PRODUKTIVITÄT
Achtsamkeit | Mehr Leichtigkeit im Alltag
Achtsam durchs Leben gehen, unnötigen Ballast abwerfen – das ist immer wieder Thema im Blog von Leo Babauta. So auch im folgenden Blogartikel, der zum Thema hat, wie es uns gelingt mehr Leichtigkeit in unseren Alltag zu bringen. Es ist ein schöner Impuls, der zum Innehalten einlädt und sicherlich zu der einen oder andere selbstkritischen Reflexion dazu beiträgt, die „Geschäftigkeit“ unseres durchgetakteten Alltags zu hinterfragen.
Zeitmangement-Boxenstopp | Warum wir immer wieder Innehalten sollten, auch wenn es gut läuft
Auch wenn es richtig gut läuft, ist das Innehalten und reflektieren sowie das Nachschärfen der Säge extrem wichtig. Wir vergessen es nur gerne, wenn wir im „Flow“ sind. Ivan Blatter nutzt hierfür die Metapher vom Boxenstopp und diese scheint mir passend. Wir müssen kurz in die Box, um zu überprüfen, ob alles passt, bevor wir wieder ins Rennen düsen. Nicht, weil wir akute Probleme haben, sondern um diesen vorausschauend vorbeugen zu können.
https://ivanblatter.com/podcast/boxenstopp/
Authenzität | Vergessene Schlüsselzutat Verletzlichkeit
Auch wenn Dan Rockwell das Thema authentische Führung in den Fokus stellt und der eine oder andere dabei an Führungskräfte denken mag, ich sehe authentisches Leadership auch als Aspekt der Selbstführung, unabhängig von der Rolle und Funktion, die wir im beruflichen Alltag einnehmen. Daher passt sein Beitrag recht gut zum Thema Produktivität. Er wirft die These auf, dass bei genau diesem Thema „Verletzlichkeit“ als Schlüsselfaktor unterschlagen wird, obwohl zentral von Bedeutung.
Selbstführung | Wie wir Bedeutung gewinnen, wenn wir anderen Bedeutung verleihen
Und gleich noch weiterer Punkt, der ebenso zu Selbstführung passt, gleichzeitig aber auch zum Thema dienende Führung gehört. Ebenfalls aus der Feder von Dan Rockwell. Nämlich, wie wir mehr Spuren hinterlassen, indem wir über uns selbst hinauswachsen. Das gelingt, in dem wir uns selbst nicht wichtiger nehmen, sondern andere dabei unterstützen zu wachsen. Es sind nur fünf Aspekte mit enormer Sprengkraft.
https://leadershipfreak.blog/2022/05/02/5-ways-to-matter-more/
LEAN
Verbesserung | Oder was Lean mit einem Sandwich gemein hat
Ich muss zugeben, diese Metapher von Götz Müller hat mich überrascht. Ohne seine Erläuterung wäre ich auch nicht zum Ergebnis gekommen. Sprich selbsterklärend ist die Metapher vom Sandwich nicht. Aber sie ist gut. Zentrales Element von Lean ist der beständige Soll-Ist-Abgleich, um Verbesserung ableiten zu können. Dazu muss klar sein, was das Soll als Referenz ist und das Ist als Ausgangslage sehr gut verstanden werden. Vernachlässigt man das vertiefende Verständnis des Ist-Zustandes erhält man unbefriedigend Lösungen, genauso wenn man das Soll nicht gründlich evaluiert.
https://www.geemco.de/artikel/was-hat-ein-sandwich-mit-lean-zu-tun/
Prozessablauf | Die Evolution des Prozessentwicklung bei Toyota
Letzte Woche hatte ich bereits in den Links der Woche auf die zweiteilige Serie von Christoph Roser zur Evolution der Prozessgestaltung bei Toyota hingewiesen. Ich finde es sehr spannend, in die „historische Entwicklung“ zu schauen, um besser zu verstehen, was sich hinter der Idee der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Toyota Production Systems verbirgt und es sich beständig weiterverbessert.
https://www.allaboutlean.com/toyota-process-placement-2/
AGILE
Scrum | Podcast: Ist Scrum gescheitert?
Christian Müller wirft in der verlinkten Podastfolge eine interessante Frage auf: Ist Scrum bei seinem Versuch, die Arbeitswelt in Sachen Projekten besser zu machen, gescheitert? Diese Frage stellt sich in der Tat mit Blick auf die gelebte Praxis in vielen Scrum-Implementationen und den umgebenden Umfeldern. Oft sind die Rahmenbedingungen nicht optimal und es gelingt gefühlt nicht, die Rahmenbedingungen zu verbessern, sondern andersherum, die Rahmenbedingungen strahlen auf das Scrum-Team. Nicht allein, aber sicherlich mit dazu beigetragen hat meiner Meinung auch, dass viele Scrum Master der ersten Generationen aus dem Tech-Umfeld stammten/stammen und wenig Erfahrung als OE hatten/haben und sich daher schwergetan haben, in die Organisation zu wirken. Das ist allerdings nur einer von vielen Erklärungssträngen.
https://proagile.de/ist-scrum-gescheitert/
Design Thinking | Ein kleiner Appetitanreger
Um Design Thinking wurde und wird ein großer „Bohei“ gemacht. In meinen Augen hin und wieder zu viel und ich habe auch schon einige „Stilblüten“ gesehen, die alles andere wirklich konstruktiv waren. Grundsätzlich jedoch ist es für mich ein „Werkzeug“, dass man kennen sollte. Es ist ein hilfreiches Rahmenwerk, um Lösungen und Ideen zu finden, in dem es dabei hilft, den Problemraum zu definieren, den Lösungsraum zu öffnen und dann – am Ende – die Varianz an Lösungen auf die wahrscheinlich sinnhaftesten Kandidaten einzuengen, die dann in eine explorative Umsetzung mit zum Beispiel Scrum oder Kanban gebracht werden können. Jan Fischbach beschreibt in dem folgenden Blogartikel die wesentlichen Aspekte rund um den Methodenkoffer.
https://www.teamworkblog.de/2022/05/mit-design-thinking-probleme-kreativ.html
Strategieentwicklung mit OKR | Strategisches Alignment schaffen
Mein Verhältnis zu OKR ist nach einer doch recht langen Anfangseuphorie abgekühlt. Grundsätzlich ist ein guter Lösungsansatz, um strategische Zielsetzungen in einem reflektierten, adaptiven Prozess in die Umsetzung zu bringen, nur leider setzt dies bereits eine „Reife“ der Organisation voraus, die bei vielen Implementierungen, die mir begegnet sind, noch nicht vorhanden war und am Ende wurde aus einer gut gemeinten Idee dann doch wieder ein klassisches Topdown-Management im Sinne von MbO unter anderem Namen. Gerade diese gescheiterten Versuche OKR zu nutzen, scheint Cansel Sörgens im Blick gehabt zu haben, als sie den Artikel geschrieben hat, der einen der Aspekte herausgreift, die mir regelmäßig Kopfschmerzen bereiten:
https://t2informatik.de/blog/prozesse-methoden/strategisches-alignment-mit-okr/
Zombie-Scrum | 11 Erfolgsfaktoren im Kampf gegen die Zombisierierung von Scrum-Projekten
Eines der spannenderen Bücher, die ich letztes Jahr gelesen habe, war der Zombie-Scrum Survival Guide, zu dessen Autoren Berry Overeem gehört. Die im Buch vorgestellten Praktiken werden im Artikel als „Erfolgsfaktoren“ erwähnt (das Buch vertieft sie entsprechend mit sehr effektiven Experimenten). Der Fokus dieses Beitrags richtet sich allerdings auf das Thema Selbstreflexion und genau hier sehe ich in der Tat einen der zentralen Hebel im Verbesserungsprozess. Wir nutzen zwar Retrospektiven – gefühlt bleiben diese oft weit hinter ihrem Potenzial und auch sonst habe ich den Eindruck, dass der Verbesserungsmuskel unserer Organisation mehr Ausdauertraining nötig hat, als diesem eingestanden wird. Das ist allerdings ein anderes Thema.
Psychologische Sicherheit | Ein Schnellstart zur Verbesserung der Pyschologischen Sicherheit
Und noch einmal habe ich einen Beitrag von Berry Overeem im Gepäck. Er passt ebenso zum Thema Zombie Scrum, da die dort erwähnten Methoden im Buch genau zum Thema psychologische Sicherheit vertieft werden. Der Artikel, der im Folgenden verlinkt wird, hat genau dieses Thema die schnelle Verbesserung der psychologischen Sicherheit zum Gegenstand, wobei hier in die Trickkiste der Liberating Structures gegriffen wird.
https://www.scrum.org/resources/blog/quickstart-improve-your-teams-psychological-safety
Arbeit im Sprint | Redesign des Taskboards auf Basis einer Hügel-Kette
Ein Phänomen, was Simon Flossmann sehr gut beschreibt, dürfte vielen Scrum Master, Agile Coaches, Scrum-Teamern und Product Ownern sehr bekannt vor kommen: der Fortschritt lässt sich auf dem Taskboard nur sehr schwer sichtbar machen. Mitten im Sprint scheint noch vieles offen zu sein, erst kurz vor Ende des Sprints schließen sich die Tickets. Es könnte also durch aus so sein, wie Flossmann es beschreibt. Sein Vorschlag die Darstellung nach dem von ihm verwendeten Hügelmodell mit einem explorativen Anstieg und umsetzungsorientierten Abstieg. Ich bin noch überfragt, ob sich das ohne Weiteres in den gängigen Tools so abbilden lässt und es wirklich hilfreich ist, aber auf ein Experiment würde ich ankommen lassen. Entspricht es doch der gefühlten Wirklichkeit in vielen Teams.
Product Owner*in | Anti-Pattern rund um die Rolle PO
Die Artikelreihe rund um Anti-Pattern im Scrum-Kontext von Stefan Wolpers war bereits mehrfach hier in den Links der Woche verlinkt. Heute habe ich wieder einen weiteren Artikel, den ich Euch nahelegen möchte. Im Fokus steht die Rolle Product Ownerin, die ähnlich wie die Rolle Scrum Masterin in der Praxis sehr unterschätzt wird, mit einer der Gründe, warum es dann zu den beschriebenen Anti-Pattern kommt. Wie heißt es so schön, wenn man weiß, auf was man achten muss, kann zielgerichtet gegengesteuert werden. Daher eine klare Leseempfehlung 😉
https://www.scrum.org/resources/blog/product-owner-anti-patterns-33-ways-improve-po
Kanban | Business Agility, Abhängigkeiten, Sprints und Co. oder warum „Sprints“ im skalierten Kontext nicht sinnvoll sind
Wenn es um Abhängigkgeiten im skalierten Kontext geht, setze ich persönlich eindeutig auf Kanban. Aus guten Gründen, die größtenteils und deutlich besser von David Anderson selbst im folgenden Beitrag, der – ich muss es so sagen – an der einen oder anderen Stelle etwas zu harsch mit Scrum ins Gericht geht. Im wesentlichen folge ich jedoch seinen Gedanken, wenn es um die Skalierung geht. Jedes noch so gut aufgestellte crossfunktionale Team hat mit Abhängigkeiten zu kämpfen, die sich nie vollständig auflösen lassen. Und spätestens wenn wir unternehmensweiter Agilität sprechen, werde diese zu Problem. Was im Team gut funktioniert, wird auf der Ebene der Organsiation zum Hindernis.
https://djaa.com/tyranny-of-the-timebox-revisited/
Feature-Fabrik | Wenn die Menge, nicht der Mehrwert im Fokus steht
Schon die Überschrift sollte einen Aha-Effekt auslösen. Zumindest bin ich der Meinung, dass dem so sein sollte: „Bad Scrum Teams Are Proud of What They Create.“ Dahinter verbirgt sich as Phänomen der „Feature-Fabrik“ oder auch die Fokussierung auf Quantität statt Qualität. In der Tat ein großes Thema, das David Pereira hier anreißt. Es geht bei Scrum in erster Linie um das explorative Lernen mit dem Ziel „Mehrwert“ zu erzeugen, doch viele Teams messen ihren Erfolg in der Menge der geschaffenen Inkremente, Feature – nicht im erzeugten Mehrwert.
https://medium.com/serious-scrum/bad-scrum-teams-are-proud-of-what-they-create-346696d24edf
MANAGEMENT UND LEADERSHIP
Purpose Driven | Golden Cirle mit dem Businessmodel Canvas kombiniert
Zum „Hype“ um „Purpose“ habe ich – zwischenzeitlich – ein ambivalentes Verhältnis. Auch weil mir der eine oder andere damit zu unreflektiert umgeht. Und dabei bin ich sogar jemand, der auf eine klares Weshalb tun wir das hier ganz großen Wert legt. Es geht mir aber dabei nicht darum, dass jeder dasselbe Verständnis des Weshalbs in sich als Individuum tragen muss, sondern um das Verstehen, für was eine Organisation oder Organisationseinheit steht. Und das ist in der Regel nicht der ökonomische Zweck, der eher ein Hilfsmittel ist, sondern die Idee, wer wir für denjenigen sein wollen, der am Ende das Ergebnis abnimmt. Dies gilt es zu verstehen, um am Ende ein qualitativ hochwertiges Ergebnis abliefern zu können. Mein individuelles Werteverständnis sollte mit dem der Organisation koppelungsfähig sein. Bei manchen Protagonisten der Bewegung hat man allerdings den Eindruck, dass „Purpose“ des Individuums = der Organisation sein muss, was dann schon fast sektenartige Ausformungen annimmt, die wiederum die „Kritikfähigkeit“ und damit Adaptionsfähigkeit der Organisation gefährdet. Aber dies ist ein gänzlich anderes Thema. Lars Richter zeigt in einem Blogartikel, wie das Weshalb sich mit dem Businessmodel Canvas verbinden lässt und so mehr Klarheit erzeugen lässt, wer wir als Organisation für unsere „Kunden“ sein wollen und wie wir es mit Leben füllen können.
https://customerdriveninnovation.digital/purpose-driven-organizations/
Dialogorientierte Führung | Das Konzept Humble Inquiry als Baustein wertschätzender, dienender Führung
Demut und Führung, das ist eine Kombination, die gut zusammenpasst, leider seltener zu beobachten ist als wünschenswert wäre. Das Konzept „Humble Inquiry“ nach Edgar H. Schein passt sehr gut dazu. Dabei geht es kurz gesagt um nichts anders um dialogorientierte Führung, die sich auf Wertschätzung, vorurteilsfreie Fragetechniken und Förderung stützt. Also all diese Dinge, die wir mit dienender Führung verbinden. Der Artikel von Lars Richter bietet eine grobe Vorstellung, was sich hinter dem Konzept verbirgt: