PRODUKTIVITÄT
Fokuszeit | Schlüssel für Produktivität?
Der (gefühlt) ewige Kampf um den produktiven Fokus ist ein Dauerthema, das mich immer wieder beschäftigt. Was habe ich nicht schon alles darüber gelesen und ausprobiert, um dann im Alltag festzustellen, dass mir das konzentrierte Arbeiten an einem Thema einfach nicht auf Knopfdruck gelingen will. Ja, schlimmer noch, es gibt Tage, an denen es super klappt und es gibt Tage, an denen es überhaupt nicht klappt. Auch wenn ich es will. Wenn ich den Beitrag von Thomas Mathoi zum Thema Fokuszeit lese, wird mir bewusst, was alles dahinter steckt. Routinen, das Achten auf den eigenen Biorhythmus, das sind alles Bausteine. Und es ist sehr individuell, was funktioniert und was nicht. Auch wenn uns unzählige Ratgeber immer wieder versprechen, genau dafür die Wundermethode zu haben, die dann doch nicht so funktioniert, wie wir es uns erhofft haben. Was unabhängig davon sicher funktioniert, ist die „Fokuszeit“. Ein Zeitfenster, in dem wir versuchen können, konzentriert an einem Thema zu arbeiten. Idealerweise als Rhythmus und Ritual. Auch hier kann ich zustimmen. Allerdings sollte man beachten, eine Erfahrung, die ich gerade wieder mache, die Fokuszeit darf nicht zu kurz sein. Man legt nicht einfach den Schalter um, zack ist man im Fokus. Aber auch nicht zu lange, denn fokussiertes Arbeiten kann anstrengend werden und irgendwann ist die Energie aufgebraucht.
https://www.mathoi.at/2024/04/10/fokuszeit/
Obsidian | Ein Plugin für das konvertieren im HTML
Puh, schon wieder stolpere ich bei Thomas Mathoi über ein Plugin zum Thema Obsidian. Gut, für mich ist das im Moment kein großes Thema. Für meine Anwendungszwecke war es zumindest noch keines. Aber vielleicht kommt es noch: die Konvertierung nach HTML. Obisidian basiert auf dem Makdown-Format und tatsächlich kann Obisidian relativ einfach und zuverlässig HTML in Makdown konvertieren. Was ich nicht wusste, umgekehrt kann das eine Herausforderung sein. Aber dafür gibt es, wie mein Namensvetter im folgenden Blogbeitrag zeigt, eine Lösung in Form eines Plugins. Und die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
https://www.mathoi.at/2024/04/12/das-copy-as-html-plugin-fuer-obsidian/#
Journaling | Ein abendliches gemeinsames Ritual
Ich vernachlässige das Journaling, obwohl ich es eigentlich sehr schätze, sehr oft. Eine Zeit lang habe ich es mit Obisidian wirklich gut gemacht, aber jetzt lasse ich es wieder sehr schleifen. Dabei ist es eine gute Reflexionshilfe. Wahrscheinlich geht es nicht nur mir so, wenn ich den Blog von Anna Koschinski lese, der mich daran erinnert, dass ich eigentlich auch wieder mehr in Richtung „Reflexion“ gehen wollte. Was mir an ihrem Blogbeitrag gefällt, ist der Anstoß, daraus ein Abendritual zu machen. Nicht alleine. Nein, in ihrem Fall mit einem Familienmitglied. Zwar jeder für sich. Aber ein gemeinsames Ritual. Mein Gedanke, vielleicht spornt es zu zweit mehr an, es konsequent durchzuhalten. Einen Versuch ist es wert, würde ich sagen.
https://anna-livia.de/journaling/
Dummes tun | Weshalb es einen Unterschied macht, sich selbst zu hinterfragen, selbst wenn man glaubt alles richtig zu machen
Kennt noch jemand den Film Forest Gump? Dann erinnert ihr euch sicher an den Satz: „Dumm ist, wer Dummes tut“. Aber was ist dumm? Jetzt wird es noch interessanter. Dan Rockwell unterscheidet zwischen guter Dummheit und böser Dummheit. Klingt seltsam, oder? Die Unterscheidung hat es in sich. Unter uns: Wir alle haben schon mal etwas Dummes gemacht. Niemand. Absolut niemand ist davor gefeit. Gut ist, wenn wir es merken und neugierig hinterfragen. Schlecht ist, wenn wir es nicht merken und uns einbilden, etwas Kluges getan zu haben. Es geht also um den Umgang mit der „angeborenen“ Dummheit, die wir alle in uns tragen. Letztlich geht es um unsere Fähigkeit, uns selbst in Frage zu stellen und zu erkennen, dass wir etwas Dummes getan haben und dass wir daraus lernen können. Fehler und Irrtümer passieren. Nicht wild. Wenn wir offen genug sind, sie uns einzugestehen und uns selbst zu hinterfragen, dann ist das kein Problem. Und noch besser ist es, wenn wir selbst davon ausgehen, dass wir es richtig wissen und uns trotzdem kritisch hinterfragen, denn vielleicht machen wir gerade etwas Dummes und wissen es gar nicht.
https://leadershipfreak.blog/2024/04/08/good-stupid-or-bad-stupid-you-choose/
Herausforderungen meistern | 10 Wege um Herausforderungen in Chancen zu verwandeln
Das klingt banal und trivial, ist es aber oft nicht. In jeder Herausforderung liegt eine Chance. Die Schwierigkeit besteht darin, sie zu erkennen. Und ich bin ehrlich: Ich habe in meinem Leben einige Male länger gebraucht, um die Chance in einer Situation zu erkennen. Dazu muss man oft gedanklich aus der Situation heraustreten können, um sie mit Abstand zu betrachten. Das geht nicht einfach so, wenn man emotional aufgewühlt ist. Oder wir stehen vor einem vermeintlich riesigen Berg, dessen Gipfel uns unerreichbar erscheint. In diesem Moment sind wir von der schieren Größe überwältigt und überfordert. Dies sind nur zwei Beispiele. Die 10 Wege, die Dan Rockwell aufzählt, funktionieren. Manchmal besser, manchmal weniger gut. Aber sie funktionieren. Man muss sie sich nur in Erinnerung rufen, um aus der vermeintlichen „Schockstarre“ zu erwachen. Übrigens: Wer sich wiedererkennt – wir sind viele. Sehr viele 😉
Fokusfragen für den Tag | 7 Fragen, die dabei helfen können, den Tag fokussiert zu planen und zu leben
Das Thema Fokus hatten wir heute schon in den Links der Woche. Ich habe wieder einen Beitrag dazu im Gepäck. Wieder von Dan Rockwell. Und zwar 7 Fragen, die uns helfen sollen, unseren Tag zu „entrümpeln“ und fokussiert zu leben. Es sind also Konzentrationsfragen, wenn man so will, oder besser Reflexionsfragen. Ich finde sie spannend. Vielleicht genau das Richtige für den einen oder anderen Leser oder Leserin der Links der Woche.
https://leadershipfreak.blog/2024/04/12/7-questions-to-declutter-your-day/
Selbstoptimierung in Unternehmen | Wenn der Mensch zum Problem degradiert wird und nicht das System
Die Grenze zwischen sinnvoller Unterstützung im Sinne von Produktivität und sektiererischem Selbstoptimierungswahn ist näher als man denkt. Das ging mir durch den Kopf, als ich den Artikel von Lydia Fonski las. Das spiegelt sich auch in Organisationen wider, die Selbstoptimierung zur Maxime erklären. Das ist in der Tat nicht ganz von der Hand zu weisen. Selbstoptimierung wird zur „Ersatzreligion“ und fast sektenhafte Züge lassen sich auch in Organisationen beobachten. In diesem Sinne bietet der Beitrag einige Denkanstöße, die den Blick schärfen, um zwischen Sinnhaftigkeit und „Neurose“, die in der totalen Selbstausbeutung endet, zu unterscheiden. Gerade am Ende des Blogartikels wird deutlich, dass damit letztlich der Mensch zum Problem degradiert wird, und das kann und darf nicht sein. Es schadet im Übrigen auch der Organisation auf Dauer.
https://www.bueronymus.de/die-sekte-als-firma-und-umgekehrt/
LEAN
Leadership und Lean | Weshalb Leadership eine zentrale Rolle einnimmt
Lean wird für mich viel zu oft auf „Kostenreduktion“ reduziert. Mit ein Grund, warum ich mich früher mit Lean Management „schwer getan“ habe. Es steckt aber viel mehr hinter dem Konzept des Toyota Production Systems, das auf eigenverantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzt, die kontinuierlich daran arbeiten, die Effizienz des Arbeitssystems weiterzuentwickeln. Dabei spielt die Führung eine zentrale Rolle, die nicht unterschätzt werden darf. Begriffe wie Befähigung, dienende Führung, Zusammenarbeit und kontinuierliche Veränderung zum Besseren sind eng damit verbunden. Mehr dazu von Tim McMahon, der sehr schön aufzeigt, wie wichtig gerade die Rolle der Führung am Ende ist, um das Ziel zu erreichen.
http://www.aleanjourney.com/2024/04/the-role-of-lean-leader.html
AGILE
Wertströme | Unterscheidung zwischen „Developement Value Stream“ und „Operational Value Stream“
Der Wertstrom beschreibt die Wertschöpfungskette, den Prozess der Wertschöpfung innerhalb einer Organisation. Er stellt das Rückgrat einer Organisation dar. In der Entwicklung haben wir einen anderen Wertstrom als im operativen Betrieb. Beide haben unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen, die es zu verstehen gilt. Die Herausforderung besteht darin, diese unterschiedlichen Formen von Wertströmen in einer Organisation so aufeinander abzustimmen, dass sie ineinander greifen können. Das ist nicht einfach, wie der Blogbeitrag von Ralph Jocham zeigt, und meiner Meinung nach etwas, was wir von Monozukuri lernen können. Ein Beweis dafür, wie Agile und Lean wie zwei Seiten einer Medaille ineinander greifen.
https://www.scrum.org/resources/blog/what-about-value-streams
Scrum Master:innen I | Verhalten gegenübergestellt – gute und schlechte Scrum Master:innen
Diese Woche bin ich mehrfach über die Frage gestolpert, was einen guten Scrum Master (oder vergleichbare Rollen) ausmacht. Nicht in Blogartikeln etc, sondern auch in Gesprächen. Als hätte Paul Grew Teile dieser Gespräche mitbekommen, stellt er in seinem Artikel Verhaltensweisen positiver und negativer Art gegenüber und versucht aufzuzeigen, dass gute Scrum Master:innen als echte dienende Führungskräfte agieren, die das Wachstum von Teams und deren Problemlösungskompetenz entwickeln und fördern und sich dabei selbst ständig hinterfragen und weiterentwickeln. Diese grobe Zusammenfassung soll natürlich nur anteasern, den ganzen Artikel zu lesen 😉 Der Autor stellt hier „gute“ und „schlechte“ Scrum Master:innen gegenüber, in dem er Verhaltensweisen gegenüberstellt. Was erkennbar wird: Scrum Master:innen sind Führungskräfte. Dienende Führungskräfte mit dem Auftrag, Organisation und Team auf das nächste Level zu bringen. Natürlich nicht aus reiner Menschenliebe.
https://www.scrum.org/resources/blog/good-scrum-master-bad-scrum-master
Scrum Master:innen I | Ziel sich überflüssig zu machen?
Ist es das Ziel eines Scrum Masters, sich selbst überflüssig zu machen? Es steht nirgendwo geschrieben, aber es geistert immer wieder durch die agile Welt. Diesen Satz hat Felix C. Stein zum Anlass, seinem Ursprung nachzugehen. Die Antwort ist übrigens auch aus Felix‘ Sicht ein klares Nein. Es gibt auch ein paar Feinheiten in dem Beitrag, bei denen ich etwas skeptisch bin. Zum Beispiel bei der Formulierung „überparteilich“, denn das würde bedeuten, dass die Scrum Master grundsätzlich neutral sind. Das sind sie aber nicht. Sie haben ein klares Mandat, auch von der Organisation, die Lieferfähigkeit herzustellen. In diesem Sinne geht es auch darum zu hinterfragen, welchen Mehrwert wir als Rolleninhaber für die Organisation generieren. Wir Scrum Master (und Agile Coaches) treten oft als allwissende Großmeister auf, ohne uns selbst zu hinterfragen, was für mich persönlich nicht mit der Idee von Kaizen vereinbar ist. Und wir sind eben nicht neutrale „Teamvermittler“, sondern auch dienende Führungskräfte, die kontinuierlich am Wertschöpfungssystem arbeiten sollten. Und an unserer Fähigkeit, diese Rolle auch dann auszufüllen, wenn das Team bereits einen hohen Grad an Selbstorganisation erreicht hat, denn damit verschiebt sich der Fokus unserer Arbeit.
https://www.lean-agility.de/2024/04/macht-der-scrum-master-sich-selbst.html
Product Ownership | Ausbalancierte Produt Ownership
Wie fast überall im Leben kommt es auf das „richtige Maß“ an. Dies gilt auch für Product Ownership bzw. die Rolle des Product Owners. Spannend ist daher der Hinweis von Felix C. Stein auf Roman Pichlers Idee einer ausbalancierten Product Ownership, die bewusst die beiden Extrempole Feature Broker und Product Dictator gegenüberstellt. Er verdeutlicht, dass es auf die Balance bzw. das Herstellen einer Balance zwischen Flexibilität in Bezug auf Anforderungswünsche und Gestaltungswillen ankommt. Mit anderen Worten: Gute Product Owner:innen tun gut daran, immer wieder zu reflektieren, was es braucht und sollten sich selbst immer wieder kritisch hinterfragen.
https://www.lean-agility.de/2024/04/ausbalancierte-product-ownership.html
Scrum Master:innen III | Braucht es technisches Domänenwissen für die Rolle?
Sehr spannend die Frage von Stefan Wolpers: Soll ein Scrum Master technisches Domänenwissen haben oder nicht? Vorweg – der Artikel gibt keine abschließende Antwort. Es gibt Vor- und Nachteile. Und ehrlich gesagt bin ich bei dieser Frage auch hin und her gerissen. Oder anders gesagt: Für mich gibt es keine eindeutige Antwort. Ich habe Situationen erlebt, in denen es von Vorteil war, als SM keine Fachkenntnisse zu haben, aber auch Situationen, in denen es von Nachteil war. Auch der direkte Vergleich mit Kolleg:innen hat mir bisher keine eindeutige Antwort geliefert. Vielleicht gibt es auch keine.
https://www.scrum.org/resources/blog/i-am-torn-should-scrum-master-be-technical-or-not
Dysfunctional Mapping | Ein Werkzeug (nicht nur) für Scrum Master:innen
Durch den Artikel von Simon Flossmann bin ich auf das Dysfunctional Mapping als Methode aufmerksam geworden. Eine Idee, die mir sehr gut gefällt, auch weil ich bei allen Beobachtungen immer wieder die Frage nach dem „Warum“ stelle. Oft beobachten wir etwas, stellen fest, dass es nicht so ist, wie es vielleicht sein sollte, und vergessen dann zu fragen, welches Bedürfnis dahinter steckt. Dabei liegt hier oft schon die „Lösung“ für Verbesserungen. Wir haben zwar eine sichtbare Beobachtung, die eine Abweichung vom Sollzustand beschreibt, aber wir kennen noch nicht die Ursache. Hier ohne grundlegendes Verständnis der Problemursachen einzugreifen, wird die Ursache nicht beseitigen. Hier kann das „Dysfuncional Mapping“ helfen, die Lücke zu schließen und auch zu argumentieren, warum eine Verbesserung sinnvoll ist.
LEADERSHIP
Shared Leadership | Ein Überblick über die vielfältigen Variationen
Der Blogbeitrag von Jenny Pfeifer beschreibt die vielfältigen Variationen von geteilter „Führung“, die mir so nicht bewusst waren. Es ist spannend zu lesen, weil es das Bewusstsein schärft und – was ich sehr interessant finde – sich nicht auf disziplinarische Führung beschränkt, sondern auch andere Elemente von Führung aufgreift. Das Thema selbst ist also durchaus vielfältiger als uns oft bewusst ist und bleibt nicht darauf reduziert, dass Führung „nur“ zwischen zwei Personen aufgeteilt werden kann. Wir kennen dies u.a. aus agilen Teams, in denen die jeweiligen Rollen Führungsverantwortung mit einem bestimmten Fokus übernehmen.
https://t2informatik.de/blog/vielfalt-von-shared-leadership/