#LINKSDERWOCHE | 43/2024: Produktivität, Agile, Leadership und Management

PRODUKTIVITÄT

Kleinigkeiten | Das Salz in der Suppe des Lebens

Oft sind es „nur“ Kleinigkeiten, die aber im richtigen Moment mehr als nur eine Geste sind. Sie sind das Salz in der Suppe. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, wenn ich merke, dass jemand – außer mir selbst – etwas davon hat, wenn ich mich jeden Sonntagabend an den Computer setze, um die Links der Woche zu kuratieren. Oder noch schöner, wenn dich jemand nach langer Zeit am Ende eines bescheidenen Arbeitstages anruft und sich bei dir bedankt, weil er oder sie an dich gedacht hat. Das sind Kleinigkeiten, die eines ganz sicher nicht sind: selbstverständlich. Das macht diese kleinen Dinge zu etwas Besonderem. Danke, Anna Koschinski, für diese Erinnerung.

https://anna-livia.de/kleinigkeiten/

Ablage-Knigge | Damit die Zusammenarbeit an gemeinsamen Dokumenten gelingt

„So ein bisschen Ablagerung kriegen wir schon hin.“ Pustekuchen! Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen davon, wie was abgelegt werden soll. Auch weil wir unterschiedliche Erfahrungen, Prägungen und letztlich Vorlieben haben. Nur weil ich die Marotte habe, Dateien grundsätzlich nach der Struktur Projekt_Thema_Erstellungsdatum zu benennen, heißt das nicht, dass andere Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, der gleichen Logik folgen. Das allein zeigt schon, dass es lustig werden kann. Wer zusammenarbeitet, muss sich auf ein paar gemeinsame Grundregeln einigen und diese aushandeln. Das gilt auch für die (Datei-)Ablage, damit alle das gleiche Verständnis davon haben, wie Dateien archiviert werden. Jan Fischbach schlägt als Lösung einen „Ablage-Knigge“ vor.

https://www.teamworkblog.de/2024/10/wie-halten-wir-die-regeln-fur-die.html

Obsidian | Outlining-Funktionen nutzen

Obisidian ist, wie ich hier schon mehrfach erwähnt habe, ein vielseitiges digitales Werkzeug für Notizen aller Art, das ich sehr schätze. Nicht ganz so schick wie z. B. Notion, aber sehr praktisch in der Anwendung. Thomas Mathoi benutzt es auf Apple-Systemen, ich auf Windows. Mein bereits erwähnter Namensvetter ist ein versierter Anwender der Software, der in seinem Blog immer wieder sehr gute Tipps und Tricks verrät. Im Folgenden geht es um die Outlining-Funktion in Obsidian. Er zeigt sehr schön, wie man damit produktiv arbeiten kann. Sicherlich auch für den einen oder anderen interessant.

https://www.mathoi.at/2024/10/26/obsidian-kaizen-outlining-funktionen-produktiv-nutzen/

Offene Haltung | Weshalb wir eine offene Haltung haben sollten

Im folgenden Artikel bezieht sich Dan Rockwell, wie so oft, auf Führungskräfte. Ich würde aber behaupten, dass das, was er hier Führungskräften empfiehlt, für uns alle gilt, egal in welcher Rolle wir unterwegs sind. Es geht um Offenheit.

https://leadershipfreak.blog/2024/10/25/you-work-too-hard-when-you-close-minds/

AGILE

Backlog-Management | Feature-Priorisierung

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Backlogs zu priorisieren. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, bei der Auswahl der Methoden nach „Flughöhen“ zu unterscheiden und kann dies nur jedem empfehlen. Auch kann ich jedem raten, immer mehrere Priorisierungstechniken im Werkzeugkasten zu haben, um auch hier situativ reagieren zu können. Zu den Klassikern der Priorisierungstechniken gehört gleich die erste Methode, die Simon Flossmann vorstellt. Die Verwendung von zwei Dimensionen, wie hier nach Aufwand und Nutzen, setzt ein gutes Verständnis dessen voraus, was erreicht werden soll. Daher sind hier gut formulierte Produktziele, aber auch ein gutes Verständnis des Umfeldes extrem wichtig. Etwas anspruchsvoller ist die Kano-Matrix, benannt nach dem Kano-Modell. An dieser Stelle möchte ich kurz auf das Fit-For-Purpose-Modell (F4P) hinweisen, das – wie ich finde – eine spannende Metrik darstellt. Bei F4P geht es im Wesentlichen darum, einen Korridor einzuhalten, der eine untere und eine obere Schwelle hat. Der untere Schwellenwert sollte nicht unterschritten werden, da dies bedeutet, dass der „Purpose“ aus Sicht des „Kunden“ nicht erreicht wird. Beim Überschreiten der oberen Schwelle stellt sich die Frage, ob sich der Mehraufwand lohnt, weil wir den „Purpose“ des Kunden „übererfüllen“. Die dritte Technik finde ich wegen der strategischen Perspektive sehr interessant. Allerdings ist mir die Methodik in dieser Form in der freien Wirtschaft noch nicht begegnet. Ich kenne ähnliche Ansätze bei strategischen Produktentscheidungen, weniger auf der Feature-Ebene.

https://www.scrum.org/resources/blog/3-backlog-management-methoden-so-priorisierst-du-die-wichtigsten-features-zuerst-und-lieferst-fruher-wert

Pains und Gains | Das Konzept hinterfragt

Ihr kennt sicher das Value Proposition Canvas. Hier spielen die Pains and Gains eine zentrale Rolle. Ich habe damit ein bisschen ein Problem. Auch wenn es ein sehr hilfreiches Instrument sein kann. Mein Problem ist, dass die Grundannahme ist, dass wir Menschen weitgehend rational handeln. Homo oeconomicus lässt grüßen. Demnach ist jede Entscheidung eine Abwägung zwischen „Gewinn“ und „Nutzen“ im Verhältnis zum „Mehrwert“. Das ist mir zu einfach. Dazu sind wir Menschen zu komplexe Wesen. Und, liebe Rational Choicer und liebe neoklassische Ökonomen dieser Welt, der Homo Oeconomicus ist ein Mythos, der längst widerlegt ist, auch wenn sich das Bild hartnäckig hält. Harald Ille stellt diese Grundidee zwar nicht wie ich teilweise in Frage, sieht aber – zumindest aus Marketingsicht – den Schmerz als weniger geeignetes Verkaufsargument. Einen Schmerz zu lindern ist für einen Lösungsanbieter sicherlich sinnvoll. Im Sinne einer engpasskonzentrierten Strategie würde ich aber sagen, dass es weniger um die Linderung von Schmerzen geht, sondern um die Beseitigung von Engpässen und damit wiederum eher um die Generierung von „Gains“.

https://t2informatik.de/blog/sinn-unsinn-von-pain-points/

Lose und enge Koppelung | Wie die Koppelung von Prozessschritten auf unsere Arbeitsweise wirkt

Als ich den Beitrag von Felix C. Stein musste ich an Charles Bryce Perrow denken. Die enge und lose Kopplung von Prozessen in Organisationen ist das Thema eines Buches von ihm, das ich seit meiner Studienzeit im Regal stehen habe: Complex Organizations: A Critical Essay. 3. Auflage. McGraw-Hill, 1986. Immer noch ein Klassiker der Organisationstheorie, würde ich sagen. Tatsächlich hat sich Perrow, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, sehr intensiv mit dem Thema im Zusammenhang mit der Sicherheit von Kernkraftwerken beschäftigt. Kernkraftwerken beschäftigt. Hier sind die Prozesse sehr eng gekoppelt, so dass Prozessabweichungen sehr schnell zu Katastrophen führen können. Deshalb ist dieser Bereich natürlich hoch reguliert. Dies lässt sich auch auf andere Organisationen und deren Arbeitsweise übertragen. Je enger die Prozesse im Sinne von Wirkungen gekoppelt sind, desto weniger Spielraum bleibt für Experimente und Versuche, da wir sonst die gesamte Prozesskette gefährden. Je loser die Kopplung der Prozessschritte (im Sinne der gegenseitigen Beeinflussung) ist, desto weniger muss im Detail geregelt werden und desto mehr Spielraum haben wir. Wie gesagt, Charles Perrow ist ein Klassiker, der sich auch für Agilisten lohnt 😉

https://www.lean-agility.de/2024/10/loose-coupling.html

Verbesserungen im Scrumteam | Wie es gelingt Verbesserungen im Scrumteam umzusetzen

Vieles, was Stefan Wolpers hier schreibt, kann ich 1:1 bestätigen. Und in der Tat bleiben in vielen Scrum Teams die konkreten Verbesserungsmaßnahmen hinter den eigentlichen Entwicklungsaufgaben zurück. Man nimmt sich zu viel vor, hat es nicht in das Spint Planning aufgenommen etc. Im Moment arbeite ich in einem Scrum-Team, das z.B. unter großem Zeitdruck steht, weil es bis Ende des Jahres ein Ziel erreichen muss und dazu noch erst in den ersten Sprints Erfahrung sammelt. Keine Sorge, wir arbeiten daran. So schnell wird man mich nicht los 😉 In diesem Team arbeite ich genau in die Richtung, die im Artikel beschrieben wird. Den Artikel gibt es auf Deutsch und Englisch. Ich verlinke beide Versionen hier.

deutschsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/schluss-mit-unerledigten-massnahmen-aus-retrospektiven

englischsprachig: https://www.scrum.org/resources/blog/ditch-unfinished-action-items

Schrödingers Agile | Agile ist tot und doch quicklebendig …

Mir gefällt die Metapher, die Felix Stein hier verwendet. Irgendwie ist es mit der Agilität wie mit Schrödingers Katze – sie ist auf der einen Seite tot und auf der anderen quicklebendig. Unter dem Label „agil“ ist schon so viel „Schabernack“ getrieben worden, dass man sich nicht wundern muss, wenn viele allergisch reagieren. Und doch haben es agile Ansätze geschafft, in vielen Bereichen zum „Standard“ zu werden. Die Diskussion, die wir derzeit erleben, wird der Komplexität des Themas nur bedingt gerecht. Und deshalb passt das Bild von Felix Stein sehr gut. Zumindest hat es mich amüsiert 😉

https://www.lean-agility.de/2024/10/schrodingers-agile.html

Hilfe für Agile Coaches | Communities finden, um Austausch und Entwicklung zu fördern

Auch der beste „Coach“ braucht einmal Hilfe und ich persönlich gebe offen und ehrlich zu, dass mir das Denken am besten gelingt, wenn ich es mit anderen Menschen tun kann. Viele Gedanken und Ideen, die ich habe, reifen erst im Austausch und im kritischen Diskurs mit anderen. Aus diesem Grund finde ich den Leitfaden von Bob Galen mit dem schönen Titel „An Agile Coaches Guide to Finding Help“ sehr interessant. Bei der Gelegenheit darf ich verraten, dass ich genau aus diesem Grund immer wieder in verschiedenen Communities unterwegs bin – auch außerhalb meiner agilen Blase. Denn so finde ich neue Ansätze und Ideen.

https://bobgalen.substack.com/p/an-agile-coaches-guide-to-finding

LEADERSHIP UND MANAGEMENT

Führung in Remote-Teams | Herausforderungen, Lösungsansatz und Möglichkeiten

Dieser Tage bin ich auf einen Artikel von Dr. Joachim Schlosser gestoßen, der sich mit dem Thema Führung im Kontext von remote arbeitenden Teams beschäftigt. Auch wenn immer mehr Unternehmen meinen, ihre Mitarbeiter wieder ins Büro holen zu müssen, gehe ich davon aus, dass wir im Zeitalter der digitalen Zusammenarbeit die Zeit der „Präsenzarbeit“ in vielen Bereichen nicht mehr so erleben werden wie vor der COVID-Pandemie19. Ich hätte vorher auch vieles nicht für möglich gehalten, dass es dann doch digital funktioniert. Man muss sich ein bisschen umstellen, aber es ist alles machbar. Und ja, Führung auf Distanz ist an der einen oder anderen Stelle anspruchsvoller. Vermutlich. Ich hoffe, dass die Lektüre des Artikels ein wenig dazu beiträgt, ein Klischee aufzulösen. Auf jeden Fall gibt es viele gute Anregungen, auch jenseits von „Remote Work“.

https://www.schlosser.info/fuehrung-im-digitalen-zeitalter-schluesselpraktiken-fuer-remote-teams/

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