#LINKSDERWOCHE | 25/2025: Produktivität, Lean, Agile, Leadership und Management

PRODUKTIVITÄT

Wochenplanung | Wann ist der richtige Zeitpunkt und was wir dabei beachten sollten

Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Wochenplanung? Nein, nicht am Montag. Bei mir beginnt die Folgewoche in der Regel bereits am Freitagnachmittag mit einem ersten Blick in den Kalender, damit ich weiß, was mich erwartet. In der Podcastfolge von Ivan Blatter geht es genau um die Frage, die ich gerade angeschnitten habe. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Wochenplanung und worauf sollte man dabei achten? Wieder einmal eine Folge mit vielen Anregungen und Ideen.

https://ivanblatter.com/podcast/wochenplanung/

Fear of Happiness | Nur nicht euphorisch werdern …

Dank Anna Koschinski habe ich jetzt wieder etwas Neues gelernt. Es gibt ein Phänomen, das als „Fear of Happiness” bezeichnet wird. In ihrem Beitrag beschreibt sie sehr schön, was es mit der Angst vor dem Glücklichsein auf sich hat. Beim Lesen ihrer Reflexion ging mir unwillkürlich durch den Kopf, dass wir doch alle mehr gemeinsam haben, als wir oft denken. Diese Dauerhabachtstellung statt Genuss – ja, gelegentlich beobachte ich das auch bei mir. Da hat Anna den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist nicht nur ein Phänomen, das wir nur aus extremen Fällen kennen dürften, sondern das in abgeschwächter Form sicherlich mehr Menschen bekannt vorkommt, als ihnen lieb ist. Gut, ich habe Fortschritte gemacht und treibe damit meine Frau zum Wahnsinn. 😉 Wenn mir danach ist, setze ich mir „Knöpfe” in die Ohren und genieße Musik (ich bin selbst gänzlich unmusikalisch). Dabei kann ich herrlich entspannen und den ganzen Mist beiseitelassen. Nach wie vor fällt es mir schwer, Erfolge zu feiern – aber das liegt in der Natur des Baden-Württembergers. Ihr wisst ja: „Net gemotzt isch globt genua”, ist neben „Schaffe, schaffe, Häusle baue” das Markenzeichen der Bewohner der südlichen Republik. Was lerne ich daraus? Weniger „Dauererregung“ und mehr „Entspannung“ zuzulassen, könnte langfristig zielführender sein. Die guten alten Stoiker der Antike haben bereits wertvolle Empfehlungen gegeben, um zu mehr innerer Seelenruhe zu finden. Auch wenn ich bei weitem nicht an Epiktet und Co. herankomme, wäre etwas mehr davon sicherlich förderlicher. Es würde nicht nur mir, sondern auch einigen Herren in Spitzenpositionen guttun, die beständig an der „Zündschnur” herumzündeln müssen.

https://anna-livia.de/fear-of-happiness/

Hilfe | Hilfe anbieten ist nicht schwer, annehmen dagegen sehr …

Und dann gab es diese Woche noch einen Blogartikel von Anna Koschinski, der mich ebenfalls an etwas erinnert hat. Zum ersten Mal ist es mir beim Zivildienst aufgefallen – das ist fast 30 Jahre her, ich werde langsam alt –, danach immer wieder: Hilfe anbieten ist leicht, Hilfe annehmen sehr schwer. Man ist abhängig von anderen. Ich denke, dass wir dafür ein Bewusstsein brauchen. Sowohl diejenigen, die Hilfe anbieten (wenn ich z. B. eine Brücke baue und eine Revanchemöglichkeit biete), als auch diejenigen, die sich schwer tun, Hilfe anzunehmen (wir sind nicht allein und es bricht uns kein Zacken aus der Krone), müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln. Dann wird es einfacher. Ich kenne es von mir selbst. Wenn man mich um Hilfe fragt, bekommt man in der Regel Unterstützung. Nur selbst komme ich selten auf die Idee, um Hilfe zu bitten. Idiotisch, ich weiß.

https://anna-livia.de/schmerztoleranz/

Open Source und Offene Dateiformate |Eine kleine Einführung zur Vertiefung

Ich bin ein großer Freund von Open-Source-Software. Gerade für die persönliche Produktivität setze ich, wenn möglich, immer öfter auf Open-Source-Software. Geschlossene Systeme (nicht nur in der IT) sehe ich kritisch. Das ist auch ein Grund, weshalb ich mich vehement gegen den angebissenen Apfel wehre und mich mit Microsoft schwertue. Es ist daher empfehlenswert, sich mit den Grundbegrifflichkeiten auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang kann ich den Blogartikel von Thomas Mathoi sehr empfehlen, in dem er sich mit Open Source und offenen Dateiformaten beschäftigt. Letztere haben den Vorteil, dass im Falle eines Toolwechsels dieser wesentlich einfacher zu gestalten ist (wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung schon mehrfach feststellen durfte).

https://www.mathoi.at/2025/06/21/open-source-offene-dateiformate/

LEAN

Gemba | Richtig genutzt von hohem Wert, dafür braucht es Zeit

Ich bin ein Fan von Gemba. Ein ganz großer. Ich würde mir wünschen, wenn viel Führungskräfte regelmäßig genau das Tun würden, was Gemba bedeutet. Sich an den Ort des Geschehens begeben und beobachten, sich Zeit nehmen, um zu verstehen. Tun sie meist nicht. Wenn überhaupt, dann wir im 10-Minuten-Takt durch die Teams gejagt. Mehr Show als echtes Zuhören und Beobachten. Und dann meist nur kurz ein Blick aufs Kanbanboard und vielleicht noch ein paar KPIs betrachtet. Fertig. Daraus entsteht kein qualitativ gute Führung. Mark Graban bringt es daher gut auf den Punkt. Er erklärt verständlich, was Gemba ist und was nicht. Wenn es bei den richtigen Leuten aufschlägt, zeigt es hoffentlich Wirkung. Ich würde es mir wünschen.

https://www.leanblog.org/2025/06/going-to-the-gemba-means-more-than-looking-at-boards-status-and-metrics-or-your-watch/

Problemlösung | Probleme lösen im Toyota-Stil

Probleme sind etwas wertvolles, weil wir daraus Lernen und Verbesserungen entwickeln können. Das Toyota Production System hat daher eine Vielzahl an Ansätzen im Werkzeugkoffer mit denen Probleme in diesem Sinne gelöst werden können. Grundvoraussetzung: das Problem verstehen. So wie die „Praktische Problemlösung“, die letztendlich auf einfachen Fragen besteht. Christoph Roser erklärt sie im Folgenden sehr ausführlich und mir gefällt, der simple Ansatz, der – wie ich aus eigener Anschauung weiß – sehr effektiv und effizient im Arbeitsalltag seine Wirkung entfalten kann. Probiert es bei der nächsten Vorbereitung einer Besprechung mal aus und ihr werdet überrascht sein, wie effektiv plötzlich ein Arbeitstreffen gestaltet werden kann 😉

https://www.allaboutlean.com/what-when-where-why-who-how/

AGILE

Scrum Master | Tief bohren statt oberflächliche Symptombehandlung

Ich finde die Überschrift von Simon Flossmann irreführend, denn es geht hier nicht wirklich ums Daily selbst, sondern darum, Beobachtungen zu machen und Schlüsse zu ziehen. Und zwar solche, die ein Team voranbringen. Kaizen-Experten wissen, dass die Behandlung oberflächlicher Symptome das Problem nicht wirklich löst. Man muss tief graben, um die Wurzel zu finden. Dafür braucht es viele mögliche Quellen: Beobachtungen, Retrospektiven, Einzelgespräche, Fakten in Form von Metriken usw. Das würde ich als Quintessenz des Blogartikels bezeichnen. Man sollte nicht der Versuchung erliegen, vermeintlich offensichtliche Symptome zu behandeln, sondern in die Tiefe bohren und erkunden. Das braucht auch mal Zeit. Und Geduld. Es lohnt sich dennoch. Das kann ich euch versprechen. 😉

https://www.scrum.org/resources/blog/das-geheimnis-erfolgreicher-daily-scrums-5-werkzeuge-fur-scrum-master-um-es-zu-luften

Das Ende des Hypes | Weshalb das Ende des Hypes um Agilität eine Segen ist

Ist der agile Hype schon vorbei? Ich hoffe doch. Ja, richtig gelesen. Das Problem mit einem „Hype” ist, dass er Erwartungen schürt, die nicht erfüllbar sind und auch gar nicht das eigentliche Ziel darstellen. Das war schon bei Lean so, wiederholte sich bei Agile und wird beim KI-Hype nicht anders sein. Agilität war nie das Ziel, sondern ein Weg zum Ziel. Im richtigen Kontext ist es immer noch ein sehr guter Weg, aber nicht immer der beste. Maik Seyfert bringt es auf den Punkt: Jetzt, wo der Hype vorbei ist, können wir uns wieder dem zuwenden, worum es eigentlich geht: Mehrwert erzeugen. Und dazu gehört ein Werkzeug, das die „Agilität” für komplexe Aufgabenstellungen enthält. Aber eben nicht nur.“

https://www.lostconsultants.com/2025/06/16/agile-hype-over/

Geschichte der Agilität | Das Kind braucht einen Namen

Felix Stein hat „getrüffelt” und einen netten Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Agilen Manifests erarbeitet. Vielleicht hilft er dabei, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Für mich war schon immer klar, dass das, was im Agilen Manifest steht, nicht wirklich neu ist. Für mich ist es eine Renaissance im Sinne einer Rückbesinnung. Mir war auch klar, dass die Autoren sich kannten und vieles bereits abgestimmt hatten. Im Prinzip brauchte es einen Namen für die Idee, um sie bekannter zu machen. Ich persönlich bin nach wie vor sehr angetan vom Agilen Manifest, da die Prinzipien viele Dinge zusammenfassen, die ich für sehr wichtig halte, um gute Ergebnisse zu erzielen. Ob es zu den Auswüchsen gekommen wäre, wenn etwas anderes darüber gestanden hätte? Ich glaube es nicht. Siehe dazu weiter unten den Beitrag von Dr. Sebastian Weinert.

https://www.lean-agility.de/2025/06/how-agile-crossed-chasm.html

Scrum Guide Expansion Pack | Gut gemeint, aber nicht gut gemacht?

Zum erst kürzlich erschienenen „Scrum Guide Expansion Pack” gibt es auch die eine oder andere Kritik, wie hier von Marc Löffler. Das ist gut so. Nur durch kritische Hinterfragung können wir lernen und uns verbessern. Einige Kritikpunkte sind für mich nachvollziehbar. Etwas weniger schön finde ich, dass Marc seine eigene Methode etwas zu sehr in den Fokus stellt. Das ist grundsätzlich legitim, aber der Grat ist schmal und für meinen Geschmack ein Ticken zu viel Eigenwerbung, die die konstruktive Auseinandersetzung etwas trübt.

https://marcloeffler.eu/2025/06/17/warum-das-scrum-guide-expansion-pack-mehr-schadet-als-nuetzt/

Simple Guide to Scrum | Einfachheit und der Beginn einer Lernreise

In einer neuen Folge seines „No Bullshit Agile Podcast“ hat sich mein Namensvetter Thomas den ebenfalls neu erschienenen „Simple Guide to Scrum“ als Gegengewicht zum „Scrum Guide Expansion Pack“ geschnappt. Mithilfe des ShuHaRi-Modells reflektiert er, welche Rolle Frameworks im Lernprozess haben und wie sie als Referenzmodell den Beginn des Lernprozesses und den Einstieg unterstützen, bis man die nächste Etappe der Lernreise erreicht hat. Er betont, dass kontinuierliches Lernen und Weiterentwickeln primär eine Haltungsfrage ist und keine Methode, was mir sehr gut gefällt. Methoden sind dabei Hilfsmittel. Ähnlich wie bei der Coaching- und Verbesserungskata aus dem Lean-Kontext ist die Methodik das Hilfsmittel, um Lernen zur Routine zu machen, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist und wir es zur Meisterschaft gebracht haben. Dann können wir uns von der Methodik lösen.

https://no-bullshit-agile.de/nba72-a-simple-guide-to-scrum.html

Gruppenbildung und Tuckman | Modelle sind Vereinfachung zur Erklärung von Teilaspekten

Ich hoffe, Heinrich Kümmerle verzeiht mir, wenn ich ihn unter „Agile” verlinke. Er trifft hier am Beispiel des Tuckman-Modells oder besser der Kritik daran einen Punkt, der mich bei vielen „Methodenfetischisten” immer wieder zum Kopfschütteln bringt. Ich habe im Studium gelernt, dass Modelle immer stark vereinfachte Darstellungen sind und daher immer nur Teilaspekte der Wirklichkeit abbilden. Damit helfen sie uns, Teilaspekte besser zu verstehen. Leider vergessen dies viele Methodenfetischisten, gerade auch in der „agilen Welt“, gerne. Ein etwas entspannterer Blick auf Modelle im Sinne von Werkzeugen und Methoden wäre durchaus angebracht, denn wir überbewerten sie zu oft. Noch einmal: Sie bilden Teilaspekte einer komplexen Wirklichkeit ab, um diese besser zu verstehen. Nie jedoch das Ganze. Und noch eine Ergänzung: Heinrich spricht aus persönlicher und langjähriger Erfahrung in Führungspositionen als Offizier im Ruhestand. Er hat deutlich mehr Erfahrung als die meisten sogenannten Agile-Coach-Kollegen, die ihre Erklärungsmodelle meist nur aus der reinen Theorie der Lehrbücher kennen. Ein „Scrum Master” oder eine ähnliche Rolle ist eben nicht nach einem zweitägigen Zertifizierungskurs fertig ausgebildet. Erfahrungswissen für den Praxistransfer sollte man nicht unterschätzen.

https://kuemmerle.name/gruppenbildung/

MANAGEMENT UND LEADERSHIP

Managementmoden | Weshalb wir sie einfach nicht klein kriegen werden …

Ich war mir nicht ganz sicher, in welche Kategorie ich den Beitrag aus dem Versus-Magazin von Dr. Sebastian Weinert einordnen sollte. Er passt ja fast in alle Kategorien. Es geht um Managementmethoden und den Hype, den wir um methodische Ansätze betreiben. Mich übrigens eingeschlossen. Auch wenn ich hin und wieder selbstkritisch auf mich selbst schaue. Nach reiflicher Überlegung dachte ich, dass er aktuell am besten als übergreifendes Thema in diese Rubrik passt. Lean wurde durchgenudelt, Agile ist jetzt durch und KI ist gerade dran. Was als Nächstes folgen wird, wissen wir noch nicht. Was ich für mich mitgenommen habe, ist, mich von den Hypes nicht zu sehr anstecken zu lassen. Es gibt keine Wundermethodik. Es hat sie nie gegeben und es wird sie nie geben. Selbstkritisch und reflektiert darauf zu schauen, was in welchem Kontext zielführend ist und hilft, ggf. zu adaptieren, und sich von den ganzen Modeerscheinungen nicht anstecken zu lassen, erscheint mir der beste Weg zu sein.

https://versus-online-magazine.com/de/artikel/viel-klappern-wenig-handwerk/

Die 5 Dysfunktionen eines Teams | Ein Klassiker, den man kennen sollte

Wer sich mit Teamarbeit beschäftigt, sollte die fünf Dysfunktionen von Patrick Lencioni kennen. Egal in welchem Kontext. Zwar wird bemängelt, dass der Autor in seinem Buch nur eine Geschichte ohne hinreichende empirische Untermauerung erzählt, dies schmälert allerdings nicht die Bedeutung des „Referenzmodells“, auf das ich gerne zurückgreife. Tim McMahon fasst in zwei Beiträgen die Dysfunktionen eines Teams nach Lencioni sowie die Lösungsansätze zusammen. Eine nette, kompakte Übersicht.

http://www.aleanjourney.com/2025/06/teamwork-five-dysfunctions-of-team.html

http://www.aleanjourney.com/2025/06/overcoming-dysfunctions-of-team.html

Führung in Krisensituationen | Was wir von Shackletons gescheiterter Expedition ins Südpolarmeer lernen können

Ich bin kein Freund von Heldenverehrung. Sie verstellt den Blick auf die Komplexität einer Situation. Das gilt auch für die durchaus bemerkenswerte Geschichte der gescheiterten Polarexpedition von Ernest Shackleton. Daraus lässt sich keine Gesetzmäßigkeit für Führung ableiten, denn in anderen Situationen seines Lebens hat er sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Was wir allerdings – kritisch reflektierend – als Anregung mitnehmen können, ist dennoch beachtlich, wie Dan Rockwell hier zeigt.

https://leadershipfreak.blog/2025/06/16/dont-forget-the-banjo-leading-through-crisis/

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