PRODUKTIVITÄT
Tagesform | Wie die Tagesform unseren Arbeitsalltag beeinflusst
Mal unter uns, wie viele Produktivitätsratgeber habt ihr schon gelesen, um genervt festzustellen, dass die Tipps und Tricks nur bedingt funktionieren? Ein Grund (von vielen) könnte sein, dass alle dies Tipps und Tricks in der Beschreibung von einer perfekten Tagesform ausgehen. Kaum einer der Autoren wird erzählen, dass er oder sie mal einen schlecht Tag hatten. Das wäre ja schlecht fürs Marketing. Ich empfinde dies mittlerweile als Problem. Niemand ist perfekt. Nicht jeder Tag ist immer gleich. Und man hat auch mal ein Formtief, einen schlechten Tag. Und genau dies ist normal. Schön, wenn genau das Thema, wie hier bei Michael Schenkel, von jemanden aufgegriffen wird.
https://t2informatik.de/blog/tagesform-im-berufsalltag/
Von Stoikern lernen | Was uns 2000 Jahre alte Ideen heute noch lehren
Wenn die antiken Stoiker liest, könnte man fast meinen, die – zumeist männlichen Autoren- wären die reinsten Produktivitätscracks gewesen. Wen man allerdings weiß, dass sich viel, viel Übung gebraucht habe, um das Niveau zu erreichen, dass sie als Ideal angestrebt haben, wird es etwas einfacher, ihnen zu folgen und man verfällt nicht in Panik, wie schlecht man im Vergleich da steht. Ich persönlich mag sie ja, weil sie schon lange vor unserer Zeit vieles erkannt haben, was uns zahlreiche Produktivitätsratgeber als neuesten heißen Hit verkaufen wollen. Bei den meisten hat man obendrein den Eindruck, dass sie einem nichts auf Teufel komm raus verkaufen wollen, sondern obendrein durch kritische Selbstreflexion zu ihren Erkenntnissen gekommen sind, die sie der Nachwelt zur Weiterentwicklung hinterlassen haben. Und wie gesagt, Senceca, Marc Aurel und Epiktet haben uns auch heute noch sehr viel zu sagen. Trotz der Tatsache, dass gut 2000 Jahre vergangenen sind. Noch nicht angeteasert genug? Eventuell gibt Euch der Blogartikel aus der Feder von Dan Rockwell noch einen Schubser. Hier versucht er – bezogen auf Leadership – Senecas Empfehlung zusammenzufassen, die sehr gut zur Selbstführung passen.
https://leadershipfreak.blog/2024/10/10/senecas-stoic-wisdom-for-leaders/
Kleine Schritte | Wichtige Aufgaben, die aber hinten an gestellt werden müssen
Die aktuelle Podcast-Episode von Ivan Blatter greift wieder ein spannendes Thema auf. Natürlich müssen wir uns immer wieder fragen, was uns im Moment wichtiger ist als alles andere. Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich. Und so kommt es, dass wir auch wichtige Dinge hinten anstellen. Es gibt also eine ganze Reihe von Themen, die wir für wichtig halten, die aber im Moment weniger akut sind als andere. Was machen wir damit? Hier setzt Ivan auf die Idee, dass wir auch mit kleinen Schritten, die mit wenig Zeitaufwand verbunden sind, viel erreichen können. Also mit kleinen Häppchen arbeiten, um auch die wichtigen Themen, die wir – aus welchen Gründen auch immer – gerade hinten anstellen, doch noch zu integrieren. 10 Minuten am Tag hat man fast immer.
https://ivanblatter.com/podcast/3-stunden-mehr-zeit/
Szenario-Planung | Der Blick in eine mögliche Zukunft als Vorbereitung
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Szenarioplanung unter Produktivität richtig eingeordnet ist. Es ist eine Technik, die in vielen Bereichen angewendet werden kann. Indem man mögliche Szenarien durchspielt, kann man Trends antizipieren und Strategien entwickeln. So sind wir besser auf mögliche Situationen vorbereitet und können auch mit unerwarteten Risiken besser umgehen, weil wir mögliche Optionen geprüft und Lösungswege erforscht haben. Auch wenn die Zukunft vielleicht nicht so eintritt, wie wir sie uns in den Szenarien vorgestellt haben, so haben wir doch oft ein klares Bild von möglichen Handlungsoptionen. Edgar Rodehack erläutert dies im Folgenden sehr gut:
https://www.teamworkblog.de/2024/10/tooling-8-in-die-zukunft-blicken-die.html
AGILE
Kennzahlen | Keine Angst vor Kennzahlen, wenn sie reflektiert genutzt werden
Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Kennzahlen und Metriken. Es gibt viel zu viele Kennzahlen, die nicht wirklich aussagekräftig sind, die nur dazu dienen, dass sich Manager auf die Schulter klopfen können, die aber nicht wirklich aufzeigen, wo Verbesserungspotentiale liegen oder besser gesagt, wie gut es gelingt, den „Zweck“ der Organisation sichtbar zu machen. Das ist aber der Unterschied zu guten Kennzahlen. Es gibt also einen Unterschied. Mit „guten“ Kennzahlen kann ich sichtbar machen, wie gut es uns gelingt, den „Purpose“ zu erreichen und Verbesserungen umzusetzen. Das „Fit for Purpose“-Modell kann meines Erachtens helfen, hier besser zu werden. KPIs in diesem Sinne finde ich hilfreicher und zielführender, wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass KPIs immer wieder kritisch reflektiert und auf den Prüfstand gestellt werden sollten. Auch das ist nicht gerade „Standard“. Leider.
https://djaa.com/dont-be-scared-of-kpis/
Scrum | Wenn Scrum nicht das passende „Werkzeug“ ist …
Man könnte fast meinen, dass Willem -Jan Ageling das Gespräch gehört hat, das ich vor kurzem geführt habe. Wir sind sicher nicht die einzigen, die ähnliche Gedanken äußern und geäußert haben. Ich finde Scrum super und hervorragend geeignet – im richtigen Kontext. Nämlich für den, für den Scrum entwickelt wurde. Aber wenn ich versuche, mit einer Säge einen Nagel in die Wand zu schlagen und mit einem Hammer ein Brett zu zersägen, dann darf ich mich nicht wundern, wenn das nicht gut funktioniert. Nicht das Werkzeug ist schuld. Es macht das, wofür es geschaffen wurde, immer noch sehr gut. Aber wenn ich es für etwas anderes benutze, wird es kritisch. Und genau das versucht der Blogartikel in Bezug auf Scrum herauszuarbeiten. Echte Agilität entsteht durch handwerkliches Können und dazu gehört auch das Wissen und Können, die richtigen Werkzeuge für die Aufgabe auszuwählen.
https://ageling.substack.com/p/10-situations-where-scrum-is-a-burden
Product Roadmaps | Wann ist es nicht sinnvoll eine Product Roadmap zu nutzen?
Und weil es eben um Werkzeuge geht und um die Frage, wann man sie einsetzt und wann besser nicht. Roman Pichler erklärt in einem kurzen Podcast, in welchen drei Szenarien es besser ist, auf Product Roadmaps zu verzichten.
https://www.romanpichler.com/podcast/when-you-should-not-use-a-product-roadmap/
Reflexion als Scrum Master | Verhaltenstypen, die kontraproduktiv sind
Als ich den Titel des Artikels von Simon Flossmann gelesen habe, habe ich etwas anderes erwartet, als das, was er hier beschreibt. Ich würde nicht gleich davon ausgehen, dass jemand, der sich in den fünf beschriebenen Typen wiederfindet, den Job als Scrum Master an den Nagel hängen sollte. Ich verstehe das Ganze eher als Reflexionshilfe. Fünf extreme Typen von Scrum Mastern, die man tatsächlich so beobachten kann und bei denen Meister Yoda zu Recht sagen würde: „Der hat noch viel zu lernen“. Denn wer sich hier wiederfindet, ist reflektiert unterwegs und hat erkannt, dass es Veränderungsbedarf gibt. Hopfen und Malz sind also noch nicht verloren 😉
Coaching | Ein Begriff mit breiter Varianz
Der Begriff Agile Coach oder Agiles Coaching ist oft mit „Missverständnissen“ verbunden. Das liegt daran, dass Coaching nicht gleich Coaching ist. Es gibt wesentliche Unterschiede. Agile Coaches sind keine Coaches im eigentlichen Sinne. Sie nutzen Coaching-Methoden – unter anderem. Der Begriff ist unglücklich gewählt und hat sich dennoch durchgesetzt. Es macht also Sinn, sich mit den Unterschieden vertraut zu machen. Der Blogbeitrag von Lothar Fischmann, Ninja Granzow versucht zumindest etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Was hier allerdings fehlt, ist eine Unterscheidung, die z.B. den Unterschied zwischen Auftraggeber und Zielgruppe des Coachings aufzeigt. Beim klassischen Coaching steht der Coachee im Mittelpunkt, beim agilen Coaching meist das Team und die Organisation. Im ersten Fall geht es um individuelle Ziele, im zweiten Fall um Organisationsziele, die erreicht werden sollen. Dies erklärt möglicherweise auch Missverständnisse, die in der Praxis immer wieder auftreten.
https://www.agile42.com/en/blog/types-of-coaching-systemic-sports-agile
LEADERSHIP UND MANAGEMENT
Vertrauen und Führung | Ein nicht zu unterschätzender Faktor
Der Beitrag von Dan Rockwell zum Thema Vertrauen bringt es auf den Punkt: „Believe in others to free yourself“. Wer auf die Fähigkeiten anderer vertraut, wer als Führungskraft auf die Fähigkeiten seiner Mitarbeitenden setzt, wird deutlich mehr erreichen. Mikromanagement ist arbeitsintensiv, zeitfressend, lenkt ab und verengt den Lösungsraum. Davon bin ich fest überzeugt. Wer mit Vertrauen in andere führt, führt effektiver und effizienter. Der Blogbeitrag stellt die beiden „Extreme“ – Führen ohne Vertrauen und Führen mit Vertrauen – gegenüber:
https://leadershipfreak.blog/2024/10/09/believe-in-others-to-free-yourself/
Servant Leadership | Fähigkeiten, die Servant Leader haben sollten
Was zeichnet einen Servant Leader aus? Welche Eigenschaften sollte ein echter Servant Leader haben? Folgt man Tim McMahon, so lässt sich das Ganze auf sechs Fähigkeiten reduzieren, die ein Servant Leader mitbringen sollte und die er im folgenden Blogbeitrag zusammenfasst. Nichts Überraschendes und doch viel zu selten der Fall. Ich fasse sie wie folgt zusammen: Orientierung geben, Rahmen schaffen, Entwicklungsräume aufzeigen, Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, Wertschätzung und Vertrauen zeigen.
http://www.aleanjourney.com/2024/10/six-effective-skills-of-servant.html