
Ein ständiges Thema, dass mir immer wieder auffällt: endlose Diskussion der Schuldfrage statt Lösung des Problems. Unter uns, etwas geht (fast immer) schief. Ja, das passiert. Auch mir. Das ist normal. Lernt man was daraus, macht es besser. Und geschieht meist das, was mich persönlich immer wieder ärgert: Endlose Refertigungstiraden, bei denen ein Schuldiger gesucht wird, der dafür am Ende den Kopf hinhalten darf.
Manche nennen es tatsächlich Verantwortung übernehmen. Das ist in meinen Augen aber nicht Verantwortung übernehmen, das ist Verantwortung ablehnen und auf einen Sündenbock schieben, der dann öffentlich vor aller Augen hingerichtet wird! Das Problem, das Hindernis, die Blockade, der Fehler wird nämlich nie aufgelöst. Nein, er bleibt bestehen. Es werden keine Lösungen entwickelt, es wird nicht geholfen. Nichts getan, was weiterhilft.
Echte Verantwortungsübernahme bedeutet zu sehen, dass etwas schief gelaufen ist und im ersten Schritt eine Lösung anzubieten, die das Problem vielleicht nicht perfekt löst, aber eine Hilfe darstellt. Im zweiten Schritt bedeutet es, sich die Ursache anzuschauen und in die Tiefe zu gehen (Achtung, Ironie: 5x Weshalb zu fragen, soll da wahre Wunder wirken. Vorausgesetzt man tut es). Und wenn man die Ursache verstanden hat, antizipiert man eine Lösung, um in Zukunft eine Wiederholung zu verhindern. So wird ein Schuh daraus.
Endlose Diskussionen WER der Schuldige ist, helfen niemanden weiter. Sie lösen weder das konkrete Problem oder Hindernis im JETZT noch in der ZUKUNFT. Von daher bedeutet echte Verantwortung zu übernehmen für mich immer zu sagen: Ja, da ist was schief gelaufen. Lasst uns eine Lösung suchen, um es bestmöglich zu beheben. Dann lasst uns schauen, wie wir verhindern können, dass das gleiche Problem nochmals auftaucht und sich wiederholt.
Dem einen oder anderen ist es aufgefallen: An keiner Stelle wird die Schuld jemandem zugewiesen, sondern – mir fällt im Augenblick kein besserer Begriff ein – auf der “Sachebene” gedacht und gehandelt. WAS nicht WER. WIE nicht WER. Und WIE kommen wir zu einem BESSEREN Ergebnis. Darum geht es. Wir brauchen keine Schuldigen, wir brauchen Lösungen in der Sache. (Ja, ich weiß, die Psychologie und die reinigende Wirkung des Sündenbocks … – kenne ich alles, bringt aber nicht weiter).
Die Schuldfrage sollte tatsächlich nicht im Vordergrund stehen, allerdings muss bereits vorab geklärt sein, wer die Verantwortung trägt. Wenn das nicht eindeutig geklärt ist, fängt man besser erst gar nicht an.
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Yepp! Gute Gedanken, Volle Zustimmung. Leider wird meistens das „Lernen“ vergessen oder noch schlimmer, wenn es stattfindet – Nicht ordentlich kommuniziert bzw. Zur Verfügung gestellt. Eines der Hauptgründe ist…. Trommelwirbel ……. Die nächste Störung Das nächste Problem
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