PRODUKTIVITÄT
Antibibliothek | Die beständige Mahnung des Nichtwissens
Anna Koschinski scheint etwas mit mir gemeinsam zu haben: Berge von Büchern, die man irgendwann einmal lesen wollte, aber nie dazu gekommen ist. Damit, so habe ich gelernt, sind wir beide nicht allein. Zumindest höre ich das von vielen Menschen, mit denen ich zu tun habe. Eine Idee, die sie mir durch ihren Blogartikel zu diesem Thema vermittelt hat, ist die Anti-Bibliothek. Ein Mahnmal, das uns ständig daran erinnert, dass wir nur eines wissen, nämlich dass wir nichts wissen. Das ist, dass wir wissen wir bereits seit der Antike, ist ein wertvolles Gut. Es mahnt uns zur Demut. Insofern hat es vielleicht doch etwas Gutes, dass ich Bücher um mich herum habe, die mich irgendwann einmal angesprochen haben, die ich lesen wollte, aber bis heute nicht dazu gekommen bin. Ich muss mich nicht mehr nur auf die Fragen meines Sohnes verlassen, die ich nicht immer zufriedenstellend beantworten kann, um mich in Demut zu üben 😉
https://anna-livia.de/antibibliothek/
Wertschätzung | Ein wichtiges Thema
Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn einige Situationen erlebt, in denen ich den Eindruck hatte, dass Leistung als etwas Selbstverständliches angesehen wird und Wertschätzung nur selten zum Ausdruck kommt. Natürlich komme ich aus Württemberg. Hier sagt man traditionell: „Net g’mozt isch g’lobt gnuag“. Deshalb sind mir Menschen, die mir ein anerkennendes Wort entgegenbringen, im ersten Moment suspekt und ich warte förmlich auf den Gegenschlag 😉 Wertschätzung ist eine Form der Anerkennung, die es nicht als selbstverständlich hinnimmt, dass jemand etwas tut. Und das ist wichtig. Denn so schärfen wir auch das Bewusstsein für die Rahmenbedingungen, die es braucht. Und Wertschätzung ist vielfältig, auch die Sprache der Wertschätzung. Ich finde, Michael Schenkl hat das sehr gut auf den Punkt gebracht.
https://t2informatik.de/blog/sprache-der-wertschaetzung/
PROJEKTMANAGEMENT
Werkzeug | Tabel of Elements
Im Blog von Bernhard Schloss bin ich auf Table of Elements (für Projektmanagement) gestoßen. Das Tool soll einen Überblick über Methoden rund um das Projektmanagement geben und damit eine Unterstützung bieten, die die tägliche Projektarbeit erleichtert. Schade, dass es die App bisher nur für iOs gibt. Damit kann ich sie leider (noch) nicht ausprobieren. Wenn jemand schon einen Blick darauf werfen konnte, bitte hier einen Kommentar hinterlassen. Mich würde interessieren, wie ausgereift das Ding schon ist. Das Video sah zumindest mal vielversprechend aus.
https://www.table-of-elements.io/de/
AGILE
Transparenz | Keine Wunderwaffe, aber Erfolgsfaktor für das Gelingen
Geheimniskrämerei ist mir ein Gräuel. Transparenz ist für mich nicht nur ein persönliches Gebot aus meinem „demokratischen“ Verständnis heraus, sondern auch ein Anliegen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass eine gesunde Transparenz erst die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit mit mitdenkenden Akteuren schafft. Mit meiner Sicht der Dinge bin ich in den mehr als 20 Jahren meines Berufslebens schon so manches Mal angeeckt und nicht immer auf Gegenliebe gestoßen. Aber meine Beobachtungen haben mir immer Recht gegeben: Transparenz wird zum Erfolgsfaktor, wie Pierre Smits es treffend formuliert. Noch spannender finde ich aber seine 20 Reflexionsfragen rund um das Thema, die helfen können, den Stand der Transparenz in der Organisation zu verorten.
https://www.teamworkblog.de/2024/11/transparenz-als-schlussel-zum-erfolg-20.html
Transparenz im Product Backlog | 5 interessante methodische Ansätze
Und wenn wir schon beim Thema Transparenz im Allgemeinen sind, lassen Sie uns auch einen Blick auf das Backlog werfen. Auch hier spielt Transparenz eine große Rolle, damit dieser überhaupt vernünftig gepflegt werden kann. Simon Flossmann hat dazu in seinem Artikel ein paar schöne Ideen verarbeitet, die je nach Kontext sehr spannend sein können.
Produkt in den Mittelpunkt stellen | Von rechts nach links denken und handeln
Bei manchen Kolleg:innen habe ich das Gefühl, dass sie vergessen haben, was ihr Job als Scrum Master o.ä. wirklich ist. Sie sind so fokussiert auf das Team und das Wohlbefinden des Teams, dass der eigentliche Sinn und Zweck des Teams, nämlich Ergebnisse zu liefern, fast völlig aus dem Fokus gerät. Insofern passt mir der Artikel von Mary Iqubal sehr gut ins Konzept. Unter dem Titel „Stop Fighting for People and Start Delivering Products“ fasst sie sehr gut zusammen, dass es um die Art der Zusammenarbeit geht, die darauf abzielt, am Ende Ergebnisse zu liefern. Nähert man sich dem Ergebnis (Denken von rechts nach links des Workflows), wird daraus erst ein Schuh. Ein Scrum Team, das harmonisch arbeitet, aber keine Ergebnisse liefert, braucht man nicht. Ein Scrumteam, das gute Ergebnisse liefert, weil es gut zusammenarbeitet und sich auf seine Arbeit konzentrieren kann, ist hingegen immer ein Gewinn und ein Mehrwert.
https://www.scrum.org/resources/blog/stop-fighting-people-and-start-delivering-products
Agile Bewegung | Ein sozialwissenschaftlicher Blick auf die agile Community
Gibt es so etwas wie eine agile Bewegung? Ich würde das bejahen. Zumindest wenn man darunter eine soziale Bewegung versteht. Ja, ich weiß – nicht schon wieder dieser sozialwissenschaftliche Kram 😉 Nichts für ungut, liebe Mitstreiter:innen – ich bin nun mal Verwaltungswissenschaftler und das bekommt ihr nicht aus mir raus. Und ich bin und war immer der Meinung, dass auch Unternehmen, wie alle sozialen Gebilde, eben nicht rein zweckrationale Konstrukte sind, sondern eben auch hier alle Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Disziplinen zum Tragen kommen. Auch wenn sich manch altgedienter neoklassischer Ökonom damit nach wie vor schwer tut. Ich glaube, ich sollte mir wieder mehr Zeit für meine Geistesblitze nehmen und öfter über die Übertragbarkeit der politischen Theorie auf Unternehmen schreiben. In der Zwischenzeit muss ich mich allerdings mit Beiträgen von Felix Stein begnügen, da ich meine Energie leider auf andere Themen konzentrieren muss.
https://www.lean-agility.de/2024/11/die-agile-bewegung.html
Motivation | Ein breites Thema mit vielen Facetten
Ein Podcast, den ich gerne empfehle, ist der No Bullshit Agile Podcast. Ich höre ihn immer wieder gerne, weil er herrlich unaufgeregt und wenig aufdringlich ist. Wie ich gute Podcasts eben mag. In der hier verlinkten Folge geht es in etwa 30 Minuten um das Thema Motivation. Ich würde zwar sagen, dass es uns schon oft genug geholfen hat, nicht demotiviert zu sein, aber ein gutes gemeinsames Ziel und das soziale Miteinander sollte man auch nicht unterschätzen. Aber Vorsicht, man sollte sich nicht zum Therapeuten der Teammitglieder aufschwingen! Zum einen ist das ein Job für Profis und zum anderen gebietet es der Respekt, nicht einfach ungefragt Ratschläge zu geben.
https://no-bullshit-agile.de/nba43-im-gespraech-mit-johanna-ueber-motivation.html
Mehrwert als Agile Coach/Scrum Master | Wie man sichtbar, dass man einen Wertbeitrag leistet?
Als Agile Coach, Kanban Coach oder Scrum Master stehe ich immer wieder vor der Herausforderung, dass die eigentliche Wertschöpfung nicht von mir, sondern von einem Team von Experten erbracht wird. Ich habe eine unterstützende Rolle, die nicht direkt mit dem Ergebnis in Verbindung gebracht werden kann. Da ist es manchmal schwierig zu vermitteln, was der Mehrwert meiner Rolle ist. Was in solchen Situationen wirklich hilft, sind Zahlen, Daten, Fakten in Form von evidenzbasierten Ansätzen. Metriken zeigen, dass eine Entwicklung stattfindet, die zu Verbesserungen führt. Auch hier ist es nicht möglich, eine direkte Verbindung zum Einzelnen herzustellen, aber die Wirkung unserer Arbeit wird sichtbar. Barry Overeem erläutert dies hier etwas ausführlicher:
https://www.scrum.org/resources/blog/how-show-your-value-agile-coach-or-scrum-master
Hey Thomas, die Table of Elements ist von Bernhard und mir 🙂 Von daher muss Dir klar sein, dass es Top Qualität ist 😉
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HI Thomas,
nachdem die Table of Elements von Bernhard und mir ist, kannst Du davon ausgehen, dass es sehr ausgereift ist :-))
liebe Grüße,
Christian
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Etwas anderes erwarte ich nicht 😉
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