thomas Speck. Pointiert, herrlich böse und genau so, wie gute Satire sein muss. Ich habe mir in den letzten Wochen einige Folgen angehört und mich (fast) jedes Mal köstlich amüsiert.

https://www.der-schalltrichter.at

Ein Kommentar zu „#LINKSDERWOCHE | 45-46/2024: Produktivität, Lean, Agile, Leadership und Management sowie Off Topic: Satire pur

  1. Lieber Thomas, wieder einmal herzliches Dankeschön für die Aufnahme in Deinen (in jeder Hinsicht inspirierenden 😇) Newsletter. Was Thomas Speck und seinen Podcast „Der Schalltrichter“ betrifft, so bin ich auch ein absoluter Fan von ihm. Man kann sich auch an seinen Aussagen reiben – aber das gehört zu guter Satire dazu!
    Liebe Grüße
    Buddy Müller 👨🏻‍💻

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