PRODUKTIVITÄT
Digitaler Minimalismus: Warum weniger mehr ist
Die digitale Welt ist voller Versuchungen. Eine schmerzhafte Erfahrung, die ich schon vor Jahren machen durfte. Und nicht immer ist es zielführend. Das große Angebot verlockt, alles mögliche Mal auszuprobieren, ob es hilft. Dabei verzetteln wir uns, investieren viel Zeit, die wir anderweitig sinnvoller investieren könnten. Daher macht es Sinn, sich genau zu überlegen, ob ein weiteres Werkzeug wirklich Sinn macht – auch wenn es gerade an allen Ecken und Enden kräftig „gehypt“ wird. Den reflektierten Einsatz von digitalen Werkzeugen und Kanälen zu erwägen, ist durchaus ein produktivitätsförderndes Ansinnen, ob der digitale Minimalismus wie in Cal Newport propagiert und wie er von Marcus Raitner vorgestellt wird, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
https://fuehrung-erfahren.de/2020/08/digitaler-minimalismus-weniger-ist-mehr/
Effektiv lesen: Ratgeber in 90 Minuten lesen
Die Ratgeberliteratur füllte ganz Bibliotheken. Bei den meisten dieser Bücher geht es mir ähnlich wie Stephan List – die Erkenntnisse lassen sich oft kurz und knackig auf wenige Seiten verdichten. Ärgerlich, wenn man sich dafür Stunden lang durch das Buch „qualen“ muss (Ratgeberliteratur ist beim besten Willen keine Unterhaltungsliteratur). Ich für meinen Teil behelfe mir dabei oft einer Methode aus meiner längst vergangenen Studienzeit, die interessanterweise dem Ansatz ähnelt, den Stephan List im Toolblog vorstellt:
https://toolblog.de/2020/08/05/wie-sie-einen-ratgeber-in-90-minuten-lesen/
Weniger arbeiten: So einfach könnte es sein …
Weniger arbeiten? Als Lösung? Hört sich schräg an, was Leo Babauta da schreibt. Oder doch nicht? Es geht dabei nicht darum, sich auf die faule Haut zu legen. Ganz im Gegenteil. Es geht darum, die richtigen Dinge effizient zu tun. Dummerweise ist genau diese gar nicht so einfach. Entweder wir versuchen durch „noch mehr“ arbeiten, entgegenzuwirken oder wir verfallen der „Prokrastination“. Für beide „Lager“ (wie es Leo Babauta nennt), gibt es Lösungen. Freunden von Kanban und anderen agilen Ansätzen kommen Euch sicherlich die Ansätze bekannt: WiP-Limit und Timebox lassen grüßen 😉
https://zenhabits.net/work-less/
PROJEKTMANAGMENT
Blogparade: Achtung. Zukunft
Das PMCamp Berlin steht im September an und die Organisatoren laden zur Blogparade. Etwas ungeschickt – in der sommerlichen Ferienzeit. Aber das Motto klingt spannend und es wäre doch gelacht, wenn da nicht ein paar Bloggern was einfallen sollte: Achtung. Zukunft! Haut in die Tasten. Mehr dazu:
https://berlin.pm-camp.org/blogparade-achtung-zukunft-zum-8-pm-camp-berlin-online/
AGILE
Lessons Learned: Am Ende des Projekts = Zeitverschwendung
Daniel Dubbel „provoziert“ (bewusst) mit der Überschrift über seinen aktuellen Blogartikel „Lessons Learned? Verschwendung!“. Lessons Learned ist ein Begriff, der mit dem klassischen Projektmanagement assoziiert wird und wenn ich da so an die gelebte Praxis denke, bin ich versucht bereits bei der Überschrift zustimmend zu nicken, ohne den Artikel gelesen zu haben. Erst am Ende des Projekts schauen, was man hätte besser machen können, war mir schon lange vor meiner persönlichen Entdeckung von Kaizen, Kanban und Scrum suspekt. Mit ein Grund, warum ich vor über 12 Jahren bei meiner ersten Begegnung mit Scrum und anderen agile Methoden gleich Feuer gefangen habe 😉 Genau in diese Kerbe schlägt der Artikel von Daniel in aller Ausführlichkeit.
https://www.inspectandadapt.de/lessons-learned-verschwendung/
Retrospektiven: Mit spielerischen Ansätzen Abwechslung erzeugen und Routine vermeiden
Retrospektiven finden regelmäßig und einem festen Rhythmus statt. Scrum ist da sehr eindeutig: Am Ende jedes Sprints sind sie Pflicht. Im Kanban-Kontext gibt es zwar keine Sprints, aber feste Verbesserungskadenzen gehören für mich hier ebenfalls zum „Pflichtprogramm“. Auch hier empfehle ich, spätestens alle vier Wochen im Team die Rückschau mit dem Ziel die Zusammenarbeit zu weiterzuentwickeln. Damit die Routine allerdings nicht allzu sehr durchschlägt, empfiehlt es sich, die Retrospektiven abwechslungsreich zu gestalten. Routine führt zu Nachlässigkeit. Eine Möglichkeit kein können spielerische Ansätzen sein (Achtung, kommt nicht in jedem Team gut – daher mit Bedacht einsetzen). Mehr, warum spielerische Ansätze für Retros ihre Daseinsberechtigung haben, erfahrt ihr von Ben Linders:
https://www.infoq.com/news/2020/07/game-richer-retrospectives/
Abhängigkeiten: Auflösen von Abhängigkeiten – eine Aufgabe für das gesamte Team
In einer perfekten Welt hat ein Scrum-Team keinerlei externe Abhängigkeiten, die es ausbremsen könnten. Ist Welt perfekt? Leider nein. Und damit ist relativ häufig guter Rat teuer. Besonders dann, wenn das Umfeld noch „klassisch“ geprägt ist. Damit wird die Idee des crossfunktionalen Team, das unter anderem in Scrum als Ideal definiert wird, nicht selten „konterkariert“. Kurzfristig lässt es sich nicht auflösen. Mittel- bis langfristig gibt es durch aus Optionen und an diesen sollten wir arbeiten. Übrigens, es sind alle im Team gefragt. Bitte nicht nur den Scrum Master anschauen und hoffen, dass er/sie/es es alleine macht. Mehr dazu von Julee Everett.
https://www.scrum.org/resources/blog/dependency-management-good-bad-ugly
Missbrauch als Kosmetik: Wenn Agilität vorgegauckelt wird, aber unter der Oberfläche weiterhin destruktive Strukturen gären
Agile ist gerade in aller Munde. Alles mögliche – berechtigt oder unberechtigt – bekommt das Attribut verpasst. Und selbst wenn auf der Verpackung tatsächlich Scrum oder Kanban u. ä. steht, muss es noch lange nicht bedeuten, dass tatsächlich drin steckt, was darauf steht. Zombie-Scrum ist zum Beispiel ein Phänomen. Weitere dieser Art listet Stephan Wolpers auf. Indizien für „agile Kosmetik“, bei der eine gute Idee missbraucht wird, die Oberfläche zu schönen, statt die eigentliche Ursachen zu beseitigen.
Veränderungsprozess: Statt agile Managmentrahmen zu blamieren, ihre Adaption verbessern
Wenn es bei der Einführung agiler Managementansätze ruckelt (und es ruckelt garantiert), lässt sich ein – fast schon typischer – Reflex beobachten: Die agilen Arbeits- und Denkwerkzeuge werden dafür verantwortlich gemacht. Schaut man allerdings genauer hin, tragen sie nur dazu bei, dass die tieferliegenden Probleme sichtbar werden. Auch wenn agile Ansätze nicht immer die richtige Antwort für alle Herausforderungen sind, so sind sie für viel Probleme, die im Zuge der Veränderungsprozesse, die bei der Einführung agiler Ansätze auftreten, nicht verantwortlich. Und doch passiert es, dass die genaue Ursachenforschung ausbleibt und eben jene dafür verantwortlich gemacht werden. Hier heißt es innehalten. Oder mit den Worten von Illia Pavlichenko „Stop Blaming Frameworks, Improve Adoptions“:
https://www.scrum.org/resources/blog/stop-blaming-frameworks-improve-adoptions
RACI-Matrix: Entscheidungskompetenzen sichtbar machen
Ein schöner Ansatz für jede Werkzeugkiste eines agilen Teamfacilitators ist die ARCI-Matrix auch als RACI-Matrix bekannt. Auch agile Teams haben die Herausforderung, dass nicht alle „formalen“ Entscheidungskompetenzen im Team oder für alle Teammitglieder gegeben sind. Es gibt z. B. rechtliche Bestimmungen, die eine Rolle spielen können. Hilfreich ist, daher diese sichtbar zu machen und damit für alle transparent zu dokumentieren.