Ich denke, also spinn ich?

Interessanter Lesetipp, den mir Roland Dürre da ins Sichtfeld gespült hat.

Franziska Schutzbach

Ich bin verkopft. Ich kann keine Sekunde im Schaumbad liegen, ohne über das Problem der Interdependenz nachzudenken oder mir Gedanken über den Historischen Materialismus zu machen. Auch bin ich fortwährend mit Politik, Utopie, Negation oder Akzelerationismus beschäftigt, und wenn ich mit einem Kaffee an der Sonne sitze, zweifle ich am Sinn des Lebens oder an mir selbst, überlege, warum Frauen hier nur Salat essen und welche gesellschaftliche Bedeutung es hat, dass mein Glas in der Restaurantküche von Nicht-Weissen abgewaschen wird.

Ja, so sieht’s aus. Ich bin eine vertrocknete Feige, die immer alles analysieren muss. Anstatt einfach mal den Moment zu geniessen. Jedenfalls scheinen das manche Menschen über mich zu denken. Ich komme immer wieder in Situationen, in denen ich das Gefühl habe beweisen zu müssen, dass ich das Leben geniesse. Ich lache dann viel zu laut, versuche witzig zu sein und schminke meine Lippen nach. „Früher warst du so lebenslustig“, sagte jüngst…

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