Ein gutes Beispiel zum Thema Bürgerbeteiligung und Großprojekte.
Das Scheitern des Festspielhaus-Projektes zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven war absehbar. Es ist die unendliche Geschichte von Planungschaos und Überheblichkeit der Bonner Honoratioren.
Fragte man die Festspielhaus-Freunde nach der Beteiligung der Bonner Bürgerschaft beim Wettbewerbsverfahren, bekam man den Verweis auf die private Trägerschaft. Fragte man nach der Notwendigkeit des Prachtbaus, argumentieren die Klassik-Fans mit den Interessen der Stadt. Ein sehr schönes dialektisches Spielchen auf Kosten der Allgemeinheit, auf Kosten der Kleinkunst und der Graswurzel-Kulturszene.
„An diesem Beispiel wird deutlich, weshalb wir als Zivilgesellschaft solche unabhängigen Institutionen wie die Werkstatt Baukultur Bonn oder das Haus der Architektur Köln dringend benötigen. Aus dem System selbst heraus (d.h. Politik, Verwaltung, Architekten, Berufs- und Wirtschaftsverbände, Investoren) sind die Stimmen einfach zu schwach, die sich für eine höhere Planungsqualität und Prozesskultur einsetzen. Eine transparente, nachvollziehbare, öffentlich geführte Debatte solch hochöffentlicher Bauvorhaben verhindert nicht etwa Qualität, sondern ist integraler Bestandteil der erfolgreichen und von…
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