#LINKSDERWOCHE | 23/2024: Produktivität und Agile

PRODUKTIVITÄT

Entschleunigung | Langsamkeit als Schlüssel zur Produktivität

Was auf den ersten Blick etwas merkwürdig klingt, „Langsamkeit als Produktivitätsfaktor“, macht durchaus Sinn. Hier hat Marcus Raitner mit Blick auf Newport recht: Langsam ist besser. Das wusste übrigens schon der Volksmund, denn gut Ding will Weile haben. Gutes Handwerk braucht manchmal etwas länger, ist dafür aber durchdachter und oft mit deutlich weniger Nacharbeit verbunden.

https://raitner.de/2024/06/slow-productivity-langsam-ist-besser/

Fokus | 7 Wege Störungen zu reduzieren und den Fokus zu halten

Die größte Herausforderung, der wir uns alle immer wieder stellen müssen, ist es, den Fokus zu behalten. Zumindest geht es mir so. Gerade in unserer modernen Zeit mit den vielen Möglichkeiten, die ständig nach unserer Aufmerksamkeit schreien. Ich merke es gerade, während ich hier sitze und die Links der Woche zusammenstelle, melden sich zig Messenger und Benachrichtigungsdienste, die mir sagen wollen, dass sie eine ganz wichtige Information für mich haben. Sie müssen warten. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Der Artikel von Dan Rockwell wartet mit weiteren Beispielen auf, die nicht weniger gravierend sind. Und um mit ihnen umzugehen, braucht man schon ein paar Tricks aus der Trickkiste. Meist sind es keine komplizierten Ideen, sondern ganz einfache Ansätze. Ich bin nicht von allen sieben, die Dan Rockwell vorstellt, restlos überzeugt. Aber von den meisten. Wie so oft gilt: Ausprobieren ist alles. Wobei Routinen immer gut funktionieren.

https://leadershipfreak.blog/2024/06/03/focus-7-ways-to-eliminate-distraction/

Stellschrauben | Die 3 Stellschrauben der Produktivität

Beschäftigt sein heißt noch lange nicht produktiv sein, aber das wird gerne und oft vergessen. Wer produktiv sein will, muss wissen, was er erreichen will, und er muss so gut organisiert sein, dass er alle relevanten Informationen im Blick hat. Nur so ist gewährleistet, dass wir möglichst effektive Entscheidungen treffen, die wir im nächsten Schritt effizient umsetzen können. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn es erfordert auch ein Mindestmaß an Disziplin. Disziplin klingt ein wenig nach Selbstgeißelung, meint aber in Wirklichkeit genügend Routine und Selbstmotivation, um auch regelmäßig an seiner Produktivität zu arbeiten. Nicht ganz einfach. Aber lohnend. Damit haben wir die drei Hebel identifiziert, an denen Thomas Mathoi ansetzt:

https://www.mathoi.at/2024/06/08/produktivitaetsstellschrauben/

Obisdian | Stabilität testen

Der zweite Beitrag aus der Feder von Thomas Mathoi hat ein Thema, dass – nehme ich es war – viele nicht auf dem Schirm haben. Die langfristige Nutzung aller Informationen, die wir in elektronischen Notizprogrammen gespeichert haben. Hier sehe ich für mich auch eine große Herausforerung, die ich hoffe mit Obsidian längerfristig zu lösen. Bewusst geworden ist mir die Problematik bei meinen ersten Versuchen, mein Notizsystem von Evernote auf Notion und später auf Obisidian zu übertragen. Gar nicht so einfach. Um es nicht unnötige zu verkomplizieren lautet daher auch das Notizsystem möglichst einfach zu halten und der Versuchung die digitale Notizsysteme mit sich bringen nicht zu erliegen (aus eigener leidvoller Erfahrung, nicht einfach). Wer Obsidian (oder andere Markdown gestützte Programme nutzt), kann regelmäßig mit anderen Editoren testen, ob das System noch übertragbar ist. Eine gute Anregung, die ich gerne aufgreife.

https://www.mathoi.at/2024/06/05/einblick-in-den-obsidian-vault-mit-einem-anderen-editor/

Gleichgewicht | Das Gleichgewicht unseres Set-ups immer wieder herstellen

Ich habe heute eine Podcast-Episode von Ivan Blatter mitgebracht, die ich sehr interessant finde. Ich arbeite seit vielen, vielen Jahren an meinem Produktivitätssystem und wenn ich ehrlich bin, funktioniert es mal besser und mal schlechter. Das ist ganz normal. Das ist genau der Aspekt, den Ivan in dieser Episode hervorhebt. Er spricht von der „Balance“, in die wir immer wieder zurückfinden sollten, um produktiv zu bleiben. Das heißt: die Erkenntnis, dass wir immer wieder Phasen haben, in denen wir es nicht schaffen, in unserem System zu bleiben. Nicht schlimm, solange wir wieder in unser „Gleichgewicht“ zurückfinden. Der Schlüssel dazu sind unsere „Routinen“, die wir so eingeübt haben, dass wir immer wieder in den optimalen Zustand zurückfinden.

https://ivanblatter.com/podcast/gleichgewicht/

Knappheit | Was wir daraus machen können, wenn etwas knapp ist …

Wenn etwas knapp ist und einen Engpass darstellt, muss das nicht automatisch ein Nachteil sein. Man kann sich diese Situation zunutze machen. Engpässe sind ohnehin meist nur vorübergehend, da alles ständig im Fluss ist. Das klingt nach einer simplen Erkenntnis, ist aber in der praktischen Umsetzung nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Und doch ist etwas dran. Die Unverfügbarkeit von etwas fördert unter anderem die Demut, schult die kreative Problemlösungsfähigkeit und lässt uns die Dinge wertschätzen. Ähnliches schreibt Dan Rockwell (und wer sich intensiver dafür interessiert, bei den hier schon oft zitierten antiken Stoikern gibt es noch viel, viel mehr spannenden Stoff).

https://leadershipfreak.blog/2024/06/07/harnessing-scarcity-7-lessons-from-a-dry-well/

AGILE

Missverstanden | Worum es wirklich bei Agilität geht

Agilität steckt in einer Sinnkrise, die – so würde ich behaupten – zu einem guten Teil auch selbstgemacht ist. Warum? Weil wir vergessen haben, worum es eigentlich geht. Wir haben Methoden gehypt, Mindsets gepusht und Agilität zum Allheilmittel erklärt. Worum ging es ursprünglich? Darum, möglichst effektiv und effizient gute Ergebnisse zu produzieren. Also um eine Idee, die ich persönlich mit Monozukuri (dem japanischen Lean-Verständnis) verbinde: Alles Unnötige weglassen und nur echte, wertschöpfende Arbeit erzeugen. Insofern verstehe ich den Beitrag von Jonathan Frankenberger auf t2informatik als kleine Erinnerung daran, warum wir uns überhaupt mit Agilität beschäftigen. Es geht nicht um Methoden oder Mindsets, sondern darum, Ergebnisse zu schaffen. Welche Methode am Ende zum Ziel führt, hängt von der Problemstellung, dem Umfeld und vielen anderen Faktoren ab. Nicht immer ist der „agile Weg“ der richtige – echte Agilisten wissen das (sind aber selten).

https://t2informatik.de/blog/missverstandene-agilitaet/

Product Owner | Was gehört zu den Verantwortlichkeiten der Rolle Product Owner?

Man sollte meinen, dass der Scrum Guide die Verantwortlichkeiten der Rollen in Scrum mehr als klar definiert. Nun, leider hat ein so schlankes Framework den Nachteil, dass nicht jedes Detail detailliert beschrieben wird, was zu Missverständnissen führen kann. Missverständnisse übrigens, die sich trotz vieler Versuche, sie auszuräumen, hartnäckig halten. Das gilt auch für die Rolle des Product Owners, der die klare Aufgabe hat, den Wert des Produkts zu maximieren, und nicht die des Scrum-Teams usw. Willem-Jan Ageling versucht, einige dieser Missverständnisse rund um die Rolle des Product Owners aufzulösen, indem er klarstellt, was in den Verantwortungsbereich dieser Rolle fällt.

https://ageling.substack.com/p/5-ways-the-product-owner-accountability

Meta-Retrospektive | Mit den Stakeholdern in Austausch treten

Die Idee der Meta-Retrospektive habe ich vor einigen Jahren von Stephan Wolpers gehört. Ich finde Meta-Retrospektiven spannend, weil wir hier den Kreis deutlich erweitern. Wir gehen über das Team hinaus und beziehen Stakeholder rund um das Projekt mit ein. Ich freue mich immer wieder, wenn sich Teams darauf einlassen, alle 3-4 Monate eine Meta-Retrospektive im erweiterten Kreis zu machen und mit den Stakeholdern rund um das Projekt die Zusammenarbeit auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln. Das passiert viel zu wenig. Leider.

https://www.scrum.org/resources/blog/meta-retrospective-how-get-stakeholders-onboard

Product Ownership | Wie gutes Product Ownership mit der Rolle des Scrum Masters verkünpft ist

Der Scrum Guide kennt mehrere Rollen, die eng zusammenarbeiten müssen, damit am Ende das Ergebnis stimmt. D.h. ich kann noch so ein guter Scrum Master sein – ohne das Pedanten in den anderen Rollen, ohne gutes Product Ownership wird am Ende nichts Vernünftiges herauskommen. Oder wie Ralf Kruse es ausdrückt: „Ohne gutes Product Ownership bin ich als Scrum Master aufgeschmissen“. Ein sehr hörenswerter Podcast.

https://enablechange.de/scrum-master/ohne-gute-product-ownership-aufgeschmissen/

Offboarding | Unterschätzt, wenig genutzt und damit eine vertane Chance, es sein denn …

Wenn mich meine Erfahrung nicht täuscht, ist gerade das Offboarding von Teammitgliedern ein Aspekt, der noch viel, viel Luft nach oben hat. Es gibt viele Gründe, warum jemand ein Unternehmen oder eine Organisation verlässt. Nicht darüber nachzudenken ist eine verpasste Chance und eine noch größere verpasste Chance ist es, die Tür zuzuschlagen und sie nicht einen Spalt offen zu lassen. Natalia Hoffmann-Demsing bringt die Idee eines wertschöpfenden Offboardings ins Spiel, das es anders machen will. Ob das funktioniert? Ich würde sagen, versuchen wir es.

https://t2informatik.de/blog/wie-funktioniert-wertschoepfendes-offboarding/

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